13,99 €
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: In den höfischen Romanen des Mittelalters scheint es, als seien adlige Mütter nach der Geburt des zukünftigen Helden für den Verlauf der Handlung wenig wichtig; detaillierte Beschreibungen sowie Erzählungen von Aktionen der Frauen beziehen sich meist auf ihre Rollen als Ehefrau oder Königin, während mütterliche Tätigkeiten nur nebensächlich thematisiert werden. Dies erweckt den Eindruck, dass die Mutterschaft für adlige Frauen nicht oberste Priorität hatte. Vor diesem Hintergrund ist Herzeloyde aus Wolframs von Eschenbachs Parzival definitiv eine literarische Besonderheit, sodass es lohnenswert erscheint, diese Frauenfigur als Mutter näher zu betrachten. Ziel der vorliegenden Arbeit soll daher die Beantwortung der Frage sein, inwiefern sich Herzeloyde von der mittelalterlichen Vorstellung einer Mutter im Adel unterscheidet und welche Konsequenzen ihr Verhalten für den Sohn hat. Um dies zu analysieren, soll zunächst die Rolle der adligen Mutter in der Kindererziehung des Mittelalters erarbeitet werden. Basierend auf diesem Mutterbild wird anhand zweier verschiedener Interpretationen des Verhaltens Herzeloydes herausgearbeitet, wie sich diese Figur zum gängigen Bild der adligen Mutter verhält. Anschließend daran soll genauer untersucht werden, welche Konsequenzen die Erziehung für den Charakter Parzivals hat. Um die Besonderheit Herzeloydes noch einmal hervorzuheben, wird diese einer Mutterfigur aus einem anderen höfischen Roman gegenübergestellt. Abschließend sollen die Ergebnisse der jeweiligen Untersuchungen zusammengefasst betrachtet werden.
Das E-Book können Sie in einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützt: