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Die Welt, der Horizont, die nächste Umgebung, die Nähe, kommt mir oft unwirklich, weit, weit entfernt vor.
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Seitenzahl: 105
Die ganze Welt neu zu denken
Ein Gedicht kann die Welt aus den Angeln heben
Ich halte mich an Wüstenspringmausträume
Ergriffensein auf ein entflammtes Leben
Mein Schreiben ist
offen
auf alles
Chiantitrinkend, haydnhörend
Rabuzzinzeleien
Die vielen Wirklichkeiten
Die Welt – der Horizont, die nächste Umgebung, die Nähe – kommt mir oft unwirklich, weit, weit entfernt vor.
6.11.19
Lieber Ludwig
Deine neuen genialen Bilder können durchaus mit kurzen Notaten bereichert werden, sofern diese Texte innovativ neu sind – glasklar, modern formuliert, ohne jede Belehrung. Es müssten TUPFER sein, geheimmisvoll, nichts Lehrhaftes. Ausschnitte des Konkreten, die ins Geist-Dynamische zielen. Ins noch nie Gehörte.
Salü
Paul
9.11.19
Vraiment, Deine Bilder sind weltgenial. So so schön! Dazu kann ich nichts sagen, mir verschlägt es den Atem. Einfach gut!
Heute schickte ich ein Prosastückelchen, "Vita des Bernhard C", "eXperimenta".
Guten Morgen, Du.
Herzlich grüsst Paul
3.11.19
Letzte Nacht um 24 Uhr schickte ich „eXperimenta“ meinen Text "Vita des Bernhard C", heute um 11.30 kam bereits die Zusage von Herrn Stünzi, dass sie "diesen interessanten Text gern bringen wollen". Na sowas.
Salü,
Paul
9.11.19
Lieber Ludwig
Mein Text "Vita des Bernhard C" wird in der Januarnummer der „eXperimenta“ erscheinen.
Deine neuen Bilder sind unfassbar schön, grosse Kunstwerke.
Morgen um ca. 16.30 Uhr kommst Du ja mit dem PC vorbei, sofern es bei Akris klappt. Doch es eilt nicht ... würde es nochmals verschoben, es machte nichts.
Ich wünsche Dir eine ganz gute Nacht.
Salü
Dein Paul
Lieber Ludwig
Heute hatte ich ein sehr langes Telefongespräch mit Fredy Stäheli, das war sehr gut.
Gedichte überschäumen mich, herrligg!
Liebeslustentflammt
der Ineinandersturz
ununterscheidbar meinindeinauflösend
DAS ICHIMDU
(Ins Facebook stellte ich auch zwei neue Gedichte.)
Das schöpferische Leben ist unvergleichbar, unersetzbar existenziell beseligend.
Liebste Grüsse
Paul
11.12.19
Lieber Ludwig
Danke für die Bibliografie, die ich bereits aktualisiert habe; ha, ich konnte sie ohne Marcels Hilfe auf den PC befördern.
Im Briefwechsel Rolland/Zweig kommt immer mehr die Zeitgeschichte, die Politik ins Gespräch. Das langweilt mich. Rolland vermag zu überzeugen, Zweig ist manchmal ein Schwätzer (und nahe an der Preziosität).
Wie findest Du diesen Briefwechsel?
Salü, Paul
23.12.19
LUST zu denken, zu beten, zu weinen, zu lachen – Nacktsein, alles!
P.
29.12.19
Jetzt lese ich "Biologie und Geist" von Adolf Portmann: sehr gut. Abends setzte ich mit glühender Begeisterung die Lektüre des historischen Liebesromans "Das Mädchen vom Meer" von Elizabeth Goudge weiter – bei klassischer Musik.
DAS LEBEN IST SO SCHÖN!
Ich wünsche Dir einen guten Sonntag.
Salü, Paul
29.12.19
Aphorismus: "Ohne Waldkauz auf der Schulter will ich den Himmel nicht betreten." pg
1.2.20
Spirituelles ist eine aufs Religiöse ausgerichtete Haltung, steht in Verbindung zum Jenseits. Früher nannte man das Frömmigkeit. Jetzt aber haben wir das 21. Jahrhundert. Gottheit, Allah, Tao, Jesus, Brahman, Seelenwanderung, so viele Worte. Was hat das mit Kunst zu tun?
Paul
4.2.2020
Kunst hat auch mit Liebeskunst zu tun, wiederum ein grosses Feld.
