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Rainer Haak erzählt unterhaltsame und nachdenkliche Geschichten über die Freundschaft. Wunderschön ausgestattet ist »77 mal Freundschaft« das ideale Geschenk für die beste Freundin oder den besten Freund. Gute Freundinnen und Freunde – wie gut ist es, sie an unserer Seite zu wissen! Gerade in schwierigen Zeiten lernen wir unsere Freundschaften umso mehr zu schätzen. Mit diesem Buch kann man seine Dankbarkeit zeigen und Wertschätzung zum Ausdruck bringen: Wie schön, dass es dich gibt! Danke für alle Unterstützung, helfende Hände, Offenheit und ein gutes Wort zur rechten Zeit! Rainer Haak hat für dieses Buch 77 Geschichten über die Freundschaft geschrieben. Ein wunderbares Geschenk und Mitbringsel für alle guten Freundinnen und Freunde. »Mit jeder Freundschaft wird unsere eigene kleine Welt etwas größer und lebenswerter.« Rainer Haak
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Seitenzahl: 115
Rainer Haak
Schön, dass es dich gibt
Knaur eBooks
Rainer Haak erzählt unterhaltsame und nachdenkliche Geschichten über die Freundschaft. Wunderschön ausgestattet ist »77 mal Freundschaft« das ideale Geschenk für die beste Freundin oder den besten Freund.
Gute Freundinnen und Freunde – wie gut ist es, sie an unserer Seite zu wissen! Gerade in schwierigen Zeiten lernen wir unsere Freundschaften umso mehr zu schätzen. Mit diesem Buch kann man seine Dankbarkeit zeigen und Wertschätzung zum Ausdruck bringen: Wie schön, dass es dich gibt! Danke für alle Unterstützung, helfende Hände, Offenheit und ein gutes Wort zur rechten Zeit!
Rainer Haak hat für dieses Buch 77 Geschichten über die Freundschaft geschrieben. Ein wunderbares Geschenk und Mitbringsel für alle guten Freundinnen und Freunde.
»Mit jeder Freundschaft wird unsere eigene kleine Welt etwas größer und lebenswerter.« Rainer Haak
1. Weißt du noch?
2. So vielfältig
3. Neueröffnung
4. Oasen in der Wüste
5. Manchmal brauchst du einen Engel
6. Magische Begegnungen
7. Das zweite Wohnzimmer
8. Gut gemacht!
9. Irgendwann
10. Leere Straßen
11. Die Träumerin
12. Mein Lieblingsbaum
13. Offene Herzen
14. Wann treffen wir uns?
15. Ein neuer Start
16. Himmlische Freundschaft
17. Licht im November
18. Ein neuer Bewohner
19. Besondere Menschen
20. Immer wieder
21. Machst du mit?
22. In der Nebenstraße
23. Ich wünsche diesem Haus
24. Was macht die alte Tante?
25. Dunkle Gestalten
26. Deine Freundschaft
27. Jeans oder Sandalen
28. Die Geburtstagsfeier
29. Auf Augenhöhe
30. Kontakte pflegen
31. Ich wünsche dir
32. Am Bauzaun
33. Sicherheit und Abenteuer
34. Bei euch
35. Harte Frauen und weiche Männer
36. Danke!
37. Eins fehlt noch
38. Gemeinsam schweigen
39. Wie viel kostet die Zeit?
40. Dreißigmal Freundschaft
41. Ein paar Kartoffeln
42. Deine eigene Welt
43. Harmonie
44. Das kommt davon
45. Die goldene Laterne
46. Pias Lieblingsausstellung
47. Wenn etwas fehlt
48. Zwei Engel auf Reisen
49. Zu Gast in Gottes Welt
50. Alles ist möglich
51. Schätze heben
52. Feinde oder Freunde?
53. Geburtstagsbrief
54. Eine kleine Farbenlehre
55. Sieben Freunde
56. Zuhören
57. Auf der Suche
58. Ein kleines Fest
59. Begegnung zwischen den Zeilen
60. Was ist Freundschaft?
61. Bei Steffi im Garten
62. Da bin ich gern
63. Die alte Heimat
64. Abschied
65. Geburtstag in der Toskana
66. Die wichtigste Freundschaft
67. Unerwartete Heimkehr
68. Willkommen!
69. Post für Katharina
70. Deine Lieblingsmusik
71. Ich liebe Besuch
72. Schon immer Freundschaft
73. Über kurz oder lang
74. Ich wünsche dir
75. Selbst entscheiden
76. Seelenverwandt
77. Siebenundsiebzigmal Freundschaft
Draußen fror ein dunkler, regnerischer Novembertag vor sich hin. Bei mir im Wohnzimmer war es warm und gemütlich. Ich hatte mir endlich einmal die kleine rote Kiste vorgenommen, in der sich unsortierte Fotos aus vielen Jahren stapelten. Schnell war ich eingetaucht in alte Erinnerungen.
