Als wir uns begegneten - Steve Lee - E-Book

Als wir uns begegneten E-Book

Steve Lee

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Beschreibung

Eine Liebesgeschichte, die zu Herzen geht. Nach 11-jähriger enttäuschter unglücklicher Ehe, fühlt sich Nicole einsam und verlassen und hat jeglichen Lebensmut verloren. Im Englischen Garten von München begegnet sie Steve, fühlt sich von ihm verstanden und zu ihm hingezogen. Steve selbst, der durch einen schweren Schicksalsschlag leidet, wird von Nicole magisch eingenommen und versucht ihr zu helfen. Sie verbringen den ganzen Nachmittag im Englischen Garten und beide fühlen, dass sie sich gefunden haben. Steve ladet Nicole zu sich nach Hause ein und Nicole nimmt seine Einladung an. Beide verbringen den ganzen Tag und eine berauschende Nacht miteinander. Durch Corona werden sie auseinandergerissen. Keiner weiß wo der andere ist und alles spricht dafür, dass Steve ein Opfer durch Corona geworden ist. Nicole gibt nicht auf. Wird sie ihn finden?

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 1

April 2020

Nicole hatte sich müde auf einer Bank im Englischen Garten von München niedergelassen. Es war Anfang April und die schon warmen Sonnenstrahlen hatten sie dazu animiert. Doch ihre depressive Stimmung wollte heute nicht von ihr weichen. Es war nicht ihr Unwohlsein oder ihre heftigen Kopfschmerzen, die sie in Unzufriedenheit und Depression stürzten, sondern die Einsamkeit, die sich jeden Tag mehr ausbreitete. Seitdem ihr Mann sie letztes Jahr verlassen hatte, kam ihr das Leben nutzlos vor. Dabei sehnte sie sich so sehr nach Liebe und dass da jemand war, der sie tröstete, schützte und an den sie sich anlehnen konnte.

Sie sah die vielen Paare, die durch den Park Hand in Hand schlenderten. Das schmerzte. Die Kinder, die herumtrollten. Das tat weh. Wie sehr hatte sie sich ein Kind gewünscht, aber er hatte es strikt abgelehnt. Und dann nach 11-jähriger Ehe, hatte er sich von ihr getrennt. Ungewollt schrie sie auf und erschrak, als ein Mann stehenblieb. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er sie besorgt. Sie sah zu ihm hoch und erblickte einen großgewachsenen Mann mit kastanienbraunen Haaren und 3-Tagesbart. Der Blick seiner dunklen Augen nahm sie gefangen. „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“, hörte sie ihn mit seiner Bassstimme fragen.

Sie nickte und fühlte sich nicht mehr so alleine. „Wer sind Sie?“, fragte sie, nachdem er Platz genommen hatte und fand, dass es eine blöde Frage war.

Er lachte kurz auf und drehte sich zu ihr und erwiderte „mein Name ist Steve Hentrich, 35 Jahre alt und ich bin Architekt.“

„Oh, so genau wollte ich es nicht wissen.“ Unverwandt sah er sie an.

„Ich bemerkte, dass Sie große Sorgen haben und verzweifelt sind“, entgegnete er. „Manchmal ist es gut, wenn man sich ausspricht, ...... auch mit einer Person, der man noch nie begegnet war. Wir Menschen leiden viel zu oft daran, weil wir zu wenig miteinander reden.“

Nicole schwang ihr rechtes Bein über das linke und wendete sich ihm zu. Durch seine ruhige, warme, dunkle Stimme fühlte sie sich beruhigt und stellte fest, dass sie sich von ihm irgendwie angezogen fühlte. „Rick, mein Mann ...... hatte mich letztes Jahr verlassen und ich bin von ihm so enttäuscht worden, glaubte ich doch, als ich ihm vor 11 Jahren mein Ja-Wort gab, dass ich seine große Liebe wäre. Seitdem fühle ich mich so nutzlos und diese Enttäuschung hat mir den Boden weggerissen.“

