Windrad auf dem Dach - Jurij Koch - E-Book

Windrad auf dem Dach E-Book

Jurij Koch

4,8

Beschreibung

Im zweiten Buch seiner Lebenserinnerungen widmet sich Jurij Koch Begebenheiten aus seinen Jugend- und Mannesjahren. Wie schon im ersten, erschienen 2012 unter dem Titel 'Das Feuer im Spiegel. Erinnerungen an eine Kindheit', besticht er dabei durch lebendige und humorvolle Erzählweise, durch Sprachgewalt und Wortwitz. Amüsant schildert er unter anderem, wie er als obersorbischer Schüler nach Cottbus an die dort neugegründete niedersorbische Oberschule abgeordnet wurde und wie er nach den Studienjahren in 'Kleinparis' wiederum in Cottbus landete – als Volontär in der Redaktion des Nowy Casnik –, wie er später als junger Reporter unterwegs in der Lausitz war, bis er schließlich Schriftsteller wurde. Mit kritischem Blick wie gebotenem Augenzwinkern schildert er unterhaltsam eine Fülle von Ereignissen und beschreibt mit ihnen verbundene Personen vor dem Hintergrund zeitgeschichtlicher Gegebenheiten.

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Seitenzahl: 158

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Meinen Freunden

Danach ist immer davor ...

Günter Grass in »Beim Häuten der Zwiebel«

Ein Anfang nach dem Anfang

Jenes Doberschütz, das ich meine, ist auf Karten feinsten Maßstabs neben dem etwas großflächigeren Neschwitz, das wiederum zwischen Görlitz und Berlin liegt, zu finden. Dort sitzt es gemütlich gleich hinter dem Lomsker Wald, unmittelbar hinter Lissahora, der Siedlung aus drei Höfen, in der Bautzens verruchter Henker Zipfer um 1730 das Licht der Welt erblickt haben soll, um es später dreißig oder mehr zum Tode Verurteilten auszulöschen. Die altslawisch-sorbisch-deutsche Landschaft der oberen Lausitz, in deren Mitte immerhin Lessings Kamenz liegt, schmückt sich hier noch mit schmalen feldsteinigen Wegen, kurvenreichen, leicht aufsteigenden, die gleich wieder in die Biegung fallen. Und man weiß nicht so recht, ob sie als Weg oder als Feld im hügligen Terrain auslaufen.

Doberschütz, Dobrošicy, das in seinem sorbischen wie im deutschen Namen das Eigenschaftswort gut gut versteckt hat, scheint auf Ausdehnungen jeglicher Art zu verzichten. Es hat – wie schon immer – nicht mehr als hundert Einwohner. Nach dem großen Krieg des vorigen Jahrhunderts allerdings, im Herbst 49, kommt es mir, dem Dreizehnjährigen, wie eine Kleinstadt vor, in der ich weiterhin ein Gymnasium besuchen werde. Wie einige Jahre zuvor in Varnsdorf schon, der nordböhmisch-tschechischen Grenzstadt gleich hinterm staatlichen Schlagbaum bei Seifhennersdorf. Wo man nach dem Krieg eine sorbische Zweigstelle des tschechischen Komenský-Gymnasiums, kaum dass sie installiert war, wieder aufgelöst hatte, um anbahnenden politischen Reibereien mit deutschen Nachkriegsbehörden zu entgehen. Von den Tschechen mit notreifer Bildung entlassen, muss ich zu Hause ausreifen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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