Wilhelm Carl und Dortchen Grimm - Vorfahren der Generation I-X - Klaus H. Wachtmann - E-Book

Wilhelm Carl und Dortchen Grimm - Vorfahren der Generation I-X E-Book

Klaus H. Wachtmann

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Beschreibung

Wilhelm Carl und Dortchen Grimm. Vorfahren der Generationen i-X.

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Seitenzahl: 554

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhaltsverzeichnis

I Einleitung

II Quellen

III Leben von Wilhelm Carl und Dortchen Grimm

IV Nachfahren von Wilhelm Carl und Dortchen Grimm

V Ahnenübersicht

VI Ahnenübersicht Wilhelm Carl Grimm (1786-1859)

VII Ahnenübersicht Dortchen Wild (1795-1867)

VIII Generation I

IX Generation II (Eltern)

X Generation III (Großeltern)

XI Generation IV (Urgroßeltern)

XII Generation V (Ururgroßeltern)

XIII Generation VI

XIV Generation VII

XV Generation VIII

XVI Generation IX

XVII Generation X

I

Einleitung

Die Gebrüder Grimm, namentlich Jacob und Wilhelm Grimm, beginnen 1806 mit dem Sammeln von Märchen. Als Quellen dienen einfache Leute, die auf den Höfen, in den Dörfern, in den Spinnstuben und Wirtshäusern von Kassel leben. Anregt hierzu hat sie der deutsche Schriftsteller Clemens Brentano (1778-1842), der auf der Suche nach volkstümlichen Liedern für die Sammlung «Des Knaben Wunderhorn» ist und über Friedrich Carl v. Savigny Kontakt zu Jacob Grimm bekommt, der in der Kasseler Bibliothek arbeitet.

Viele Geschichten werden im Freundes- und Verwandtenkreis gesammelt, hautsächlich von Jacob und Wilhelm Grimm.

Aber auch die Kasseler Apothekertochter Henriette Dorothea (Dortchen) Wild, spätere Ehefrau von Wilhelm Grimm, trägt zur Märchensammlung bei. So z. B. trägt sie im Oktober 1811 den Gebrüdern Grimm das Märchen Frau Holle (KHM 24) zu. In der Grimmschen Sammlung 1812 erscheint dieses Märchen an 24. Stelle und in Wilhelm Grimms Handexemplar kann man zum Märchen Frau Holle lesen: „Dortchen 13. Oktober 1811 im Garten“. Auch andere Kinder- und Hausmärchen (KHM) werden von ihr zusammengetragen u. a.: Die drei Männlein im Walde (KHM 13), Der singende Knochen (KHM 28), Tischchen deck dich (KHM 36), Goldesel und Knüppel aus dem Sack (in der Version der 1. Auflage), Die Wichtelmänner (KHM 39), Fitchers Vogel (KHM 46), Die sechs Schwäne (KHM 49), König Drosselbart (KHM 52), Rumpelstilzchen (KHM 55; zusammen mit Lisette Wild).

Dortchen Grimm und ihre Verwandtschaft hat vor und nach ihrer Eheschließung mit Wilhelm Grimm maßgeblich an der Grimm´schen Märchensammlung mitgewirkt: geprägt ist sie durch Ihr soziales, politisches und materielles Umfeld, aber auch durch ihre Zeit und nicht zuletzt durch ihre Tradition und Herkunft.

In diesem Buch soll die Herkunft von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) und seiner Ehefrau Henriette Dorothea (Dortchen) Grimm geb. Wild (1795-1867) näher beleuchtet werden. Ihre Vorfahren stammen zu einem Teil aus aus Kassel und Hessen, wo sie auch lebt. Zum anderen Teil sind ihre Vorfahren Schweizer Abstammung und kommen aus Basel und Bern.

Dabei wurden zahlreiche Quellen herangezogen und analysiert. Um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten wurde auf die Diversität der verwendeten Quellen Wert gelegt. So wurden z. B. gedruckte Bücher, im Internet veröffentlichte Dateien und genealogisches Files, Kirchenbücher, und Ahnenpässe herangezogen.

Zunächst wird eine Übersicht über die Ahnen von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) und seiner Ehefrau Henriette Dorothea (Dortchen) Grimm geb. Wild (1795-1867) gegeben. In weiteren Kapiteln ist die Ahnenliste beider über mehrere Generationen hinweg bis zur Generation X aufgeführt. Die Numerierung erfolgt nach dem Kekule-System.

II

Quellen

Kirchenbücher und Urkunden

Basler Kirchenbücher • Diese sind im Internet sowohl über familysearch wie auch über das Staatsarchiv Basel in digitaler Form verfügbar.

Stammbuch von Friedrich Theodor Wolfgang Seybert und Gertrud Sophie Therese Wachtmann • bereitgestellt von Familie Rabestein aus Mainz

Ahnenpass von Roland Hartmann und Frau Paula geb. Seybert, bereitgestellt von Familie Hartmann aus Preußisch Oldendorf

Ahnenpass von I. Sophie W. Seybert verh. Schulze (

~

1940), bereitgestellt von Marie Luise Auerbach-Fröhling, Pforzheim

Gedruckte Literatur

R. Wild „Genealogische Stammtafel der Familie Wild nebst Bemerkungen“ (1848) • Verlag: Döll und Schäffer, Kassel • Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung, Potsdamer Str. 33, 10785 Berlin, Signatur: Nachlass Grimm 675 • in Kopie erhalten im Januar 2011

C. Knetsch: „Hessenblut. Eine Nachfahrenliste“ in „Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck, Band 3“ (1928)

C. Knetsch: „Ahnentafel des Kunsthistorikers Herman Grimm“ in „Ahnentafeln berühmter Deutscher“ (1929) • S.

-

• über die Fernleihe erhalten

C. F. Weber: „Geschichte der städtischen Gelehrtenschule zu Kassel“ (1843) • verfügbar im Internet in digitaler Form über google books

Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) (1875-1912) • verfügbar im Internet in digitaler Form

H. Knodt „Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 121“ (u. Hessisches Geschlechterbuch, Bd. 14) (1956) • C. A. Starcke Verlag, Limburg/Lahn • über Fernleihe erhalten

H. Knodt „Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 124“ (u. Hessisches Geschlechterbuch, Bd. 15) (1960) • C. A. Starcke Verlag, Limburg/Lahn

W. Schoof „Eine Apotheke als Wiege der Grimmschen Märchen“ (1963) • Schweizer Monatshefte Band 42 • 1963 • Zürich • S. 947-950 • Bayerische Staatsbibliothek München • in Kopie per Fernleihe erhalten im Januar 2011

C. Ruetz „Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 157“ (u. Hessisches Geschlechterbuch, Bd. 18 sowie 1. Schwälmer Geschlechterbuch) (1971) • C. A. Starcke Verlag, Limburg/Lahn • über Fernleihe erhalten

G. Bätzing: „Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Wolfhagen von den Anfängen bis 1968“ (1975) • über Fernleihe erhalten von der Bayerischen Staatsbibliothek München

Karl-Heinz Nickel et al.: „Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen) und der Gerichte in ihrer tausendjährigen Geschichte“ (1990) • im Internet verfügbar

E. W. Magdanz: „Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Kassel-Land von den Anfängen bis 1977“ (2002) • über Fernleihe erhalten von der Bayerischen Staatsbibliothek München

J. Desel: „Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar von den Anfängen bis 1980“ (2004) • Band 33 • über die Fernleihe erhalten

B. Lauer „Brüder Grimm-Journal“ • Erstes Heft • Herbst 2006 • Verlag: Druckerei Boxan, Kassel

K. Wachtmann: „Familienchronik des Pfarrers Friedrich Seybert (1865-1955) – Vorfahren der Generation I-X“ • 2015 • ISBN 3739264144

Bildmaterial

H. Knodt „Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 121“ (u. Hessisches Geschlechterbuch, Bd. 14) (1956) • C. A. Starcke Verlag, Limburg/Lahn • über Fernleihe erhalten

H. Knodt „Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 124“ (u. Hessisches Geschlechterbuch, Bd. 15) (1960) • C. A. Starcke Verlag, Limburg/Lahn

C. Ruetz „Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 157“ (u. Hessisches Geschlechterbuch, Bd. 18 sowie 1. Schwälmer Geschlechterbuch) (1971) • C. A. Starcke Verlag, Limburg/Lahn • über Fernleihe erhalten

Genealogiedatenbanken

Genealogie-Datenbanken wie z. B. familysearch, Ancrestry, gedbas

Genealogie-Datenbank „Berner Geschlechter“ unter

www.bernergeschlechter.ch

von P. Kessel

Mündliche Beiträge

Telefonische Interviews z. B. mit Margot Ritter (Freiburg)

Persönliche Interviews im Familienkreis

III

Leben von Wilhelm Carl und Dortchen Grimm

Im Folgenden sind die Lebensstationen von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) und seiner Ehefrau Henriette Dorothea (Dortchen) Grimm geb. Wild (1795-1867) eingebettet im historischen Zusammenhang dargestellt. Hierbei wurden der Übersichtlichkeit halber Zeitabschnitte gebildet, die sich an geopolitischen Ereignissen wie Kriegen, persönlichen Ereignissen wie Eheschließung oder auch Orten orientieren.

Kindheit in der vornapoleonischen Zeit in Kassel (bis 1805)

Jacob und Wilhelm Grimm sind zwei der neun Kinder, die das Ehepaar Philipp Wilhelm Grimm und Dorothea Grimm (geb. Zimmer) in ihrer fast 13-jährigen Ehe zur Welt bringen. Beide werden in Hanau geboren, Jacob Ludwig Carl am 4. Januar 1785 und Wilhelm Carl am 24. Februar 1786.

Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1796 werden Jacob und Wilhelm Grimm von ihrer Mutter zu ihrer Tante Henriette nach Kassel geschickt, wo sie das Friedrichsgymnasium besuchen. Nach ihrem Abschluss nehmen die Brüder 1802/1803 ihr Jurastudium an der Philipps-Universität in Marburg auf.

Seit 1805 wohnt die Familie Grimm in der Kassler Altstadt zwei Häuser neben der Familie Wild mit ihrer Apotheke. Zwischen den Kindern Wild und Grimm entwickelt sich eine enge Freundschaft.

Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1793-1867) wird im Mai 1793 in Kassel geboren und evangelisch getauft. Ihr Vater mit Berner Vorfahren Rudolf Wild (1747-1814) betreibt die Apotheke „Zur Güldenen Sonne“ in der Marktgasse in der Kassler Altstadt. Ihre Mutter Dorothea Catharine Huber (1752-1813) stammt von J. J. Huber ab und blickt auf zahlreiche Basler Vorfahren zurück.

Sie wächst mit ihren sechs Geschwistern in der Kasseler Altstadt im Apothekerhaus in der Marktgasse auf, das in der Bombennacht vom 24. Oktober 1943 zerstört wird.

Jugend in der Napoleonischen Zeit in Kassel (1805-1813)

Die Herrschaft Napoleons wird immer erdrückender. Im Sommer 1805 rüstet Österreich auf.

Und sich in Würzburg mit den Bayern zu vereinigen zieht der französische Reichsmarschall Bernadotte mit dem größten Teil seiner Armee von Hannover durch Hessen und somit auch durch Kassel. Als Wilhelm Carl Grimm neunzehn und Henriette Dorothea (Dortchen) Wild zwölf Jahre alt sind, ziehen erste französische Korps am 17. September 1805 durch Kassel, weitere Abteilungen folgen bis zum 30. September 1805.

1806 beginnen die Brüder Grimm damit, Märchen und Sagen zu sammeln.

Im Herbst 1806 ist entschieden, dass Preußen in den Krieg eintritt. In Kassel herrscht die Sorge, dass Hessen und Kassel zum Kriegsschauplatz werden. Die Besorgnis steigert sich, als das Blüchersche Korps gegen Ende September sich Hessen nähert und sich in Wabern und Fritzlar festsetzt. Kurfürst Wilhelm (1743-1821) selbst ist in das preußische Lager gereist, um für sein Land Neutralität zu bewirken, was auch gelingt und zur Freude aller Kassler ziehen sich die preußischen Truppen zurück. Auch die Franzosen akzeptierten die Neutralität Hessens und Kurfürst Wilhelm I. erfüllt gewissenhaft die Bedingung, seine Regimenter auf die zum Garnisonsdienst notwendige Stärke zu reduzieren. So schöpft jeder Kassler in der ersten Oktoberhälfte Hoffnung, doch dann verbreiten sich Gerüchte von einer Schlacht bei Auerstädt und Jena. Niemand aber ahnt den wirklichen Ausgang, bis sich auf einmal vor dem Leipziger Tor Kassels eine unübersehbare Menge preußischer Flüchtlinge auftaucht, die waffenlos der westfälischen Heimat zueilen.

Am 31. Oktober 1806 verbreitet sich in der Stadt die Nachricht, dass ein starkes französisches Korps unter der Führung von Marschall Mortier von Fulda aus über Hersfeld, Rotenburg und Melsungen im Anzug ist, um das hannoversche Land zu besetzen. Alle bedauern das Nachbarland, freuen sich aber zugleich auch auf das militärische Spektakel des kommenden Durchzugs. Von der Stadt aus kann man am Abend das Lager der Franzosen auf den abgeernteten Feldern vor der Stadt sehen und die nächtlichen Lagerfeuer sind ein toller Anblick. Die Stadt legt sich zur Ruhe in froher Erwartung des militärischen Schauspiels am kommenden Tage. Doch was nun in dieser Nacht geschieht, bemerkt zunächst kaum jemand. Genau um Mitternacht fährt der französische Gesandte im Reisewagen vor dem Hotel des Staatsministers von Waitz vor, übergibt ihm eine Note und teilt diesem mit, dass er die Weisung habe, das Land Hessen militärisch zu besetzen. Von dieser Wortbrüchigkeit der Franzosen ist der Minister sehr überrascht, zumal die Franzosen drohen, den sich des Kurfürsten zu bemächtigen, sollte dieser nicht seine Residenz verlassen. Am Morgen des 1. November 1806 überschlagen sich die Ereignisse: um 7 Uhr ist das Leipziger Tor von Franzosen besetzt, eine halbe Stunde später verlässt Wilhelm I. seine Residenz Kassel, um 9 Uhr ist die Garnison entwaffnet und um 10 Uhr ziehen trommelnde Franzosen durch die Stadt und besetzen die Tore, Wachen und das Zeughaus. Ein Teil der Truppen stellt sich auf dem Friedrichsplatz auf um Quartieren zugeteilt zu werden. Auch Napoleons Bruder, König von Holland, der auf Weisung Napoleons Mortier bei der Besetzung Hessens unterstützen soll, kommt 6 Uhr abends mit seiner Garde in Kassel an. Er ist verstimmt, da es seiner Hilfe nicht mehr bedarf. Seine Truppen quartieren sich ordnungslos in einige Häuser ein, erst am nächsten Tag erfolgt eine geregelte Einquartierung. Die Kurfürstin, die alleine noch einige Tage länger als ihr Ehemann im Schloss geweilt hat, begibt sich nach Gotha und Marschall Mortier nimmt Quartier im Schloss. König Ludwig steigt im „Gasthof zum König von Preußen“ ab und zieht sich mit seinen Truppen nach einigen Tagen nach Münster zurück. Der Großteil des Korps von Mortier zieht nach Norddeutschland. Neue, insbesondere italienische Regimenter rücken über die Frankfurter Straße in Richtung Kassel an und vom 4. November 1806 an führt General Lagrange als Gouverneur von Hessen das Regiment; letzterer ist ein freundlicher, höflicher Mann mit guten Sitten, der die harten Befehle Napoleons zu mildern weiss. Bilder, die fürstlichen Gemächer und andere Schätze werden konfisziert und aus der Stadt gebracht. Für die Kassler sind die Einquartierungen, die immer wieder durchziehenden Regimenter sowie Züge von Kriegsgefangenen zunehmens eine Last. Die Charité wird zum großen Lazarett und durch einen Anbau erweitert. Der Tod ist allgegenwärtig, Bestattungen erfolgen in Sammelgräbern. Als die hessische Bevölkerung Soldaten für die französische Armee stellen soll, kommt es zu einem Aufstand, der aber seitens der Franzosen niedergeschlagen wird. Zur Vergeltung erläßt Napoleon per kaiserlichem Dekret, die Stadt Hersfeld anzuzünden und dem Erdboden gleich zu machen. Ein fliegendes Korps von 6000 Mann aus Italienern und badischen Soldaten übernimmt diesen Auftrag, doch der badische Major Lingg vollzieht den Befehl ohne der Stadt Hersfeld größeren Schaden zuzufügen.

Im Frühjahr 1807 verkünden die Zeitungen immer neue Siege der Franzosen und die Züge von Kriegsgefangenen, unter denen immer mehr Russen sind, scheinen diese Meldungen zu bestätigen. Durch den Frieden von Tilsit am 9. Juli 1807 wird dies besiegelt. Schnell wird in Kassel bekannt, dass Hessen ein neues Königreich unter der Regentschaft eines Bruders Napoleons namens Jerome werden soll. Letzterer hat sich auf Befehl Napoleons von seiner Frau getrennt und soll eine Württembergische Prinzessin heiraten. Am 18. November 1807 wird aus Paris gemeldet, dass Kassel die Hauptstadt des neuen Königreichs sein soll. Die Straßen, Plätze und Stadtteile Kassels werden umbenannt, so wird aus dem Friedrichsplatz der Ständeplatz. Die Säule Friedrich II. wird entfernt, auf dem Königsplatz wird eine Statue Napoleons aufgestellt. Am 10. Dezember 1807 zieht der neue König Jerome mit seiner neuen Gemahlin in Kassel ein; die Feierlichkeiten fallen aber recht mager aus. In den nächsten Jahren halten die französische Lebensart und die neuen Gedanken Einzug in Kassel. Jacob Grimm wird Bibliothekar des neuen Königs Jerome im Schloss Wilhelmshöhe, damalig „Napoleonshöhe“.

Im Jahre 1811 wird das ehrwürdige Residenzschloss der hessischen Fürsten ein Raub des Feuers und brennt im Innern fast vollständig aus; Ursache sind die von französischen Baumeistern unsachgemäß verlegten Heizungsröhren.

Im Februar 1812 beginnt der russische Feldzug und wöchentlich ziehen Truppen durch Kassel in Richtung Russland. Gegen Ostern 1813 kommen dann die Reste dieser Armee zurück – krank, verwundet und dem Tode nahe.

Ende September 1813 stehen russische Kosaken unter Tschernitscheff (auch: Czernicheff) vor der Stadt und die Franzosen kapitulieren nach kurzem Kampf; sie dürfen frei abziehen. Der König Jerome ist unterdessen geflohen. Am 1. Oktober 1813 zieht Tschernitscheff (Czernicheff) mit seinen Truppen in Kassel ein. Er erklärt das Königreich Westphalen für aufgelöst und ernennt den kaiserlich russischen Oberstlieutnant Raschanowitsch zum Kommandanten. Mit Erstaunen stellen die Kassler am Morgen des 4. Oktober aber fest, dass alle Kosaken die Stadt verlassen haben. Bödicker übernimmt die Führung der herrenlosen Stadt und sorgt für Sicherheit und Ordnung. Doch nach 12 Tagen rücken die Franzosen raschen Schrittes an und übernehmen wieder die Stadt; Bödicker wird arretiert und die würdigsten Einwohner der Stadt werden in den Kerker geworfen. Am 15. Oktober kommt König Jerome zurück nach Kassel und drei Tage später verlässt er sein Königreich für immer.

Nachnapoleonische Zeit in Kassel (1813-1825)

Am 21. November 1813 kehrt der Kurprinz Wilhelm I. nach Kassel zurück. Er wird mit Jubel von der Kassler Bevölkerung empfangen; unter ihnen auch der 27jährige Carl Wilhelm Grimm und die 20jährige Henriette Dorothea (Dortchen) Wild. Rasch übernimmt Kurprinz Wilhelm I. die Zügel der Regierung.

