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Eine neu gegenwärtige und zukunftorientierte Geschichte erzählt hier von einem gefährlichen Abenteuer, einer ewigen Liebesbeziehung und neuen Ideen, Veränderungen rund um Hamburg und in der Welt. Einiges ist schon verwirklicht, anderes gerade geplant. Alles ist ganz ernst gemeint, auch wenn vieles in der Erzählung eher lustig ist. Lest also dieses Buch, mit den Augen der Liebe und mit dem Humor zuversichtlich in die Zukunft hinein.
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Veröffentlichungsjahr: 2020
Neue erweiterte Version
Eine Erzählung in Hamburgs Zukunft
mit Illustrationen von Siegrid Graunke Gruel
Eine neu gegenwärtige zukunftsorientierte Gechichte nach eigenen Vorstellungenund tatsächlichen Veränderungen in dieser Welt,
auch zum Mitmachen gedacht
Inhalt:
Ein neues Worldpalarment
Das dunkle Gebiet
Unser Wiedersehen in der Burg2
Eine alarmierende Info
Mit Ones auf Abenteuer
In den Höhlen der Havigers
Paul
Warten im Windcar
Tief unten im Schacht...
Befreiungsaktion
Erschöpfung
Begegnung im Drugstore
Frau Gonobuster
Ein Abschiedsbrief
Melancholische Astrid
Spacesignale
Aufbruch in die schwarzen Berge
Geheime Beobachtungen mit 'alter' Freundin
Failalarm
Eine neue Allee
Traumtanz mit Leinad im Wald
Besuch bei Xam und Arigmeri
Ein neues Worldparlament
Ich fahre mit meinem Fahrrad wieder den Weg am Flughafen entlang. Hier sieht alles noch so ähnlich aus wie vor etwa zehn Jahren, als ich zuletzt mit meinem Sohn dort entlang gefahren bin...
Der Weg schlängelt sich um das ganze Areal des alten Flughafens herum wie eh und je, doch - es gibt etwas, dass sich doch verändert hat. Ich halte an, klettere die Böschung hinauf und spähe durch den kaputten Drahtzaun, oberhalb der Böschung. Wo einmal, dort drüben vor den großen Hallen, immer einige Flugzeuge standen, glänzend und makellos mit ihren metallleuchtenden arroganten Stahlkörpern, sind jetzt nur noch wenige Wracks von ihnen übrig.
Ausgeschlachtet und rostig bieten sie einen friedlichen Anblick, überwuchtert von Gras und jungen Birkenbäumen, - deformiert und und teilweise zerfallen fanden sie hier ein trauriges Ende, hier, wo sie einst wahrscheinlich gebaut wurden, um den Himmel zu erobern und lärmend zu vergiften. Statt ihrer sieht man nun vermehrt zeppellinartige Flugobjekte den Himmel durchqueren, die mit Wind - und Solarenergie angetrieben werden. Nur kleine Sportflugzeuge und Segelflieger sind noch im Verkehr.
Ich seufze einmal auf, weil ein Stück meiner Vergangenheit jetzt weg ist, bin aber gleichzeitig froh, heilfroh, denn was ich hier jetzt zu sehen bekomme ist ein siegreicher Triumpf der Erde, unseres wundervollen Planeten. Kein Kerosin mehr in ihrer sie umgebenen Athmosphäre!
Stattdessen kommt da jetzt eine große Schar Wildgänse über das weite grüne Feld geflogen! Bei meinem Versuch sie zu zählen, gebe ich auf, - aber es müssten Tausende sein!
Ich klettere wieder herunter zu meinem Fahrrad und setze meine Fahrt fort. Mein Ziel ist ein Treffpunkt in Bergedorf, mit meinen Söhnen, deren Freundinnen und ein paar alten und neu wiedergefundenen Freunden. Ich fahre weiter und weiter durch die Abenddämmerung, denn es ist noch weit von hier und mein Fahrrad gleitet voran, über kaum befahrende Straßen von wenigen Autos, mit anderen Radfahrern eine zeitlang zusammen, vorbei an vielen Skatern, zum Teil mit ganz eigenartigen neuen Modellen, die schnell wie der Wind an mir vorbeiflitzen, unter endlosen Baumalleen hindurch.
Ne, das hat es vor fünf Jahren noch nicht gegeben! Bloß ab und zu kommt ein ein Auto entgegen, das mit Solarenergie betrieben ist. VW und noch einige Autohersteller haben sich vollkommen darauf umgestellt. Seit dem globalen Planetearthparlament, das vor ein paar Jahren gegründet wurde, vor allem zum Klimaschutz und für notwendigste entgültige Maßnahmen, wurden nur noch allgemeinnützige Beschlüsse gefasst und sofort umgesetzt. Der interne Bundestag wurde gleichsam abgeschafft. Das Parlament tagt nun ein paar Mal im Jahr, jeweils in einer großen Halle, in immer einem anderen Land und einiger dazu ausgewählten Städte. Und auch Hamburg als Weltstadt gehört natürlich dazu.
