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Drea Summer

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Beschreibung

Die Privatdetektive Sven Wagner und Jenny Huwer genießen ihren Urlaub auf der AIDA Nova. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als eine unbekannte Frau direkt vor ihnen aus einer Kabine stürmt. Ihre Hand ist blutverschmiert, und sie wirkt völlig aufgelöst. Im nächsten Moment ist sie in den Gängen des riesigen Kreuzfahrtschiffs verschwunden. Svens Neugier ist geweckt, und schon bald sind die beiden in einem Strudel aus Neid, Lügen und Intrigen gefangen. Können Sven und Jenny herausfinden, was in dieser Kabine vorgefallen ist? Die Mord(s)lustigen sind eine Gruppe von Autorinnen und Autoren, die sich der Spannungsliteratur verschrieben haben. ABgereist gehört zu der Serie LAST MINUTE IN DEN TOD und zur Serie TEAM GRAN CANARIA. Jede/r von uns Mord(s)lustigen hat eine Geschichte zu diesem Untertitel verfasst. Dabei gab es noch zusätzliche Vorgaben: Das Wort »MORDSLUSTIG« muss in der Geschichte vorkommen. Einer oder eine der Protagonisten muss ein/e Autor/in sein.

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ABgelegt

Team Gran Canaria – Kurzthriller

 

 

von

 

Drea Summer

 Vorwort

 

Die Mord(s)lustigen sind eine Gruppe von Autorinnen und Autoren, die sich der Spannungsliteratur verschrieben haben.

 

ABgelegt gehört zu der Serie LAST MINUTE IN DEN TOD und zur Serie TEAM GRAN CANARIA. Jede/r von uns Mord(s)lustigen hat eine Geschichte zu diesem Untertitel verfasst. Dabei gab es noch zusätzliche Vorgaben:

 

Das Wort »MORDSLUSTIG« muss in der Geschichte vorkommen.Einer oder eine der Protagonisten muss ein/e Autor/in sein.

 

Letzteres hat mich dazu bewogen, meine liebe Autorenkollegin Ariana Lambert als Hauptprotagonistin auszuwählen. Und natürlich darf auch Heidi Troi nicht fehlen. Wir drei sind Schwestern im Herzen.

 

Nun wünsche ich Ihnen spannende Unterhaltung mit Sven und Jenny auf der AIDA Nova.

 

Inhalt

Vorwort

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1

Kreuzfahrtschiff AIDA Nova, Pooldeck

Tag 5 – Fuerteventura – 17:41 Uhr

 

Svens Magen grummelte, und er sehnte sich nach dem üppigen Büfett, das erst in gut zwanzig Minuten seine Türen öffnete. Er schaute zu Jenny, die auf einer Liege im Innenbereich des Beachclubs lag, ihre Augen geschlossen hatte und – zumindest ihrem zufriedenen Gesichtsausdruck nach zu urteilen – einem spannenden Hörbuch lauschte. Die Sonne lachte vom Himmel, und der leichte Wind ließ ihre braunen Haare tanzen. Heute war der vorletzte Tag ihres ersten gemeinsamen Urlaubs. Er seufzte. So sehr hatte er es auf diesem tollen Schiff genossen, jegliche Annehmlichkeit nutzen zu können, die er sich erträumt hatte. Und besonders die Seele ein wenig baumeln zu lassen. Das war nach den vergangenen Jahren dringend notwendig gewesen. Auch wenn die beiden ihr gesamtes Erspartes hatten zusammenkratzen müssen, um sich diesen Luxus zu gönnen, war es jeden Cent wert gewesen. Wieder grummelte Svens Magen. Jenny lag noch immer unverändert da und genoss die Ruhe. Er tippte sie am Oberarm an, und sie fuhr zusammen. Sie schaute ihn im ersten Augenblick orientierungslos an und nahm die Kopfhörer aus den Ohren.

»Boah! Du hast mich wirklich erschreckt. Gerade hat der Carabinieri eine weitere Leiche gefunden. An ein Wegkreuz gefesselt. Ich hab noch immer keine Ahnung, wer der Täter ist, aber ich vermute mal, dass es etwas mit dem verschwundenen Bauern vom Moarhof zu tun hat. Vielleicht ist er sogar der Täter. Du weißt schon, das ist das neue Buch von Heidi Troi. Marterlmord ist der Titel. Ich leide ja mit diesem Carabinieri Pietro mit. In diesem Tal ist er wie ein Aussätziger, der Pest und Cholera gleichzeitig hat. Er wird von allen gemobbt, und keiner redet mit ihm.«

