Zu Heiligen beten? - Franz Graf-Stuhlhofer - E-Book

Zu Heiligen beten? E-Book

Franz Graf-Stuhlhofer

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Beschreibung

Viele Christen lehnen es ab, Heilige im Gebet anzurufen, andere erwarten davon persönliche Hilfe, manche erhoffen davon die Erneuerung der Kirche. Weltweit gesehen, und auch im Hinblick auf ihren Einfluss in der Kirchenleitung, sind heiligenverehrende Katholiken weiterhin von großer Bedeutung. Deshalb bleibt eine Untersuchung der Hintergründe und der biblischen Grundlagen dieser Heiligenverehrung eine durchaus aktuelle Themenstellung. Dieses Buch möchte eine Rückbesinnung auf die biblische Grundlage begünstigen und auch ein Zurückfinden zu Jesus Christus, dem Zentrum der Bibel.

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Zu Heiligen beten

Heiligenverehrung gemäß der Bibel, bei Kirchenvätern sowie in heutiger kirchlicher Praxis und Lehre

Dr. Franz Graf-Stuhlhofer

Impressum

© 2014 Folgen Verlag, Wensin

Autor: Franz Graf-Stuhlhofer

Cover: Eduard Rempel, Düren

Lektorat: Julia Mehlfeld, Köln

ISBN: 978-3-944187-04-4

Verlags-Seite: www.folgenverlag.de

Kontakt: [email protected]

Zu Heiligen beten ist erstmals als Buch 1988 im Verlag Schulte & Gerth, Asslar, erschienen.

Dieses eBook darf ausschließlich auf einem Endgerät (Computer, eReader) des jeweiligen Kunden verwendet werden, der das eBook selbst, im von uns autorisierten eBook-Shop, gekauft hat. Jede Weitergabe an andere Personen entspricht nicht mehr der von uns erlaubten Nutzung, ist strafbar und schadet dem Autor und dem Verlagswesen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Neuausgabe als eBook

Einleitung

1. Teil: Heiligenverehrung

Heilige als Fürsprecher und Mittler?

Märtyrer im Neuen Testament

Märtyrerverehrung im 2. und 3. Jahrhundert

Märtyrer als Vermittler

Kontakt mit Verstorbenen

Bilderverehrung

Die katholische Lehre über die Heiligenverehrung

2. Teil: Bibel, Tradition und Lehramt

Mit dem Neuen Testament ist die Offenbarung abgeschlossen

Geringe Bedeutung etwaiger mündlicher Tradition

Die Funktion des kirchlichen Lehramts

3. Teil: Marienverehrung

Was sagt das Neue Testament über Maria?

Bibelstellen mit möglichem Bezug auf Maria

Maria als Ehefrau und Mutter

Was sagt das Neue Testament über Maria nicht?

Maria im 2. und 3. Jahrhundert

Die Lehre über Maria in der Kirchengeschichte

Marias immerwährende Jungfräulichkeit war keine Lehre der Apostel

Askese in der frühen Kirchengeschichte

Weitere Mariendogmen

Maria als Miterlöserin

Zu Maria beten?

Ist Marienverehrung Götzendienst?

Zitate und Literatur

Bemerkungen zu den Zitaten

Weiterführende Literatur

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Vorwort zur Neuausgabe als eBook

Dieses Buch erschien ursprünglich 1988 in gedruckter Form. Seither hat sich in technischer Hinsicht viel geändert: Heute werden Texte oft auf einem Bildschirm gelesen. Der Folgen Verlag nahm auch dieses Buch in sein eBook-Programm auf. Aus diesem Anlass ging ich den gesamten Text nochmals durch und nutzte die Möglichkeit, daran stilistisch zu feilen. Einige Kapitel stellte ich um, und der Aufbau erfolgt nun in drei Teilen: Heilige – Lehramt – Maria. Der Inhalt selbst blieb gleich und hoffentlich kommen meine zwei damaligen Anliegen weiterhin zur Geltung: Erstens das beschreibende Nachzeichnen der Entwicklung, insbesondere der Anfänge: Ich wollte das Werden der Heiligenverehrung im Allgemeinen und bestimmter Formen kirchlicher Marienverehrung und Mariendogmatik im Besonderen nachzeichnen. Dazu betrachtete ich nach einer Bestandsaufnahme der vom Neuen Testament hergegebenen Orientierung die nachfolgende Entwicklung in der Alten Kirche bis ins 5. Jahrhundert. Dieses „Nachzeichnen“ lässt Veränderungen erkennbar werden, die schlussendlich auch zu bestimmten festgefügten Lehren der römisch-katholischen Kirche führten, z. T. sogar zu Dogmen mit dem Anspruch auf Unfehlbarkeit. Und zweitens die Auseinandersetzung auf argumentativer Ebene: Ich wollte die hinter bestimmten Entwicklungen erkennbare Motivation ansprechen und mich mit der Begründung für bestimmte Lehren auseinandersetzen. Am offiziellen kirchlichen Lehrgebäude änderte sich in der Zeit seit 1988 kaum etwas, hier gab es also keinen Änderungsbedarf für mein Buch. Eine Änderung ergab sich mittlerweile durch das Internet: Nun sind viele Texte von Kirchenvätern online zugänglich, was natürlich eine große Erleichterung ist. Internetnutzer können solche Texte leicht finden, daher verzichtete ich darauf, diese selbst ausfindig zu machen und die jeweiligen Internetadressen hinzuzufügen.

