Ahnen-Kontakte für Anfänger - Harry Eilenstein - E-Book

Ahnen-Kontakte für Anfänger E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Die Ahnen haben in der westlichen Zivilisation in den letzten zwei Jahrhunderten kaum noch eine Rolle gespielt. Lediglich im Spiritismus hat sich noch ein Rest des einst lebendigen Kontaktes zu den Verstorbenen, die man in Krisenzeiten um Rat und Hilfe bat, gehalten. In der letzten Zeit ist die Bedeutung der Ahnen und des eigenen Verhältnisses zu ihnen durch die Familienaufstellungen wieder bewußter geworden. In der Psychologie gibt es einige Ansätze zu der Erkenntnis, daß es so etwas wie eine Familientradition gibt, also einen "generationsübergreifenden Wiederholungszwang". Die Ahnen prägen zum einen ihre Nachkommen in einem Ausmaß, der nur wenigen bewußt ist, und die Ahnen können ihren Nachkommen auf magische Weise helfen - was ebenfalls heute nur noch wenigen bewußt ist. Sowohl diese Prägung als auch diese mögliche Hilfe durch die Ahnen sind Grund genug, sich die Kontaktmöglichkeiten zu den Ahnen einmal genauer anzusehen. Dabei kann man auch schauen, wie man die klassischen Methoden wie den Ahnenkult, die Familienaufstellungen, den Spiritismus, die Traumreisen, die Totenbeschwörungen usw. so weiterentwickeln kann, daß man die Möglichkeiten, die der Ahnenkontakt bietet, im Alltag möglichst effektiv nutzen kann.

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Inhaltsverzeichnis

I.

Familie & Co

II.

Die Familientradition

III.

Die Entstehung der Familientradition

IV.

Geschichte des Ahnenkultes

V.

Ahnen-Kontakte

Gespräche mit den Lebenden

Träume

Familienaufstellung

Spiritismus

Medium

Kontaktaufnahme durch den Toten

Traumreisen

Friedhof

Toten-Beschwörungen

Ahnenkult

Tänze

Brauchtum

VI.

Gen-Egoismus und Überbevölkerung

VII.

Geister

VIII.

Jenseitsvorstellungen

verschiedene Traditionen

Analyse der Traditionen

Ahnen und Magie

Der Nachweis der Seele

Seelen-Modelle

Reinkarnation

Das kollektive Unterbewußtsein

Die zeitliche Telepathie

Die personifizierte Familientradition

Die Mittlere Säule

Ergebnisse

IX.

Der Nutzen der Ahnen-Kontakte

Bücherverzeichnis

I Familie & Co.

In den meisten Kulturen spielen die Ahnen eine große Rolle – lediglich in der „westlichen Zivilisation“ ist die Bedeutung der Ahnen immer kleiner gewesen.

Um über die Ahnen reden und ihre Bedeutung untersuchen zu können, ist es zunächst einmal sinnvoll, diesen Begriff etwas genauer zu fassen. Da er mit „Verwandte“, „Nachkommen“, „Vorfahren“, „Familie“, „Sippe“, „Urahn“ und „Dynastiegründer“ verwandt ist, kann man den Begriff „Ahnen“ am einfachsten im Vergleich und in der Abgrenzung zu diesen anderen Begriff klären.

- Am einfachsten sind die „Nachkommen“ zu definieren: Dies sind die Kinder, Enkel, Urenkel, Ururenkel usw. eines Mannes und einer Frau.

Es kommt natürlich vor, daß die Nachkommen nicht vollständig bekannt sind – z.B. durch Seitensprünge in einer Ehe.

- Ebenfalls eindeutig sind die „Vorfahren“: Dies sind der Vater und die Mutter eines Menschen, die vier Großeltern, die acht Urgroßeltern, die sechzehn Ururgroßeltern usw.

Auch diese Vorfahren sind manchmal nur teilweise bekannt, wenn eine Frau mit mehreren Männer Sex gehabt hat oder es um einen Menschen in einer der matrilinearen Kulturen geht, in denen generell nur die Bindung des Kindes an die Mutter beachtet wird und die Kinder durch „freie Liebe“ gezeugt werden.

- Die „Familie“ besteht nicht notwendigerweise aus „Vater, Mutter, Kinder“. Dies ist zwar biologisch der Fall, aber da der Vater nicht unbedingt bekannt ist, die Kinder nicht alle von dem selben Vater stammen müssen oder gleich nur der Mutter zugerechnet werden, kann es viele verschiedene Familienformen geben, die von der heutzutage üblichen „Vater, Mutter, Kinder“-Version über alleinerziehende Mütter und Väter bis hin zu „Eltern-Gemeinschaften“ reichen.

