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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Seminar für Europäische Ethnologie / Volkskunde), Veranstaltung: HS: Der Deutsche Heimatfilm, Sprache: Deutsch, Abstract: Genau wie die Literatur ein Zeichensystem ist, das zum Transportieren oder Erzeugen von Bedeutung dient, kann auch ‚der Film’ ein solches sein. Film und Theater sind zwar aufgrund der technischen Mittelbarkeit im Gegensatz zum wesentlich freieren Mittel der Sprache eingeschränkt, was die achronologische Darstellung angeht, können aber als audio-visuelle Medien auf wesentlich mehr Zeichensysteme zurückgreifen, also z.B. gesprochene Sprache, Geräusche, Musik. Doch gerade die Systeme im Bildtrakt wie Gestik, Mimik und Requisitensymbolik eröffnen dem Medium Film wesentlich reichere Möglichkeiten der Bedeutungserzeugung.1 Um eines dieser Zeichensysteme soll es hier gehen, nämlich um die Ausstattung und Darstellung von Innenräumen. Der Fokus liegt in dieser Arbeit auf dem deutschen Heimatfilm, und es gilt herauszufinden, wie die Ausstattung und Darstellung der Räume in Heimatfilmen semantisiert ist, welche Bedeutung und welche globalen Muster also transportiert werden, oder wie das Verhältnis zwischen materieller Zeichenbasis und Zeichenbedeutung ist. Hierbei soll eine grobe Zweiteilung erreicht werden, indem zunächst die Grundlagen für ‚Filmsprache’, also filmische Syntax und Semiotik behandelt werden, das Zeichensystem ‚filmischer umbauter Raum’ untersucht und schließlich beispielhaft die Bedeutungserzeugung mittels Rauminszenierung im Film HEIMAT2 analysiert wird. Die Arbeit wird verfaßt in dem Bewußtsein, daß es durchaus als wenig ergiebig bezeichnet wird, nur einen Aspekt der Bedeutungserzeugung herauszugreifen und hier unabhängig von z.B. Musik und Sprache nur die Ausstattung der Räume zu untersuchen.3 Die Literaturlage zu Filmtechnik und Filmsprache ist reichhaltig. Diverse Einführungen und spezialisierte Werke bieten einen weiten Überblick, während zur Ausstattung des deutschen Heimatfilms nur wenig zu finden ist. Nur marginal wird auf die Semiotik des umbauten Raumes eingegangen. Es ist allerdings gut möglich, gesellschaftspolitische Untersuchungen zum Heimatfilm mit den stets gleichbleibenden, genreübergreifenden filmischen Mustern zu verknüpfen und somit zu untermauern. 1 Vgl. Kuchenbuch 1978, S. 33. 2 D 1938, R(egie): Carl Froelich, B(uch): Harald Braun. 3 Vgl. Hickethier 2001, S. 24 f.
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