Zita und ich - Hannes Sonntag - E-Book

Zita und ich E-Book

Hannes Sonntag

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Beschreibung

Sie kennt den Erzähler schon von Kindheit an: Zita, eine ebenso alte wie eigenwillige Dame vornehmer Herkunft. Seitdem sie weggezogen ist, treffen sich beide nur noch selten. Aber ihre stille Verbundenheit bleibt bestehen. Eines Tages entschließt man sich spontan, gemeinsam nach Prag zu reisen. Hier erfährt Zita die jahrzehntelang verdrängte Wiederbegegnung mit ihrer Vergangenheit. Und die mentale Not des Erzählers muss angesichts der bedingungslosen Härte von Zitas früherem Leben verstummen. Die innere Verfassung beider erfährt ihren Showdown auf dem nächtlichen Prager Straßenpflaster.

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Seitenzahl: 40

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Hannes Sonntag

Zita und ich

Literatur der Zukunft

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

Impressum

I

»Mir gefällt nicht, was ich da sehe, wenn ich in den Spiegel schaue«, sagt sie mir am Telefon. Zita ist im Juni vierundachtzig geworden. Sie war die Frau meines unvergessenen väterlichen Freundes Andor de Bleu. »Vergiss nicht, ich bin vor ein paar Jahren noch Motorrad gefahren, mit siebenundsiebzig zum letzten Mal Schi in den Pyrenäen. Und die Frau im Spiegel hat ein Doppelkinn, Stirnfalten– wo ich doch gar nicht besonders viel denke– und einen braunen Himmel voll Altersflecken. Das bin ich nicht«, sagt Zita, »das gibt ein ganz falsches Bild, denn, weißt du, unter der Haut ist alles gleich geblieben. Im Kopf fahre ich Motorrad wie immer, meine Reaktionen wären unverändert, ich würde jede Kurve aus dem Handgelenk schütteln und jeden Schwenk auf der Piste in die Knie nehmen wie ein offenes Wort.« Manchmal merkt man Zita heute noch an, dass es nicht die deutsche Sprache war, mit der sie aufwuchs. Sie spricht grammatikalisch korrekter als viele Muttersprachler, aber auch nach fünf Jahrzehnten im Land liegt, zumal wenn man ihr längere Zeit zuhört, ein unbestimmt fremder Klang im Raum. Man nimmt ihn wahr, ohne ihn gleich einem bestimmten nationalen Timbre zuordnen zu können. Und gelegentlich springen ihr dann unorthodoxe Vergleiche und spontan kreierte Sprachbilder aus dem Mund, die ungewollt von einer gewissermaßen internationalen Frische sind. »Am schlimmsten«, fährt Zita fort, »sind die ständigen Schmerzen, das ist wirklich eine fremde Person, die sich in mir eingenistet hat, ich bekomme sie nie zu Gesicht, aber sie ist andauernd da und geht mir schlimmer auf die Nerven als es damals meine beiden ewig jammernden Schwägerinnen je taten. Und dann hasse ich mich, wenn ich dir wie jetzt vorklage und dabei denke, du nimmst es dir zu Herzen. Gott, wie ich Klageweiber verabscheue, junge und alte,– mehr noch alte«, setzt sie nach und schweigt.

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