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Dieses Buch besteht aus 11 kleinen Gute Nacht Geschichten, die zusammen eine große Geschichte ergeben. Dabei hat jede der Geschichten ein Ende und doch auch einen Anfang, sodass dein kleiner Liebling nach dem Vorlesen ganz in Ruhe einschlafen kann – sich aber trotzdem schon auf die nächste Geschichte von morgen freut. Die Geschichten erzählen davon, wie Bauer Karl und seine Tiere versuchen, den Hof vor den "grauen Männern“ zu retten. Dabei haben sie allerlei Herausforderungen zu meistern. Zum Beispiel hat eines der Tiere eine sehr gute Idee, wie man ganz leicht den Bauernhof retten könnte. Die Frage ist nur: Wie sollen Sie Bauer Karl davon erzählen? Tiere können ja nicht mit Menschen reden – oder doch? Finde es heraus! Hinter diesem unscheinbaren Buch verbirgt sich eine Geschichte, die von Freundschaft, Fürsorge und Zusammenhalt erzählt. Eine Geschichte, die deinem Liebling kindgerecht zeigt, dass man zusammen sehr viel mehr bewirken kann, als ganz alleine. Ob es … Otto, das Bürgermeisterschwein – ein stolzer Vertreter der Politik, Kapella, die Ziege – hat das Meckern im Blut, Bello, der Hund – die treue Seele des Hofes, der kleine Spatz – nervös und hibbelig hält er die anderen Tiere in Atem, Pico, der Papagei – intelligent und raffiniert setzt er sein Wissen ein, Pina, die Hausmaus – vorwitzig und schlau hat sie den rettenden Einfall, Mümmel, der Hase – unscheinbar und sorgt doch für Aufregung in der Stadt, Wirbelwind, das Pferd – kräftig und stark, Berta und Brunhilde, die beiden Kühe – die ruhigen und treuen Damen des Hofes oder Carusso, der Hahn – stolz und geschickt kann er verhandeln, ist … Sie alle zusammen helfen Bauer Karl bei der Rettung seines schönen Bauernhofes. Und so viel kann ich dir jetzt schon versprechen: Du wirst beim Vorlesen sicher das ein oder andere Mal schmunzeln müssen. Für Kinder von 3 bis 7 Jahren. Vorlesebuch, keine Illustrationen.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Wir retten unseren Bauernhof
11
kleine Gute Nacht Geschichten, die zusammen eine große Geschichte ergeben.
Autor:
Mathias Büscher, Höhenweg 8, 53505 Berg
E-mail: [email protected]
www.mathias-buescher.de
Alle Rechte vorbehalten
Dieses Buch, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.
Copyright © Mathias Büscher
Weit draußen vor der Stadt lebte einst ein Bauer mit dem Namen Karl.
Tag für Tag arbeitete er schwer im Stall und auf seinen Feldern. Trotzdem reichte sein Geld nur gerade so aus, um sich und seine Tiere zu versorgen. Geld für schlechte Zeiten zurückzulegen – daran war gar nicht zu denken.
Und so passierte, was passieren musste.
Eines Tages fuhr ein großer schwarzer Wagen auf den Hof des Bauern.
Vier Männer in grauen Anzügen stiegen heraus und gingen geradewegs rüber in das Haus von Bauer Karl. Ihre Gesichter sahen ernst und grimmig aus, und die Tiere auf dem Hof ahnten schon, dass dieser Besuch bestimmt nichts Gutes zu verheißen hatte.
Bello, der Hund von Bauer Karl, hatte ebenfalls ein ungutes Gefühl und schlich den grauen Männern schnell hinterher. Unbemerkt legte er sich leise in der Stube vor den Kamin und lauschte wachsam der Unterhaltung.
Erst war auch alles in Ordnung.
Bauer Karl holte für jeden der grauen Männer ein Glas frisch gepressten Orangensaft und einige Leckereien zum Knabbern.
Zwar sahen die grauen Männer immer noch ernst und grimmig aus, aber nachdem sie sich kurz gestärkt hatten, sprachen sie mit Bauer Karl nur über die Tiere, die Ernte und darüber, was es sonst noch so Neues auf dem Hof gab.
Alles in allem eine ganz normale Unterhaltung.
Doch dann passierte es!
Plötzlich schlug die Stimmung um und aus der normalen Unterhaltung wurde ein handfester Streit.