»Ähm … okay. Sag mal, wann willst du heute essen gehen?«

»Sag nicht, du hast schon wieder Hunger!«, sagte sie lachend. »Du hast heute zum Frühstück zwei Brötchen mit ordentlichem Wurstbelag vertilgt, zum Mittag, vor nicht mal fünf Stunden, eine Schweinshaxe mit Sauerkraut und Knödeln. Keine zwei Stunden später eine Currywurst. Und du willst mir jetzt erzählen, dass du schon wieder Sehnsucht nach Essen hast?«

Sven zog eine Augenbraue in die Höhe, während Jenny ihre Aufzählung beendete, und setzte sich auf die Kante seines Liegestuhls. »Ich wusste gar nicht, dass du eine Liste führst mit den Dingen, die ich esse. Davon abgesehen ist das alles im Preis mit drin. Ich hab dir gesagt, dass ich nach unserem Urlaub, also in genau zwei Tagen, wieder dein Körnerfutter mit Gemüse esse. Zumindest jeden zweiten Tag. Aber bis dahin will ich essen dürfen, auf was ich Gusta habe.«

Jenny schmunzelte. »Aber nimm dir diesmal auch einen Teil Gemüse auf den Teller. Nicht nur das fettige Zeug, das du dir die letzten Tage schon aufgeladen hast. Deine angefutterten Kilos von dieser Woche kriegen wir schon wieder runter, wenn wir mehr Sport machen.« Sie klopfte mit ihrer flachen Hand auf den kleinen Bauchansatz. »Waschbärbauch, nicht wahr?«

Sven zog eine Schnute und wischte ihre Hand mit einer unwirschen Bewegung fort. »Witzig, sehr witzig. Lass das! Ich werd ins Zimmer gehen, mich umziehen und dann ins Restaurant gehen. Ich hab Urlaub und bin nicht auf Diät. Ich werde mir heute definitiv kein Gemüse auftun. Und morgen auch nicht.« Leicht zerknirscht wandte er sich von ihr ab und nahm seine Sachen an sich, die er in den weißen Bademantel der Reederei steckte. Jenny tat es ihm gleich.

»Komm schon. Jetzt sei doch nicht gleich sauer. Ich wundere mich nur, wo du das alles hin isst.«

Sven atmete tief durch. Er wollte jetzt keinen Streit vom Zaun brechen. Nicht im Urlaub und nicht wegen des leidigen Themas, dass er zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse aß. Er umfasste ihre schmalen Hüften, bevor er ihr einen intensiven Kuss gab. Als sich ihre Lippen voneinander lösten, schaute Jenny ihn verträumt an. Mit dem gleichen Blick, mit dem sie ihn schon bei ihrem Kennenlernen betrachtet hatte. Nachdem sie gewusst hatte, dass er einer der Guten war. Anfangs hatte sie noch unter Schock gestanden, als sie ihn mit seiner toten Ex-Freundin Dörte bei den Mülleimern vor dem Einkaufszentrum Yumbo im Süden von Gran Canaria fand. Auch als er sie dazu zwang, ihn mit in ihre kleine Wohnung zu nehmen. Doch je mehr Zeit verrann, desto mehr vertraute sie ihm.

»Was ziehst du heute Schönes an?«, fragte er.

»Weiß ich noch nicht.« Sie löste sich aus seiner Umarmung, und händchenhaltend verließen sie den Ruhebereich der Poollandschaft. Nur wenige Schritte später ertönte das Läuten des ankommenden Liftes, der die beiden von Deck 16 auf Deck 12 brachte.

»Also, um zum letzten Mal auf dieses Thema ›Abnehmen‹ zu sprechen zu kommen: Diese Kilometer, die wir hier tagtäglich hinter uns bringen, sind mehr Sport, als wir zu Hause machen. Kein Wunder, dass ich ständig kurz vor dem Hungertod bin. Unsere Kabine ist von allem auf dem Schiff Minimum fünftausend Schritte entfernt. Es ist ein Wahnsinnsschiff mit allem Schnickschnack. Aber halt auch sehr, sehr groß.«

»Du übertreibst. Aber du hast recht. Lassen wir das Thema. Genießen wir noch die restliche Zeit. Ich freu mich schon auf das Ablegen heute. Das ist doch in drei Stunden, oder? Da sind wir schon lange mit dem Essen fertig und werden uns an die Bar auf Deck 8 setzen und beim Auslaufen zuschauen. Das ist immer ein Spektakel, das ich toll finde.«

Sie bogen nach dem Lift rechts in den langen Flur ein, in dem sich ein Zimmer an das andere reihte. Noch bevor Sven antworten konnte, wurde eine Tür, vielleicht drei Schritte vor ihnen, aufgerissen, und eine Frau stolperte heraus. Sie fiel auf den Boden, rappelte sich sofort wieder auf und rannte den beiden entgegen.

---ENDE DER LESEPROBE---