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Ist Yoga im 21. Jahrhundert zum Big Business und zum Lifestyle geworden oder lebt die traditionelle Lebensphilosophie weiter? Die Autorin wirft einen kritischen Blick hinter die Kulissen des heutigen Yoga-Marktes mit all seinen Facetten. Sie beleuchtet ihn auf den Grundlagen der Yoga-Philosophie, die sie kurz und prägnant erläutert. Sie stellt 41 aktuelle Yoga-Stile vor und liefert interessante Zahlen und Fakten zum Geschäftsmodell Yoga. Die Dunkle Seite von Yoga spricht sie offen an. Ihr Buch gibt einen umfassenden Überblick darüber, was man heute unter Yoga versteht. Sie überrascht mit Details, die auch für Yoga-Profis interessant sind.
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Seitenzahl: 78
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Allgemeiner Hinweis
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Für Alfred
Wir verlangen,
das Leben müsse einen Sinn haben
aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind.
Hermann Hesse
Yoga?
Was genau ist Yoga?
Die Ursprünge von Yoga
Die Veden
Die Upanishaden
Die Bhagavad Gita
Das Yogasutra
Der Umgang mit der Umwelt (Yamas)
Der Umgang mit sich selbst (Niyamas)
Der Umgang mit dem Körper (Asanas)
Der Umgang mit dem Atem (Pranayama)
Der Umgang mit den Sinnen (Pratyahara)
Die Konzentration (Dharana)
Die Meditation (Dhyana)
Das Höchste: die innere Freiheit (Samadhi)
Die Wirkungsweise von Yoga
Zusammenfassung
Ist Yoga eine Religion?
Yoga-Stile im 21. Jahrhundert
Die klassischen Yoga-Stile
Raja Yoga
Jnana Yoga
Bhakti Yoga
Karma Yoga
Hatha Yoga
Vinyasa (Power) Yoga
Yin Yoga
Kundalini Yoga
Ashtanga (Vinyasa) Yoga
Iyengar Yoga
Sivananda Yoga
Integraler Yoga
Kriya Yoga
Yesudian Yoga
Die modernen Yoga-Stile
Acro Yoga
Aerial Yoga (Yoga im Tuch)
Anusara Yoga
Bier Yoga
Bikram Yoga (Hot Yoga)
Cross Yoga
Death Metal Yoga
Doga (Dog-Yoga)
Dru Yoga
Fahrrad Yoga
Funktionelles Yoga
Gesichts Yoga
Hormon Yoga
Jivamukti Yoga
Lach Yoga
Luna Yoga
Nackt Yoga
Partner Yoga
Restorative Yoga
Stand up Paddle Yoga
Tantra Yoga
Tao Yoga
Techno-Yoga
Tri Yoga
Vini Yoga
Wasser Yoga
Yoga Nidra
Welcher Yoga-Stil passt zu mir?
Yogalehrer werden, Yogalehrer sein
Yogalehrer-Ausbildung
Ausbildungskosten
Förderungsmöglichkeiten
Zertifizierung durch die ZPP
Das Gehalt eines Yogalehrers
Yoga-Studio eröffnen
Das eigene Unternehmen
Die Unternehmensnachfolge
Ein Franchise-Unternehmen
Yoga-Retreats
Zusammenfassung
Yoga – das knallharte Geschäft
Aktuelle Zahlen
Yoga-Ausrüstung und Yoga Accessoires
Yoga assoziiertes Zubehör
Yoga-Bücher
Yoga Apps
Yoga auf Youtube
Zusammenfassung
Die dunkle Seite des Yoga
Yoga und #MeToo
Yoga wieder in den Schlagzeilen
Fazit der Autorin
Quellenangaben
Ich bedanke mich
Die Autorin
„Kenn ich. Das bieten die jetzt auch bei uns im Verein an. Hast du das schon mal probiert?“ „Nein, aber meine Nachbarin macht das jetzt auch. Tut ihr gut, sagt sie, beruhigt sie. Und sie kann sich jetzt auch viel besser bewegen.“
„Ist Yoga eigentlich eine Religion?“
„Nein, das glaub ich nicht.“
Dieses kurze Gespräch habe ich unfreiwillig im Laden um die Ecke mitbekommen und dachte, dass es offensichtlich fast so viele Vorstellungen davon gibt, was Yoga ist, wie es Menschen gibt, die sich über Yoga unterhalten.