»Wie haben wir uns doch alle verändert!«, dachte ich immer wieder und wurde fast etwas wehmütig. »Hier, sie war damals noch ein Kind und ist heute schon selbst Mutter. Wie schön, dass ich bei vielen Menschen miterleben durfte, wie sie heranwuchsen und älter wurden.«
Ich kramte weiter. Plötzlich entdeckte ich eine junge Frau, die übermütig in die Kamera lächelte. »Wer war das noch mal?« Ich hatte keine Ahnung. Nach der Kleidung zu urteilen, war das Foto schon etliche Jahre alt.
Schließlich fiel es mir ein. »Das war Uta, bestimmt!« Uta war eine gute Freundin, aber irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren. Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört.
Dann hielt ich das Hochzeitsfoto eines jungen Paares in der Hand. Ich war damals zur Hochzeit eingeladen. Wieder musste ich überlegen, wer die beiden waren. Mir fielen nur noch die Vornamen ein.
Noch mehrmals tauchten Personen auf, die mir einmal nahestanden und denen ich schon lange nicht mehr begegnet bin. Dabei waren wir doch damals gut befreundet, haben fröhliche Abende miteinander verbracht und etliche Erfolge und Enttäuschungen miteinander geteilt.
Wie kam es dazu, dass wir uns voneinander entfernt haben? Einige Freundschaften sind nach einem Umzug eingeschlafen, andere endeten nach einer heftigen Auseinandersetzung. Mal hatten sich die Interessen geändert, mal war anderes wichtiger, als den Kontakt zu halten.
Ich war nicht traurig, als ich die Fotos wieder in die Kiste legte. Eher dankbar. In allen Lebensabschnitten gab es Menschen, denen ich mich verbunden fühlte, mit denen ich gelacht, diskutiert und Abenteuer erlebt habe.
Ob ich versuchen sollte, wieder Kontakt mit ihnen aufzunehmen? Ich überlegte kurz, dann dachte ich an die vielen Freunde, die heute mein Leben bereichern. »Lass es gut sein!«, sagte ich zu mir und klappte die rote Kiste mit einem Lächeln wieder zu.
© Shutterstock/Tomas_Ondrejka
Wir sind schon lange befreundet.
Ich erinnere mich an so vieles:
Wir haben gemeinsam …
… den alten Schuppen renoviert.
… die lustige Gartenparty vorbereitet.
… für die wichtige Prüfung gelernt.
… vegane Kochrezepte ausprobiert.
… eine unvergessliche Fahrradtour unternommen.
… den bitteren Abschied betrauert.
… deinen Lieblingssong gesungen.
… über den Sinn des Lebens diskutiert.
… die Geburtstagsüberraschung vorbereitet.
… Scherben eingesammelt.
… das alte Motorrad repariert
und einen riesigen Schokoladenkuchen gebacken.
Irgendwann haben wir gemeinsam festgestellt:
Freundschaft kann erstaunlich vielfältig sein.
Sandra war wieder einmal völlig übermüdet und fühlte sich schrecklich einsam. Ganz in Gedanken versunken, schlenderte sie durch die Einkaufsstraße. Als sie um die Ecke ging, stutzte sie. Der Eckladen hatte fast ein Jahr lang leer gestanden. Sie erinnerte sich noch an den ausgeblichenen Hinweis in Orange: »Zu vermieten!«, der monatelang im Schaufenster hing. Jetzt strahlte der Laden in neuem Glanz. Sandra freute sich, dass sich endlich jemand getraut hatte, hier sein Glück zu versuchen.
Im Schaufenster lächelten einige Frauen und Männer. Ihre Porträtfotos waren dort ausgestellt. »Wie nett!«, dachte sie. »Vielleicht ist das ein Fotoladen?«
Dann fiel ihr das große Plakat zwischen den Bildern auf. »Suchen und finden Sie den Menschen, mit dem Sie gern einen Kaffee trinken und über alles reden können. Überlassen Sie Ihre Freundschaften nicht dem Zufall!«
Sandra war irritiert. Ob es sich um eine Art Partnervermittlung handelte? Ihre Neugier war geweckt. Sie wollte es jetzt wissen. Mutig betrat sie den Laden.