23.2.2020
Ich nahm so Anteil an Dir, hatte einen Nervenzusammenbruch, Du hast Albert geschrieben, das musisch-philosophische Gesalbader mit ihm bedeutet Dir offensichtlich mehr als meine Briefe. Mir hast Du keinen Mucks geschrieben. Ich bin entsetzt, ich weiss nicht mehr, ob Du das retten kannst.
Paul
Wolfgang Amadeus Mozart, Streichtrio KV 563
17.4.2020
Vollendung im Schweigewort
in der Leerheit aller Phänomene
IN DER FÜLLE DER LIEBE
im Augenblick der Supernoven
pg
17.4.2020
Der GEIST des Menschen ist etwas Herrliches – der Körper aber auch.
Deine Bücher sind herrlich, GEISTVOLL, aber immer so, als wäre der Körper nichts. Warum?
"Was die Liebe sich ersonnen" ist ganz Geist, es fehlt jede Erotik. Warum?
In Deinem vieltausendseitigen Werk bist Du ganz GEIST, klammerst jede Erotik schroff aus. Warum? P.
18.4.2020
Du versuchst, den Menschen auf eine höhere Bewusstseinsstufe zu führen, doch ohne Erotik, ohne Sexus geht das nicht, so denke ich. Der Mensch ist nicht nur Geist.
P.
18.4.2020
Dein Denkkosmos ist uuh-toll, -gut. Absolut einmalig.
Ich bewundere Dich, auch wenn ich von Dir abweiche. Doch das ist belanglos. Meinem Herzen bist Du nahe, Bruder. Ich liebe Dich als Freund. Du bist LUDWIG. Nah meinem Herzen.
Paul
20.4.2020
Wirf dich ins Licht
in die Lust der Sonne
Der Taumelwahn des Bewusstseins
im Ungetrennten
in den Farben und Formen
eines Mandala
in deiner Hand
Schöpfungstrunken
die Begegnung in der Nacht
MIT DIR
Lust und Geist
eins geworden
im Duwort der Schöpfung
im Eros
pg
15.5.2020
Lieber Ludwig
Der "Flötenvogel" ist von der Bergstrasse in die Weiherstrasse geflogen – Du, ich danke Dir sehr. Der Umschlag ist sehr schön, gefällt mir heftig!
Meine BoD-Reihe ist merveilleux, miraculeux, ravissant.
Herzlichen Dank für alles, alles.
Liebe Grüsse.
Dein Paul
17.7.2020
Lieber Ludwig
Du hast als erste Textseite (meine Worte) hingesetzt:
Ich male dich
Du, das ist ein Geniestreich von Dir, das ist absolut passend! So gut!
Salü, Paul
21.7.2020
Lieber Ludwig
Ich danke Dir voll herzlich für Deinen Brief, bei mir ist wiederum alles gut. Ich bin froh, dass Du meinen Brief seelisch-geistig souverän abgefedert hast. Danke. Paul
Konfus geworden
die Himmelsrichtungen
nicht mehr zählbar
in deinem Lachen
Mit dir
verstehe ich alle Sprachen
niste mich ins Schweigen ein
pg
22.8.2020
Lieber Ludwig
Ja, es ist op. 122.
Von den Coverbildvorlagen melde ich Dir bald, welches. Das richtige Bild ist darunter.
Maile mir doch alles, es hat bis jetzt layoutmässig immer geklappt.
Kann ich dann das Cover sehen? Der zweizeilige Titel muss in sich stimmen.
Also, noch nichts zur BoD. Ich habe noch nichts gesehen.
Ich melde mich des Bilds wegen bald.
Salü
Paul
23.8.2020
Engel suchen vergeblich
eine Osmose mit dem Menschen
der Schwammspinner
faltert umher
als hätte er das Universum erfunden
Guten Tag
die Coronaviren sind da
steh auf
solange du noch kannst
Du verlierst
was du findest
pg
15.11.2020
"Vielleicht will sich eine Eva aus deiner Rippe schälen" (Anmerkung: über meine gebrochene Brustrippe), ich erschrecke vor Deinem Zynismus, kein Wort des Mitgefühls, in diesem Punkt bist Du grausam, ohne jede freundschaftliche Anteilnahme, absolut kalt. Ich bin zutiefst entsetzt.
Was ist los mit Dir, Ludwig? Hast Du keinen Bezug mehr zur Menschlichkeit in Deiner Seinsüberlegenheit? Wirst Du kalt wie die Götter? Warum verletzt Du mich?