Was sich mit der in Europa zunehmenden Säkularisierung allmählich verändert: Die Zahl der Menschen mit kirchlicher Bindung wird kleiner und somit auch die Zahl der Katholiken mit einem Bezug zur Heiligenverehrung. Besonders diese Katholiken hatte ich beim Verfassen dieses Buches vor Augen. Ich hoffe, dass es vielen von ihnen ein Anliegen ist, ihren Glauben und ihr Hoffen, vor allem auf Gott, auszurichten und sich von Gott gegebenenfalls auch korrigieren zu lassen. Vielleicht kann dieses kleine Buch dabei eine Hilfe sein.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Einleitung

Viele Christen lehnen es ab, Heilige im Gebet anzurufen, andere erwarten davon persönliche Hilfe, manche erhoffen davon die Erneuerung der Kirche. Orte mit Marienerscheinungen werden weiterhin aufgesucht, in Europa vor allem Lourdes (1858) und Fatima (1917). Der langjährige, aus Polen stammende Papst Johannes Paul II. (Papst von 1978 bis 2005) hatte als Wahlspruch „Totus Tuus“ (= ganz der Deine), was er auf Maria bezog, ebenso wie das M in seinem Wappen. Weltweit gesehen, und auch im Hinblick auf ihren Einfluss in der Kirchenleitung, sind heiligenverehrende Katholiken weiterhin von großer Bedeutung. Insofern bleibt eine Untersuchung der Hintergründe und der biblischen Grundlagen dieser Heiligenverehrung eine durchaus aktuelle Themenstellung.

„Zu Heiligen beten?“ lautet der Titel des Buches. Damit will ich auf jenen Punkt hinweisen, der – aus biblischer Sicht – das Hauptproblem bei der Heiligenverehrung darstellt. Denn das Problem liegt nicht darin, dass man vorbildliche Christen – die eben von manchen als „Heilige“ angesehen werden – respektiert und eventuell auch bewundert, sondern dass man versucht, mit Verstorbenen zu kommunizieren. Diesem Versuch stehen natürliche Schwierigkeiten entgegen, denn mit Verstorbenen zu reden ist eben nicht in gleicher Weise möglich wie das Sprechen mit lebenden Menschen. Auch wenn wir an ein Weiterleben nach dem Tod glauben, gilt doch: Wir sehen und hören den Verstorbenen nicht. Und wie ist es umgekehrt: Hört der Verstorbene uns? Damit der Heilige in verschiedenen Teilen der Erde lebende Menschen hören kann, müsste er quasi allgegenwärtig sein – jedenfalls nicht räumlich begrenzt. Sind das verstorbene Heilige? Können sie gleichzeitig überall auf der Erde hören? Und können sie reden, d. h. zieht Gott solche verstorbenen Heiligen dazu heran, um den auf der Erde lebenden Menschen Botschaften zu übermitteln?

Dies sind Themen, die ich hier von der Bibel her beleuchten möchte. Auch gemäß der römisch-katholischen Lehre soll die Bibel die Grundlage für Glauben und Handeln der Christen sein. In solchen Fällen, in denen keine biblische Grundlage zu finden ist, ergeben sich dann noch weitere Fragen, die sich besonders auf das kirchliche Lehramt beziehen, etwa: Ist eine biblische Grundlage notwendig, oder genügen dogmatische Verlautbarungen des kirchlichen Lehramtes? Soweit es sich um nicht in der Bibel verankerte Ansichten und Praktiken handelt: Liegt deren Ursprung im Zeitgeist, im Heidentum, in mündlicher apostolischer Überlieferung oder in speziellen Offenbarungen?

Eine Rückbesinnung auf die biblische Grundlage begünstigt auch ein Zurückfinden zu Jesus Christus, dem Zentrum der Bibel. Er möchte unser Freund und Helfer sein. Eine Beschäftigung mit der Stellung und Funktion der Heiligen kann uns auch die Augen öffnen für die Stellung und Funktion Jesu.

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1.Teil: Heiligenverehrung

1 | Heilige als Fürsprecher und Mittler?

Die Geschichte der Christenheit kennt viele vorbildliche Menschen, die ihr Leben rückhaltlos Gott zur Verfügung gestellt hatten und deshalb auch von Ihm gebraucht werden konnten. Solchen Menschen gebührt unsere Hochachtung. Davon zu unterscheiden ist jedoch die Praxis, Heilige um Fürsprache bei Gott zu bitten. Diese Praxis beruht auf der Meinung, dass solche Heiligen Gott besonders nahe seien und daher mehr erreichen könnten, als wenn ein gewöhnlicher Mensch sich direkt an Gott wendet. Mit dieser Anschauung wollen wir uns jetzt auseinandersetzen: Heilige als Fürsprecher und Mittler.