Spontan fiel mir Jane Fonda ein, die um 1980 mit Aerobic eine weltweite Fitness-Welle losgetreten hat, die bis heute ihresgleichen sucht. Ich dachte an Pilates, an Zumba und Cross-Fit und an einen sich stetig entwickelnden Fitness-Markt, der auch vor Yoga nicht Halt macht.
Diese und ähnliche Gedanken kreisten immer wieder in meinem Kopf herum und ließen mir keine Ruhe.
Ist Yoga ein modernes Fitness-Workout? Oder ist Yoga ein Lifestyle?
Beides könnte man annehmen, wenn man in Hochglanzillustrierten blättert. Es wird von Achtsamkeit gesprochen und dem Wiederfinden des eigenen, inneren Gleichgewichts. Die Schwerpunktthemen sind die bessere Bewältigung von Stress und das Erhalten der körperlichen Gesundheit.
Es geht um das Genießen jedes einzelnen Moments im Yoga-Retreat auf der Insel; um die Erfahrung, endlich, mit dem Blick in den Sonnenuntergang am Meer, den Alltag loszulassen.
Man fühle sich beim gemeinsamen Singen von Mantras in der Gruppe gleichgesinnter Teilnehmerinnen energetisch getragen. Zum Abschluss des Abends tönt man nach der Yoga-Praxis gemeinsam das tiefe OM und geht seelenberuhigt schlafen.
Aber ist das Yoga?
Ist Yoga nur noch eine verstaubte Philosophie, die niemanden mehr wirklich interessiert? Oder ist Yoga zu einer knallharten Business-Maschinerie geworden, in der es nur noch um das Erreichen von Budgets und Umsatzzahlen geht?
Oder ist „Yoga im 21. Jahrhundert“ eine Mischung aus alldem?
Ich begebe mich auf eine spannende Reise durch die heutige Yoga-Welt mit all ihren Facetten und bin überrascht, verwundert und erstaunt.
Es ist viel geblieben von „der Weisheit der Alten“, aber was heute alles unter der Überschrift „Yoga“ angeboten wird, hat damit häufig nicht mehr viel zu tun.
Um Ordnung in diese gigantische Yoga-Fülle zu bringen, habe ich mich zuerst auf die Ursprünge und philosophischen Hitergründe von Yoga konzentriert. Damit lege ich sozusagen die Basis, das Grundverständnis für alle weiteren „Reiseabschnitte“.
Ich beschreibe zuerst die aus der Tradition heraus entstandenen Yoga-Stile und gehe dann zu den modernen, heute am Markt angebotenen Yoga-Stile.
Ich gehe absichtlich den Umweg, wie man zum Yogalehrer ausgebildet werden kann und welche Möglichkeiten man hat, als Yogalehrer zu arbeiten.
Letztendlich führen mich all diese Informationen zum heutigen Yoga-Markt, einem stark umworbenen Business-Segment, dem ein immer noch enormes Wachstumspotential vorausgesagt wird, das viele bereits erkannt haben und in dem um die Gunst der Yogis mit allen Mitteln der Marktwirtschaft geeifert wird.
Das letzte Kapitel, die „dunkle Seite“ von Yoga, kann und will ich nicht verschweigen. Was mir in diesem Bereich begegnet ist, erfüllt mich mit großem Unverständnis. Und das nicht nur einzelnen, zum Teil verstorbenen Personen gegenüber, sondern auch gegenüber vielen Anhängern der heutigen Yoga-Bewegung, die diese Tatsachen entschuldigen, immer noch unter den Teppich kehren oder sogar ignorieren, was mir persönlich nicht möglich ist.
Yoga ist etwas Wunderbares, das ist unbestritten. Hinter die Kulissen von „Yoga im 21. Jahrhundert“ zu blicken war für mich eine spannende und hoch interessante Erfahrung, die mich immer wieder zum Nachdenken anregte.
Sie hat meinen Yoga-Horizont erweitert, ich habe Neues und zum Teil auch Skurriles entdeckt, und mein persönliches Verständnis von Yoga hat sich auf dieser Reise weiter verfestigt.