Ihr Jacob Grimm wird kurhessischer Diplomat und hält sich 1814/1815 für längere Zeit in Paris und Wien auf. 1815 nimmt der Kurfürst das Prädikat „königliche Hoheit“ an. Das Jahr 1816 ist durch den ungewöhnlich nassen Sommer von einem Mangel an Nahrungsmittel geprägt, jedoch ist im Folgejahr 1817 die Ernte umso reichlicher. Das ausgebrannte Residenzschloss wird abgebrochen und am 20. Juni 1820 wird der Grundstein des neuen Residenzschlosses feierlich gelegt; täglich arbeiten 800-1000 Arbeiter am Aufbau des Schlosses. Auch die Stadt wird wieder aufgebaut, der Friedrichsplatz bekommt seine Bildsäule des Landgrafen Friedrich II wieder. Am 28. Februar 1821 verstirbt Kurfürst Wilhelm I.; er wird am 14. März 1821 in der Kapelle der romantischen Löwenburg beigesetzt. Sein Sohn Wilhelm II. (1777-1847) übernimmt die Regierung des Landes.

Erste Ehejahre in Kassel (1825-1829)

1825 heiraten Wilhelm Carl Grimm und Henriette Dorothea (Dortchen) Wild in Kassel. Die beiden ziehen mit Jakob Grimm in die Bellevue in Kassel. Hier wird auch ihr erstes Kind Jacob im April 1826 geboren; dieser verstirbt aber im Dezember desselben Jahres.

Auch das zweite Kind Herman Friedrich (1828-1901) wird im Januar 1828 in Kassel geboren und dort getauft. Später promoviert er 1868 in Leipzig, habilitiert 1870 in Berlin, wird 1873 Professor für Neue Kunstgeschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1884 zum Geheimen Regierungsrat ernannt und heiratet im Oktober 1859 in Berlin Gisela v. Arnim (1827-1889).

Zeit in Göttingen/Kgr. Hannover (1829-1841)

1829 nimmt Jacob Grimm einen Ruf als Professor an die Universität Göttingen an, allerdings unter der Bedingung, dass auch sein Bruder Wilhelm eine Anstellung erkommt. Er erhält eine Zusage als Unter-Bibliothekar an der Universität Göttingen und die junge Familie geht 1829 nach Göttingen. Zusammen mit Jacob ziehen sie in eine Wohnung in Göttingens damaliger Pracht- und Flanierstraße (der heutigen Goetheallee 6); das Haus gehört Oberkommerzien-Kommissar Friedrich Grätzel. Sie bleiben dort bis 1837. Er wird dann 1831 außerordentliche Professur und 1835 ordentliche Professur an der Universität Göttingen. In dieser Zeit bekommen sie das dritte und vierte Kind. Das dritte Kind Rudolf George Ludwig (1830-1889) wird im März 1830 in Göttingen geboren. Das vierte Kind Auguste Luise Pauline (1832-1919) wird im August 1832 in Göttingen geboren.

Doch durch den Tod von Wilhelm IV., König von Großbritannien, Irland und Hannover, am 20.06.1837 ändert sich alles. Die Regierung übernimmt der 66jährige König Ernst August I. v. Hannover. Dieser hebt am 01.11.1837 das 1833 erlassene freiheitliche Staatsgrundgesetz auf. Hiergegen protestieren am 18.11.1837 schriftlich sieben Göttinger Professoren („Göttinger Sieben“), unter ihnen auch die Brüder Grimm. Der Protest wird von anderen Universitätsmitgliedern aber nur unzureichend unterstützt: Ende November 1837 übergeben der Prorektor und die vier Dekane, ohne ein Mandat von der Universität zu haben, dem König im Jagdschloss Rothenkirchen eine Adresse, mit der sich die Universität „von aller Gemeinschaft mit den Sieben lossagt“ und deren Gesinnung schmäht. Alle sieben Professoren verlieren am 11.12.1837 ihr Amt, drei von ihnen (Friedrich Dahlmann, Jacob Grimm und Georg Gottfried Gervinus) werden des Landes verwiesen. Jacob Grimm begibt sich daraufhin am 17.12.1837 nach Kassel, die beiden folgen im Herbst 1838. Arbeitslos kommt der Familie 1838 das Angebot der Weidmannschen Buchhandlung in Leipzig, ein grosses deutsches Wörterbuch zu schaffen, recht.

Zeit in Berlin/Kgr. Preußen (1841-1867)

Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861), der 1840 den Thron bestiegen hat, lädt ihren Carl Wilhelm und Jakob 1841 nach Berlin ein; vermittelnd treten Bettina v. Arnim und Alexander v. Humboldt auf. Vom 14. bis 19. März erfolgt der Umzug nach Berlin, wegen Überschwemmung in der Saale- und Muldeniederung müssen die Möbelwagen Umwege machen. Von 1841-1846 beziehen sie eine Wohnung in der Lennéstraße 8. In Berlin ziehen sie mehrmals um: 1846-1847 wohnen sie in der Dorotheenstraße 47 (ziehen jedoch wegen Unstimmigkeiten mit dem Hauswirt wieder schnell aus) und 1847-1863 Wohnung in der Linkstraße 7; dieses Haus grenzt mit seiner Rückseite an die Gleisanlagen des Potsdamer Bahnhofs. Carl Wilhelm lehrt an der Universität Berlin und arbeitet zusammen mit seinem Bruder Jakob an einem Deutschen Wörterbuch. Zudem erleben sie in Berlin 1848 die Deutsche Revolution. Im Oktober 1851 erfolgt der Besuch ihres Schwagers auf der Friedrichshütte bei Bebra.

Tod und Bestattung

Im Dezember 1859 verstirbt Carl Wilhelm in Berlin und wird auf dem St. Matthäus Kirchhof in Berlin-Schönefeld bestattet. Mehr als sechs Jahre ist Dortchen Witwe und leidet häufiger an Herzanfällen. Zur Kräftigung der Gesundheit verordnet der Arzt einen Aufenthalt in der Nähe von Eisenach, da die Berliner Luft recht schlecht ist. Im Sommer 1867 erfolgt ein Aufenthalt in Eisenach; sie wohnt mit Tochter Auguste im Landhaus einer befreundeten Familie unweit von Eisenach. Sie besucht den Burghauptmann der Wartburg Carl August Bernhard v. Arnswaldt (1807-1877) in Eisenach. Sie verstirbt 1867 unerwartet an einer Lungenentzündung.

Dortchen Grimm wird in Eisenach auf dem Friedhof vor dem Predigertor neben dem Roseschen Hölzchen bestattet; zumindest ihr Grabstein ist auf dem städtischen Kirchhof in Eisenach erhalten. Er trägt folgende Inschrift: „ Hier ruht Dorothea Grimm, geb. Wild / geb. in Cassel d. 23. Mai 1793 / Vermählt mit Wilhelm Grimm d. 25. Mai 1825 / Gest. d. 22. Aug 1867“. Ursprünglich war das Grab mit einer eisernen Umrandung versehen und trug als Figur einen gegossenen bronzenen Engel des Kasseler Bildhauers Werner Henschel (1782-1850).

Im Jahre 2006 stand der Grabstein gesichert in einer Seitenkapelle. Die ursprüngliche eiserne Umrandung des Grabes und der für sie gegossene bronzene Engel Werner Henschels sind verschwunden. Die Grabstätte ist nach einer Aufwendigen Restaurierung 2010 enthüllt worden. Der Engel wurde rekonstruiert: es handelt sich um einen Abguß des identischen Engels, der sich auf dem Grab der Grimm-Schwester Charlotte Amalie in Kassel befindet.

IV

Nachfahren von Wilhelm und Dortchen Grimm

Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) heiratet am 15.05.1825 in Kassel Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1793-1867) und bekommt vier Kinder mit ihm: Jacob Grimm (1826-1826), Herman Friedrich Grimm (1828-1901), Rudolf George Ludwig Grimm (1830-1889) und Auguste Luise Pauline Grimm (1832-1919).

Jacob Grimm (1826-1826)

Jacob Grimm (1826-1826) wird am 03.04.1826 in Kassel geboren und verstirbt am 15.12.1826 in Kassel.

Herman Friedrich Grimm (1828-1901)

Herman Friedrich Grimm (1828-1901) wird am 06.01.1828 in Kassel geboren und dort am 27.01.1828 getauft. Er wächst in Kassel auf und lebt seit 1841 in Berlin und mischt sich unter die Kinder der Elite in der preußischen Hauptstadt. Sein Jurastudium bricht er ab. In 1850er Jahren ist er der Verfasser zahlreicher Novellen. 1857 macht er eine Reise nach Italien, 1860 und 1863 schreibt er eine Monographie über Michelangelo und 1872 eine Monographie über Raphael. 1868 promoviert er in Leipzig und 1870 habilitiert er in Berlin. 1873 wird er Professor für Neue Kunstgeschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und 1884 Geheimer Regierungsrat.

Am 24.10.1859 heiratet er in Berlin Ottilie Beate Gisela (Giesel) Walpurgis v. Arnim (1827-1889), geboren am 30.08.1827 in Berlin und verstorben am 04.04.1889 in Florenz. Sie ist die Tochter von Carl Joachim Friedrich Ludwig (Achim) v. Arnim1 (1781-1831) und Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena (Bettina) Brentano2 (1785-1859).

Am 16.06.1901 verstirbt er in Berlin. Er lebte als Buddhist. Er wird am 20.06.1901 auf dem alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg bestattet (heute Ehrengrab der Stadt Berlin).

Rudolf George Ludwig Grimm (1830-1889)

Rudolf George Ludwig Grimm (1830-1889) wird 31.03.1830 in Göttingen geboren. Er ist Jurist im preußischen Staatsdienst. Er verstirbt am 13.11.1889 in Berlin.

Er hat eine außereheliche Beziehung mit Agnes Oestreich (*10.11.1861 Berlin, +08.11.1943), tätig als Haushälterin im Hause Grimm.

Aus dieser Beziehung geht eine Tochter namens Albertine Oestreich (1881-1974) hervor. Diese wird am 17.09.1881 in Berlin geboren und verstirbt am 31.10.1974 in Haldensleben. Sie ist verheiratet mit dem Lehrer Otto Heinrich Plock (1878-1944), geboren 25.02.1878 in Neuenhofe und verstorben 25.12.1944 in Haldensleben. Aus dieser Ehe gibt es zwei Kinder Marko Plock (*1916 Haldensleben) und Aribert Plock.

Marko Plock wird am 13.03.1916 in Haldensleben/Sachsen-Anhalt geboren. Er ist promovierter Sinologe. Er ist verheiratet, bleibt aber kinderlos. Er verstirbt am 05.09.2012 in Großentaft/Fulda.

