Willy Brandts Kniefall im Warschauer Ghetto. Über die Bedeutung von Bildern für den Geschichtsunterricht - Anne-Katrin Frenzel - E-Book

Willy Brandts Kniefall im Warschauer Ghetto. Über die Bedeutung von Bildern für den Geschichtsunterricht E-Book

Anne-Katrin Frenzel

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,7, , Sprache: Deutsch, Abstract: Selbst 40 Jahre nach dem Kniefall Willy Brandts in Warschau bleibt seine Aktualität bestehen und bewegt Menschen immer noch. So dass auch der damalige Bundespräsident Christian Wulff zum Jahrestag des Kniefalls, am 7. Dezember 2010, nach Warschau reiste, um mit dem polnischen Staatspräsident Bronislaw Komorowski an dieses Ereignis zu erinnern. Welche große Bedeutung dem Agieren des ehemaligen Bundeskanzlers zugesprochen wird, zeigt nicht nur der sich 150 Meter nordwestlich des Ehrendenkmal gelegene Skwer Willy Brandta, der Willy-Brandt-Platz, sondern auch eine für ihn errichtete Denkmaltafel, welche die polnische Bildhauerin und Medailleurin Wiktoria Czechowska Antoniewska errichtet hat. Bei der Thematik um Willy Brandt und dessen Kniefall in Warschau muss klar zwischen der Ereignisebene und der Denkmalebene unterschieden werden. Im vorliegenden Aufsatz soll die Ereignisebene im Mittelpunkt stehen. Bedeutung und Entstehungsgeschichte der seit 2010 existierenden Bronzetafel sollen in dieser Arbeit nicht thematisiert werden. Neben der Analyse des Ereignisses an sich, soll eine kritische Auseinandersetzung mit den vorhandenen Fotografien des Kniefall erfolgen. Dieser Aspekt wurde unter anderem gewählt, da unser thematischer Schwerpunkt innerhalb des Seminares unter dem Titel „Visuelle Quellen“ stand. Weiterhin wurde im Seminar darüber diskutiert, in wieweit die Fotografien Verwendung im Geschichtsunterricht finden. Um mit Bildquellen im Unterricht arbeiten zu können, ist zunächst eine Auseinandersetzung mit diesen notwendig. Daher steht auch die Bildanalyse im Mittelpunkt der nachfolgenden Betrachtung. Es soll über die Ereignisebene die geschichtskulturelle Ebene erklärt werden. Folgende Fragestellung wird untersucht: Welchen Beitrag kann die Analyse der Fotografien des Kniefalls von Warschau für den Geschichtsunterricht leisten, um die geschichtskulturelle Darstellung des Ereignisses zu verstehen? Es soll, wie bereits erwähnt, jedoch zunächst auf die Hintergründe des Ereignisses und die Biografie von Willy Brandt sowie auf die Vorbereitung und den Ablauf des 7. Dezember 1970 näher eingegangen werden, um dann die Bedeutung des Kniefalls erschließen zu können. Nachfolgend sollen im Laufe der Arbeit die obige Fragestellung beantwortet werden, um am Ende auf die Einsatzmöglichkeiten der Bilder im Geschichtsunterricht eingehen zu können.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Sachanalyse – Hintergründe des Kniefalls

2.1. Willy Brandt

2.2 Der Weg nach Warschau – Hintergründe

2.3 Der Ort des Kniefalls – das Ehrendenkmal im Warschauer Ghetto

2.4 Der Kniefall

3. Interpretationslinien zum Kniefall von Warschau

3.1 Die Geste des Kniefalls

3.2 Das Ereignis des Kniefalls von Warschau

4. Bildanalyse

4.1 Erste Fotografie (Engelbert Reineke)

4.2 Zweite Fotografie (Sven Simon)

4.3 Dritte Fotografie (Hans Hubmann)

4.4 Vierte Fotografie (Unbekannter Fotograf)

5. Der Kniefall von Warschau – Thematische Verortung in den Geschichtsunterricht

Literaturverzeichnis

Anhang

 

1. Einleitung

 

„Die Kameras haben diesen Mann, der da auf dem kalten Granit kniet, zu einem Denkmal eingefroren. Eine Schweigeminute, die nie mehr vergeht. Willy Brandt, das Gesicht zur Maske erstarrt, die Hände vor dem Körper verschränkt, umringt von einer staunenden, ungläubigen Menschenmenge.“[1]

 