Ich halte einmal an, denn eine Schar Rehe springt aus dem Wäldchen vor mir, über die Straße, in das Wäldchen auf der anderen Seite hinüber. Alles hier, um die alten kleinen Wälder, ist neu angepflanzt worden, sodass es hier jetzt von Wildblumen nur so wimmelt und es zirpt und schwirrt und zwitschert und singt lautstark im Wald, in den Wiesen und Kornfeldern. Der Holzabbau ist endlich auch nicht mehr erlaubt, nur wenig Bruchholz darf verarbeitet werden, da Totholz die Wälder regenerieren soll. Deshalb wird alles ausgediente Holz zum Tischlern reciclet, - ach wunderbar, ja! Ich freue mich so sehr über die großen alten Bäume, über die Buchen und Eichen und Erlen und Linden und Tannen! Sie wiegen ihre Kronen tanzend im Wind und bilden einen enormen Energieschutz um mich, sodass ich frohgelaunt weiterfahre...
Im warmen Schein der untergehenden Sonne sehe ich aber auch einige Ruinen von Häusern, kleinen und großen Firmengebäuden , die untergingen sozusagen, wegen der neuen drastischen Umgestaltungsmaßnahmen. Auch sie mussten weichen, genau wie einige große Schnellstraßen, die nach und nach abgebaut und anderswo erneuert werden, zugunsten der Waldgebiete. Ganz vereinzelnt ist es jetzt aber erlaubt, kleine Häuser im Wald selbst zu bauen, kleine Baumhäuser etwa. Der Abbruch von uneffizienten veralteten Häuser darf nur vorsichtig gehandhabt werden, ohne Kleinstlebewesen dabei zu vernichten, denn auch kleine Insekten gilt es nun zu schonen vor dramatischen Sprengungen... In der Ferne erblicke ich einen hohen Krahn, wie der noch dabei ist, die Glasplattenfront eines langen dunklen Betongebäudes zu ergreifen und Stück für Stück nach unten zu befördern. Natürlich gibt es auch noch viele sehr hohe Gebäude in Hamburg, doch sind es architektonische Kunstwerke und die neuen werden immer klimafreundlich und mit entsprechend gut ausgewählten Materialien gebaut.
Weiter geht meine Fahrt durch neu entstandene wunderschöne Gegenden..., tausend Dank unsere intelligenten Naturschützer! Und unser Proffessor Lesch ist jetzt endlich Präsident an der Uni. Alle sind bestrebt seine Vorlesungen, die auch im Internet life ausgestrahlt werden, zu hören und sich sein naturkundliches Wissen zu verinnerlichen. Ja, auch das ist sehr gut. Wäre der Proffessor Kawano noch am Leben, wäre er bestimmt Präsident geworden, ein japanischer Heilpraktiker, Naturheilkundler und Zenmeister, den ich auch persöhnlich kannte. Er war für mich der beste Onkel auf der Welt und sein einfaches traditionelles, teilweise autodidaktisches und angewandtes Wissen in der Akupunktur weltbewegend. Ich denke mit Liebe und Dankbarkeit an ihn zurück..., er war etwas zu früh von uns gegangen...
Ich fahre weiter, doch ab jetzt muss ich vorsichtig sein. Denn es geht durch ein dunkles, nicht ungefährliches Gebiet. Und da muss ich durch, weil es einen etwa zehn Kilometer weiten Umweg bedeuten würde, müsste ich einen Umgehungsweg nehmen. Alle fahren meist hier durch, jedenfalls alle Mutigen, nur die Kinder dürfen es nicht. Ja, da muss ich also nun durch, ein Herz fassen und durchfahren...
Zu beiden Seiten des Flussufers sitzen noch einige Leute herum und genießen die Abendsonne. Hier hat sich die Elbe nämlich ein zweites kleines Flussbett gemacht, nach einer großen Überschwemmung, vor drei Jahren. Je weiter ich fahre, desto weniger Häuser sind zu sehen. Nun bin ich aber beim sogenannten "Großen Haus" angekommen, halte noch einmal an, um meine Wasserflasche an dem Brunnen davor zu füllen und mich mit Wasser zu stärken. Es ist hier erlaubt, sich des Wassers zu bedienen. Eigentlich sollte man nie ganz ohne Wasser unterwegs sein, auf längeren Strecken, denn es gibt nur wenige, aber riesige Tankstellen an den Hauptstraßen. Dort darf man jetzt sein Auto elektrisch aufladen oder bekommt Solarzellen ausgewechselt, denn Erdöl und Dieselkraftstoff dürfen nicht mehr gefördert werden. Das "Große Haus" ist ein ehemaliger Gutshofbetrieb, wo früher Pferde für Rennen gezüchtet wurden. Doch sowas ist längst auch nicht mehr erlaubt, da die Tierschutzorganisationen alles durchgesetzt haben, was unseren Mitgeschöpfen stresst, sie in ihrer natureigenen Art verletzt und schädigt. Hier ist jetzt ein biodynamischer Obst und Gemüseanbaubetrieb entstanden und es werden jetzt Versammlungen abgehalten, um letzte Bauernhofbetriebe zu besetzen, die keine artgerechte Tierhaltung betreiben. Den Betreibern wird eine letzte Chance zum Umstellung auf einen naturgemäßen Umgang mit Tieren zu geben. Weigern sie sich dennoch, finden in der folgenden Nacht meist Kämpfe statt. Man schwärmt von diesem Ort aus und besetzt die alten Höfe mit einem Räumkommando. Die Truppe besteht aus ausgebildeten Do-Kämpfern, die sich wie japanische Ninjas geräuschlos in die Häuser schleichen und die Bauersleute für die Nacht gefangen halten. Sie lassen alle Tiere frei und transportieren sie zu guten anderen Höfen und Weiden. Meist verbrennen sie danach die Kz ähnlichen Ställe und deren Gestank von Quälerei und Mord.