Unter den Heiligen, die nach kirchlicher Meinung einen besonderen Zugang zu Gott haben, steht Maria an erster Stelle. Das war aber nicht immer so. In den ersten Jahrhunderten nach Christus wurde Maria noch weit weniger beachtet als heute. Damals waren es vor allem die Märtyrer, die im Brennpunkt des Interesses standen. Wir beginnen deshalb mit der Frage, welche Bedeutung das Neue Testament dem Martyrium beilegt.

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2 | Märtyrer im Neuen Testament

Der griechische Ausdruck mártys heißt einfach „Zeuge“ (oder „Bekenner“) und meint jemanden, der seine Erfahrungen bezeugt. In diesem Sinn wird dieser Ausdruck auch im Neuen Testament verwendet, z. B. in Apg 2,32.[1]. Im weiteren Verlauf der Kirchengeschichte erhielt dieser Ausdruck jedoch eine engere Bedeutung und wurde nur noch für solche Bekenner angewandt, die für ihr Bekenntnis leiden oder gar sterben mussten.

Diese Bedeutungsverengung scheint zwar nur geringfügig zu sein, aber dahinter verbirgt sich eine wesentliche Veränderung: im Neuen Testament ist ein Märtyrer ein Zeuge – ohne Rücksicht auf die Folgen. In den folgenden Jahrhunderten jedoch ist ein Märtyrer jemand, der leiden oder sterben muss – weil er bezeugt hat. Der Akzent verlagert sich auf das Leiden.

Betrachten wir nun die im Neuen Testament erwähnten „Märtyrer“, die als solche leiden mussten. Werden sie besonders herausgehoben?

An mehreren Stellen lesen wir von dem mutigen, leidensbereiten Zeugnis der Jünger, etwa in der Apostelgeschichte und als Prophetie in der Offenbarung. Es wird berichtet, dass Petrus und Johannes bei der Verkündigung des Evangeliums im Jerusalemer Tempel verhaftet wurden. Man versuchte, sie durch Drohungen einzuschüchtern (Apg 4,18.21), doch die Apostel blieben standhaft. Dieses mutige Verhalten wird nur kurz berichtet, ohne daraus viel Aufhebens zu machen. Bei der nächsten Verhaftung der Apostel wurden sie ausgepeitscht. „Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden“ (Apg 5,41). Hier erscheint das Leiden für den Herrn als ein Vorrecht.

Stephanus war der erste „Märtyrer“ im späteren, engeren Sinn – er wurde getötet. Sein Tod wird sachlich berichtet (Apg 7), ohne Lob oder Glorifizierung. Lediglich „eine große Totenklage“ wird erwähnt (Apg 8,2). Als zweiter Märtyrer starb Jakobus, einer der Zwölf (Apg 12,1f.). Auch sein Tod wird nicht besonders herausgestellt.

Wer das Neue Testament aufmerksam liest, bekommt den Eindruck, dass dem Martyrium keine überragende Bedeutung beigemessen wird. Primär sind Gehorsam, Treue (unter allen Umständen), die Verkündigung des Evangeliums und die Verherrlichung Gottes durch göttliche Machterweise …

Als Paulus die Strapazen aufzählt, die er bei der Verkündigung des Evangeliums ertragen musste, nennt er die Leiden, die ihm als bekennendem Christen von anderen Menschen zugefügt wurden, unmittelbar neben „natürlichen“ Reisegefahren und anderen Entbehrungen (2.Kor 11,23-29). Einen ähnlichen Eindruck erhalten wir bei der Aufzählung der Glaubensvorbilder im Hebräerbrief: Nach der ausführlichen Beschreibung verschiedener Glaubensakte werden am Schluss noch solche Menschen angeführt, die wegen ihres Glaubens misshandelt worden waren (Hebr 11,35-38). In der Offenbarung des Johannes spielt das Martyrium um Jesu willen eine große Rolle.[2] Das ist ja auch eines der großen Ziele dieser Offenbarung: Christen sollen zur Standhaftigkeit ermutigt werden und weder Leiden noch Tod scheuen. Doch das Leiden um Jesu willen ist nicht das einzige wichtige Thema der Offenbarung. Nur in dem sogenannten Sendschreiben an Smyrna, vielleicht auch in dem an Philadelphia, ist das Martyrium das Hauptthema; in den anderen, der insgesamt 7 so genannten Sendschreiben, geht es um den Kampf gegen falsche Lehren und Werke bzw. gegen die Lauheit (Offb 2 und 3).

