Adventskalender literarisch gruselig - Susanne Gripp - E-Book

Adventskalender literarisch gruselig E-Book

Susanne Gripp

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Beschreibung

Adventskalender literarisch gruselig Vierundzwanzig Teile einer gruseligen Geschichte in der Adventszeit. Pass gut auf dich auf und schlaf schön!

Das E-Book Adventskalender literarisch gruselig wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Adventskalender, Horror, Grusel, gruselig, spannend

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 48

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Inhaltsverzeichnis

Dezember

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Dezember

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1. Dezember

Der windige erste Dezember

Um sechzehn Uhr ist es schon fast stockdunkel an diesem Tag in der Vorweihnachtszeit. Ein Herbststurm soll hier entlang der Nordseeküste in den Abendstunden sein Unwesen treiben. Die zu erwartende Sturmflut wird zwei Meter über Normalnull erreichen, hat die freundliche Stimme aus dem Radio eben gerade verkündet. „Bitte bleiben Sie in Ihren Wohnungen und Häusern. Verschließen Sie Fenster und Türen und achten Sie darauf, dass Ihre Außendekorationen sicher befestigt sind oder bestenfalls sogar für die Dauer des Sturms entfernt werden. Windstärke Zwölf wird für zwei Uhr heute Nacht vorausgesagt. Der Höchststand der kommenden Flut wird um genau Fünf Uhr und achtunddreißig Minuten erwartet.“ „Wie soll das denn funktionieren?“, denkt Marisa, wo ihr Nachbar doch vor vierzehn Tagen mit Hilfe eines Krans seine überdimensional anspruchsvolle Weihnachtsbeleuchtung anbringen lassen hat. Das ganze Dorf ist so hell erleuchtet, dass der Bürgermeister schon ernsthaft daran gedacht hat, die Straßenlaternen in der „Hellstraße“ für die Weihnachtszeit vom Stromnetz zu nehmen. Die Überbelastung durch die Hausnummer Sechs ist ein ernstes Problem für den ganzen Ortsteil. Immer häufiger gehen Beschwerden aufgrund von kurzweiligen Stromausfällen sowie starken Stromschwankungen im Rathaus ein.

Marisa wohnt in einer kleinen Doppelhaushälfte in einem insgesamt sanierungsbedürftigen Gebäude. Seit der alte Herr Holler vor gut zwei Jahren nach einem tragischen Unfall verstorben ist, steht die direkt angrenzende Haushälfte leer. Er fiel die steile Bodentreppe hinunter und schlug mit dem Kopf so hart auf, dass die Blutspritzer heute noch über die angrenzende Wand sowie den Teppich verteilt sein sollen.

Eigentlich gehörte dieser Teil des Hauses, in dem die junge Frau jetzt lebt, ihren Großeltern. Nachdem diese vor gut einem Jahr, kurz vor Weihnachten, nach einer niederschmetternden und endgültigen Arztdiagnose, sich gemeinsam von dieser Welt verabschiedeten, haben sie Marisa ihren Teil des Hauses vermacht. Ihre Großeltern wurden erst eine Woche nach ihrem Ableben in der mit blutrotem Wasser gefüllten Badewanne sitzend gefunden. Vorher haben die beiden Alten das Haus jedoch gründlich entrümpelt. Viele Schränke waren leer, als Marisa Anfang März dieses Haus bezog. Nur auf dem Dachboden, da stehen immer noch ein paar alte Kisten und Kartons. Bei Gelegenheit wird die junge Frau einen Karton nach dem anderen durchsehen. Marisas Mutter hat Ihre Tochter seit dem Umzug noch nicht ein einziges Mal besucht, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an die Großeltern und das, was in diesem Haus geschah.

2. Dezember

Der stürmische zweite Dezember

Nur sehr schlecht konnte Marisa am gestrigen Abend einschlafen. Die Geräusche des Sturmes ließen sie immer wieder aufschrecken. „Oder waren es andere Laute als die des Windes?“. Marisa hatte Alpträume, einen nach dem anderen. In ihren Träumen lief sie, so schnell sie konnte, und kam doch keinen Zentimeter voran. Schweißgebadet wacht sie kurz nach Mitternacht endgültig wieder auf. Gegen einen eventuellen Stromausfall hat die junge Frau vorgesorgt, sogar das alte batteriebetriebene Radio hat sie neben sich auf den Nachttisch gestellt. Durch den nicht ganz geschlossenen Fenstervorhang fällt ein greller Lichtschein in das Zimmer, direkt auf ihre Kommode und den kleinen Bilderrahmen mit dem Foto ihrer Großeltern. Der Sturm lässt es rumpeln und krachen. In diesem Moment fühlt sich die junge Frau unwohl so allein in diesem Haus. „Zum Glück ist der Strom noch da, sonst würde die Weihnachtsbeleuchtung meines Nachbarn auch nicht mehr leuchten“, denkt Marisa und zieht sich Strickjacke und Hausschuhe an. Vorsichtshalber steckt sie eine der beiden bereitgestellten Taschenlampen in ihre Jackentasche, bevor sie sich auf den Weg zum Waschraum macht. Ihre Blase meldet sich. In dem kleinen Toilettenraum ist es verhältnismäßig ruhig, und Marisa entspannt sich wieder. Das Radio in diesem Raum ist mit dem Lichtschalter gekoppelt, und sie hört die „Eagles“ von dem Hotel in Kalifornien singen. „Ach, wie gerne wäre ich jetzt dort, wahrscheinlich ist da gerade Sommer.“ Ihre Träumerei endet unsanft, eine Stimme aus dem Radio unterbricht den Song. „Achtung, hier kommt eine aktuelle Unwetterwarnung! Bitte verlassen Sie ihre Häuser nicht und halten Sie Fenster und Türen geschlossen! Einzelne Sturmböen können bis zu hundertvierzig Stundenkilometer erreichen. Ein schwerer Orkan wütet derzeit entlang der Nordseeküste.“ Marisa will wieder zurück in ihr Schlafzimmer, als es einen lauten Knall gibt, und zeitgleich sämtliches Licht erlöscht. Sie nimmt die Taschenlampe und leuchtet auf den Boden. Im Schein der Lampe sieht das Muster auf dem Flurteppich so aus, als wären es keine Farbflecke, sondern Blutspritzer. In diesem Moment hört sie laute Geräusche vom Dachboden, die Dachluke muss sich wohl durch den Sturm geöffnet haben. Sie geht im Licht der Taschenlampe schnellen Schrittes die kleine steile Treppe hinauf und stockt. Ein Lichtschein ist unter dem Türschlitz zu sehen. Ihr Herz schlägt so schnell, dass Marisa kaum atmen kann. Vorsichtig schaut sie durch das Schlüsselloch. Durch den ganzen Raum fliegen Papiere und tanzen im Wind. Dann hört sie ihren Großvater schreien. Schnell schließt sie die Tür auf, öffnet diese und ruft, so laut sie kann: „Opa!“

3. Dezember

Der kalte dritte Dezember