Aribert Plock verstirbt im 2. Weltkrieg in Südfrankreich. Er hat eine Tochter namens Inge Plock verh. Wurf (*01.06.1934, +05.02.2014 Haldensleben). Nach ihrem Tod hinterlässt sie eine Tochter und zwei Enkeltöchter.

Auguste Luise Pauline Grimm (1832-1919)

Auguste Luise Pauline Grimm (1832-1919) wird am 21.08.1832 in Göttingen geboren. Sie verstirbt am 09.02.1919 Berlin und wird dort am 13.02.1919 bestattet. Sie ist unverheiratet und kinderlos.

1 Carl Joachim Friedrich Ludwig (Achim) v. Arnim (1781-1831) • Joachim Erdmann v. Arnim (1741-1804), Gesandter des preußischen Königs in Kopenhagen und Dresden und später Intendant der Berliner Königlichen Oper • Amalie Caroline Labes (1761-1781) • *26.01.1781 Berlin • Schriftsteller • +21.01.1831 Wiepersdorf, verstrorben an Choleraepedemie in Berlin

2 Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena (Bettina) Brentano (1785-1859) • Peter Anton Brentano (1735-1797), Kaufmann und kurtrierischer Resident in Frankfurt/Main • Maximiliane v. La Roche (1756-1793), Tochter der Schriftstellerin Sophie v. La Roche (1730-1807) • *04.04.1785 Frankfurt/Main • einer ihrer älteren Brüder ist der Dichter Clemens Brentano (1778-1842) • 1807 Besuch bei J. W. v. Goethe • 1810 lernt in Wien L. van Beethoven kennen • ist als Schriftstellerin tätig • 1854 Schlaganfall • +20.01.1859 Berlin, verstorben nach langer Krankheit • Wiepersdorf/Berlin

V

Ahnenübersicht

Es konnten zahlreiche Vorfahren von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) und seiner Ehefrau Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1793-1867) recherchiert werden. Von der Generation I-X wurden über 600 direkte Vorfahren identifiziert; zudem soweit möglich, auch deren Geschwister.

Zurück bis zu den Urgroßeltern (Generation IV) konnten die Vorfahren vollständig recherchiert werden; alle sechszehn Urgroßeltern konnten identifiziert werden.

Über die Generationen hinweg ist es immer schwieriger Vorfahren zu recherchieren. So konnten von den möglichen Ahnen in der Generation V 88% ermittelt werden, in der Generation VI 80%, in der Generation VII dann 61%, in der Generation VIII dann 46% und in der Generation IX dann 27%. In der Generation X konnten insgesamt 166 Vorfahren identifiziert werden, dies entspricht 16% der maximal möglichen Vorfahren.

Abb.: Anzahl und Zeitspanne der Ahnen der Generation I-X.

GenerationAnzahl mögliche AhnenAnzahl recherchierte AhnenAnteil der recherchierten AhnenZeitspanneI22100 %1786-1867II44100 %1747-1814III88100 %1702-1800IV1616100 %1657-1761V322888 %1612-1738VI645180 %1558-1718VII1287961 %1503-1683VIII25611846 %1470-1655IX51214027 %1484-1638X102416616 %1444-1631

VI

Ahnenübersicht Wilhelm Carl Grimm (1786-1859)

Die Ahnen von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) konnten teilweise bis über die 10. Generation hinaus identifiziert werden.

Zunächst seien die Vorfahren bis zur Generation V, somit bis zu den Ururgroßeltern betrachtet.

In weiteren Abschnitten werden einzelne Vorfahren der Generation V näher betrachtet und ihre Vorfahren teilweise bis zur Generation X aufgezeigt. In der Generation X konnten nur weniger als zehn Ahnen identifiziert werden.

Ahnenübersicht Generation I-V

Die Ahnen von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) konnten bis zur Generation IV vollständig recherchiert werden. In übersichtlicher Weise sind diese am Ende des Abschnitts dargestellt.

Heinrich Grimm#32 (1637-1713). Dieser ist der Ururgroßvater von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) und wird 1637 Bergen-Enkheim geboren. Seine Vorfahren werden in einem späteren Abschnitt betrachtet. Er ist Bürger in der Neustadt zu Hanau, Handelsmann, Pförtner auf der Kinzigbrücke und Zöllner in der Vorstadt und zuletzt herrschaftlicher Wegegeldeinnehmer in Dörnigheim. Er verstirbt 1713 in Maintal-Dörnigheim/Hanau.

Er heiratet 1670 in Hanau Maria Juliana (Juliane) Pezenius#33 (1653-1692), deren Vorfahren auch in einem späteren Abschnitt gesondert betrachtet werden. Aus dieser Ehe geht 1672 in Hanau der Sohn namens Friedrich#16 hervor.

Friedrich Grimm#16 (1672-1748). Er wird 1672 in Haunau geboren und dort evangelisch-reformiert getauft. Er besucht 1688 das Pädagogikum der Hohen Landesschule in Hanau und dann 1691 Gymnasium Illustre in Bremen. Er wird ev-ref. Pfarrer. Zunächst 1698 dritter Pfarrer an der damals reformierten Marienkirche in Hanau, 1699 Hofprediger des Grafen Karl August v. Ysenburg-Büdingen in Marienborn, zugleich Pfarrer in Eckartshausen, 1702 zweiter Pfarrer an der Marienkirche in Hanau, 1706 erster Prediger an der Marienkirche in Hanau und zuletzt Inspektor und Konsistorialrat in Hanau. Er verstirbt 1748 in Hanau und wird auf dem Deutschen Friedhof an der Nussallee in Hanau beerdigt.

Er ist dreimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er 1699 Maria Magdalena Jeanjean (1665-1700) und bekommt mit ihr im April 1700 den Sohn Johannes. Jedoch verstirbt sie Ende 1700 nach 17tägiger Krankheit. Zehn Monate später heiratet er in zweiter Ehe in Hanau Kunigunda Juliana (Kunigunde) Hakenius#17 (1676-1726), dessen Mutter Christina Margaretha Kopff#35 (1652-1693) auf Vorfahren aus diversen Patrizierfamilien in Frankfurt und Mainz wie z. B. Knoblauch oder v. Glauburg zurückblicken kann. Der Ehe entstammen im Zeitraum 1703-1712 sechs Kinder, unter ihnen der 1707 in Hanau geborene Friedrich#8. In dritter Ehe heiratet er Marie Caroline Braun, Tochter des Kurpfälzischen Leibchirurgen.

Friedrich Grimm#8 (1707-1777). Er wird 1707 in Hanau geboren und dort ev-ref. getauft. Er studiert an der Hohen Landesschule in Hanau, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und dem Gymnasium Illustre in Bremen. Von 1730 bis kurz vor seinem Tode ist er als ev-ref. Pfarrer an der Katharinenkirche in Steinau an der Straße tätig. Er verstirbt 1777 in Steinau an der Straße an Schlagfluß.

Er heiratet 1734 in Birstein Christine Elisabeth Heilmann#9 (1715-1754), deren Vorfahren auch noch einige Generationen zurückverfolgt werden konnten. Das Paar bekommt neun Kinder, als jüngstes 1751 den Sohn Philipp Wilhelm#4

Philipp Wilhelm Grimm#4 (1751-1796). Er wird 1751 in Steinau an der Straße geboren und ev-ref. getauft. Er studiert Jura an der Hohen Landesschule in Hanau, der Hohen Schule Herborn und an der Philipps-Universität Marburg. 1778 wird er Hofgerichtsadvokat in Hanau. 1782 wird er Stadtschreiber der Altstadt Hanau, wo er 1787 den Titel eines Stadtsekretärs erhält und 1782 zugleich Landschreiber des Amtes Büchertal der Grafschaft Hanau im Reichsfürstentum Landgrafschaft Hessen-Kassel. Im Jahre 1791 wird er zum Amtmann der hanauischen Ämter Schlüchtern und Steinau bestellt, was den Umzug der Familie nach Steinau an der Straße in das dortige Amtshaus zur Folge hat; er ist nicht nur oberster Verwaltungsbeamter, sondern gleichzeitig auch Richter und Notar der Ämter Schlüchtern und Steinau. Er verstirbt 1796 in Steinau an der Straße an einer Lungenentzündung.

Er heiratet 1783 in Hanau Dorothea Zimmer#5 (1755-1808), deren Vorfahren auch recherchiert werden konnten. Mit ihr bekommt er neun Kinder, unter ihnen der 1786 in Hanau geborene Sohn Wilhelm Carl#2.

Ahnen von Heinrich Grimm#32 (1637-1713)

Die Vorfahren von Heinrich Grimm#32 (1637-1713), Ururgroßvater von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859), und insbesondere die Stammfolge Grimm konnte über mehrere Generation hinweg verfolgt werden.

Die Familie Grimm, in früheren Generationen auch Grym genannt, ist in der Region um Frankfurt beheimatet.

Peter Grym#2.048. Als ältester Vorfahre konnte Peter Grym#2.048 identifiziert werden. Wahrscheinlich stammt er aus Friedberg bei Frankfurt und wird 1508 Bürger in Frankfurt/Main. Die Reformation hält erst 1533 in Frankfurt Einzug.

Seine Ehefrau konnte nicht recherchiert werden. Er hat einen Sohn namens Lutz#1.024.

Lutz Grym#1.024 (???-1509). Sein Sohn Lutz Grym#1.024 (???-1509) ist zunächst Türmer in Friedberg bei Frankfurt und wird 1509 Bürger zu Frankfurt; er ist als Türmer auf dem Friedberger- und Nicolai-Turm in Frankfurt tätig.

Seine Ehefrau konnte nicht recherchiert werden. Er hat einen Sohn namens Peter#512.

Peter Grym#512 (1510-1585). Er wird 1510 erst nach dem Tod seines Vaters geboren. 1534 ist er Bürger zu Frankfurt und zieht 1542 von Frankfurt nach Bergen/Hanau. Hier verstirbt er 1585 im Alter von 75 Jahren.

Er heiratet in zweiter Ehe Elisabeth Caus#513 (???->1575). Aus dieser Ehe gibt es den Sohn Niclas#256.

Niclas Krim#256 (???-~1596). Er verstirbt um 1596 in Bergen/Hanau.

Er heiratet Catharina NN#257 (???-1623) und bekommt mit ihr den Sohn Thomas#128 (*~1580).

