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Gisis Gedichte übersteigen den Verstand und sind doch ausgesprochen fantasievoll und mit kühnen Wendungen gespickt. Seine Kurzprosa kommt in Sätzen daher, die sich gegenseitig alleweil verneinen und so auf geniale Weise eine Welt der Unbestimmtheit und des Zögerlichen generieren.
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Seitenzahl: 32
Gedichte
wir Fische Vögel Sonnen waren
in der Ekstase
sind wie Algen
Traum verbindet Wirklichkeiten zu neuen Träumen oder Glockenklangtrunken ich bin
entdecken DICH
unendlichen Gewittern
Kurzprosa
Angelegenheit
Dein Körper
dunkelgelber Safran
zungenkräuselnd
ein Gewürznelkenbaum
eine Muskatblüte
ja ich spreche von dir
wir umschlingen uns
duftinduft
wir erinnern uns
an uns
als wir Fische
Vögel
Sonnen waren
•
Im hohen Mastkorbausguck
sehe ich
weit in dich hinein
zieh dich aus
fürs Fest
für den Tanz
•
Trichterförmig
dein Körper
Basalttuff
deine Beine
lippenströmig
die Anbetung
Wind
wie Geklirr
von silbrigen Saiten
und jetzt
das Schweigen
mit dir
küssend
ineinandervertaumelt
•
Deine Augen
dunkelblauer Frühlingsenzian
oboenkehlig
die Milchstrasse
mit Pfeifenrauch
ein Liebesgedicht schreiben
Klanglocken
in die der Wind
bläst
schau dich gut um
sie sind nicht verschieden
Bäume Wellen Sterne
•
Du mein Zehnfusskrebs
ich verneige mich
vor dir
Lust unterm Rahsegel
gischtend
beim alten Brandy
sich zu erinnern
an den Baumwollflaum
deine Augen
Venusblumen
kreisend
um die Sonne
im Licht schwebend
nach den Wurzeldunkelheiten
•
Ich verstehe
die Drachen
nicht
ich verstehe dich
die Abweichungen
grundverschieden
in der Nähe
aufeinanderliegend
um schwerelos
zu werden
•
Die Orange
winkt
der Sonne zu
wie Segelboote
den Milchstrassen
am Seeufer
sitzt der Dichter
und trinkt Brandy
hängt an Gedanken
die an nichts hängen
•
Ins Weinglas
eingetaucht
die Sonne
der Nashornfisch
ein Glockenklang
trinken wir!
Moderorchideen
Licht trinkend
wie Flammen
körperumkörpert
neben dem lachenden Wein
•
Es ist der Wind
der in meinem Gesicht lächelt
ich blase ihn
in dein Gesicht
so schön
kann Leben sein
•
Die Gesteinskunde
der Gestirne
studieren
die Notenschrift
des Gespenstlaufkäfers
entziffern
mit dir das ganze Leben malen
•
Die Honigameise
beginnt zu tanzen
die Doppelsterne
umarmen sich
dein Atem
ein Sonnensittich
•
Setz dich zu mir
Sonne
fliehe nicht
der Kranichruf
findet dich
überall
•
Fischskelette
die Milchstrassen
Gott
ein Wrack
deine Zehen
werden zum Xylophon
wenn die Nacht
mich ergreift
im hüftrunden Weinglas
ich schenke dir
meine Leidenschaft
•
Ich bete dich an
Ameisengrille
Dickkopfschildkröte
humoriger Hummer
und wenn mich
Fische Vögel Sonnen
umarmen
bekomme ich
einen Orgasmus
•
Ich erkenne
deine Grösse
kleiner Molch
schenke dir
mein liebstes Lied
aus dunklen Traumseen
aufzutauchen
nackt im Sonnenlicht baden
sich umarmen
und zu wissen
bald ist alles vorbei
•
Wir stechen in See
ohne jede Hoffnung
ein paar Planeten
Bruchstücke des Himmels
im Seemannskoffer
das Ballett der Fische
in den Augen
Tanzschritte des Winds
im Haar
in der schlanken Hand
das Geschenk
des Schweigens
•
Der Atem kreist
um die ferne Wasserrose
um die verlorne Mitte
ich kreise um dich
von Täuschung zu Täuschung
wie es auch sei
wir können nichts anderes tun
•
Der Teleskopschleierschwanz
und Canopus
schauen sich an
und fallen liebeslusttrunken
ineinander
hinter dem Horizont
lacht die Sonne
bereit für den Kuss
ich erkenne mich
im Verlangen nach dir
•
Du bist die Insel
für meine Blumen
für den Wind
den flammenden Kuss
in mir
sonnenirr
die trunknen Steine
der Erinnerung
glaub mir
ich fliege fort
weit fort
in dein armes Herz
•
Verstecke dich
in Fischen Vögeln Sonnen
ich finde dich
in den Fischen Vögeln Sonnen
ich verstecke mich
in Winden Wellen Sternnebeln
da ich weiss
du findest mich dort
wir sind
nur im Andern
uns selbst
•
Schwingungsrhythmen von weit her
Flammenzüngelnder Atem
du lachst
du weinst
du schweigst
ich sehe dich
umarme dich
küsse dich
im Feuerstrom des Vergehens
in der Sonnenbahn
tanzend
in der Ekstase
•
Irr rotglühend
wie Doppelsterne
deine Herzkammern
ein Korallenriff
deine Blutbahnen
hie r
müssen sie blühen
die Wunderblumen