- Der Begriff „Urahn“ hängt mit derm Begriff „Vorfahren“ zusammen. Der Urahn ist meistens der Gründer einer Dynastie, der Erbauer einer Burg, der Auswanderer, der Firmengünder o.ä. In solchen Fällen sind die Nachkommen all diejenigen, die diesen „Ersten“ unter ihren Vorfahren haben.

In vielen Fällen wird der Begriff des „Urahns“ auch enger gefaßt und bezieht sich dann nur auf die Nachfolge der männlichen Erstgeborenen. Auf diese Weise gibt z.B. ein Dynastiegründer das Königtum seinem erstgeborenen Sohn weiter, der das Königtum dann wiederum an seinen erstgeborenen Sohn weitergibt usw.

- Ein sehr allgemeiner Begriff ist der „Urmensch“. Dies ist in den Mythen der erste Mensch überhaupt. Bei den Juden, Christen und Moslems ist dies Adam, bei den Ägyptern war dies Atum, bei den Persern Yima, bei den Indern Yama oder Purusha, bei den Germanen Ymir, bei den Chinesen Pan Gu usw.

Dieser „Urmensch“ ist zwar eine fiktive Gestalt, aber da sie als der Ursprung aller Menschen angesehen wird, hat sie auch eine integrierende Funktion.

- Ein wichtiger Begriff ist auch die „Sippe“. Sie kann ziemlich verschieden definiert werden: als Familie, als Familie plus die Geschwister der Eltern, als Familie plus die Geschwister der Eltern und deren Kinder, als Familie plus die Geschwister der Eltern und deren Ehegatten plus deren Kinder, als Familie plus die Geschwister der Eltern und deren Ehegatten plus deren Kinder plus die Großeltern, usw.

Der Begriff der Sippe ist recht diffus und wird bei den verschiedenen Völkern und in verschiedenen Familien sehr unterschiedlich definiert. Eine wichtiges Kriterium dabei ist es, ob jemand „blutsverwandt“ ist, also mit einem selber gemeinsame Vorfahren hat, oder ob jemand nur „angeheiratet“ ist. So werden in manchen Familien nur die Geschwister der Eltern als „Onkel“ und „Tante“ bezeichnet, in anderen jedoch auch die Ehepartner der Geschwister der Eltern.

- Noch unschärfer ist der Begriff „Verwandte“. Wen zählt man dazu? Nur die Kernfamilie (Eltern und Kinder); alle Nachkommen der Großeltern; alle Nachkommen der Urgroßeltern; alle Nachkommen, die man persönlich kennt; alle Blutsverwandten; alle Menschen eines Dorfes; alle Menschen eines Volkes; alle Menschen; alle Lebewesen; oder noch etwa anderes?

Der Begriff „verwandt“ muß eigentlich dort, wo er benutzt wird, jedesmal erst definiert werden.

- Schließlich gibt es noch den Begriff „Ahnen“. Dabei handelt es sich zunächst einmal um die Vorfahren. Aber wieviele Generationen geht man dabei zurück? Nimmt man auch die Geschwister der Eltern und der Großeltern hinzu? Oder zählt man nur die direkten Vorfahren – also die beiden Eltern, die vier Großeltern, die acht Urgroßeltern usw. dazu? Oder gehören zu den Ahnen ganz schlicht die „Verstorbenen aus der eigenen Sippe, die für den Betreffenden von Bedeutung waren“?

Auch hier ist es sinnvoll, diesen Begriff in jedem Gespräch und in jedem anderem Zusammenhang jeweils erst einmal genauer zu definieren, um Mißverständnisse zu vermeiden.

Schließlich gibt es noch eine allgemeine Überlegung, die man zu den Vorfahren und somit auch zu den Ahnen anstellen kann:

- Heute gibt es ca. 8 Milliarden Menschen.

- Die Menschen bekommen im Durchschnitt mit ungefähr 20 Jahren ihr erstes Kind.

- Wenn man von einem Menschen 20 Jahre zurückgeht, ist man bei den 2 Eltern, vor 40 Jahren bei den 4 Großeltern, vor 60 Jahren bei den 8 Urgroßeltern, vor 80 Jahren bei den 16 Ururgroßeltern usw. Die Zahl der direkten Vorfahren verdoppelt sich jedesmal, wenn man eine Generation, d.h. ca. 20 Jahre weiter zurückgeht.

Wenn man 100 Jahre zurückgeht, sind es 32 (25) direkte Vorfahren; wenn man 200 Jahre zurückgeht, ist man schon bei 1.024 (210) direkten Vorfahren; wenn man 300 Jahre zurückgeht, ist man schon bei 32.768 (215) direkten Vorfahren usw.

- Man kann also in der Zeit zurückgehen und schauen, wann die Zahl der direkten Vorfahren größer als die Zahl der damals lebenden Menschen gewesen ist. Das ist bereits vor ca. 350 Jahren der Fall gewesen, also um ca. 1650 n.Chr.