Thomas Grimm#128 (~1580-1650). Er ist der Großvater von Heinrich Grimm#32 (1637-1713), wird um ~1580 geboren und lebt in Bergen/Hanau. Er ist 1623 Bäckermeister zu Bergen/Hanau, 1629 Müller auf der kurfürstlichen Mühle zu Vilbel und 1636 Zentgraf zu Bergen. Im Jahre 1650 verstirbt er in Bergen/Hanau.

Er heiratet in erster Ehe 1604 in Bergen/Hanau Anna Wilhelm#129 (???-~1628), Tochter von Metzger Hans Wilhelm#258 (???->1604) und Margaretha NN#259 (???->1596), und bekommt mit ihr einen Sohn namens Johannes#64. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratet er in zweiter Ehe 1637 die Pfarrerstochter Maria Fabricius, die zuvor schon viermalig verheiratet war.

Johannes Grimm#64 (1609-1669). Dieser ist der Vater von Heinrich Grimm#32 (1637-1713) und wird 1609 in Bergen/Hanau geboren. Er ist seit 13.03.1639 Bürger in der Altstadt Hanau. Zudem Wirt in Bergen/Haunau, dann Weinwirt zu den weißen Rossen in Hanau und 1661 Schaffner des Johanniterordens des Hauses Rüdigheim. Er verstirbt Ende 1669 oder Anfang 1670 im Alter von 60 Jahren in Hanau.

Er heiratet vor 1629 Maria Mallembrey#65 (1612-1667), Tochter von dem in Limburg beheimateten Philipp Mallembrey#130 (???->1630) und Catharina NN#131, und bekommt 1637 in Bergen/Hanau mit ihr den Sohn Heinrich#32.

Ahnen von Maria Juliana (Juliane) Pezenius#33 (1653-1692)

Die Vorfahren von Maria Juliana (Juliane) Pezenius#33 (1653-1692), Ururgroßmutter von Wilhelm Carl Grimm (1786-1859) konnten über mehrere Generation hinweg verfolgt werden.

Väterliche Abstammung. Väterlicherseits stammt Maria Juliana (Juliane) Pezenius#33 (1653-1692) aus einer ev-ref. Pfarrersfamilie. Ihr Vater ist Peter Pezenius#66 (1619-1665), 1642 Kaplan zu Dillenburg, 1653 Pfarrer der deutschen ev-ref. Gemeinde zu Hanau, 1657 Inspektor zu Hanau.

Auch ihr Großvater Antonius Pezenius#132 (~1546-1636) ist ev-ref. Pfarrer.

Mütterliche Abstammung. Ihre Mutter Anna Maria Daum#67 (1614-<1665) stammt aus einer Beamtenfamilie.

Der Großvater Johann Daum#134 (1579-1658) studiert zunächst Rechtswissenschaften an der Hohen Schule Herborn und in Marburg. Er wird 1605 Lehrer der Söhne Graf Georgs des Älteren v. Nassau-Beilstein (1562-1623) und begleitet 1606 die Grafensöhne zum Studium nach Sedan und anschließend auf Reisen durch Frankreich. 1610 wird er Sekretär des Grafen Georg des Älteren in Beilstein und ab 1621 in Dillenburg, wo er als Geheimer Rat, Diplomat und Archivar auch Georgs Nachfolger Graf Ludwig Heinrich v. Nassau-Dillenburg bis zum Tod dient. Er ist maßgeblich beteiligt am Bau der Beilsteiner Schloßkirche (1614-1616) und an der Verwaltung der Herborner Hohen Schule (Kurator 1636-1647). Als durch Krieg und Pest der Hexenwahn wieder aufflammt, ist Daum im Dillenburger Lande der „von Amts wegen“ bestellte „Hexenkommissar“.

Ihre Großmutter ist Maria Klara Kesseler#135 (???-1636), zu deren Vorfahren u.a. die v. Cranenburg zählen.

Ahnen von Johannes Hackenius#34 (1644-1701)

Von Johannes Hackenius#34 (1644-1701) konnten als Vorfahren nur die Eltern recherchiert werden.

Väterliche Abstammung. Ihr Vater Johannes Hacke#68 (1615-1650) wird 1615 in Bremen geboren. Er heiratet 1642 Elisabeth Gitz#69 und wird auch in diesem Jahr Bürger zu Kassel. Er ist in Kassel als Handelsmann tätig. Er verstirbt 1650.

Eine Familie Hacke bzw. Hackenius konnte in Bremen nicht gefunden werden. Ein Ausgangspunkt für weitergehende Recherchen könnte die von Gottfried Jüngst verfasste Leichenpredigt zu Johannes Hacke#68 (1615-1650) sein. Diese soll in der Universitätsbibliothek Marburg unter der Signatur VIII B 331db Personalia Hassiaca, Bd.8 verfügbar sein.

Mütterliche Abstammung. Seine Mutter Elisabeth Gitz#69, wahrscheinlich aus Kassel stammend, ist dreimalig verheiratet. In erster Ehe mit Peter Vogt (???-1634), in zweiter Ehe mit David Schwarting (???-1640) und in dritter Ehe 1642 mit ihrem Vater Johannes Hacke#68 (1615-1650).

Weder zu Elisabeth Gitz#69 noch zu ihrem ersten Ehemann konnten weitere Informationen erhalten werden. Ein David Schwarting ist als Vertreter der Bürgerschaft 1637 in Kassel aufgeführt. Es erscheint wahrscheinlich, dass Elisabeth Gitz#69 aus Kassel stammt, da sie Johannes Hacke#68 (1615-1650) 1642 heiratet und dieser 1642 Bürger zu Kassel wird.

Ahnen von Christina Kopf#35 (1652-1693)

Von Christina Kopf#35 (1652-1693) konnten einige Vorfahren recherchiert werden. Bemerkenswert ist ihre Abstammung von der Familie v. Glauburg. Hierauf basierend wird im Folgenden ihre Abstammung ausgehend von der Familie v. Glauburg dargestellt. Eine Übersicht der Vorfahren gibt die Abbildung am Ende des Abschnitts.

Johann v. Glauburg zu Lichtenstein#1.132 (~1450-1510). Ihr Urururgroßvater Johann v. Glauburg zu Lichtenstein#1.132 (~1450-1510) entstammt dem adeligen Geschlecht v. Glauburg. Er wird um 1450 als Sohn von Johann Glauburg zu Lichtenstein und Rüstenberg#2.264 (~1425-1461) und Kunigunda (Konne) v. Holzhausen#2.265 geboren. Er promoviert 1478 zum Dr. jur. in Pavia und wird Jurist. 1482 wird er Ratsherr und 1484-1486 Schöffe in Frankfurt/Main; zuletzt ist er Kanzler zu Mainz. Er verstirbt 1510 in Frankfurt/Main.

Nach zwei kinderlosen Ehen heiratet er in dritter Ehe 1498 Margaretha Hornchin#1.133 (???-1541), Tochter von Andreas Hornchin und Margaretha Haberkorn#2.267. Ihnen wird u. a. 1503 der Sohn Johannes#566 geboren.

Johannes v. Glauburg zu Lichtenstein#566 (1503-1571). Ihr Ururgroßvater Johannes v. Glauburg zu Lichtenstein#566 (1503-1571) wird 1503 in Frankfurt/Main geboren und katholisch getauft. Im Alter von 6 Jahren verstirbt sein Vater und sein Verwandter Hamann v. Holzhausen (der führende Mann der Reichsstadt Frankfurt in der Reformationszeit) wird sein Vormund. Er studiert in Wittenberg bei Martin Luther. 1526 kehrt er nach Frankfurt zurück, wird 1527 Ratsherr zu Frankfurt/Main, 1532 Schöffe zu Frankfurt/Main und ist mehrmalig (1537, 1542, 1547, 1552 und 1563) Bürgermeister zu Frankfurt/Main. Desöfteren vertritt er auf Reisen die Interessen Frankfurt so auch 1535 bei Verhandlungen mit dem Schmakaldener Bund. 1539 ist er Gesandter auf dem Bundestag des Schmalkaldischen Bundes zu Frankfurt/Main. 1541 führt er die Frankfurter Delegation auf dem Reichstag in Regensburg an und erwirkt hier das kaiserliche Privileg, das die Ablösung der Ewigen Zinsen gestattet und damit die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt fördert. 1541 ist er Pfleger des Hospitals zum Hl. Geist. Er konvertiert zum evangelischen Glauben, fördert die Reformation in Frankfurt/Main und bewirkt als Pfleger des Weißfrauenklosters dessen Säkularisierung. Seit 1554 tritt er gegen die lutherischen orthodoxen Geistlichen an und befürwortet die Aufnahme der vorwiegend calvinistischen Glaubensflüchtlinge aus England und den Niederlanden. 1552 ist er bei der Verteidigung von Frankfurt/Main beteiligt. Er verstirbt 1571 in Frankfurt und wird evangelisch beerdigt.

1526 heiratet er die aus dem Frankfurter Patriziergeschlecht stammende Anna Knoblauch#567 (1510-1567), Tochter von Johann Knoblauch#1.134 (1466-1541) und Katrine Gelthaus von der jungen Abend#1.135 (???-<1526). Eines der sieben Kinder ist die 1543 in Frankfurt/Main geborene Tochter Anna#283.

Anna v. Glauburg zu Lichtenstein#283 (1543-1580). Ihre Urgroßmutter Anna v. Glauburg zu Lichtenstein#283 (1543-1580) wird 1543 in Frankfurt/Main geboren.

Sie heiratet 1573 in Wesel den aus Wesel (Niederwesel) stammenden Henrich Heistermann#282 (1540-1600), der im Jahr der Hochzeit auch Bürger in Frankfurt/Main wird und Sohn des Krämers in Wesel Johann Heistermann#564 ist. Sie verstirbt 1580 in Frankfurt/Main. Eines ihrer Kinder ist die 1578 geborene Tochter Margaretha#141.

Margaretha Heistermann#141 (1578-1676). Ihre Großmutter Margaretha Heistermann#141 (1578-1676) wird 1578 in Frankfurt/Main geboren

Sie heiratet 1602 in Hanau Philipp Kopff#140 (1568-1648). Letzerer ist 1602 Gräflich Hanauischer Keller im Bücherthal, 1605 Gräflich Hanauischer Kämmerer oder Kammerschreiber und um 1623 Gräflich Oldenburgischer Rat und Kämmerer; er verstirbt in Oldenburg 1648. Nach 28 Jahre als Witwe verstirbt sie 1676 auch in Oldenburg. Aus ihrer Ehe gibt es den Sohn Andreas#70.