Leben pulsiert, NICHT in Gedanken, sondern im Atem der konkreten Liebe.
Ich musste nach meinem Sturz lange leiden, und Du machst Dich lustig mit einer dummen Bemerkung über "Eva". Ich finde das nicht geistreich, sondern zwischenmenschlich arg deplatziert.
Ich bin aufgewühlt.
20.11.2020
Man muss nicht
Homer heissen
um wie die Götter
in ein Gelächter
zu fallen
mir genügt es
die Gegenwart zu betrachten
und zu lachen zu lachen
hemmungslos zu lachen
pg
30.11.2020
Lieber Ludwig
Danke für Deine Bemühungen wegen Marcel.
Dir alles Gute,
Paul
E. T. A. Hoffmann, Miserere b-moll für Soli,
Chor und Orchester
5.12.2020
Lieber Ludwig
Heute sind drei Exemplare des "Krauskopfpelikans" von Dir aus Gossau in meine Zackenbarschhöhle am See gekommen, ich danke Dir für dieses Geschenk.
Die heutige Sonne und Dein Geschenk hellen mein Gemüt, das in den letzten Tag arg verdunkelt war, wieder auf.
Alles Gute und sehr dankend
Paul
6.12.2020
Nun sind sie aufgewacht
die Sterne
als mein Auge
in deines stürzte
und wie singt die Nacht
auf deinen Lippen!
28.12.2020
In einem Bild schreibst Du: "Ist es dir zuinnerst wohl, kann es wohl auch aussen nimmer fehlen." Nein, Du, sprachlich absolut unmöglich, zweimal "wohl" in dieser Nähe einzusetzen.
Du bist sprachlich zu wenig distanziert zu Dir. Unkontrolliert. Das ist eine grosse Gefahr für Dich. Du lässt Dich hinreissen. Deine Bilder sind genial, Deine eingebauten Texte fallen ins Niedliche ab.
"Strömt die Sonne hübsch herein", Dein "hübsch" ist ein arger Schnitzer, merkst Du das nicht? Das beunruhigt mich. "Hübsch" ist ein spiessiger Begriff.
Bildgestalterisch bist Du absolut gut, verbal entgleist Du manchmal in Deinem Eifer. Marzipanst Du etwas.
Salü
31.01.21
O Ludwig mir fehlt Marcel sehr er leidet da schreie ich zum Himmel in die Nacht ins Nichts ins Leben kommt er wieder? was soll ich machen ohne ihn ich weine weine ich liebe ihn und er wird jetzt mit Tabletten zugedröhnt es ist entsetzlich
P
1.2.21
Ich muss ans Dunkelste denken.
Gnade mir Gott.
P.
6.2.21
Marcels Schicksal hat tiefe Spuren im meiner "Tonleiter des Horizonts" hinterlassen.
Das letzte Gedicht dieser Sammlung:
Der Brand des Universums
auf den Lippen
der Kuckucksblume
in deinem Atem
ergreift alle Welten
die Herzkammern
verbrennt das Wort
DAS DUNKLE SCHWEIGEN
DENNOCH ZU LEBEN
ZU LEBEN
MIT DIR
Funkensprung I
Eigentlich sind Wörter töricht, doch ich liebe diese Narreteien.
Herrlich ists, die ganze Welt neu zu denken, als wäre alles zum erstenmal.
Bekanntes ist Schrott.
Mystik des Lichts – was für eine List der Finsternis!
«Wenn ich den Theron erblicke, dann sehe ich alles; erblicke ich alles, nicht aber ihn, seh ich ins Leere hinein.» Meleagros
Der Mensch ist ein planetarisches Fiasko.
Der Kulminationspunkt der Evolution ist längst vorbei, jetzt geht alles der Vernichtung, dem Zerfall zu.
Nichtigkeit der Erfüllung.
Auch in der Einsamkeit sind wir ineinandervertaumelt.
Der Maskenkernbeisser schreibt keine Notationen; Überflüssiges überlässt er den Menschen.
Ich möchte nicht alles geschrieben haben, was ich geschrieben habe.
Ob ein Künstler reist oder nicht reist, ist belanglos, es kommt auf die Illumination des Augenblicks an, dort oder hier.
Philosophen sind nur in ihrer Nutzlosigkeit zu gebrauchen.
Die ganze Erde ist ein einziger Archipel Gulag.
Was gibt es Lächerlicheres als eine Uniform?