Yoga ist für mich eine Weltanschauung, deren Regeln ein friedliches Zusammenleben in einer Gesellschaft ermöglichen.
Yoga lädt mich jeden Tag dazu ein, meinen Blick nach innen und nicht mehr nach außen, zum Hier und Jetzt und nicht in die Vergangenheit oder in die Zukunft zu richten.
Yoga ist für mich auch eine Bewegungstherapie, der ich es verdanke, schwere körperliche Einschränkungen überwunden zu haben und meinen Körper jeden Tag aufs Neue als ein wahres Wunderwerk zu erfahren.
Yoga bestätigt meine spirituellen Grundfeste, die ich schon lange aus meinem religiösen, christlichen Verständnis heraus lebe und die ich mit und durch meine Arbeit als Reiki-Meister über Jahrzehnte hinweg verinnerlicht habe.
Ich bin durch meine jahrelange Yoga-Praxis weder zum Buddhisten geworden, noch glaube ich an die Reinkarnation oder verehre indische Götter.
Aber machen Sie sich selbst ein Bild. Begleiten Sie mich auf die spannenden Reise zu Yoga im 21. Jahrhundert.
Sigrid König, Illingen 2023
Yoga ist eine jahrtausendealte, ganzheitliche Philosophie, deren Grundgedanken ein friedliches Zusammenleben in einer Gesellschaft und respektvollen Umgang mit der Umwelt ermöglichen. Yoga gibt einen Weg vor, sich im Sinne dieser Werte bis zu seinem Lebensende stetig weiterzuentwickeln, um die wahre Größe der Schöpfung in sich selbst zu erkennen.
Yoga ist Weg und Ziel zugleich.
Yoga kann jeder machen,
so lange er atmet.
Yoga ist eine vor mehr als 3000 Jahren entstandene spirituelle Lehre, die Körper und Geist zusammenbringt und zur vollkommenen Selbsterkenntnis führt.
Heilige Männer übten besondere Körperhaltungen, extremen Verzicht und Selbstgeißelung, um ein Höchstmaß an Konzentration und ekstatische Zustände zu erreichen. Dadurch hofften sie, mit den Göttern in engen Kontakt treten zu können. Alles Irdische sollte losgelassen werden.
Die Philosophie des Yoga geht auf den Buddhismus und Hinduismus zurück. Es gibt vier große Schlüsseltexte, in denen die Grundgedanken zu Yoga festgehalten wurden, die Veden, die Upanishaden, die Bhagavad Gita und das Yogasutra.
Die Veden werden auf ca. 1500-900 v. Chr. datiert. Es sind „heilige Bücher“, die religiöse Texte aus dem Hinduismus enthalten, die sich hauptsächlich mit Opferritualen befassen. Sie wurden ausschließlich mündlich als Gesänge überliefert und wurden als brahmanisches Geheimwissen betrachtet. Erst ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. wurden dazu erste schriftliche Aufzeichnungen angefertigt.
Die Tradition der vedischen Gesänge wurde 2003 von der UNESCO in die Sammlung der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen und 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit übernommen. (UNESCO - tradition of Vedic chanting, o. D.)
Eine weitere Grundlage stellen die Upanishaden dar. Sie wurden zwischen 700 und 200 v. Chr. niedergeschrieben. (Easwaran, 2008) Im Gegensatz zu den Veden, die sich vor allem mit äußeren Opfern beschäftigen, behandeln die Upanishaden hauptsächlich geistige Themen:
„Brahman“ stellt die sogenannte letzte, höchste Wirklichkeit des Universums, jenseits der irdischen Welt dar. Nur durch das Erreichen von Brahman kann der Mensch von existentiellem Leid und vom sich immer wiederholenden Zwang der Wiedergeburt befreit werden.
„Atman“, die innerste Natur des Menschen, die mit der höchsten Wirklichkeit identisch ist.
„Karma“, die eigenen Handlungen und Gedanken bestimmen das persönliche Karma; man wird zu dem, womit man sich identifiziert.
Außerdem werden weitere Themen wie verschiedene Arten der Meditation, der Kontemplation und Reflexion behandelt. Sie werden bereits als Yoga-Übungen angesehen, obwohl keine Körperhaltungen damit verbunden sind.