Andreas Kopff#70 (1619-1662). Ihr Vater Andreas Kopff#70 (1619-1662) wird 1619 in Hanau geboren und dort ev-ref. getauft. Er besucht 1639 das Gymnasium illustre Bremen und immatrikuliert sich 1644 in Straßburg. Nach dem Studium wird er 1650 Gräfl. Hanauischer Kanzleirat und Secretarius, wird 1655 I.U.Lic., 1656 Gräflich- Hanauischer Hof-, Regierungs- und Konsistorialrat und daneben ist er seit 1657 Amtmann zu Steinau und Schlüchtern. Er verstirbt 1662 in Hanau.

1649 heiratet er in Hanau Elisabeth Magdalena Geissel#71 (~1625-1688), Tochter von Johannes Geissel#142 (???-1650) und Elisabeth Marschalck#143. Unter den drei Töchtern wird ihnen 1652 die Tochter Christina Margaretha#35 geboren.

Ahnen von Balthasar Heilmann#36 (1653-???)

Von Balthasar Heilmann#36 (1653-???) konnten nur einige als Vorfahren identifiziert werden.

Väterliche Abstammung. Sein Vater Wolf Ernst Heilmann#72 (1614-1678) wird 1614 als Sohn von Dieterich Heilmann#144 und Anna Engelhard#145 geboren. Er ist 1632 Hofbender zu Birstein und 1661 Gräflicher Isenburgischer Keller zu Birstein. Er verstirbt 1678 in Birstein.

Mütterliche Abstammung. Seine Mutter ist Margaretha Barbara Heun#73 (1616-1681), Tochter von Johann Daniel Heun#146 (???-1625). Letzterer ist 1588 immatrikuliert am Paedagogium zu Herborn und dann Zentgraf und Oberförster des Gerichts Reichenbach.

Ahnen von Anna Magdalena Vigelius#37 (1654-???)

Der Familienname „Vigelius“ ist die Lateinisierung des Familiennamens „Weigel“.

Johann Henrich Vigelius#296 (???-1635). Er ist der Urgroßvater von Anna Magdalena Vigelius#37 (1654-???), ist Schultheiß und verstirbt 1635 in Nidda.

Er hat einen Sohn namens Johann Jacob#148.

Johann Jacob Vigelius#148 (???-1641). Er wird 1638 Neuburger in Friedberg und ist dann als Dornbergischer Keller auf dem Haug in Friedberg tätig. Er verstirbt 1641 in Friedberg auf der Burg, in die er bei der Belagerung der Stadt flüchtet.

Er heiratet Anna Katharina NN (???-1681) und hat mit ihr den Sohn Johann Georg#74.

Johann Georg Vigelius#74 (1631-1700). Er wird 1631 in Friedberg geboren. 1650 immatrikuliert er sich zu Gießen und 1652 zu Straßburg. 1653 ist er Gräflich Isenburgischer Registrator zu Bündingen, 1657 Secretarius zu Wächtersbach, 1661 Isenburg-Büdingischer Rat und 1678 Kanzleirat und Amtmann in Birstein, dann Unterreichenbach. Er verstirbt 1700 und wird in Unterreichenbach in der Kirche beigesetzt.

1653 heiratet er in Büdingen mit Anna Sibylla Mesomylius#75 (???-1661), Tochter des Verwaltungsbeamten Georg Mittelmüller#150 (???-1638) bzw. latainisiert Mesomylius. Aus der Ehe gibt es eine 1654 in Büdingen geborene Tochter namens Anna Magdalena#37.

Ahnen von Johann Martin Gruner#38 (1647-1716)

Von Johann Martin Gruner (1647-1716) konnten als Vorfahren nur seine Eltern recherchiert werden.

Abstammung väterlicherseits. Sein Vater Johann Gottfried Gruner#76 (???-1651) ist Vorsteher des Hospitals in Büdingen und verstirbt 1651 in Büdingen.

Abstammung mütterlicherseits. Seine Mutter Maria Martha NN#77 (1615-1676), deren Familienname nicht ermittelt werden konnte, wird 1615 in Münzenberg geboren und verstirbt 1676 in Büdingen.

Ahnen von Johanna Elisabeth Trumpf#39 (???->1715)

Von Johanna Elisabeth Trumpf#39 (???->1715) konnten als Vorfahren nur ihre Eltern recherchiert werden.

Abstammung väterlicherseits. Ihr Vater ist Johann Jakob Trumpf/Tromp#78 (???-1681). 1669 ist er Gräflich Isenburgischer Burggraf und Keller auf Schloss Meerholz. Er verstirbt 1681 in Gelnhausen-Meerholz.

Abstammung Mütterlicherseits. Ihre Mutter ist Anna Elisabeth Cölsch#79 (???-1679), 1679 gestorben zu Gelnhausen-Meerholz

Ahnen von Sebastian Asmus Boppo#44 (1629->1682)

Von Sebastian Asmus Boppo#44 (1629->1682) konnte nur der Vater Martin Boppe#88 (???-<1651) recherchiert werden.

Ahnen von Anna Gertrud Heinzemann#45 (1630-1681)

Von Anna Gertrud Heinzemann#45 (1630-1681) konnten als Vorfahren nur ihre Eltern recherchiert werden.

Ihr Vater ist Christoph Eberhard Heinzemann#90 (1593-1677). Ihre Mutter ist Gertraud NN#91 (1610-1693), der Familienname konnte nicht ermittelt werden.

Ahnen von Johann Henrich Kitz#46 (1653-1722)

Die Vorfahren und insbesondere die Stammfolge von Johann Henrich Kitz#46 (1653-1727) konnten über mehrere Generationen zurückverfogt werden.

Urspung der Familie Kitz und Geschichte von Gemünden/Wohra. Der Urspung der Familie Kitz liegt in Gemünden/Wohra, zwischen Kassel und Marburg gelegen und somit im heutigen Hessen. Die ersten urkundlichen Nennungen von Gemünden/Wohra, noch unter der Bezeichnung „Zegemunde“, stammen aus den Jahren 750-779. Die zweite urkundliche Erwähnung ist 1223 zu verzeichnen. Im Jahre 1253 wird erstmals als Stadt erwähnt. In dieser Zeit gehört Gemünden dem Grafen v. Ziegenhain. Diese Zugehörigkeit kommt auch in dem Stadtwappen zum Ausdruck. In einem weißen Feld ist ein rotbewehrter schwarzer Hahn mit Ziegenkopf dargestellt. Unter den Flügeln des Wappentieres sind zwei sechsstrahlige Sterne angebracht.

Am 14.02.1450 verstirbt Graf Johann II. v. Ziegenhain und Nidda und hinterlässt mit seiner Agnes v. Braunschweig keine männlichen Nachfahren. Bezüglich der Grafschaft kommt es zum sogenannten „hessisch-hohenlohische“ Erbstreit zwischen Landgraf Ludwig I. v. Hessen (1502-1458) und dem Haus Hohenlohe, das verwandschaftlich mit Graf Johann II. v. Ziegenhain verbunden ist. Der Ausgang der Fehde, zugunsten der Landgrafen v. Hessen ist zwar absehbar; die endgültige Entscheidung zu ihren Gunsten fällt aber erst im Jahre 1495.

Der hessische Landgraf Philipp I. v. Hessen gen. der Großmütige (1504-1567) schließt sich der Reformation an und beruft 1526 eine Synode in Homberg (Efze) ein, im Verlauf derer die Reformation in der Landgrafschaft Hessen und um 1530 in der Region eingeführt wird.

Im 16. Jahrhundert kommt es in Gemünden/Wohra zu einen größeren Wohlstand: 1523 wird ein großer Brunnen gebaut, 1541 wird die Schule errichtet, 1564 wird ein Rathaus auf dem Marktplatz gebaut, 1587 wird die erste Wasserleitung aus Holzrohren gebaut.

Johannes Kitz#368 (~1564-1624). Zu dieser Zeit, nämlich 1586, wird Johannes Kitz#368 (~1564-1624), der Urgroßvater von Johann Henrich Kitz#46 (1653-1727), Bürger zu Gemünden/Wohra. Sein Geburtsort ist unbekannt. Kurz nachdem für Gemünden/Wohra im Frühjahr 1623 mit dem Einrücken der Truppen der katholischen Liga unter Feldherr Tilly in Oberhessen der 30jährige Krieg beginnt, verstirbt er 1624 im Alter von 60 Jahren in Gemünden/Wohra.

Er heiratet Elisabeth NN#369 (???-1621) und bekommt mit dieser 1577 einen Sohn namens Heinrich#184.

Henrich Kitz#184 (1577-1625). Dieser wird 1577 in Gemüden/Wohra geboren und lebt auch zeitlebens dort. Sein Leben ist gezeichnet von mehreren Pestepidemien und den Beginn des 30jährigen Krieges. Im Kindesalter überlebt er die vor dem 30jährigen Krieg von Juli bis Ende November 1584 in Gemünden/Wohra wütende Pestwelle, bei der 119 Söhne und Knechte, 142 Töchter und Mägde, 49 Männer und 45 Frauen sterben. Auch überlebt er eineweitere im Jahr 1597 in der Region wütende Pestepidemie. 1611 fordert eine schwere Pestepidemie in der benachbarten Stadt Marburg 1.152 Tote. Zunächst bleibt die Region vom 30jährigen Krieg verschont, bis im Frühjahr 1623 Truppen der katholischen Liga unter Feldherr Johann T´Serclaes, Graf v. Tilly (1559-1632) in Oberhessen einrücken. 1625 wütet eine weitere Pestepidemie in Gemünden/Wohra, der 378 Menschen zum Opfer fallen. Unter ihnen ist auch Henrich Kitz#184 (1577-1625) im Alter von 47 Jahren.

Im Jahr 1614, kurz vor Ausbruch des 30jährigen Krieges, heiratet er in Gemünden/Wohra Katharina Bornscheuer#185 (???-1672), Tochter von Junghenn Bornscheuer#370 (???->1614). Ihnen wird der Sohn Johannes#92 geboren.

