Wir sind Europa! - Evelyn Roll - E-Book

Wir sind Europa! E-Book

Evelyn Roll

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Beschreibung

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Nationalismus. In fast jedem europäischen Land marschieren sie jetzt: die Populisten. Mit nationalistischen Abschottungsphantasien, Verschwörungstheorien und Scheinlösungen sammeln sie die Stimmen der Verunsicherten und Denkfaulen. Sie wollen vor allem eins: an die Macht. Und dann? Europa abschaffen. Zweiundvierzig Prozent der Menschen in der Europäischen Union wollen genau das ganz eindeutig nicht. Das sind 200 Millionen aufgeklärte bis leidenschaftlich überzeugte Europäer, eine gewaltige, schweigende Mehrheit, die, so Evelyn Roll, mit dem Schweigen jetzt langsam aufhören muss. Roll plädiert dafür, aktiv zu werden und sich zu vernetzen gegen den Absturz in die gefährliche Nationalstaatlichkeit und für eine ernsthafte, solidarische und leidenschaftliche europäische Agenda. Europäer aller Länder, vereinigt euch!

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Das Buch

In fast jedem europäischen Land schlagen sie jetzt ihre Werbetrommeln, die kleinen Trumps, wie Zwerg-Karikaturen der Schlafwandler von 1914. Mit nationalistischen Abschottungsphantasien, Verschwörungstheorien und Scheinlösungen sammeln sie die Stimmen der Verunsicherten und Überforderten. Sie wollen vor allem eins: an die Macht. Und dann? Europa abschaffen.

Genau das wollen 71 Prozent der Menschen in der Europäischen Union aber nicht. Das sind 355 Millionen aufgeklärte, überzeugte Europäer, eine gewaltige, schweigende Mehrheit, die mit dem Schweigen jetzt mal langsam aufhören sollte. Streitbar und engagiert zeigt Evelyn Roll, warum es höchste Zeit ist, sich zu vernetzen. Und die Politik zu zwingen, eine ernsthafte, solidarische und zukunftstaugliche Agenda auf den Weg zu bringen, um Europa jetzt für einen Neuanfang zu retten.

Die Autorin

Die Politologin und Theodor-Wolff-Preisträgerin Evelyn Roll arbeitet als Reporterin und Autorin der Süddeutschen Zeitung in Berlin. Sie unterrichtet Porträt- und Reportageschreiben an der Universität der Künste in Berlin und ist Mitglied einiger Jurys und Gremien zum Qualitäts-Journalismus. Über ihre vielgelobte Biographie Die Kanzlerin schrieb die taz: »Ein furioses Porträt von Angela Merkel – zugleich ein Sittengemälde des permanent überhitzten Politikbetriebs.«

EVELYN ROLL

EINE STREITSCHRIFT GEGEN DEN NATIONALISMUS

Ullstein

Der vorliegende Text basiert auf einem Essay der Autorin, der am 13. Februar 2016 in der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel »Bürger für Europa« erschienen ist.

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ISBN 978-3-8437-1366-5

© 2016 Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin

© 2016 Evelyn Roll

Umschlaggestaltung: Sabine Wimmer, Berlin

E-Book: LVD GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten.

Die Weisheit der Geschichte kommt nicht in fertig verpackten Lektionen zu uns, sondern in Orakeln, deren Bedeutung für unsere gegenwärtige Lage neu enträtselt werden muss.

(Christopher Clark, im Guardian, Januar 2014)

Das Ende

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Nationalismus. In fast jedem europäischen Land marschieren sie jetzt, die kleinen Trumps, wie Zwerg-Karikaturen und Möchtegern-Wiedergänger der Schlafwandler von 1914. Mit populistischen Dummheiten, nationalistischen Abschottungsphantasien, Verschwörungstheorien und Scheinlösungen sammeln sie die Stimmen der Verunsicherten und Überforderten, der Abgehängten, Entkoppelten, der Denkfaulen und Verbitterten. Sie wollen vor allem eines: an die Macht. Und dann? Autokratien einrichten, illiberale Scheindemokratien. Und weiter? Europa abschaffen.

Und wir aufgeklärten, abgeklärten oder sogar leidenschaftlich überzeugten Europäer aller Länder müssen hilflos zuschauen, wie Europa an völkischem Nationalismus zerbricht, weil wir gegen die Erosion und das Ende leider so gar nichts tun können?

Was wäre, wenn genau das gar nicht stimmt? Was wäre, wenn wir sehr wohl etwas dagegen tun könnten?

Vielleicht müssen wir erst einmal nur mutig genug sein, oder ausreichend schwindelfrei, um den Blick in den Abgrund, vor dem Europa steht, auszuhalten: Ungarn scheint schon verloren. Viktor Orbán hat im Namen einer »tausendjährigen christlichen Kultur« die Grundwerte der liberalen Demokratie als unbrauchbar weggewischt. In der sogenannten Flüchtlingskrise hat er als Erster vorgeführt, wie ein europäisches Land im Alleingang den Kontinent beschämen, Verabredungen in die Tonne treten, eine große, aber gemeinsam und solidarisch durchaus lösbare Aufgabe in ein scheinbar unlösbares Problem umwandeln und das Zeitalter der allgemeinen Menschenrechte für beendet erklären kann.

In Polen bestand eine der ersten Amtshandlungen der neuen Rechtsregierung darin, die EU-Flagge aus den Regierungsgebäuden zu entfernen. Dann haben Beata Szydłos Juristen ein Mediengesetz gebastelt, mit dem die Führungspositionen in öffentlich-rechtlichen Medien künftig von der Regierung besetzt werden. Und jetzt ist sogar das Verfassungsgericht kaltgestellt.

Auch sozialistisch inspirierte Nationalisten wie Robert Fico in der Slowakei oder Tschechiens Präsident Milos Zeman machen vor allem gegen Europa Politik. Marine Le Pen, die dem Spiegel in schamloser Offenheit sagte: »Ich will die EU zerstören«, hat realistische Chancen, in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl 2017 die meisten Stimmen zu erhalten.