Jesus fordert von allen seinen Jüngern Selbstverleugnung (Mt 16,24); in manchen – zeitweise auch vielen – Fällen führt diese Selbstverleugnung zum Martyrium; aber besonders betont wird die Selbstverleugnung unter allen Umständen, nicht unbedingt das Martyrium als mögliche Folge. Dementsprechend werden im Neuen Testament alle Jünger als „Heilige“ bezeichnet, und zwar fast immer in der Mehrzahl.[3] Nie wird gesprochen vom „heiligen Petrus“ oder von der „heiligen Maria“. Aber das änderte sich in den folgenden Jahrhunderten.

[1] Die Abkürzungen für neutestamentliche Bücher wie z. B. „Apg“ findet man am Beginn des Anhangs der katholischen Einheitsübersetzung aufgelöst. Aber auch andere Bibelübersetzungen verwenden ähnliche Abkürzungen, ebenso Fachliteratur über biblische Themen.

[2] Offb 2,10.13; 6,9-11; 12,11; 13,10; 16,6; 17,6; 18,24; 19,2; 20,4.

[3] Röm 1,7; 1.Kor 1,2; 2.Kor 1,1; Eph 1,1 ... (eine Ausnahme ist Mk 6,20 über Johannes den Täufer: „ein gerechter und heiliger Mann“).

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3 | Märtyrerverehrung im 2. und 3. Jahrhundert

Beim Betrachten der Aussagen über das Martyrium, wie sie verschiedene Kirchenväter machten, ist es günstig, diese Schriftsteller zu „lokalisieren“. Wer war wo tätig?

Syrien: Ignatius (Bischof von Antiochien); die sog.

Didaskalia

wurde von einem Bischof in Syrien verfasst;

Kleinasien (= die heutige Türkei): Polykarp (Bischof von Smyrna);

Rom: Hermas empfing Offenbarungen durch einen Engel (=

Hirte des Hermas};

Hippolyt;

Lyon: brieflicher Bericht über dortige Märtyrer;

Karthago (beim heutigen Tunis): Tertullian (Rechtsanwalt); Cyprian (Bischof);

Alexandrien: Origenes.

Was lesen wir nun bei diesen Kirchenvätern? In ihren Schriften werden auch einzelne Christen als „Heilige“ bezeichnet, und zwar seit der Mitte des 2. Jahrhunderts. Der Bericht über das Martyrium des Polykarp spricht vom „heiligen Polykarp“[4], und im Bericht über die Märtyrer von Lyon heißt es „die Heilige“ und „der heilige Pothinus“[5]. Diese terminologische Veränderung verweist auf eine Verschiebung in der Anschauung: Der Christ hat Leistungen vorzuweisen; die Erfolgreichsten werden besonders herausgehoben aus der Masse der „gewöhnlichen“ Christen. Das Eigenschaftswort „heilig“ in der Einzahl wurde damals speziell auf Märtyrer angewandt.[6] Die Hochschätzung der Märtyrer kommt auch darin zum Ausdruck, dass sie beim Hirten des Hermas eine Sonderstellung gegenüber der übrigen Christen einnehmen.[7]

Hier wird eine Verschiebung in der Bedeutung des Wortes „heilig“ gegenüber dem biblischen Sprachgebrauch erkennbar. Im Alten Testament lesen wir oft vom „Heiligen Israels“ in der Einzahl – damit ist Gott selbst gemeint (z. B. in Jesaja 43,14); im Neuen Testament kann sich Jesus vorstellen als „der Heilige“ (Offb 3,7). Und wenn Paulus an die Christen in Korinth schreibt, so spricht er sie nicht als „Christen“ an – dieser Ausdruck wurde damals noch selten gebraucht –, sondern er schreibt an die „Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen“ (1.Kor 1,2). Damit drückt Paulus aus, dass die Christen Heilige sind, und zwar als solche, die „in Jesus“ geheiligt wurden. Sie stehen durch ihre Beziehung zu Jesus in einem Stand der Heiligkeit. Die Heiligkeit kommt von Jesus selbst, sie ist nicht etwas, was durch besondere religiöse Leistungen erworben wurde. Folglich können alle, die in einer solch engen Beziehung zu Jesus stehen – und das heißt ja eigentlich, Christ zu sein –, als „Heilige“ bezeichnet werden.

Das also meint das Neue Testament, wenn es von „Heiligen“ spricht. Bereits im zweiten Jahrhundert wird jedoch der Kreis der als „Heilige“ Bezeichneten stark eingeschränkt auf solche, die sich in herausragender Weise bewährt haben, nämlich durch ein Martyrium. Dieser Bedeutungswandel ist nur dadurch möglich, dass der ursprüngliche Sinn und Charakter des Heiligseins nicht mehr deutlich erkannt wurden. Dieser getrübte Blick ermöglicht dann auch eine Reihe weiterer Fehlentwicklungen, z. B. die Anschauung, dass solche herausragenden „Heiligen“ eine Sonderstellung bei Gott haben. Dazu mehr unten. Zunächst ist festzuhalten, welche zwei verschiedenen Konzepte hinter der Terminologie des Neuen Testaments und der späterer Jahrhunderte stehen: Einerseits „Geheiligtsein“ aufgrund des Opfers Jesu, das im Bewusstsein der eigenen Sündhaftigkeit anzunehmen ist – andererseits Heiligsein aufgrund einer eigenen Leistung, nämlich der eigenen Standhaftigkeit.