Johannes Kitz#92 (1618-1682). Er wird im November 1618 und somit zu Beginn des 30jährigen Krieges in Gemünden/Wohra geboren. Er wird evangelisch getauft. Bis zu seinem 30. Lebensjahr wütet dieser Krieg. In den Jahren nach 1630 brachen die schwersten Pestepidemien seit dem Mittelalter aus, begünstigt durch die schweren anhaltenden Kämpfe nach dem Kriegseintritt der Schweden und durch die warmen Sommer 1630 und 1631. 1635 tritt die Seuche auch in Oberhessen wieder auf, unklar jedoch inwieweit Gemünden/Wohra betroffen ist. Er wird Büger zu Ziegenhain und ist dort als Schuster tätig. Johannes Kitz#92 (1618-1682) verstirbt im Alter von 63 Jahren in Ziegenhain und seine Ehefrau lebt noch 22 Jahre alt Witwe dort.

1643 heiratet er in Ziegenhain, 25 km südöstlich von Gemünden/Wohra gelegen, Anna Eberhard#93 (1622-1704), Tochter von Michael Eberhard#186 (???-1643). Ihnen wird 1653 der Sohn Johann Henrich#46 geboren.

Johann Henrich Kitz#46 (1653-1727). Er wird 1653 in Ziegenhain geboren und evangelisch getauft. Im Jahr nach der Hochzeit wird er Kassler Bürger und ist dort als Stadtwagemeister und Kaufmann (Tuchkrämer) tätig. Unter Landgraf Carl v. Hessen (1654-1730) werden ab 1685 in Kassel etwa 1700 Hugenotten aufgenommen und für sie die Oberneustadt errichtet. Auf dem damaligen Carlsberg (heute: Wilhelmshöhe) beginnen etwa gleichzeitig erste Arbeiten an den Wasserkünsten; 1714 wurde hier das Herkules-Monument vollendet, das Wahrzeichen Kassels. Im Bergpark Wilhelmshöhe finden auf den Kaskaden am Herkules am Sonntag, den 03.06.1714, erstmals die Wasserspiele statt. Johann Henrich Kitz#46 verstibt 69jährig in Kassel, im Jahr 1722.

Er heiratet 1684 in Kassel Katharina Elisabeth Bucher#47 (1656-1733), Tochter von Johannes Bucher#94 (1619-1692) und Barbara Katharina Lehnmann#93 (1630-???).

VII

Ahnenübersicht Dortchen Wild (1795-1867)

Die Ahnen von Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1795-1867) konnten teilweise bis über die 10. Generation hinaus identifiziert werden.

Zunächst seinen die Vorfahren bis zur Generation V, somit bis zu den Ururgroßeltern betrachtet.

In weiteren Abschnitten werden einzelne Vorfahren der Generation V näher betrachtet und ihre Vorfahren teilweise bis zur Generation X aufgezeigt. In der Generation X konnten nur weniger als zehn Ahnen identifiziert werden.

Ahnenübersicht Generation I-V

Die Ahnen von Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1795-1867) konnten bis zur Generation V vollständig recherchiert werden. In übersichtlicher Weise sind diese am Ende des Abschnitts dargestellt.

Abstammung väterlicherseits über Stammfolge Wild. Väterlicherseits stammt Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1795-1867) aus Bern ab.

David Wild#48 (1643-1707). Dieser ist der Ururgroßvater von Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1795-1867) und wird 1643 in Bern geboren. Seine Vorfahren werden in einem späteren Abschnitt betrachtet. Er gehört einer angesehenen Familie Berns an und ist 1680 Mitglied des Großen Rats zu Bern (Burgern), 1689 Bauherr zu Bern und 1702 Schultheiß zu Unterseen.

Er heiratet 1663 in Worb/Konolfingen bei Bern Barbara Dick#49 (1646->1685), deren Vorfahren auch in einem späteren Abschnitt betrachtet werden. Mit ihr bekommt er u.a. den Sohn Hans Rudolf#24.

Hans Rudolf Wild#24 (1672-1737). Er wird 1672 in Bern geboren. 1689 ist er Bauherr in Bern und 1698 Zoll-Kommis zu Ifferten/Yferten. Er verstirbt 1737 in Bern.

Er heiratet 1696 in Gerzensee/Seftigen bei Bern Anna Barbara Imhoff#25 (1676-1751), Tochter von Samuel Imhof#50 (1642-1713) und Anna Margaretha v. Halwil#51 (1646-1725). Sowohl die Familie Imhof wie auch v. Halwil werden in späteren Abschnitten separat betrachtet. Aus der Verbindung gibt es u. a. einen Sohn namens Johann Rudolf#12.

Johann Rudolf Wild#12 (1703-1752). Er ist der Großvater von Henriette Dorothea (Dortchen) Wild (1795-1867) und schlägt die Brücke von Bern nach Kassel. Er wird 1703 in Bern geboren und wächst auch dort auf. Er arbeitet als angehender Apotheker kurzzeitig als Gehilfe in der Vogelsang´schen Apotheke „Zur güldenen Sonne“ im nordhessischen Kassel und geht dann wieder in die Schweiz. Nach dem Tod des Apothekers Heinrich Wilhelm Vogelsang (+19.02.1726) kehrt er nach Kassel zur Übernahme der Apotheke zurück mit der Bedingung, die Tochter zur Frau zu bekommen; so kommt es auch. Nach dem Tod der Schwiegermutter (+04.11.1727) übernimmt er die Apotheke am 19.06.1728. Er ist Erbauer des Turms in der Wildemannsgasse. Er verstirbt 1752 in Kassel, „man fand ihn morgens in seinem Blute schwimmend in Folge Hämorrhoidalübels entseelt“.

Er heiratet 1728 in Kassel Johanna Elisabeth Vogelsang#13 (1702-1765), Tochter von Apotheker Heinrich Wilhelm Vogelsang#26 (1657-1726) und Anna Magdalena Rittershausen#27 (1661-1727). Es gibt ein Kind namens Rudolf#6.

Rudolf Wild#6 (1747-1814). Er wird 1747 in Kassel geboren. Er übernimmt von seinem Vater die Apotheke „Zur güldenen Sonne“ in Kassel. Er verstirbt 1814 in Kassel. Er heiratet 1780 Dorothea Catharine Huber#7 (1752-1795) und bekommt mit ihr u.a. die Tochter Henriette Dorothea (Dortchen)#3, die spätere Ehefrau Carl Grimms#2.

Abstammung mütterlicherseits über Stammfolge Huber. Im Folgenden die mütterliche Abstammung anhand der Stammfolge Huber.

Hans Wernhard Huber#56 (1619-1701). Er wird 1619 in Basel geboren und dort ev-ref. getauft. Er gehört einer der wenigen Patrizierfamilien Basels an. Er ist Apotheker zu Basel; zünftig ist er in der Safranzunft zu Basel: 1660 Zunftrecht, 1661 Stubenmeister, 1671 Sechser, 1678 Zunftmeister, 1691 Deputat und Dreizehnerherr. Zudem ist er zeitweise königlich-franzözischer Kapitän. Er ist Ratsherr zu Basel und erbaut 1668 den Landsitz Huber´sches Gut in der HauptStraße 77 in Muttenz. Er verstirbt 1701 in Basel, sein Grabmal befindet sich in der St. Martinskirche zu Basel.

Er ist dreimalig verheiratet. In erster Ehe 1653 mit Maria Socin (1632-1662), in zweiter Ehe 1664 mit Maria Faesch#57 (1633-1675) und in dritter Ehe mit Anna Keller (1633-1689). Aus der zweiten Ehe gibt es einen Sohn namens Hans Jakob (Johann)#28.

Hans Jakob (Johann) Huber#28 (1672-1750). Er ist der Ururgroßvater von Henriette Dorothea (Dortchen) Wild#3 (1795-1867), wird 1672 in Basel geboren und dort ev-ref. getauft. Wie sein Vater wird auch er Apotheker. So ist er 1691 Apothekergehilfe bei Georg Schönemann in Homburg/Hessen, bis März 1692 bei Johann Mathäus Zielfelder in Kassel und 1693 bei Apotheker Johann Mathäus Lauber in St. Goar und Schwalbach. Im April 1692 Vater kauft er die Apotheke von Hans Heinrich Theves gen. Eckbesen an der Eisengasse in Basel für 4500 Pfund und wird somit Apotheker in Basel. Er ist auch Ratsherr und Gerichtsherr zu Basel und in der Safranzunft 1698 Stubenmeister, 1710 Sechser und 1730 Zunftmeister zu Safran. Zudem wird er 1740 Landvogt zu Riehen bei Basel. Er verstirbt 1750 in Basel.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe 1698 mit Katharina Weiß#29 (1677-1730); aus dieser Ehe gibt es einen Sohn namens Johann Jakob#14. In zweiter Ehe heiratet er Anna Maria Wettstein (1695-???).

Johann Jakob Huber#14 (1707-1778). Er wird 1707 in Basel geboren und dort ev-ref. getauft. Er studiert Medizin in Bern unter Prof. Haller und in Strassbourg. 1733 erfolgt seine Promotion zum Dr. med in Basel. Er wird 1734 Mitglied des Collegium medicum in Brüssel. 1736 geht er von Basel nach Göttingen und wird Mitglied der Fakultät. 1736 wird er Leibarzt des Fürsten von Baden-Durlach. 1738 wird er Prosektor am Theatrum anatomicum in Göttingen und 1739 Professor. 1742 geht er nach Kassel und wird Professor für Anatomie und Chirurgie am Lyzeum in Kassel, zugleich Leibarzt des Kurfürsten von Hessen. Es erfolgt seine Ernennung zum Hofrat zu Kassel. Seit 1760 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Royal Society of London. Er verstirbt 1778 in Kassel.

Er heiratet 1740 in Göttingen Christiane Elisabeth Geßner#15 (1725-1800), Tochter von Johann Matthias Geßner#30 (1691-1761) und Elise Caritas Eberhard#31 (1695-1761).