Ihre Augen trafen sich. „Wenn er sie verlassen hat“, erwiderte er, „dann ist er es nicht wert gewesen. Wenn Sie sagen, dass Sie glaubten, dass Sie seine große Liebe waren, dann vergessen Sie eins. Sie haben nicht gesagt, dass auch er für Sie die große Liebe war. Wollten Sie sich nur geborgen fühlen oder stand auch für Sie die Liebe zu ihm im Vordergrund?“

Nicole dachte nach. Ja, – sie mochte ihn, aber im Schlafzimmer hatte sie kein Feuer, keinen Vulkan gespürt. „Gibt es überhaupt die große Liebe?“, fragte sie versonnen.

„Ja, die gibt es. Meine Frau war für mich die große Liebe und ich möchte nicht einen Tag mit ihr missen.“ Seine Augen hatten jegliches Strahlen verloren. Sein Blick schien in die Ferne zu schweifen und er begann mit weitentrückter Stimme zu sprechen. „Meine Frau Tanja und mein 7-jähriger Sohn Luca sind vor zwei Jahren durch einen Geisterfahrer auf der Autobahn ums Leben gekommen.“

Ohne es zu wollen, hatte sich Nicoles Hand auf sein Knie gelegt. „Das ist ja furchtbar ...... dann ist Ihr Leid noch größer. Es ist schwer zu vergessen, ...... aber Sie haben eine große Liebe erleben dürfen und dafür sollten Sie dankbar sein. Ihre Frau hätte gewiss nicht gewollt, dass Sie sich verzerren.“

„Sie sind eine wunderbare Frau“, hörte Nicole ihn sagen. „Dass Sie Ihr Mann verlassen hat, ist für mich unbegreiflich.“ Er zögerte. „ich würde Sie so gerne näher kennenlernen. Ist das von mir jetzt unverschämt?“

Sie wurde von Gefühlen überflutet und wie aus einem inneren Drang heraus antwortete sie: „Ja, – ich möchte auch Sie sehr gerne näher kennenlernen.“ Sie strich sich eine Locke aus ihrer Stirn. „Seit langer Zeit fühle ich mich verstanden. Verstanden von einem Mann, den ich nicht kenne. Ihre warmen, verständnisvollen Worte .......haben bei mir ...... Gefühle ausgelöst. Ich kenne Sie nicht und doch fühle ich mich bei Ihnen geborgen, verstanden und .......angezogen. Und wir sind uns gerade erst begegnet. Ich glaube ......ich bin nicht bei Sinnen. Lachen Sie mich jetzt einfach aus.“

„Nein, das mache ich ganz gewiss nicht. Vielleicht finden Sie es jetzt als eine plumpe Anmache, weil ich das Gefühl habe, als kenne ich Sie schon ewig. Und wenn wir uns öfters sehen könnten, dann machen Sie mich sehr glücklich.“ Er legte seinen rechten Arm über ihre Schulter. „Es wird langsam kühl.“ Er zögerte weiter zu sprechen und Nicole hatte das Empfinden, dass er nach Worten rang. „Ich habe in Pullach ein kleines Haus. Wir können uns doch dann bei einem Glas Wein unterhalten, aber bitte glaube mir, ich habe keine böse Absichten. Glaubst du mir?“

Nicole drückte sich näher zu ihm heran und sah ihn tief in seine Augen. „Mein Name ist Nicole, Nicole Sommerfeld. Ich bin 33 Jahre und Verkäuferin in einem Modehaus. Das du, hast du mir schon vorweggenommen. Ja, gerne können wir zu dir fahren. Aber ich hoffe, dass du ein Kavalier bist und nicht nur die Absicht hast, mich flachzulegen.“

„Niemals würde ich das machen. Niemals würde ich mit einer Frau ins Bett gehen, wenn auch sie nicht die entsprechenden Gefühle besitzt.“ Er erhob sich und streckte ihr beide Hände entgegen, die sie annahm. „Eigentlich“ erwiderte Nicole, „fühle ich mich heute gar nicht gut und sollte wohl besser ins Bett gehen. Alleine! Aber da wir uns so seltsam kennengelernt haben, gehe ich mit dir.“

Nicole spürte seine warme Hand, als sie zum Parkhaus gingen. Wie lange war es her, dass sie ein Mann führte. Als sie hinter ihm herfuhr, war sie das erste Mal nach langer Zeit glücklich. Sie wusste, dass sie sich verliebt hatte. Verliebt in einen Mann, den sie gerade einmal getroffen hatte. War das der Beginn einer wirklichen ehrlichen Liebe?