Diese traurige Fehlentwicklung lässt sich vielleicht verstehen, wenn man sich in eine Situation einer Christenverfolgung hineinversetzt. Das ist für jemanden, der so etwas selbst noch nicht erlebt hat, gar nicht so einfach. Solchen Christen, die Jesus treu waren bis zum Tod, können wir einen tiefen Respekt entgegenbringen. Und wir können uns auch mit ihnen freuen, weil sie, ihren Möglichkeiten entsprechend, zur Verherrlichung Gottes beigetragen haben.

Aber auch wenn wir Verständnis aufbringen für jene Menschen, die solche Märtyrer in übertriebener Weise verehrt haben, sollten wir die biblische Basis nicht verlassen; die Tat Jesu sollte nicht durch eigene Leistungen oder die anderer Menschen zurückgedrängt werden!

Zurück zur Geschichte der Kirche. In mehrfacher Hinsicht wird deutlich, dass das Martyrium im 2. und 3. Jahrhundert übertrieben hochgeschätzt wurde. Einmal dadurch, dass sich viele Christen geradezu danach sehnten, als Märtyrer sterben zu dürfen. Ignatius von Antiochien flehte die Christen in Rom an, sich ja nicht für ihn einzusetzen und dadurch seine Aussicht auf das Martyrium zunichte zu machen:

Mehr sollt ihr mir nicht gewähren, als dass ich Gott geopfert werde, solange noch ein Opfertisch bereit ist ...[8]

Dann werde ich wahrhaft ein Jünger Jesu Christi sein ...[9]

Ignatius befand sich auf dem Weg nach Rom, wo er wilden Tieren vorgeworfen werden sollte. Da zur römischen Gemeinde auch einige Christen aus dem Haus des Kaisers gehörten, hatte sie gewisse Einflussmöglichkeiten und konnte manche Christen vor dem Martyrium bewahren. Das also war der Hintergrund des Briefes, den Ignatius unterwegs an die römische Gemeinde schrieb.

In ihrer Sehnsucht nach dem Martyrium gingen manche Christen sogar so weit, von sich aus zu den römischen Behörden zu gehen und sich dort als Christen zu bekennen, weil sie unbedingt als Märtyrer sterben wollten.[10] Dagegen hatte doch Jesus befohlen:

Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere (Mt 10,23).

Die übertriebene Hochschätzung wird auch in Vergleichen sichtbar. Die Didaskalía nennt den Märtyrer „Gott auf Erden“:

Wer nämlich um des Namens Gottes, des Herrn, willen verurteilt wird: als ein heiliger Märtyrer, als ein Engel Gottes oder Gott auf Erden soll er von euch angesehen werden, er, der in geistlichem Sinne mit dem heiligen Geiste Gottes bekleidet ist. Durch ihn nämlich seht ihr den Herrn, unseren Erlöser, darin, dass er der unvergänglichen Krone würdig geworden ist und das Märtyrertum des Leidens wiederum erneuert hat.[11]

Jesu Gleichnis vom Säemann, dessen Körner zum Teil auf guten Boden fallen und dort Frucht bringen, „teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach“ (Mt 13,8), wird von Cyprian auf religiöse Spitzenleistungen hin gedeutet: der hundertfache Ertrag sind die Märtyrer, der sechzigfache die Jungfrauen, der dreißigfache alle anderen Christen.[12]

Diese hier erkennbare Verschiebung ist aufschlussreich im Hinblick darauf, wo die Prioritäten lagen. Nun wurde vor allem das Martyrium betont. Bei Jesus war das noch anders: Seine höchste Forderung war die völlige Hingabe an Gott; wir sollen Ihn lieben und treu sein im Dienst – entsprechend der Aufgabe, die dem Einzelnen zufällt. Wenn nun im 2. und 3. Jahrhundert im Martyrium das größte und höchste Ziel gesehen wird (gefolgt von dem Ideal der sexuellen Enthaltsamkeit), so liegt hierin eine Verschiebung der Prioritäten.

Innerhalb weniger Jahrhunderte kam es zu solchen wesentlichen Veränderungen. Darin liegt eine Mahnung, sich wiederholt auf die biblischen Grundlinien rück zu besinnen. Denn nur zu leicht können eigene, menschliche Überlegungen an die Stelle von Jesu Botschaft treten. Und dass menschliche Überlegungen oft versagen, wenn es darum geht, Gottes Wege und Gedanken zu erfassen, zeigt die Bibel in vielen warnenden Beispielen. Um nur eines herauszugreifen: als Jesus seinen Jüngern darlegt, dass er getötet werden muss, wehrt sich Petrus gegen diese Ankündigung. Jesus deckt dann auf, dass Petrus sich hier von menschlichen Überlegungen, ja letztlich von Satan selbst, leiten ließ (Mt 16,23).