Hierzu erwähnt Rudolf (V) Wild, ein Neffe von Dortchen Grimm, eine kleine Geschichte3: “Als vor etwas über 100 Jahren die Universität Göttingen gegründet wurde, befanden sich daselbst drei Schweizer, nämlich Mathias Geßner, Albrecht v. Haller (+12.12.1777) und Johann Jakob Huber. Letztere beide junge Leute, der erste bejahrter. Huber war gleichzeitig mit Haller berufen worden und diese beiden jungen Leute sehr intime Freunde, so haben sie auch 1731 eine große botanische Reise gemacht und nahmen sich später vor sich nie zu trennen. Einst bekannten sie sich gegenseitig, dass sie ein und dasselbe Mädchen liebten, allein ihre Freundschaft war so groß, dass sie sich vornahmen gemeinschaftlich um die gemeinschaftliche Geliebte anzuhalten, und wie auch das Resultat ausfallen möge, sie versprachen sich Freunde zu bleiben. Diese gemeinschaftliche Geliebte war Johanna, des Professors Mathias Geßner Tochter, ein Mädchen von großer Schönheit und umfassender Gelehrsamkeit, denn sie sprach fünf Sprachen. Huber trug den Sieg davon und heiratete sie, Haller blieb sein Freund und tröstete sich. Später verlangte der Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen von der med. Fakultät zu Göttingen Vorschläge für einen Leibarzt. In Folge Vorschlags bewarben sich Haller und Huber gemeinschaftlich um diese Stelle. Der Landgraf zog Huber vor, dieser trug abermals den Sieg davon und erhielt die Stelle. Nun war aber Haller´s Geduld zu Ende, er rief: Erst hast Du mir die Braut genommen und nun stielst Du mir auch das Brod, nein das ist zu arg, ich will nichts mehr von Dir wissen! – In der Tat sie wurden nie wieder Freunde. Haller kehrte nach Bern zurück, erhielt später eine Landvogtei, wo er bequemseiner Lieblingswissenschaft, der Botanik, nachhängen konnte und hatte an Thomas einen eifrigen Schüler, dessen Söhne zu Ber später Pflanzenhandel trieben und noch dort fortvegetieren. Huber zog also nach Kassel, wurde Leibarzt, Director des collegium sanitatis und Lehrer am Carolinum.“

Dorothea Catharine Huber#7 (1752-1795). Sie wird 1752 in Kassel geboren und ev-luth. getauft.

Ahnen von David Wild#48 (1643-1707)

Clevi Wild. Als ältester der Familie Wild konnte Clevi Wild identifiziert werden. Er lebte in Bern.

Er heiratet Maria Enderlin. Als einzigen Sohn wird ihnen 1457 Andreas#3.072 geboren.

Andreas Wild#3.072 (???-1457). Er wird 1457 in Worb bei Bern geboren. Er ist dort Ammann. Als Hauptmann in der Dornacher Schlacht, in der die Eidgenossen am 22. Juli 1499 bei Schloss Dornach im Kanton Solothurn in einem letzten Kampf den Schwäbischen Bund besiegen, zeichnet sich als Führer des Berner Zuzugs durch besondere Tapferkeit aus. Als Anerkennung für seine Verdienste schenkt die Stadt Bern ihm aus der Beute von Dornach eine Ehrenkette, bestehend aus 60 Silberringen. Sein Urenkel Niklaus Wild läßt ein ovales silbernes Medaillon prägen, das heute noch an der Ehrenkette hängt. Die Ehrenkette, zusammen mit seinem Schwert und Kleid (dem sogenannten Landsknecht-Kostüm) sind im Historischen Museum in Bern ausgestellt.

Er heiratet Anna Sonnenfroh. Diese haben drei Kinder: Jodocus/Jost#1.536, Peter und Konrad Wilhelm.

Jodocus/Jost Wild#1.536 (<1523-1558). Er ist der Urururgroßvater von David Wild#48 (1643-1707) und wird vor 1523 in Worb bei Bern geboren. Er ist Ammann zu Wynigen und Wirt Zum Wilden Mann zu Wynigen.

Er heiratet Margaretha Wäber (1528-???), Tochter von Hans Wäber#3.074 (1499-1577) und Margaretha Siegenthaler#3.075 (1494-1553) und bekommt mit ihr vier Kinder: Hans#768, Andreas, Magdalena und Jost.

Sein Bruder Peter Wild (???-1519) heiratet Catharina Lägeli, bleibt aber kinderlos. Er wird 1517 Mitglied des Großes Rats zu Bern.

Hans Wild#768. Er ist 1559-1573 Wirt zu Wynigen und wird 1575-1581 als „alt-Wirt zu Wynigen“ bezeichnet. Zudem ist er Ammann zu Wynigen.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er 1554 in Bern Verena Wäber (???-<1579) und bekommt mit dieser u.a. den Sohn Hans#384. In zweiter Ehe heiratet er 1579 Christina Christen.

Hans Wild#384 (1555-1590). Dieser wird 1555 in Worb bei Bern geboren. Er verstirbt 1590.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er 1579 Anna Stähli und in zweiter Ehe 1581 Anna Schneeberger#385, Tochter von Peter Schneeberger#770 (1535-1612) und Ester Würben#771. Aus dieser Ehe gibt es einen Sohn namens Niklaus#192.

Niclaus Wild#192 (1582-1642). Er wird 1588 in Wynigen/Bern geboren. Er ist Wirt zu Wynigen, bezeichnet als „der junge Wirt und 1615-1642 Ammann zu Wynigen. Er verstirbt 1642.

Er heiratet viermalig. In erster Ehe heiratet er 1604 Susanna Affolter (???-<1606). In zweiter Ehe heiratet er 1606 Elsbeth Kunz#193 (???-~1617), aus dieser Ehe ist auch Sohn David#96. In dritter Ehe heiratet er 1619 Elisabeth Imhof#100d (1597-<1636). In vierter Ehe heiratet er 1636 mit Barbara Hutter.

David Wild#96 (1611-???). Geboren 1611 in Wynigen/Bern wird er 1635 Mitglied des Großen Rats zu Bern.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er 1635 Anna Dubi#97 (1614-???). In zweiter Ehe heiratet er nach 1651 Margaretha Farvargez. Aus der ersten Ehe gibt es einen Sohn namens David#48 (*1643 Bern).

Ahnen von Barbara Dick#49 (1646->1685)

Urspung der Familie Dick. Die Familie Dick stammt aus Safnern bei Bern und ist in der Region auch über viele Generationen beheimatet. Das Familienwappen zeigt in Rot ein silbernes Lothringerkreuz auf einem grünen Dreiberg.

Rudolf Dick#784 (~1510->1562). Er wird um 1510 geboren und ist Steinmetz am Münster. Er verstirbt nach 1562.

Er heiratet 1541 Katharina Grünenfeld#785 und bekommt mit ihr in den nächsten zwanzig Jahren insgesamt zehn Kinder u.a. den Sohn Hans#392.

Hans Dick#392 (1546-1610). Er wird 1546 in Bern geboren. Tätig ist er als Helfer zu Laupen, Pfarrer zu Frutigen, Helfer am Münster und Dekan. Er verstirbt 1610.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er 1566 in Bern Appolonia Maurer (???-<1576) und bekommt mit ihr sechs Kinder. In zweiter Ehe heiratet er Eva Tschannen#393 und bekommt mit ihr zehn Kinder u. a. den Sohn Johann Rudolf#196.

Johann Rudolf Dick#196 (1580-1631). Er wird 1580 in Frutigen bei Bern geboren. Er ist als Pfarrer zu Unterseen/Bern, Pfarrer zu Oberhasli/Bern und Pfarrer zu Meiringen tätig. Er verstirbt 1631.

Er heiratet 1606 Sara Zurkinden#197, Tochter von Samuel Zurkinden#394 (1555-1601) und Anna Wernier#395 (~1570-???), und bekommt mit ihr sechs Kinder u. a. als jüngstes Kind Sohn Abraham#98.

Abraham Dick#98 (1622-1669). Er wird 1622 in Haswil/Bern geboren. Von seiner Schwester Magdalena Dick (1615-???) erhält er nach 1649 das Gasthaus „Goldener Falke“ (Wirt zum Falken, Falkenwirt) in Bern. Der Goldene Falken gilt im alten Bern als bedeutendster Gasthof Berns. Er verstirbt 1669. Nach seinem Tode erwirbt 1722 die Gesellschaft zu Mittellöwen von Pierre Isaac Bouquet aus Rolle den Falken um 32.000 Pfund.

Er heiratet 1640 Maria Gottier#99 (1623-???), Tochter von David Gottier#198 (1599-~1628) und Magdalena Dick#199 (1599-???). Er bekommt mit ihr acht Kinder, u. a. Barbara#49.

Ahnen von Samuel Imhof#50 (1642-1713)

Urspung der Familie Imhof. Die Familie Imhof stammt aus Aarau/Schweiz und ist dann in über Generationen hinweg in Bern beheimatet.

Hans Imhof#3.200 (1424-1467). Er wird 1424 in Bern geboren und verstirbt 1467. Er ist tätig als Bauschauer.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er 1443 Benedikta v. Meyern aus dem Elsass und bekommt mit ihr die beiden Töchter Barbara und Küngold. In zweiter Ehe heiratet er Küngold Huber#3.201 und bekommt mit ihr fünf Kinder u.a. Hans Ulrich#1.600.

Hans Ulrich Imhof#1.600 (1454-1520). Er wird 1454 in Aarau geboren und verstirbt 1520.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er Agnes Monstrot. In zweiter Ehe heiratet er Anna v. Grosswil#1.601 und bekommt u. a. mit ihr den Sohn Rudolf#800.

Rudolf Imhof#800 (???-<1532). Er wird in Aarau geboren, ist als Löwenwirt zu Aarau tätig und verstirbt vor 1532.

Er heiratet Ursula Bär#801 (???-~1548) und bekommt mit ihr u.a. Sohn Hans Jakob#400..

Hans Jakob Imhof#400. Er wird in Aarau geboren und ist als Getreidehändler tätig.

Er ist in zweiter Ehe mit Anna Maria Effinger#401 verheiratet und hat mit ihr den Sohn Hans Georg#200.

Hans Georg Imhof#200 (1574-1647). Er wird 1574 in Aarau geboren und verstirbt 1647. Er ist Wirt zum Löwen in Aarau, 1631-1644 oft Schultheiß und 1618 Mitglied des Rats.

Er ist zweimalig verheiratet. In erster Ehe heiratet er 1592 Barbara v. Arx. In zweiter Ehe heiratet er um 1595 Maria Barbara Dürst#201 (1563-<1626) und bekommt mit dieser den Sohn Hans Georg#100.