Wo die Liebe hinspukt... - Zondra Aceman - E-Book

Wo die Liebe hinspukt... E-Book

Zondra Aceman

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Beschreibung

Fantastische Liebesgeschichte- Mara hat den perfekten Mitbewohner und Freund gefunden, wäre da nicht ein kleiner Makel. Er ist unsichtbar. Zumindest für andere. Nur Mara kann ihn sehen und hören. Leider nicht mehr als das. Sie ist überzeugt, dass seine Gespräche alleine ihr alles geben, was sie zum glücklich sein braucht. Doch Ron denkt komplett anders darüber. Er will, dass Mara sich jemanden sucht, der für sie auch physisch da sein kann. Doch das kommt für Mara nicht in Frage, viel lieber möchte sie wissen, warum Ron unsichtbar ist. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst ist, dann fühlt sie schon lange viel mehr für Ron als sie es sich selbst eingestehen will. Doch haben sie überhaupt je eine Chance zusammen zu sein? Oder muss Mara drastische Maßnahmen einleiten, um bei ihrem Ron zu sein?

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Seitenzahl: 45

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Inhaltsverzeichnis

Wo die Liebe hinspukt...

Impressum

Wo die Liebe hinspukt...

Man kann nicht entscheiden, in wen man sich verliebt.

Schönheit kann jeder lieben, doch die wahre Schönheit befindet sich im Herzen eines Menschen.

Liebe ist, wenn deine Seele ein Zuhause gefunden hat.

-Unbekannt-

1

„Also, ich glaube, die grüne ist besser“, sage ich laut und angele die olivgrüne Jacke vom Kleiderständer.

„Pardon, kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragt eine ältere Verkäuferin mit aufgesetzt freundlicher Mine und sieht dabei nicht gerade aus, als ob sie große Lust hätte, mir zu helfen.

„Nein danke, ich weiß eigentlich schon, was ich möchte“, erwidere ich höflich. Außerdem habe ich ja bereits einen super Berater, denke ich und wende mich wieder der Jacke zu.

„Du meinst auch, das Oliv wäre richtig?“, frage ich nun.

„Ja, es ist perfekt“, höre ich. Gut! Auch ich bin mit der Wahl einverstanden und blicke zufrieden hoch.

Die ältere Bekleidungsfachverkäuferin mustert mich mit einem diese-arme-Irre-Blick. „Immer diese Verrückten!“, murmelt sie leise vor sich hin.

„Oh Mann, was glotzt die denn so blöde?“, schnaube ich.

„Nun, sie finden es bestimmt etwas merkwürdig, wenn du mit dir selbst redest“, gluckst die liebste Stimme auf der ganzen Welt in mein Ohr.

Ich seufze. „Ja, manchmal glaube ich selber schon, dass ich verrückt bin ...“

„Du weißt, dass das nicht stimmt“, sagt er traurig.

Jetzt schaue ich ihn an und runzele die Stirn. Er sieht so wirklich aus, wie er da vor mir steht. Und ich habe so lange gebraucht, zu erkennen, dass nur ich ihn sehen kann. Die etwas längeren braunen Haare sind wirr und ungeordnet, aber gleichzeitig irgendwie gestylt, und er trägt immer das gleiche schwarze T-Shirt, das seine Schulterpartie so unglaublich sexy aussehen lässt. Dann die enge zerrissene Jeans, die Turnschuhe und dazu die glatte Haut, die niemals eine Rasur braucht. Ich seufze erneut. „Wenn du meinst.“

Ich gehe zur Kasse, um die Jacke zu bezahlen, und er folgt mir schweigend.

Wir hatten schon oft Diskussionen darüber, ob ich verrückt sei, aber er schwört, dass ich es nicht bin. Vielleicht bin ich auch wirklich nur die einsamste Frau der Welt, die einen imaginären Freund hat, den sie nicht berühren, sondern nur sehen und hören kann.

Wir verlassen das Kaufhaus und marschieren die Einkaufsstraße entlang. Es ist die hektischste Zeit im Jahr – Adventszeit. Viele traurige Menschen kommen mir entgegen. Ich bin erstaunlich sensibel für die Stimmungen anderer. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber ich fühle, wie die Menschen leiden. So viele sind auf der Suche nach Glück ...