[4] Kap 19 (ähnlich auch Kap. 17). Der Bericht wird auch zitiert bei Euseb: Kirchengeschichte IV,15,45.40. (Euseb war Bischof in Cäsarea in Palästina und schrieb am Beginn des 4. Jahrhunderts seine Kirchengeschichte in 10 „Büchern“, die bei Stellenangaben mit römischen Ziffern genannt werden – an der genannten Stelle handelt es sich also um das IV.Buch).

[5] Die Verfolgung in Lyon fand 177/178 statt (Euseb: Kirchengeschichte V,1,19.29).

[6] Auf Maria wurde es erst um 200 n. Chr. angewandt. Hippolyt: Über den Antichrist, 4: „die heilige Jungfrau“.

[7] Hirte des Hermas, 3. Vision 2,1.

[8] Ignatius an die Römer 2,2.

[9] Ignatius an die Römer 4,2.

[10] Euseb: Kirchengeschichte VII,12; VIII,9,5. – Origenes wollte das schon als Jugendlicher tun (Euseb: Kirchengeschichte VI,2,3-5).

[11]Didaskalía, Kap.19.

[12] Cyprian: De habitu virginum 21 sowie in seinem 76.Brief 6.

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4 | Märtyrer als Vermittler

Es blieb nicht dabei, dass die Märtyrer lediglich hochgeschätzt wurden – die Entwicklung ging weiter. Jesus hatte den Dienst eines Jüngers mit dem eines Sklaven verglichen:

Bedankt sich der Herr etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan (Lk 17,9f).

Wenn Christen ihren Auftrag nicht mehr in einem Leben nach Gottes Willen sehen, sondern in der Erbringung von Spitzenleistungen („je mehr, desto besser“), so fördern sie damit die Anschauung, dass besonders Erfolgreiche sich gleichzeitig spezielle Verdienste erwerben.

In Analogie zur Ansicht, dass die Wassertaufe von allen zuvor begangenen Sünden reinigt, wurde der Märtyrertod als „Bluttaufe“ angesehen, durch die der Märtyrer von allen weiteren, seit der Wassertaufe begangenen Sünden gereinigt wurde. In Nordafrika ging man aber noch weiter: einem solchen Märtyrer schrieb man darüber hinaus noch überschüssige Verdienste zu, die er anderen zugutekommen lassen konnte. Tertullian bestritt die Rechtmäßigkeit der (demnach damals bereits vorhandenen) Auffassung, wonach ein Märtyrer sogar schwere Sünden vergeben kann.[13] In einem im Jahre 250 geschriebenen Brief stoßen wir wieder auf diese Auffassung:

Ich glaube nämlich: Mit Rücksicht auf ihre Buße und die viele Mühe, die sie sich um unsere verbannten Genossen gegeben haben, ... wird ihnen nunmehr Christus verzeihen, wenn ihr, seine Märtyrer, ihn darum bittet.[14]

Sollte man wirklich glauben, dass Jesus nur dann Sünden vergibt, wenn die Bitte darum zuerst von einem Dritten, einem Märtyrer, an Ihn herangetragen wird? Es heißt weiter:

Daher ersuche und bitte ich dich, mein Herr, durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen übrigen Genossen, deinen Brüdern, meinen Herren, zu berichten und sie darum anzuflehen, dass sie, wer von euch nun zuerst die Krone empfangen mag, diesen unseren Schwestern Numeria und Candida ihre schwere Sünde erlassen. Aber wir ersuchen um eure Gebete und Fürbitten, auf die wir vertrauen; denn ihr seid Freunde und Zeugen Christi, die alles vergeben können.

Mit solch extremen Auswüchsen musste sich auch Cyprian auseinandersetzen. Viele Märtyrer hatten ohne nähere Prüfung des Einzelfalles vielen Christen, vor allem in der Verfolgung Abgefallenen, ganz pauschal Sündenvergebung gewährt („… glaubt aber jemand in überstürzter Eile, so ohne weiteres allen insgesamt Vergebung ihrer Sünden gewähren zu können ...“[15]). Diese Abgefallenen beriefen sich nun darauf und forderten ihre Wiederaufnahme („erzwangen sie die sofortige Gewährung des Friedens, der, wie sie schrien, von den Märtyrern und Bekennern ihnen allen auf einmal gegeben worden sei“[16]). Cyprian wehrt sich aber nur gegen die extremen Auswüchse; an dem Grundgedanken hält auch er fest:

Wir glauben zwar, dass die Verdienste und die Werke der Märtyrer bei dem Richter sehr viel vermögen, aber erst dann, wenn der Tag des Gerichts gekommen ist ...[17]

Auch Origenes glaubte, dass die Märtyrer anderen Menschen Sündenvergebung verschaffen können.[18] Die Auffassung, dass das Martyrium ein besonderes Verdienst sei, das zur Vergebung von Sünden (auch anderer Menschen) eingesetzt werden kann, war also ab ca. 200 n. Chr. verbreitet. Solche Menschen, die um ihres Glaubens willen bereits gefoltert worden waren und nun im Gefängnis auf ihre Hinrichtung warteten, wurden um ihre Fürsprache gebeten. Das geschah also noch zu ihren Lebzeiten. Wie war es aber nach ihrem Tod?

