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Die erfolgreiche Kunstgaleristin Izzy Collins aus New York City reist nach Venedig, um einer Einladung zu einer exklusiven Kunstausstellung zu folgen. Doch in der malerischen Stadt der Kanäle erwartet sie mehr als nur Kunst - sie trifft auf den charmanten Kunstrestaurator Marco De Luca, der ihre Welt aus den Angeln hebt.
Während Venedig in funkelnden Lichtern erstrahlt, genießen die beiden ihre Zweisamkeit. Doch dann taucht Izzys Agent und bester Freund Lukas auf und bringt Unruhe in die vorweihnachtliche Harmonie. Izzy soll mit ihm zurück nach New York, doch für Marco ist kein Platz in Lukas Plänen. Als dann auch noch ein wichtiges Gemälde verschwindet, ist die Weihnachtsstimmung auf dem Tiefpunkt. BeiKerzenschein und Plätzchenduft fragt sich Izzy, was sie von dieser Reise erwartet - und für wen ihr Herz wirklich schlägt.
Alle Romane von Lisa Summer sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
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Winterzauber in Venedig
Lisa Summer
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Leseprobe – French Desire
Isabelle
Julien
Impressum
Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln sanft meine Nase, als ich aus dem Flugzeugfenster blicke und die Konturen von Venedig unter mir erahne. Ich hatte völlig vergessen, wie sich so ein Langstreckenflug anfühlt. Noch wenige Sekunden, dann setzen wir auf der Landebahn auf.
Mit einem sanften Grollen rollen wir über die Landebahn und kommen schließlich zum Stehen. Es dauert noch zwei, drei Sekunden, dann erlischt das Anschnallzeichen und viele Passagiere applaudieren. Ich frage mich, ob sie das auch für den Busfahrer, der sie als Kind sicher zur Schule gefahren hat oder für den Dachdecker von nebenan, der ihr Dach nach einem Sturm repariert, ebenfalls tun würden.
Während ich die Zehen in meinen Schuhen spreize und zusammenziehe, damit meine eingeschlafenen Füße aufwachen, beobachte ich die ersten Passagiere, die aufstehen und hastig ihre Taschen und kleinen Koffer aus den Gepäckfächern über ihren Köpfen ziehen. Gerade noch kann ich der Tasche des Herren vor mir ausweichen. »Scusa«, murmelt er, lächelt kurz und dreht sich wieder um.
Die Mutter und ihr Sohn, die neben mir sitzen, blicken weiterhin hinaus aufs Rollfeld und ich versuche, an ihnen vorbeizuschauen und noch ein paar der wärmenden Strahlen aufzufangen. In New York war alles weiß, als wir losflogen.
Die Türen des Passagierfliegers gehen auf. Endlich lichten sich die Reihen und ich stehe auf. Ich zähle von zehn runter, während ich mit meinem kleinen Rucksack in der Hand durch den Mittelgang zur vorderen Türe laufe. Bei zwei komme ich an, nicke der Crew zu und steige aus. Treppen führen mich hinab zum Rollfeld, wo uns ein Bus zur Halle bringt.
Der Sonnenschein trügt. Von der erwarteten Wärme ist nichts zu spüren. Trotzdem muss ich lächeln und mein Herz schlägt schneller, denn ich weiß, dass ich mich in einer der zauberhaftesten Städte der Welt befinde. Venedig – die Stadt der Liebe, der Kunst und der unvergleichlichen Schönheit.
Als ich nach einer Dreiviertelstunde den Marco Polo Airport verlasse, schlägt mir eine Mischung aus frischer Meeresbrise und dem Duft von italienischer Küche entgegen.
Ein Taxi bringt mich zum Hafen, von dort aus geht es mit der kleinen Fähre rüber zu meinem malerischen Ziel.
Als wir den Hafen Venedigs ansteuern, ist es längst Mittag geworden. Ich bin müde, hungrig und die lange Reise hat mich ausgelaugt. Durchatmen! Versuche, zu genießen, mahne ich mich und ziehe meinen Koffer über das Kopfsteinpflaster. Ich schaue immer wieder auf mein Handy und auf die Karte, die mich zum Hotel führt. Es ist nicht weit, nur noch zweihundert Meter.
»Oh, scusa. Non volevo!«
Ein Ruck zieht sich durch meine Schulter und ich lasse den Griff meines Koffers los, der runter auf den taunassen Boden fällt.
