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Ich weine aus Freude zu leben Labyrinthfische Singdrosseln Sterne zu lieben das Glitzern des Sees zu erleben Mozart zu hören altägyptische Liebeslieder zu lesen mich ins Grenzenlose zu sehnen zu lachen
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Seitenzahl: 25
I.
Vorwort zu Topografie der Liebe
II.
Topografie der Liebe Lyrische Handschrift
III.
Tentakel pulsierend gegenpulsierend
IV.
Flohkrebsiaden Sätze
Die Topografie ist eine Vermessung, Beschreibung, Darstellung, Kartografierung, Anordnung, eine morphologische Anatomie in den Zusammenhängen der Zuordnungen einzelner «Organe», Landschaften, Lustekstasen, Gravitationszentren zueinander, untereinander, miteinander, gegeneinander, harmonisch, dis-harmonisch, rhythmisch, arhythmisch, in den zentrifugalen Fliehkräften der Nachtdelirien der Liebe. Eine Kalligrafie der Lust. Eine Charakterisierung meines Lebens.
Ich liebe die FANTASIE, verknüpfe Gedächtnis-, Geistes-, Seelen-Inhalte, Liebeslusterlebnisse mit neuen Vorstellungen, male die Wirklichkeiten mit den Farben der Leidenschaft, komponiere intime, träumerisch weit ausgreifende Nocturnes, Quallenfossilien aus dem Präkambrium, das Kurvenmaximum der Erregung, liebe die Orgasmen des Seins, die Zuneigungen nackt zu nackt, die existenziellen Synkopen auf der Zunge.
Mein persönliches Engagement ist die Verbindung zu den Imponderabilien des Lebens, ich trete existenziell ein für die weissen Beeren der Mistel, die Kometenschweife der Lust, die Akkorde der Liebe, die gedanklichen Traum-tollkühnheiten der Nächte.
Es ist mir klar, dass ich da in kein Zeitmuster passe, doch das ist mir egal. Die Zeit hat mir nichts aufzuoktroyieren, ich gestalte mich individuell aus, so wie ich will.
Die Welt der Erscheinungen, Ouvertüren der Täuschungen, die Paroxysmen der Nachtstürze, die Sonneneruptionen der Liebe – vermessen wird das Unermessliche in Urkunden der Liebeslustaugenblicke, zimtsüss im Glühwein der Umarmungen, in der Freiheit; im Rausch des Lebens sich verlieren zu dürfen bis dorthin, wo es keine Worte mehr gibt. Durchwurzelungen des Nichts. Meine Hand-schrift.
FREIHEIT DER LYRIK.
Ich schenke dir Frau
ich schenke dir Mann
ich schenke dir nonbinärer Mensch
meine Handschrift
Paul Gisi
Im Zusammenwirken entgegengesetzter
Kräfte
Gewissheiten Wesenerfüllungen
finden verlieren
Pupillenreflexe ignorieren
ohne logischen Zusammenhang
Welten entwerfen
virtuos Sandkörner jonglieren
wenn Posthornwürmer auswandern
Bongos über Moortümpeln rumoren
Vernunft ein Gelächter wird
– endlich die Sinnfrage stellen
doch
EINHINUNDHERLIEBEN BEGINNT
•
Im Dickicht von Wurzeln und Maden
Sphärengeister entdecken
über die Illusion von Zeit und Ewigkeit fabeln
sich an Evidenzen von Klang und Duft
berauschen
eintauchen endlich
in Lichtkurven
Weltallmoleküle
im Andromedanebel
ein paar Schritte mit dir gehn
monochrom polychrom
DRACHENBLUTROT
LIEBESLUSTVERSUNKEN
•
Mit Dionysos die Flammen
des Bordeaux trinken
taumeln sich berauschen
lustekstatisch
mit Sappho singen
sich fallen lassen
zur Geisselalge zum Nacktfarn
zur Zapfenpalme
in der Transzendenz
des Fischauges
DEN KOSMOS UMARMEN
TRUNKEN
ÜBER FUNKENLINIEN SPRINGEN
SEIN VERWANDELN
•
Die Hand brennt wie ein Quasar
streicht
dem nackten Körper entlang
wolkenamorph das Nichts –
tizianrot der Traum
Smaragddrachen singen Liebe
ich umarme dich
im Mohntrank der Nacht
•
Eingeritzt der Vogelgesang
in den Brustkorbrippen
die Tropfen der Schönheit anbeten
im Blütenstaub
im Schleiernebel Orions singen
eine Pfeife rauchen
deine Hand in meine Hand
nehmen
später
nachts
SICH TRUNKEN LIEBEN
•
Ins silberne Gespinst einer Mandoline
verfängt sich
traumfingrige Daseinslust
der Sonnentau im Moor lacht
aus sich selbst heraus
Welten finden
in den Umarmungen der Erscheinungen
der Luftwurzeln der Illusionen
•
Träume umranken die Nacht
Jahrhunderte wanken
von Täuschung zu Täuschung