Eine junge Frau, die ihr gewinnend zulächelte, begrüßte sie. »Herzlich willkommen! Was können wir für Sie tun?«
Sandra sah sich im Laden um. Überall lächelten ihr vorteilhaft fotografierte Menschen entgegen. »Worum geht es hier im Laden, äh, in dem Ausstellungsraum?«
Die junge Frau kam näher. »Die meisten Menschen haben heutzutage das Problem, nur noch sehr schwer Freunde zu finden. Wir kürzen die Suche für sie ab. Freundschaft ist unsere Mission.«
Sandra sah sich einige Fotos an. »Nett sehen die aus.«
Die Mitarbeiterin nickte zustimmend. »Ja, die sind alle erstklassig. Die warten auf gute Freundschaften. Was wünschen Sie sich, einen Freund oder eine Freundin?«
Sandra schluckte. Dann flüsterte sie: »Gern eine Freundin.«
»Dann erzählen Sie doch bitte, was versprechen Sie sich von der Freundin und Ihrer neuen Freundschaft?«
Sandra überlegte kurz. »Sie sollte bereit sein, mich zu verstehen. Sie sollte mich schätzen und zu mir halten. Sie sollte zu mir stehen, egal was passiert. Sie sollte ...«, Sandra überlegte wieder, »... also Humor sollte sie schon haben. Und sportlich sollte sie sein. Vielleicht auch gern zusammen mit mir kochen.«
Die junge Frau gab Sandra ein Stück Papier. Darauf stand groß »Gutschein«. Sie lächelte mindestens so freundlich wie die Menschen auf den Fotos. »Wir finden etwas für Sie. Das ist schließlich unsere Mission, unsere Leidenschaft. Kommen Sie morgen mit diesem Gutschein wieder.«
In der nächsten Nacht hatte Sandra lauter verrückte Träume. Sie lief mit einem Einkaufswagen durch eine Menschenansammlung und suchte sich lauter Freundinnen aus.
Gleich morgens ging sie wieder in die Innenstadt. Was so eine Vermittlung wohl kosten wird, überlegte sie. Auf der Rückseite des Gutscheins stand in kleiner Schrift: »Sagen Sie selbst, was es Ihnen wert ist!«
Aufgeregt erreichte sie den neuen Laden an der Ecke. Sie traute ihren Augen nicht. Der Laden war leer. Im Schaufenster klebte ein ausgeblichenes Plakat in Orange: »Zu vermieten!«
Ein herzliches Lächeln,
ein offener Blick,
eine einladende Hand,
ein verständnisvolles Wort,
ein offenes Herz …
Oasen in der Wüste unserer Welt,
Orte, wo das Leben einlädt,
Rast zu machen.
© Shutterstock/Okrugin Evgeniy
Susanne hatte die Pause dringend gebraucht. Der Kaffee schmeckte lecker. Jetzt war es aber dringend Zeit, die Unterlagen abzugeben. Sie stand auf. »Hoffentlich wird alles gut!«, sagte sie mit einem leichten Seufzen und verließ das kleine Café.
Als sie sich schon ein ganzes Stück vom Café entfernt hatte, hörte sie ein angestrengtes Keuchen hinter sich. »Du hast deinen Rucksack am Tresen vergessen!« Susanne bekam einen Schreck. Aufgeregt öffnete sie den Rucksack. Gott sei Dank, die Unterlagen waren noch da!
Aber der Engel war schon wieder verschwunden. Er sah so ähnlich aus wie der junge Mann, der ab und zu im Café aushilft.
So ein Pech! Der Bus zum Hauptbahnhof war gerade abgefahren und der nächste kam erst in einer halben Stunde – zu spät! Alice stand da mit ihrem Koffer und sah verzweifelt aus. Plötzlich hielt ein großes Auto neben ihr. »Kann ich Sie mitnehmen?«
Am Bahnhof wünschte ihr der Engel noch eine gute Reise. Er sah aus wie der Filialleiter aus der Bank bei ihr um die Ecke.
Harald ging mit unsicherem Schritt am Fluss entlang. Zum Glück sah er eine Bank. Jemand saß schon dort. »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«, fragte er. Seine Augen waren feucht. Er konnte die Person nicht richtig erkennen. »Gern!«, antwortete jemand mit tiefer Stimme.