Da man noch bedenken muß, daß Amerika erst seit 1500 n.Chr. Kontakt mit Europa hatte und daß auch China und Australien und einige Bereiche von Afrika nur wenige Kontakte untereinander und zu Europa gehabt haben, kann man noch einmal ca. 300 Jahre hinzufügen, sodaß man auf ungefähr 1350 n.Chr. für den Zeitpunkt kommt, an dem alle damals lebenden Menschen direkte Vorfahren aller heute lebenden Menschen gewesen sind.

Natürlich gab es auch Menschen, die keine Nachkommen gehabt haben und ebenso Menschen, die aus irgendeinem Grunde keine Verbindungen zu anderen Völkern aufgenommen haben, aber für 99% der Menschen, die vor 700 Jahren gelebt haben, sind direkte Vorfahren aller heute lebenden Menschen.

II Die Familientradition

Um die Bedeutung der Ahnen – wie auch immer man diesen Begriff jetzt konkret fassen mag – zu erkennen, gibt es ein einfaches Experiment:

- Man nimmt ein großes Stück Papier wie z.B die Rückseite von 1,5m Tapete und zeichnet darauf den eigenen Stammbaum auf. Auf diesem Stammbaum sollten die Eltern und Großeltern und deren Geschwister, die eigenen Geschwister, die eigenen Beziehungen, die eigenen Kinder, die Ehepartner der eigenen Kinder, die eigenen Enkel usw. stehen – also alle Menschen, mit denen man durch Verwandtschaft, Beziehung oder Freundschaft verbunden ist.

- Nun trägt man auf diesem Stammbaum zu den Namen das Alter ein, das sie erreicht haben, weiterhin die Todesursache (sofern sie schon gestorben sind), dann die Krankheiten dieser Menschen, die Kinderzahl, den Beruf, ob sie häufig umgezogen sind, ob sie viele verschiedene Beziehungspartner und Freunde gehabt haben, ob sie cholerisch, spirituell, sportlich, ehrgeizig usw. gewesen sind – eben alles, was man über sie weiß.

Bei allen Eigenschaften, die man bei einem seiner Vorfahren findet, sollte man auch schauen, ob man diese Eigenschaft auch selber hat.

- Dann schaut man, welche Themen in dem eigenen Leben wichtig sind: Familie, Geld, Karriere, Magie, Sport, Reisen, Abenteuer, Sex usw. Man schaut zudem, in welchen Bereichen man Probleme hat – von Geldmangel über Beziehungsstreß und Diebstahlsneigungen bis hin zu Selbstmordversuchen.

Nun geht man diese Themen eines nach dem anderen durch und schaut bei jeder Person auf dem Stammbaum, ob man über den Betreffenden bezüglich dieses Themas etwas weiß. Falls das der Fall ist, trägt man dies in den Stammbaum ein.

Dieser Teil des Vorgehens ist wichtig, da man durch ihn die Wurzeln des eigenen Verhaltens bei seinen Vorfahren wiederfinden kann.

- Nun schaut man, ob es Themen gibt, die häufig auftreten. Wenn ja, markiert man gleiche Themen mit derselben Farbe.

Als nächstes schaut man, ob diese Themen von einer Generation zur nächsten Generation, also von Eltern zu Kindern, weitergereicht werden. Auch diese Zusammenhänge markiert man farbig – am besten in der Farbe des betreffenden Themas.

Manchmal kommt es auch vor, daß bestimmte Eigenschaften nur in jeder zweiten Generation auftreten. Dann ist es sinnvoll, sich genauer anzusehen, ob die Generationen dazwischen ebenfalls gemeinsame Eigenschaften haben. Sollte dies der Fall sein, liegt es nahe zu schauen, in welchem Verhältnis die beiden Eigenschaften, die sich in den Generationen abwechseln, zueinander stehen. Daß sie keinen Zusammenhang miteinander haben, kann man mit großer Sicherheit ausschließen.

Durch diese einfache Übersicht wird mit großer Wahrscheinlichkeit – wenn man sie einigermaßen gründlich angefertigt hat – deutlich werden, daß es so etwas wie eine „Familientradition“ gibt, die viele Eigenschaften enthält, die von Eltern zu Kindern weitergegeben werden. Bei dieser Familientradition handelt es sich sowohl um Fähigkeiten und Begabungen als auch um Schwächen und Probleme.

Dieses Geprägtwerden der Nachkommen durch ihre Vorfahren gleicht dem aus der Psychologie gut bekannten „Wiederholungszwang“ – nur daß dieses Geprägtwerden sich hier über mehrere Generationen hin als „generationsübergreifender Wiederholungszwang“ zeigt.