[13] Tertullian: De pudicitia 22.

[14] Zitiert von Cyprian: Briefe 21,2f.

[15] Cyprian: De lapsis 18.

[16] Cyprian: 27. Brief 3.

[17] Cyprian: De lapsis 17.

[18] Origenes: Ermunterung zum Martyrium 30.

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5 | Kontakt mit Verstorbenen

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6 | Bilderverehrung

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2. Teil: Bibel, Tradition und Lehramt

8 | Mit dem Neuen Testament ist die Offenbarung abgeschlossen

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9 | Geringe Bedeutung etwaiger mündlicher Tradition

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10 | Die Funktion des kirchlichen Lehramts

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3. Teil: Marienverehrung

Wir hatten die Heiligenverehrung der ersten Jahrhunderte betrachtet, bei der die Märtyrer im Blickpunkt des Interesses standen. Im weiteren Verlauf der Kirchengeschichte wurde dann Maria, die Mutter Jesu, zur wichtigsten Heiligen. Wenn wir wissen wollen, wer Maria eigentlich war, müssen wir zum Neuen Testament zurückgehen.

11 | Was sagt das Neue Testament über Maria?

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12 | Bibelstellen mit möglichem Bezug auf Maria

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13 | Maria als Ehefrau und Mutter

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14 | Was sagt das Neue Testament über Maria nicht?

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15 | Maria im 2. und 3. Jahrhundert

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16 | Die Lehre über Maria in der Kirchengeschichte

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17 | Marias immerwährende Jungfräulichkeit war keine Lehre der Apostel

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18 | Askese in der frühen Kirchengeschichte

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19 | Weitere Mariendogmen

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20 | Maria als Miterlöserin

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21 | Zu Maria beten?

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22 | Ist Marienverehrung Götzendienst?

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Zitate und Literatur

Bemerkungen zu den Zitaten

Dieses Buch behandelt zu den verschiedenen Themen die folgenden Fragen:

Was sagt die Bibel darüber?

Wie verlief die kirchengeschichtliche Entwicklung, vor allem in den ersten fünf Jahrhunderten?

Was sagt die heutige offizielle Lehre der römisch-katholischen Kirche?

Einige Vorbemerkungen zu den Zitaten aus diesen drei Bereichen:

Zur Bibel: Als Grundlage für meine Zitate aus der Bibel habe ich die katholische Einheitsübersetzung verwendet. Sie ist ziemlich genau und in zeitgemäßem Deutsch abgefasst. Die Titel der Bücher des Alten Testaments schrieb ich aus, die des Neuen Testaments nannte ich unter den am Beginn des Anhangs der Einheitsübersetzung angegebenen Abkürzungen.

Zur Geschichte: Über die christlichen Schriften des Altertums informiert z. B. das Lehrbuch von Berthold Altaner + Alfred Stuiber: Patrologie. Leben, Schriften und Lehre der Kirchenväter. 9. Auflage, Freiburg 1980. Darin sind auch Originaltextausgaben und Übersetzungen dieser Schriften verzeichnet. Bei Zitaten von Kirchenvätern begnüge ich mich damit, die genaue Stellenangabe zu vermerken, ohne auf eine bestimmte Edition oder Übersetzung zu verweisen.

Ein Großteil der neutestamentlichen Apokryphen liegt in deutscher Übersetzung vor: Edgar Hennecke + Wilhelm Schneemelcher: Neutestamentliche Apokryphen. Ich zitiere aus Bd. II: Apostolisches; Apokalypsen und Verwandtes. 4. Auflage, Tübingen 1971.

Zu den Dogmen: Die verbindlichen kirchlichen Lehraussagen wurden – in deutscher Übersetzung – thematisch zusammengestellt von Josef Neuner + Heinrich Roos: Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung (neubearbeitet von Karl Rahner + Karl-Heinz Weger). 13.Auflage, Regensburg 1986. Aussagen daraus zitiere ich kurz mit Neuner/Roos und Nummer (nicht Seite!).

Einige aufschlussreiche päpstliche Texte in deutscher Übersetzung bietet Rudolf Graber: Die marianischen Weltrundschreiben der Päpste in den letzten hundert Jahren. 2. Auflage, Würzburg 1954.

Eine Bemerkung zu meiner Wiedergabetreue: Hervorhebungen (durch Kursivdruck), Zusätze (in Klammern) und Auslassungen (...) in Zitaten stammen meist von mir, manchmal vom Übersetzer; sie entsprechen jedenfalls nicht dem Original.

