Als wir Fische Vögel Sonnen waren - Paul Gisi - E-Book

Als wir Fische Vögel Sonnen waren E-Book

Paul Gisi

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Beschreibung

Gisis Gedichte übersteigen den Verstand und sind doch ausgesprochen fantasievoll und mit kühnen Wendungen gespickt. Seine Kurzprosa kommt in Sätzen daher, die sich gegenseitig alleweil verneinen und so auf geniale Weise eine Welt der Unbestimmtheit und des Zögerlichen generieren.

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Seitenzahl: 32

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Inhalt

Gedichte

wir Fische Vögel Sonnen waren

in der Ekstase

sind wie Algen

Traum verbindet Wirklichkeiten zu neuen Träumen oder Glockenklangtrunken ich bin

entdecken DICH

unendlichen Gewittern

Kurzprosa

Angelegenheit

I Als wir Fische Vögel Sonnen waren

Dein Körper

dunkelgelber Safran

zungenkräuselnd

ein Gewürznelkenbaum

eine Muskatblüte

ja ich spreche von dir

wir umschlingen uns

duftinduft

wir erinnern uns

an uns

als wir Fische

Vögel

Sonnen waren

Im hohen Mastkorbausguck

sehe ich

weit in dich hinein

zieh dich aus

fürs Fest

für den Tanz

Trichterförmig

dein Körper

Basalttuff

deine Beine

lippenströmig

die Anbetung

Wind

wie Geklirr

von silbrigen Saiten

und jetzt

das Schweigen

mit dir

küssend

ineinandervertaumelt

Deine Augen

dunkelblauer Frühlingsenzian

oboenkehlig

die Milchstrasse

mit Pfeifenrauch

ein Liebesgedicht schreiben

Klanglocken

in die der Wind

bläst

schau dich gut um

sie sind nicht verschieden

Bäume Wellen Sterne

Du mein Zehnfusskrebs

ich verneige mich

vor dir

Lust unterm Rahsegel

gischtend

beim alten Brandy

sich zu erinnern

an den Baumwollflaum

deine Augen

Venusblumen

kreisend

um die Sonne

im Licht schwebend

nach den Wurzeldunkelheiten

Ich verstehe

die Drachen

nicht

ich verstehe dich

die Abweichungen

grundverschieden

in der Nähe

aufeinanderliegend

um schwerelos

zu werden

Die Orange

winkt

der Sonne zu

wie Segelboote

den Milchstrassen

am Seeufer

sitzt der Dichter

und trinkt Brandy

hängt an Gedanken

die an nichts hängen

Ins Weinglas

eingetaucht

die Sonne

der Nashornfisch

ein Glockenklang

trinken wir!

Moderorchideen

Licht trinkend

wie Flammen

körperumkörpert

neben dem lachenden Wein

Es ist der Wind

der in meinem Gesicht lächelt

ich blase ihn

in dein Gesicht

so schön

kann Leben sein

Die Gesteinskunde

der Gestirne

studieren

die Notenschrift

des Gespenstlaufkäfers

entziffern

mit dir das ganze Leben malen

Die Honigameise

beginnt zu tanzen

die Doppelsterne

umarmen sich

dein Atem

ein Sonnensittich

Setz dich zu mir

Sonne

fliehe nicht

der Kranichruf

findet dich

überall

Fischskelette

die Milchstrassen

Gott

ein Wrack

deine Zehen

werden zum Xylophon

wenn die Nacht

mich ergreift

im hüftrunden Weinglas

ich schenke dir

meine Leidenschaft

Ich bete dich an

Ameisengrille

Dickkopfschildkröte

humoriger Hummer

und wenn mich

Fische Vögel Sonnen

umarmen

bekomme ich

einen Orgasmus

Ich erkenne

deine Grösse

kleiner Molch

schenke dir

mein liebstes Lied

aus dunklen Traumseen

aufzutauchen

nackt im Sonnenlicht baden

sich umarmen

und zu wissen

bald ist alles vorbei

Wir stechen in See

ohne jede Hoffnung

ein paar Planeten

Bruchstücke des Himmels

im Seemannskoffer

das Ballett der Fische

in den Augen

Tanzschritte des Winds

im Haar

in der schlanken Hand

das Geschenk

des Schweigens

Der Atem kreist

um die ferne Wasserrose

um die verlorne Mitte

ich kreise um dich

von Täuschung zu Täuschung

wie es auch sei

wir können nichts anderes tun

Der Teleskopschleierschwanz

und Canopus

schauen sich an

und fallen liebeslusttrunken

ineinander

hinter dem Horizont

lacht die Sonne

bereit für den Kuss

ich erkenne mich

im Verlangen nach dir

Du bist die Insel

für meine Blumen

für den Wind

den flammenden Kuss

in mir

sonnenirr

die trunknen Steine

der Erinnerung

glaub mir

ich fliege fort

weit fort

in dein armes Herz

Verstecke dich

in Fischen Vögeln Sonnen

ich finde dich

in den Fischen Vögeln Sonnen

ich verstecke mich

in Winden Wellen Sternnebeln

da ich weiss

du findest mich dort

wir sind

nur im Andern

uns selbst

II Tanzend in der Ekstase

Schwingungsrhythmen von weit her

Flammenzüngelnder Atem

du lachst

du weinst

du schweigst

ich sehe dich

umarme dich

küsse dich

im Feuerstrom des Vergehens

in der Sonnenbahn

tanzend

in der Ekstase

Irr rotglühend

wie Doppelsterne

deine Herzkammern

ein Korallenriff

deine Blutbahnen

hie r

müssen sie blühen

die Wunderblumen