Ich winke ein paar Leuten zu, die vor dem Haus noch dies und das zu tun haben und die mich kennen, da ich ein paarmal schon zum Einkaufen hier war und gelegentlich ein paar meiner Bücher dort hinterlege, - wage mich nun zur Weiterfahrt in das sogenannte 'dunkle Gebiet' hinein.
In Richtung Elbe muss ich weiter durch den Havighorst. Hier ist es kaum noch besiedelt. Flache Ebenen, freie Schlammsteppen, die neu kultiviert werden sollen und der kleine Havighorstwald bestimmen jetzt ein gefährliches Gebiet. Denn hier lauert die Havighorster Gang. Sie sind nicht harmlos, aber verwarlost und hungrig nach Fleisch. Sie haben sich hierher zurückgezogen, da sie sich der neuen Naturordnung noch nicht anpassen können, - vielleicht weil ihnen die nötige Reife dazu fehlt. Es handelt sich um einen bunten Haufen Leute, die sich zusammengetan haben, weil sie sich in der Welt oben nicht mehr zurecht finden. Einige haben Ihr Luxusleben einbüßen müssen, andere ihre Gesundheit durch Süchte oder sehr schlimmen Angewohnheiten und Abhängigkeiten. Und auch einige Mafiosis mit dunklen Machenschaften in der Geschäftsunterwelt sind unter den Havigers zu finden. Doch jetzt sind sie verarmte, rauhe degenerierte Mutanten, halb Robot, halb Mensch noch, die in ihrer Dummheit und krankhaften Ehrgeiz durch Geldgier dem Abbauprozess verfielen.
Ja, sie sind nicht ungefährlich, - unterschätzen darf man sie auf keinen Fall. Sie leben in Höhlen, die sie sich selbst gebaut haben und von wo aus es in unterirdische Schächte weit hinunter geht, die für eine neue S -Bahnstrecke vor Jahren angelegt, aber dann in dieser Region nicht mehr weiterausgebaut wurde, da eine solarbetriebene Schwebebahn die Weiterfahrt über die Elbe jetzt übernimmt. Sobald es dämmrig ist, liegen sie auf der Lauer, um vorbeilaufende Leute anzuhalten, bedrohen sie, oder versuchen Kinder zu kidneppen, um Lebensmittel, hauptsächlich Fleisch, zu erpressen, oder Waffen.
Das mag sich nun alles ziemlich erschreckend schlimm anhören. Doch wenn die Havigers tatsächlich mal ein Kind in ihre Höhle bekamen, erhielten sie das Gewünschte, innerhalb von einigen Stunden, von den Verwandten. So konnte ein Kidnepping immer ziemlich schnell beendet werden.
Doch jemanden von uns zu überwältigen, dazu haben sie niemals eine echte Chance. Erstens sind es nicht besonders viele, und die meisten sind ungelenk, tollpatschig oder verkrüppelt. Auch haben wir eine besondere Fähigkeit errungen, die es uns ermöglicht, sich parallel durch die Zeit zu bewegen, auf einer langsameren Dimensionsebene als sie, wenn wir unterwegs sind, mit all unserer geballten Wasserenergie, so dass wir ihnen eigentlich selten überhaupt mal begegnen.
Und da tauchen sie auch schon auf. Es sind drei, die hinter einem struppigen Gebüsch am Waldrand hervorpreschen, in urkomischer Maskierung und verbeulten alten Helmen von der Bundeswehr auf ihren Köpfen.
"Bleib stehen!", rufen sie mich mit monotoner Stimme an. "Dies Gebiet ist geschwperrt!"
Für wen? - Für euch bestimmt bald...!
Ich hasse es, aber ich muss mich wehren, einen Betäubungspfeil abschießen, den ich hinterrücks aus meinem Köcher ziehe und ihn gezielt werfe. Ich habe zum Glück noch lernen können, wie das geht und treffe einen von ihnen am Hals. Er krümmt sich gleich schmerzverzerrt zusammen.
So, da kann ich ja jetzt weiterfahren!