Mit diesen Worten beginnt Andreas Metz, Bürgermeister der jüdischen Gemeinde Ilvesheims, im Jahr 2005 seinen Artikel „Ketten des Unrechts durchbrechen“ in der Jüdischen Zeitung. Selbst 40 Jahre nach dem Kniefall von Warschau bleibt seine Aktualität bestehen und bewegt Menschen immer noch. So dass auch der damalige Bundespräsident Christian Wulff zum Jahrestag des Kniefalls, am 7. Dezember 2010, nach Warschau reiste, um mit dem polnischen Staatspräsident Bronislaw Komorowski an dieses Ereignis zu erinnern.[2]

 

Welche große Bedeutung dem Agieren des ehemaligen Bundeskanzlers zugesprochen wird, zeigt nicht nur der sich 150 Meter nordwestlich des Ehrendenkmal gelegene Skwer Willy Brandta, der Willy-Brandt-Platz, sondern auch eine für ihn errichtete Denkmaltafel, welche die polnische Bildhauerin und Medailleurin Wiktoria Czechowska Antoniewska errichtet hat.[3] Die Initiative für eine solche Denkmaltafel wurde unter anderem von polnischen Diplomaten geleitet. Einer von ihnen, Marek Prawda, welcher gegenwärtig als polnischer Botschafter in Berlin tätig ist, setzte sich für ein Denkmal dieser Art ein. Beide Länder, Deutschland, wie auch Polen, hatten ein Interesse daran, den Akt des Kniefalles aufzuarbeiten und zu bearbeiten.[4] Durch die Entstehung einer Denkmaltafel zur Erinnerung an den „Warschauer Kniefall“ wurde diese besagte Erinnerung für die Ewigkeit fixiert und ist ein Teil unserer Geschichtskultur geworden.

 

Bei der Thematik um Willy Brandt und dessen Kniefall in Warschau muss klar zwischen der Ereignisebene und der Denkmalebene unterschieden werden. Im vorliegenden Aufsatz soll die Ereignisebene im Mittelpunkt stehen. Bedeutung und Entstehungsgeschichte der seit 2010 existierenden Bronzetafel sollen in dieser Arbeit nicht thematisiert werden.

 

Neben der Analyse des Ereignisses an sich, soll eine kritische Auseinandersetzung mit den vorhandenen Fotografien des Kniefall erfolgen.

 

Dieser Aspekt wurde unter anderem gewählt, da unser thematischer Schwerpunkt innerhalb des Seminares unter dem Titel „Visuelle Quellen“ stand. Weiterhin wurde im Seminar darüber diskutiert, in wieweit die Fotografien Verwendung im Geschichtsunterricht finden. Um mit Bildquellen im Unterricht arbeiten zu können, ist zunächst eine Auseinandersetzung mit diesen notwendig. Daher steht auch die Bildanalyse im Mittelpunkt der nachfolgenden Betrachtung. Es soll über die Ereignisebene die geschichtskulturelle Ebene erklärt werden. Folgende Fragestellung wird untersucht:

 

Welchen Beitrag kann die Analyse der Fotografien des Kniefalls von Warschau für den Geschichtsunterricht leisten, um die geschichtskulturelle Darstellung des Ereignisses zu verstehen?

 

Es soll, wie bereits erwähnt, jedoch zunächst auf die Hintergründe des Ereignisses und die Biografie von Willy Brandt, sowie auf die Vorbereitung und den Ablauf des 7. Dezember 1970 näher eingegangen werden, um dann die Bedeutung des Kniefalls erschließen zu können. Nachfolgend sollen im Laufe der Arbeit die obige Fragestellung beantwortet werden, um am Ende auf die Einsatzmöglichkeiten der Bilder im Geschichtsunterricht eingehen zu können.

 

In der wissenschaftlichen Literatur ist der Kniefall und die oft mit ihm in Verbindung gebrachte Ostpolitik ausführlich bearbeitet wurden. In der vorliegenden Arbeit wurden hauptsächlich 3 Monographien verwendet, welche sich ausschließlich mit dem Ereignis des Kniefalls unter verschiedenen Aspekten auseinandersetzen und ihn unter unterschiedlichen Problemstellung beleuchten. Literatur zur politischen Figur und zur Person des Willy Brandts ist weiterhin zahlreich vorhanden, so dass es möglich ist, die Beweggründe für den Kniefall des Bundeskanzlers nachzeichnen zu können. Es lässt sich daher allgemein sagen, dass die Quellenlage zum Thema des „Kniefalls von Warschau“ sehr ausführlich und aktuell ist und durch das Medium Internet in unterschiedlicher Weise, wie zum Beispiel durch Bilder, Videos vom Ereignis an sich, wie auch Zeitzeugenberichte oder Kommentare anderer politischen Persönlichkeiten dokumentiert wurde. Durch diese Vielzahl von Quellen und Literatur muss sich die Hausarbeit auf einige Aspekte der Problematik beschränken.