Erschrocken hob Bello, der Hund, den Kopf.
Hatte er etwas verpasst? Warum waren die grauen Männer plötzlich so böse mit Bauer Karl? Und warum war es auf einmal zum Streit gekommen?
Der arme Hund Bello, so gutmütig und treu, hätte die grauen Männer am liebsten gleich wieder aus dem Haus gejagt.
Trotzdem hielt er inne.
Jetzt war es klüger, erst mal abzuwarten. Vielleicht würde er dann erfahren, warum es plötzlich zum Streit gekommen war und was die grauen Männer wirklich hier auf dem Hof von Bauer Karl zu suchen hatten. Schließlich waren sie bestimmt nicht hier um über die Tiere, die Ernte und die Neuigkeiten zu sprechen.
Aufmerksam hörte er zu.
Er versuchte die grauen Männer zu verstehen, dem Streit zu folgen und das Stimmengewirr zu sortieren – bis endlich …
Dann hatte er genug gehört. Er wusste bescheid. Jetzt musste er handeln!
„Das ist ja nicht zu fassen! Die grauen Männer wollen uns unseren schönen Bauernhof wegnehmen! Das muss ich sofort den anderen Tieren erzählen!“, dachte er bei sich, stand auf und schlich sich wieder nach draußen.
Bello verlor keine Zeit!
Er rannte über den Hof und rief die anderen Tiere zusammen. Und wie immer, wenn es etwas Wichtiges zu besprechen gab, versammelten sich alle um das Kartoffelkistenpodest hinter der Scheune.
Endlich kam auch Otto, das Bürgermeisterschwein, um die Ecke getrottet.
So elegant, wie ihm nur möglich, stieg er auf sein Kartoffelkistenpodest und reckte majestätisch seinen Kopf in die Höhe.
„Liebe Gemeinde!“ eröffnete er die Versammlung, wurde jedoch gleich von einem lauten Knall unterbrochen.
Denn, just in diesem Moment stiegen die vier grauen Männer in ihr Auto und schlugen die Türen so fest zu, dass es deutlich hinter der Scheune zu hören war. Anschließend fuhren sie mit quietschenden Reifen davon.
Bürgermeisterschwein Otto wartete einen kurzen Moment und startete dann einen neuen Versuch:
„Liebe Gemeinde!“, rief er.
„Herzlich willkommen zu dieser Versammlung! Als Erstes möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass nur ich, als Bürgermeister dieses Bauernhofes, das Recht habe, eine Versammlung, wie diese hier, einzuberufen. Aber aufgrund der besonderen Situation möchte ich mal nicht so streng sein und übergebe hiermit das Wort an Bello.“
Bello, der Hund, konnte es gar nicht mehr erwarten.
„Wir haben ein großes Problem!“, fing er an.
„Die Ernte war sehr schlecht in diesem Jahr. Auf einen heißen, langen Sommer folgte ein früher Winter. Im Sommer war schon die Hälfte der Ernte von Bauer Karl vertrocknet, und als ob das noch nicht reichen würde, ist im Herbst noch mal ein guter Teil erfroren.“
„Ja, ja wissen wir. Wir haben das alle mitbekommen. Wir waren auch hier, Bello! Nun sag endlich, wer diese Männer waren und was sie hier wollten?“, unterbrach Carusso, der Hahn, ihn.
Carusso, der Hahn, brannte vor Neugier und wollte sich jetzt nicht das Geplapper anhören, dass Bello, der Hund, sonst so von sich gab, bevor er endlich die interessanten Neuigkeiten erzählte.
„Ist ja schon gut“, antwortete Bello beleidigt. Dann fuhr er fort:
„Die Ernte von Bauer Karl reichte jedenfalls in diesem Jahr nicht aus, um ihn und uns zu versorgen. Also musste Bauer Karl sich von diesen grauen Männern eine ganze Menge Geld leihen – und das, obwohl er nicht wusste, wie er es ihnen je zurückzahlen sollte.
Diese grauen Männer haben nun von Bauer Karl verlangt, seinen Hof, also unser Zuhause, an sie zu verkaufen. Damit sollte er seine Schulden bei ihnen begleichen.
Sie meinten, dass dieser Hof sowieso viel zu klein sei, um in der heutigen Zeit bestehen zu können.