Gewiss kann ich kein Optimist mehr sein, doch ein Pessimist bin ich zutiefst auch nicht – ich versuche biophil zu sein und zu bleiben bis zu meinem letzten Atemzug.
Die Beschäftigten tun am wenigsten.
Was ist der Unterschied zwischen Verlegern und Kehrichtmännern? Ich weiss es nicht mehr.
Die Realität wird nur mit der Ingredienz FANTASIE zu Kunst.
20.2.21
Lieber Ludwig
Seit gut fünf Tagen kam kein Mail mehr von Dir –
Für mich war diese Zeit eine Unermesslichkeit.
Und jetzt diese herrliche Sonne, wunderschön, neues Leben schaffend.
Alles Liebe.
Paul
19.5.21
Wenn ich aus dem Fenster schaue oder durch durch die Stadt gehe, sehe ich nur Geistesgestörte.
Überzeugungen sind bloss Schrullen.
Weisheit ist fader Brotaufstrich.
Ausserhalb der Ekstase herrschen nur Trugbilder.
Wer glaubt, ist ein Stümper und taugt nichts fürs Abenteuer des Denkens.
Nur der Seinstaumel ist lebenswert.
Ich mag das Gefühl des Erfülltseins nicht, viel lieber ist mir das Gefühl der rumorenden, suchenden, freiheitsvergrössernden Leere.
Vernunft ist nichts als Sterilität.
Letztlich bin ich nicht skeptisch, misstrauisch, sondern existenziell staunend.
Manchmal gefällt mir das Toben besser als das Loben.
Wenn die Menschlichkeit versagt, setzt sich ein System durch.
Ich bin von so viel bedrängenden Unsinnigkeiten umgeben, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann.
Das dominierende Element meines Alterns ist das Staunen und die Freude auf den nächsten Tag.
Politische, religiöse und philosophische Systeme öden mich an – doch ich bin sehr neugierig auf die Meinungen eines Drogensüchtigen.
pg
19.5.21
Klaglos kommst du nicht davon, doch umso kläglicher, je mehr du dazu neigst, dich selber zu beklagen. LW
Das ist in nuce ein typischer, guter Weibelscher Aphorismus, wortverspielt, sanft belehrend hinter die Schleier des Gewohnten blickend, verblüffend Selbstverständlichkeiten verschiebend, das gefällt mir.
Paul
23.5.21
Meine Lyrik siehst Du als Vorstufe der Geistigkeit, wie verkennst Du alles von mir.
P.
24.5.21
Du nimmst einen Menschen, der etwas Kritisches zu Dir sagt, nicht ernst, das ist Deine grosse Schwäche. Du willst schrankenlos bewundert sein. So ist das Leben nicht.
Es ist ein Zittern
in der Welt
wenn der fremde Vogel
schweigt
pg
Guiseppe Verdi, Oberto
16.8.21
Lieber Ludwig
Marcels Natel ist bei mir angekommen, merci. Wie`s konkret weitergeht, ich weiss es nicht. Inzwischen hat Marcel herausbekommen, dass schon allein das Display in St. Gallen auf 200 Franken kommt (es ist ein Spezielles). Und dann kommt noch die Arbeit.
Soeben hat Marcel seinen Fernseher, den er bei mir hatte, in seine Wohnung hinauf gezügelt – es explodierte heute zwischen uns. Zutiefst bin ich froh, dass nun dieser Lärm, dieser Spuk, diese Verdummungsglotze und Gewaltzelebrierungskiste nicht mehr in meiner Wohnung steht.
Es ist jammertraurig, dass es so weit gekommen ist. Meine jahrzehntelange Liebesfreundschaft zu Marcel ist gescheitert. Das tut weh – doch ich kann mich selbst analytisch gut einschätzen: ich sehe, dass ich zutiefst gar nicht zu sehr leide, sondern existenziell erleichtert bin …
Gewiss ist, die nächsten Tage werden menschlich «spannend».
Mindestens Vierfünftel aller Menschen auf diesem Planeten sind Wahnsinnige, Bösartige, Egomane. Keine Pflanze, kein Tier ist derart verwerflich wie die kranke Spezies Mensch, der Abschaum der Schöpfung.
DIESE Denkdimension müsste in einer Philosophie einbezogen werden. Doch es gibt diese nicht, man tut so, als wäre alles mehr oder weniger bestens. Und jeder Philosoph hat ja nur im Sinn, sich eitel toll darzustellen – auch wenn er Schmarren sagt.