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Weiterführende Literatur

Artikel Heilige/Heiligenverehrung in der Theologischen Realenzyklopädie XIV, 1985, S. 641-672.

Über Märtyrer siehe Hermann Strathmann: Artikel mártys im Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament, Bd. IV, 1942.

Katholische Darstellungen zur Geschichte der Marienlehre: Die wissenschaftliche von Georg Söll: Mariologie (= Handbuch der Dogmengeschichte, Bd. III, Faszikel 4). 1978; die eher allgemeinverständliche (aber ebenfalls inhaltsreiche) von Hilda Graef: Maria. Eine Geschichte der Lehre und Verehrung. 1964.

Ebenfalls katholisch: Wolfgang Beinert + Heinrich Petri (Hg.): Handbuch der Marienkunde. 1984.

Evangelische Darstellungen zur Geschichte der Marienlehre: Walter Delius: Geschichte der Marienverehrung. 1963 (primär chronologisch); Giovanni Miegge: Die Jungfrau Maria. Studie zur Geschichte der Marienlehre. 1962 (ital. 2. Auflage 1959) (primär systematisch).

Kritik aus evangelischer Warte: Herman J. Hegger: Die katholische Kirche. Ihre Lehren auf dem Prüfstand. 1985, S. 78-102, oder Peter H. Uhlmann: Die Lehrentscheidungen Roms im Licht der Bibel. 2. Auflage 1985, S. 73-98.

Sehr ausgereift in der Argumentation ist Raymond E. Brown, Karl P. Donfried, Joseph A. Fitzmyer & John Reumann (Hg.): Maria im Neuen Testament. Eine Gemeinschaftsstudie von protestantischen und römisch-katholischen Gelehrten. 1981.

Unsere Empfehlungen

Georg Walter: Lobpreis, Anbetung, Worship - Die Bibel und Musik: Wie Christen dem Lob Gottes das strahlende Gesicht geben können, das Gottes Herrlichkeit widerspiegelt

Folgen Verlag, ISBN: 978-3-944187-02-0

Dieses Buch wurde nicht geschrieben, um „Vorschriften“ zu erstellen, welche Art von Musik ein Christ hören darf oder nicht. Die vor­liegende Arbeit hat sich allerd­ings zum Ziel gesetzt, die Prinzip­ien im Umgang mit Musik im christlichen Leben zu erar­beiten und mod­erne Chris­ten zum Nach­denken anzure­gen, ob die gegen­wär­tige christliche Musikkul­tur nicht in manchen Punk­ten kor­rek­turbedürftig gewor­den ist.

Dieses Buch ist aus dem echten Anliegen ent­standen, zu ver­ste­hen, was in Bezug auf Musik im christlichen Leben und Wan­del vor Gott wohlge­fäl­lig ist und ob die Bibel wie auch die Kirchengeschichte hierzu hil­fre­iche Hin­weise gibt, um diese Frage zu klären. Möge der Leser aus diesem Grund das vor­liegende Buch in erster Linie als Denkanstoß denn als Antwort auf alle Fra­gen betrachten.

Roswitha Wurm: Plädoyer für die biblische Nächstenliebe

Folgen Verlag, ISBN: 978-3-944187-03-7

Über Nächstenliebe wird viel diskutiert; praktisch gelebt wird sie weniger. Selbstsucht, Eifersucht, Richten, üble Nachrede, Undankbarkeit, mangelnde Vergebungsbereitschaft prägen das Miteinander ein ungemütlicher und frustrierender Umstand. Wie können wir Christen Jesu Gebot der Nächstenliebe praktisch in unserem Leben umsetzen? Dieses eBook versucht, den Umgang mit unseren Mitmenschen aus biblischer Sicht zu betrachten. Es möchte dazu ermutigen, den anderen in Liebe und Freundlichkeit begegnen zu lernen.

Jost Müller-Bohn: Spurgeon – ein Mensch von Gott gesandt

Folgen Verlag, ISBN: 978-3-944187-06-8

Die vorliegende Biografie des weltbekannten »Fürsten unter den Predigern« C. H. Spurgeon ist nach authentischen Unterlagen und aus autorisierten Biografien, die schon zu Lebzeiten dieses großen Gottesmannes fertiggestellt waren, verfaßt worden. Die Gestalt des Fürsten unter den Predigern ist hier neu zum Leuchten gebracht. Ganz vortrefflich wird etwas von dem herrlichen Geist spürbar, der in dem Manne wohnte, der allsonntäglich in der Weltstadt London vor mehr als 6000 Zuhörern sprach. Dreißig Jahre lang predigte Spurgeon ununterbrochen von derselben Kanzel, ohne daß die strömende Fülle seiner Verkündigung je abgenommen oder er sich in irgendeiner Weise leergepredigt hätte. Hier war das Wunder eines Busches, der mit Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. Die Biografie bietet eine Vielfalt geistlicher Details. Sie ist gegenwartsbezogen und hochaktuell.