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Dreizehn Jahre Angela Merkel, eine Wendezeit für die Bundesrepublik Deutschland, in Versen und Reimen: von der ehemaligen Aktivistin in der DDR über die Vorsitzende der CDU zur Kanzlerin in verschiedensten Rollen: Erfolgreiche im In- und Ausland, Maklerin, Klimakanzlerin, Rätselhafte, Opportunistin, Gastgeberin, Abschieberin, Fußballfan, Machtverliebte, Resignierte, Verliererin u.a.m.
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Seitenzahl: 43
Skuld
Was ist des Deutschen Vaterland?
Die Treue
Die Erwählte
Die Parteivorsitzende
Die Rätselhafte
Die Taktikerin
Die Oratorin
Die Klimakanzlerin
Die Lobbyistin
Der Fußballfan
Die Machtvolle
Chefsache Bildung
Die Maklerin
Die Gastgeberin
DieAbgehobene
Die Ungastliche
Die Unfehlbare
Die Zauderin
Die Geschlagene
Exklusivinterview
Die Altkanzlerin
billerantik.de
Deutschlands Zukunft
ist der Vergangenheit geschuldet.
Wird eine andere nicht geduldet?
Unser Schicksal bestimmt die Norne:
Wir fangen immer wieder an von vorne,
und am Tunnelende gibt’s kein Licht.
Eine eigne Zukunft haben wir nicht?
Ein Schicksal, dem er sich verband,
die Erde in Europas Herzen,
die Geschichte, auch mit ihren Schmerzen,
die Sprache, die alle verbindet,
die Sitten, die er hier vorfindet,
der Aufbau in der Nachkriegszeit,
der Friede und die Einigkeit.
Ein Land,
das weltweit anerkannt,
dem alle sind willkommen,
die Freien und die Frommen,
ein jeder, der mit seiner Kraft
ein friedfertiges Deutschland schafft,
wo auch die Schwachen
Grund haben zu lachen,
und jeder ein Fleckchen Erde,
wo er bestattet werde.
In diesen Tagen bringt man vor,
Merkel ist Tochter vom Pastor
und damit Garant der Tugend, Dank sei Gott!
Dabei hat man vergessen,
dass sie im Vorstand gesessen
der Freien Deutschen Jugend, FDJ.
„Da keiner mich danach gefragt,
was ich als FDJlerin getrieben
hab ich dazu auch nichts gesagt.
Untadelig bin ich geblieben.
Ich hab gelernt, mich anzupassen.
Ich war im Grunde nie zu fassen,
vermied es, jemals anzuecken,
hab‘ eine Akte ohne Flecken.“
„Wie ihr alle wisst,
war ich früher Sozialist
propagierte den Kommunismus
als idealen Humanismus.
Ich wollte tun
was opportun.
Nach der Wende Separatist
glaubte ich, dass besser ist,
die DDR zu konservieren,
um die Macht nicht zu verlieren.
Ich konnte tun
was opportun.
Die Einheit ließ mir keine Ruh,
fand Anschluss bei der CDU,
obwohl dort neben Christen
auch Kapitalisten sitzen.
Ich musste tun
was opportun.
Als Chefin von Regierungen
unterschiedlichster Legierungen
War ich Ökologist und Utopist
Realist und Revisionist
Ich versuchte zu tun
was opportun
Verführt von Extremisten
und bösen Anarchisten
ist mein Volk heute verwirrt.
Ich selber habe nie geirrt
Ich musste tun
Was opportun.“
Foto Sonja F.
„Ich lebte in der DDR,
als noch der Russe war ihr Herr.
Die Freiheit litt zwar große Not,
doch warn wir lieber rot als tot.“
Ethisch betrachtet ist ihr Vorleben
nicht geeignet zum Vorleben.
Frau Merkel, die uns ungerührt
in ein neues Deutschland führt,
gewiss, dass sie im Lichte
der werdenden Geschichte
als Kennerin des Histo-Mat,
die Zukunft klar vor Augen hat.
Wenn dem das Volk nicht folgen kann,
dann liegt das einfach nur daran,
dass Menschen antiker Klassen
die Entwicklung nicht erfassen.
Die Wahrheit kennt nur die Partei
und Angela war vorn dabei.
Sie als Kommunistin wusste,
was historisch kommen musste.
Sie hieß Flüchtlinge willkommen,
die zwangsläufig gekommen
wären, laut Histo-Mat.
So setzt man seine Gegner matt.
Soll man sie mit einer Königin vergleichen?
Ist sie nicht mächtiger und genauso klug?
Sie ist vom Volk, zählt nicht zu den Reichen
und kennt beim ersten schon den letzten Zug.
Sie muss Politik nicht vom Blatt ablesen,
die andere sich ausgedacht.
Ist sie nicht immer schon freier gewesen
und hat drum fröhlicher gelacht?
Sie wohnt nicht in herrlichen Palästen,
nennt nicht viele Schlösser mein.
Sie ist nicht Königin auf allen Festen
und muss nicht die Sklavin der Riten sein.
Solang er lebt, der Mensch die Freiheit liebt,
solang weiß er, wem er den Vorzug gibt.
(nach Shakespeare: Shall I compare thee…)
Wie war das noch gleich
damals im Dritten Reich?
Parteitag war’s
und Gottesdienst zugleich.
theworldnews.net
Durch Unterwerfung und Verehrung
zu Ruhm und Machtvermehrung.
Es jubelten die Chöre,
es klatschten die Klaqueure.
Es standen tausend wie ein Mann
zu der, die alles, glaubt man, kann.
Sie hörten auf zu denken,
ließen sich vom Bauche lenken.
Wo die Parteiräson obwaltet,
wird alles andre abgeschaltet.
Verwundert reibt man sich die Augen:
Soll das zur Willensbildung taugen?
„Es war ein Tag der Huldigung.
Ich bitte um Entschuldigung:
Die Höflinge und Funktionäre
wollten, dass ich Königin wäre.“
„Das Volk, hör ich, schwärme,
von meiner Herzenswärme,
weil ich mich mit Güte,
um Verständigung bemühte.“
Gelingt ihr was, ist sie der Macher;
wenn nicht, ist’s Schuld der Widersacher.
Mitleid empfindet dann das Volk.
Es leidet mit beim Misserfolg.
Drei Wurzeln hat der Backenzahn.
Auf jede davon kommt es an.
Christlich die erste, die zweite liberal,
die dritte nennt sich gar sozial.
Sein Platz im Mund ist oben rechts
beim Menschen beiderlei Geschlechts.
Als eine Wurzel im Zahn
unerwartet wehgetan,
war das für den zwar misslich,
doch da diese Wurzel christlich
und nur von Karies erfasst,
war der Schmerz noch keine Last:
Der zweiten Wurzel, liberal,
war die erste ganz egal.
Solang der Schmerz nicht heftiger,
mahlte der Zahn noch kräftiger.
Doch Fäulnis macht auch hier nicht Halt:
Als es 'ne Nuss zu knacken galt,
die hart und ziemlich groß war,
stand die soziale Wurzel bloß dar.
Es war, das wurde alsbald klar,
die Last zu groß für den Molar.