Sie konnte nicht weitergrübeln, da Steves Auto langsam abbremste und in die Garage einer großen Villa einfuhr. Kleines Haus, da hat er mich schon mal belogen, dachte sie. Sie parkte vor seiner Garage und er machte ihr die Tür auf. Sie musste daran denken, dass ihre Mutter einmal gesagt hatte, wenn das ein Mann macht, ist entweder das Auto oder die Frau neu. Der Weg zum Hauseingang war von Rosenbäumen flankiert und sie konnte sich vorstellen, wie diese im Frühjahr ihre Pracht ausbreiteten. Der große Garten war mit viel Liebe gepflegt und sie ahnte, dass hier seine Tanja gewirkt hatte. Sie spürte, wie er wieder ihre Hand nahm und mit ihr in das Haus ging.

„Du hast ja ein so liebevoll gepflegtes Haus“, äußerte sich Nicole. Steve blieb stehen und sie hatte dabei das Gefühl, dass sie das nicht hätte sagen sollen. Seine Stimme hatte einen traurigen Klang, als er antwortete. „Der Garten wurde von meiner Tanja angelegt. Sie hatte so viel Liebe zu der Natur und ganz besonders liebte sie die Rosen. Ich habe alles unverändert gelassen und bin bemüht, alles in ihrem Sinne zu pflegen und nichts zu verändern.“

Steve führte sie ins Wohnzimmer. Auch hier war alles so liebevoll eingerichtet, dass man sich nur wohlfühlen konnte, und Nicole war sich sicher, dass auch hier die Handschrift von seiner Tanja gewirkt hatte. Auf dem Klavier stand von ihr ein Bild. Sie hatte sich über eine rote Rose gebeugt und schielte pfiffig in die Kamera. Sie war bildhübsch und strahlte viel Sexappeal aus.

„Du schaust sehr intensiv auf meine Tanja.“ Sie erschrak und fühlte sich ertappt. Sie wendete sich zu ihm und blickte in tieftraurige Augen. Wie musste er sie doch geliebt haben. Nicole ging zu der kleinen Hausbar und nahm dort Platz.

Sie tippte leicht mit der Hand auf den neben stehenden Barhocker. „Bitte setze dich zu mir.“

Ohne zu antworten, holte er aus dem Kühlschrank eine Flasche Champagner und schenkte ein. „Zuerst“ begann er, „wollen wir anstoßen und unser du begrüßen.“ Der Klang der Gläser erweckte in ihr seltsame Gefühle. Auf sie stürzte ein Gefühl ein, was sie so noch nicht erlebt hatte. Sie ahnte, dass es der Verbote einer Liebe war. Sie verstand nicht, warum sie sich in einen Mann verknallt hat, der für sie doch immer noch fremd sein musste. „Du machst ein so verklärtes Gesicht“, hörte sie ihn, wie aus einer fremden Welt sagen.

„Darf ich dir etwas sagen?“, begann sie. Er nickte und sah sie erwartungsvoll an. „Ich habe es im Park ja schon bereits angeschnitten. Also, meine Oma hat mir einmal gesagt, wenn man zu einem Menschen Gefühle hegt, dann soll man es sagen. Oft wird darüber geschwiegen und dadurch nimmt alles einen falschen Verlauf. Wenn eine negative Antwort erfolgt, dann hat man nichts verloren. Wenn man nichts sagt und die Antwort wäre positiv