Nach einiger Zeit begann Harald zu reden. Er erzählte von seiner großen Liebe. Mehrmals musste er eine Pause machen, weil seine Stimme versagte. Der Mann hörte zu, ohne etwas zu sagen. Harald redete immer weiter. Es tat ihm gut. Schließlich sagte er: »Danke, dass Sie mir zugehört haben! Das habe ich jetzt gebraucht.«
Der Engel erhob sich und ging den Weg zum Fluss hinunter. An jedem Papierkorb machte er halt. Einmal fischte er eine Pfandflasche heraus.
Wann ist Ihnen zum letzten Mal ein Engel begegnet? Kam er Ihnen bekannt vor? Wer weiß, vielleicht hat er sich sogar extra für Sie verkleidet.
Für zwei Stunden im selben Abteil.
Am Ende kam es uns vor,
als würden wir uns schon
eine Ewigkeit kennen.
Auf einer Feier erblickt.
Irgendwie kamen wir ins Gespräch.
Plötzlich sagtest du:
Wir sind ja Seelenverwandte!
Das Paket war viel zu groß.
Du hast einfach mit angepackt.
Jetzt sitzen wir im Café
und reden über viel zu große Pakete.
Hinter dir in der Warteschlange.
Wir haben gelacht wie alberne Kinder.
Der Nächste, bitte!
Schade, du bist schon dran!
Wo geht es zum alten Schloss?
Du hast mir den Weg gezeigt
und plötzlich gingen wir gemeinsam
durch die ehrwürdigen Räume.
Du kamst aus dem Laden
und hast mich angesprochen.
Ich weiß nicht warum.
Wir konnten kein Ende finden.
Eine kurze Pause am Brunnen.
Du sitzt schon da.
Das Wasser tut gut.
Dein Lachen sprudelt noch lange.
Gerda hatte schon länger überlegt, ihren kleinen Laden zu schließen. Die Umsätze gingen bereits seit Jahren immer weiter zurück. Vor allem ältere Menschen ohne Auto kamen zu ihr, um Kleinigkeiten einzukaufen und zu klönen und manchmal auch einen Kaffee zu trinken. Mütter kamen, um schnell Dinge zu besorgen, die für das Mittagessen oder den unerwarteten Besuch fehlten. Handwerker kamen in der Mittagspause, dafür hatte sie immer ein paar belegte Brötchen im Verkaufstresen. Und manche kamen auch einfach so, um Guten Tag zu sagen und zu erfahren, was im Dorf passiert ist.
Gerda hatte den Laden vor vielen Jahren von ihrer Mutter übernommen. Damals konnte man noch gut davon leben. Heute war es eher ein Hobby, das viel Arbeit machte und wenig Geld einbrachte.
Inzwischen war auch Gerda alt geworden, so wie damals ihre Mutter. Doch sie liebte es immer noch, geschäftig zwischen den Kunden herumzuwirbeln und die gewünschten Waren herauszusuchen. Sie genoss es, immer Leben um sich zu haben und als gute Freundin oder Seelsorgerin etwas für die Menschen im Dorf zu tun.
Als der neue Discounter am Ende ihrer Straße seine Pforten öffnete, stand Gerdas Entschluss fest: Die letzten Tage ihres Wohnzimmerladens waren gekommen. Es hieß, Abschied zu nehmen und die neue Zeit mit ihren Veränderungen zu akzeptieren.
Der letzte Tag im Laden sollte für sie eigentlich ein Tag wie jeder andere werden. Außer den reduzierten Preisen und der fehlenden Mittagspause war nichts geplant. »Die Zeit geht weiter«, sagte sie zu ihrer Nichte, die ihr an diesem Tag half. »Bald wird uns keiner mehr vermissen.«
Doch es kam anders. Den ganzen Tag über war es in dem kleinen Laden so voll, dass viele draußen warten mussten. Die meisten kamen, um sich zu bedanken. »Hier wurde ich immer persönlich mit Namen begrüßt«, sagte eine ältere Stammkundin mit glänzenden Augen, »und hier war immer Zeit für ein Gespräch oder auch für ein tröstendes Wort.«
Viele brachten Blumen mit, etliche kämpften mit den Tränen. Gerda konnte es kaum fassen, als sich der Laden mit Blumen und Geschenken füllte. »War ja doch alles nicht umsonst«, flüsterte sie ihrer Nichte augenzwinkernd zu.
Als gegen 18