Der Herr, der mich versehentlich angerempelt hat, oder ich ihn?, lächelt mich an, fährt sich mit der Hand durchs schwarze Haar und bückt sich schließlich, um meinen Koffer aufzuheben. Er trägt einen dunkelgrauen Anzug, der mir bei der aufkommenden Kälte viel zu luftig aussieht, ihm aber verdammt gut steht und ziemlich smart aussehen lässt.
»Alles gut«, murmle ich verlegen und nehme ihm den Koffer wieder ab.
»Amerikanerin?«, fragt er auf Englisch.
»Ja.« Ich versuche zu lächeln, doch die Sonne blendet mich, sodass ich eher wie ein wahnwitziger Clown aussehen muss. Der Joker lässt grüßen.
»Kann ich Ihnen helfen?« Er zeigt auf den schweren Koffer.
»Nein, nein. Mein Hotel ist nicht mehr weit.«
»Na gut«, sagt er achselzuckend. »Falls Sie doch noch Hilfe benötigen, finden Sie mich jeden Morgen um neun in dem Café dort vorne.«
Er zeigt auf ein kleines Stübchen gleich neben einem Buchladen. »Und falls Sie keine Hilfe brauchen und einfach nur einen Kaffee mit mir trinken möchten, dann finden Sie mich selbstverständlich ebenfalls dort.« Der gutaussehende Mann zwinkert mir zu, dann macht er schließlich kehrt und schreitet davon.
Etwas bedröppelt sehe ich ihm nach, bis ich ihn irgendwann aus den Augen verliere. Es dauert noch einen Augenblick, dann reißt mich das Hupen einer Fähre, die abfährt, aus meiner Starre und ich bewege mich weiter Richtung Hotel vor.
Während ich mein Köfferchen hinter mir herziehe, fällt mein Blick auf die glitzernden Kanäle, die sich wie ein kunstvoll gewebtes Netz aus Wasserstraßen durch die Stadt schlängeln. Die Gebäude, die direkt aus dem Wasser zu ragen scheinen, sind ein Meisterwerk der Architektur, die mich in ihren Bann ziehen.
Die engen Gassen von Venedig führen mich zu meinem Hotel, einem charmanten Gebäude mit einer alten, mit Efeu bewachsenen Fassade. Die Glocken einer nahegelegenen Kirche läuten und erinnern mich daran, dass die Zeit in Venedig anders zu verlaufen scheint. Hier gibt es keine Hektik, nur die Ruhe der Lagune und das sanfte Rauschen des Wassers. Zumindest rede ich mir das ein.
Als ich die Lobby betrete, werde ich von einem freundlichen Hotelmitarbeiter begrüßt, der mir ein Glas Prosecco anbietet. Es ist ein herzlicher Empfang, der mir das Gefühl gibt, willkommen zu sein. Ich schreite die breite Treppe mit ihrem vergoldeten Geländer nach oben. Mein Zimmer ist gleich rechts neben der Empore. Der Hotelier schließt mir auf und reicht mir die Schlüsselkarte.
Ich bin verliebt! Die Einrichtung des Hotels ist klassisch venezianisch, mit schweren, antiken Möbeln und kostbaren Gemälden an den Wänden. Ich fühle mich, als wäre ich in eine andere Zeit eingetaucht.
Mein Zimmer bietet einen atemberaubenden Ausblick auf einen der kleinen Kanäle. Die Sonne glitzert auf dem Wasser und ich kann die vorbeifahrenden Gondeln beobachten. Es ist faszinierend! Ich bin wirklich in Venedig.
Nachdem ich mich frisch gemacht und alles ausgeräumt habe, beschließe ich, die Umgebung zu erkunden. In einer Woche findet die Ausstellung, wegen der ich hergekommen bin, statt. Wenn alles gut geht, kann ich dort mehr als nur ein Schnäppchen für meine Sammlung schlagen und hoffentlich ein paar exklusive Sternchen am Künstlerhimmel finden. Ganz besonders freue ich mich auf eine junge Pariserin und hoffe, sie für eine Zusammenarbeit mit mir begeistern zu können. Bis dahin will ich die Zeit hier genießen. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit, heißt es ausnahmsweise.
Die engen Gassen und Brücken von Venedig laden zum Flanieren ein. Ich lasse mich treiben, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Überall um mich herum höre ich das italienische Gemurmel der Einheimischen und das Lachen der Touristen, die die Stadt ebenfalls entdecken.