„Was denkst du, Mara?“

Ich schrecke aus meinen Gedanken auf und sehe ihn an. Man stelle sich das vor: Ich bin in einen dicken Wintermantel gehüllt, und er läuft mit T-Shirt neben mir her, als wäre Sommer!

„Mann, das ist so gemein, dass ich trotz Mantel friere und du so halbnackt hier rumläufst!“, schnaube ich.

Er lacht laut: „Ich bin eben nicht so empfindlich. Du hast sogar drei Decken zum Schlafen, kein Wunder also, dass du jetzt frierst. Es ist ja nur ein Mantel, der deinen Körper schützt.“

Ich funkele ihn wütend an. „Die drei Decken brauche ich, eine ist für meine Füße, sonst sind sie nämlich kalt und das hasse ich. Die andere brauche ich für meinen Kopf, denn es gibt nichts Schlimmeres, als sich vorzustellen, dass irgendwas in mein Ohr kriecht, igitt! Und die letzte ist zum Reinkuscheln.“

„Reinkuscheln? Du liegst zusammengerollt wie ein Embryo und klammerst dich an die dritte Decke ...du kriechst praktisch in sie rein.“

„Na und? Es beruhigt mich halt. Ich halte gerne etwas fest ...“ Uups! Das wollte ich nicht. Ich hatte mir geschworen, nie wieder so unsensibel zu sein. „Sorry, Ron!“, murmele ich geknickt.

„Schon gut!“, höre ich ihn leise sagen und könnte mir selbst in den Hintern beißen. Warum, zum Teufel, denke ich nicht nach, bevor ich zu ihm etwas sage? Wie so oft ist mein Mundwerk schneller als mein Verstand. Gerade bei ihm.

Die Antwort ist schnell gefunden: Weil es in seiner Nähe so einfach für mich ist, ich selbst zu sein.

Ich bin dann einfach nur Mara Schröter, 24 Jahre alt, Single.

Ihm macht es nichts aus, dass ich gerne laut singe. Er ist nicht genervt von meiner Bücherliebhaberei - dass ich in ein Buch eintauchen kann, ohne zu merken, wenn neben mir die Welt untergeht. Dass ich tobe und fluche, wenn etwas nicht sofort gelingt. Nicht, dass ich besonders ungeduldig wäre ...

Er kennt meine Ängste und meine Träume, und wäre er aus Fleisch und Blut, wäre er wahrscheinlich das Beste, was eine Frau sich wünschen könnte. Er war das letzte Jahr über mein treuester Freund.

Ich habe keine beste Freundin, geschweige denn einen Mann, der mein Leben ausfüllt. Ich finde mich normal und stinklangweilig. Meine Nase, die so spitz zuläuft, dass ich damit glatt als Hexe durchgehen könnte, ist oberscheußlich. Meine Mutter sagt, ich hätte eine aristokratische Nase. Ich weiß nicht, wo sie den Schwachsinn her hat, aber Mütter müssen ihre Töchter ja schließlich schön finden. Wer sonst, wenn nicht die eigene Mutter.

Meine braunen Haare sind lang, aber nicht besonders voll, und meine Augenbrauen sind seit Kurzem wenigstens gezupft. Das haben sie dem nützlichen Tipp eines freundlichen Fotografen aus der Nachbarschaft zu verdanken, der vergeblich versucht hat, meine Augen durch das dichte Gestrüpp der Brauen auszumachen. Diese Augen mit ihrer seltsamen Mischfarbe aus Grün, Braun und Grau kommen daher jetzt endlich zur Geltung – sie sind das Einzige, das ich wirklich an mir mag und außerdem lenken sie von meinen viel zu schmalen Lippen ab.

Meine Beine sind so lang, dass die grausamen Schulkameraden mich als Storchenbein titulierten. Deswegen, und weil ich nie die richtige Jeansgröße fand, habe ich meine Beine damals gehasst. Jetzt akzeptiere ich sie, zumal meine Figur durch sie nach der Pubertät durchaus an Reiz gewonnen hat.