Plötzlich werde ich von einem Schaufenster angezogen. Es ist ein kleiner Buchladen, der von außen unscheinbar wirkt, aber innen eine Fülle von Schätzen zu bergen scheint. Ich betrete den Laden und werde vom warmen Duft nach alten Büchern empfangen.
Der alte Buchhändler hinter der Theke lächelt mich an und begrüßt mich auf Englisch, als sehe man mir sofort an, dass ich keine Einheimische bin. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragt er.
Ich hebe eine Augenbraue, antworte dann aber: »Ich stöbere nur ein wenig.« Und beginne, die Regale nach interessanten Büchern zu durchsuchen. Das Angebot ist vielfältig: Von klassischer Literatur bis zu zeitgenössischen Romanen.
Der Buchhändler beobachtet mich eine Weile und kommt dann zu mir herüber. »Venedig ist eine Stadt der Geschichten, Signorina«, sagt er mit einem warmen Funkeln in den Augen. »Und manchmal sind die schönsten Geschichten in den Büchern versteckt.«
»Da stimme ich Ihnen zu«, erwidere ich und halte ein altes, verblasstes Buch in den Händen. »Woher wussten Sie eigentlich, dass ich Amerikanerin bin?«
Er lacht und ein goldener Zahn scheint unter seinem Schnurrbart hervor. »Ich habe Sie heute Mittag anreisen sehen. Ihr roter Mantel und das Poltern ihres Koffers blieben auch aus der Ferne nicht unbemerkt, als Sie mit Signore De Luca zusammengestoßen sind. Er war kurz danach in meinem Laden und hat von Ihnen geschwärmt.«
De Luca, so hieß der Mann also. Mir huscht automatisch ein Lächeln über die Lippen, als ich mir vorstelle, wie er mit dem alten Mann über unseren Zusammenstoß gesprochen hat.
»Lassen Sie mich Ihnen eine Empfehlung geben«, sagt der Buchhändler und reicht mir ein anderes Buch. »Es erzählt die Geschichte einer Liebe, die sich in Venedig entspinnt.«
»Eine Liebesgeschichte in Venedig?«, frage ich interessiert.
»Ja, Signorina. Venedig ist ein Ort, an dem die Liebe auf wundersame Weise erblüht.« Er lächelt wissend.
Ich bedanke mich für den Tipp und verlasse wenige Minuten später den Buchladen mit dem neuen Schatz in meinen Händen.
Zurück auf der kleinen Piazza vor dem Café neben dem Buchladen lese ich die ersten Seiten des Buches und lasse mich bei einem Tee von den Worten verzaubern und verliere mich völlig im Text. Es ist, als würde die Geschichte der Protagonisten in mir weiterleben und mein eigenes Herz berühren.
Die Sonne geht bereits unter, als ich meine Bruschetta und den Tee bezahle und das Café verlasse. Während ich auf die Piazza hinaustrete, treffe ich plötzlich auf den Mann, der mich zuvor angerempelt hatte. Wie hieß er noch? De Luca? Er saß offenbar die ganze Zeit draußen vor dem Lokal an einem der kleinen Tische und nippt nun an einem Espresso. Unsere Blicke treffen sich und er lächelt mich an.
»Zufall, Sie hier zu treffen, oder Schicksal?«, fragt er und steht auf. »Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«
Ich bin überrascht von dieser seltsamen Fügung des Schicksals und nicke zustimmend. »Gerne, warum nicht?«
Ich bestelle mir einen Cappuccino und hoffe, dass mich das bisschen Koffein darin nicht die halbe Nacht wachhalten wird, während er weiter an seinem doppelten Espresso nippt. Wir sitzen an einem der kleinen Tische auf der Piazza und mustern uns gegenseitig. Die Sonne hat ihren Zenit inzwischen überschritten und kühler Wind bläst mir um die Ohren. Ihm scheint es nichts auszumachen. Als er jedoch meine zitternden Finger bemerkt, bittet er sofort den Kellner um eine Decke für mich, die ich mir über den Schoß lege.
Ich halte die warme Kaffeetasse in der Hand. Der Cappuccino duftet köstlich. Ich nippe daran, während ich den Mann vor mir weiter betrachte. Er sieht ein bisschen aus wie dieser Musiker. Wie hieß er gleich? Ach ja! Andrea Bocelli. Nur dreißig Jahre jünger.
Seine Augen funkeln lebhaft, als er fragt: »Wie heißen Sie?