Diesseits der Unterwelt - Johannes Kettlack - E-Book

Diesseits der Unterwelt E-Book

Johannes Kettlack

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Beschreibung

Wie Cerberus liegt der Felsen zwischen den Welten. Noch leben wir diesseits der Unterwelt, in Schweden und in Deutschland. Wie in einem poetischen Tagebuch werden Eindrücke, Gedanken und Vorschläge zur Besserung in Versen fixiert: gefällige Natur und schreckliche Kriege, populäre Politik und leidende Menschen, Zuversicht und Pessimismus. Das Gehirn wartet auf mit überraschenden Antworten. Besonders zu früher Stunde wird man reich beschenkt. Wie aus dem Nichts präsentiert es Antworten auf ungewöhnliche Fragen, treffende Verse oder erste Entwürfe für Balladen.

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Inhaltsverzeichnis

23.05.2023

Weltall

25.5.2023

Treue

Wörter

27.05.2023

Zweiter Frühling

28.5.2023

In Stockholm

In Kiew

In Erfurt

29.05.2023

Neue Freunde

31.05.2023

Liebeskonto

1.06.2023

Obrigkeit

2.06.2023

Vater Staat

3.06.2023

Deutscher Inquisitor

5.06.2023

Der Untertan

6.06.2023

Auf den Grund

Die Taucher

7.06.2023

Künstliche Intelligenz

8.06.2023

In kleinstem Kreise

12.06.2023

Gespaltene Zunge

13.06.2023

Danke, danke!

De Verlosser

15.06.2023

Die alten Stare

19.06.2023

85 Jahre im Land

20.06.2023

Eigentor

23.06.2023

Drei Mann an Bord

25.06.2023

Eine Frau fürs Bunte

Bärendienste

26.06.2023

Die rechte Gunst

28.06.2023

Die Schwedin in Aruba

29.06.2023

Nicht Manns

30.06.2023

Sommerwind

1.07.2023

Himmelreich

2.07.2023

Wären Politiker...

Beredt stimmlos

3.07.2023

Abbau

5.07.2023

Glocken aus Gescher

6.07.2023

Nomen est omen

Zwei linke Schuhe

7.07.2023

Ent-Täuschung

9.07.2023

Toxisch

13.07.2023

Alle Menschen haben Träume

14.07.2023

Reichsgründer

18.07.2023

Surströmming

21.07.2023

La Belle

26.07.2023

Föten ohne Formalin

29.07.2023

Die Kiefer

Das Netz

30.07.2023

Leid sei die Quelle

31.07.2023

Ein Leben

2.08.2023

Vater des Gedankens

4.08.2023

Donald

5.08.2023

Fette Gänse

07.08.2023

Das Mädchen von Kilkeel

8.08.2023

Der Hund

16.08.2023

Ich leide

17.08.2023

Das Schloss

18.08.2023

Grüne Fakten

19.08.2023

Politik ist Macht

20.08.2023

Austritt

Koran in Stockholm

Amnesie

24.08.2023

Mein Gehirn

25.08.2023

Ein Unding

26.08.2023

Steinzeit

29.08.2023

Wie gehabt?

29.08.2023

Unterm Schnee

30.08.2023

Erfolgsmensch

31.08.2023

Aiwanger: Schuss in den Ofen

1.09.2023

Der alte Lehrer

Die Zeit

5.09.2023

Ein Mensch wie wir

6.09.2023

Svenssons Flucht

7.09.2023

Die Natur kann nicht verlieren

9.09.2023

Brandmauern

10.09.2023

Deutschlandpakte

12.09.2023

Gefährliche Schönheit

13.09.2023

Fremde

14.09.2023

Freundschaftsdienst

Ein letzter Schmetterling

16.09.2023

Vermessen

17.09.2023

Cerberus

18.09.2023

Glück gehabt?

19.09.2023

Bruderzwist

20.09.2023

Bußfertigkeit

21.09.2023

Abschied

23.09.2023

Wie eine Sturmflut

24.09.2023

Das eine nicht ohne das andere

25.09.2023

Der Sommer war sehr gut

Ende der Idylle

22.10.2023

Appell

8.11.2023

Absturz

12.11.2023

Nie wieder

Akrostichon

18.11.2023

TikTok

19.11.2023

Kriegstüchtig

21.11.2023

Staatsräson

Apposition

Der kranke Mann an der Spree

25.11.2023

Reichlich ist der Tisch gedeckt

30.11.2023

Der Henker

1.12.2023

Eintagsfliege

2.12.2023

Wir

4.12.2023

Der See von Pisa

7.12.2023

Auserwählt

8.12.2023

Komplize

11.12.2023

Fassade

12.12.2023

Leitkultur

13.12.2023

David und Goliat

16.12.2023

Die Luft

17.12.2023

Irrtum

Abschied der Seele

Nordic Summer

21.12.2023

Der Dritte zum Skat

23.12.2023

Egal

24.12.2023

Der Unterschied

Rechtshänder

25.12.2023

Das Herz des Bischofs

Wolken

2030: Am Strand von Gaza

Über den Autor

23.05.2023

wallsdesk.com

Weltall

Das Weltall dreht ein großes Rad

Das nie ein Mensch beeinflusst hat

Ob er sich freut oder empört

Sein Rufen wird dort nicht gehört.

25.5.2023

Treue

Als mich kein Bratenduft mehr betörte

Als ich den Kuckuck nicht mehr hörte

Als die Biene nicht mehr summte

Alles um mich herum verstummte

Als im Rosengarten der Duft

Verflogen war wie auf der Flucht

Als alles, was das Sein versüßte

Mit Abwesenheit grüßte

Da gaben mir zu meinem Glück

Wörter die Sinne zurück

Wörter, an denen Düfte kleben

In denen Klänge weiterleben

Wörter wie Amsel, Kirsche, Nelken

Erinnerungen, die nie verwelken

Die Blütenwörter meiner Sprache

Bewahren mich vor Dauerbrache.

Wörter

Wörter sind keine Noten

Wörter sind mehr als Klang

Wörter sind auch Boten

Magischer Gesang.

27.05.2023

Zweiter Frühling

Nach der grauen Jahreszeit

Die lang war wie ′ne Ewigkeit

Braucht der Mensch ein neues Leben

Ein Frühling allein kann das nicht geben.

Überdrüssig der Dunkelheit

Müd‘ und vollerTraurigkeit

Kann eine Blüte nicht genügen

Er braucht mehr, um sich zu vergnügen

Er reist dem Flieder hinterher

Bis auch der letzte blüht nicht mehr.

28.5.2023

In Stockholm

Mit 18 will man innig lieben

Nicht eine Zukunft gestalten

Nicht seine Zeit verwalten

Nicht fragen, wo sie geblieben.

In Kiew

In Kiew will man überleben

Unabhängig sein und frei

Den Kindern ein Land übergeben

In dem ein jeder glücklich sei.

In Erfurt

In Erfurt fehlt der Zukunftsglaube

Man sieht das Land im Niedergang

Wo man das Volk beraube

Und Freiheit ersetze durch Zwang.

29.05.2023

Neue Freunde

Ob Materie oder Energie

Die eine gibt’s ohne die andre nie

Ein Baum, der keine Knospen hat,

Stirbt, weil dann auch kein Blatt.

Was man lange Zeit vergaß:

Kraft ohne Kohle, Öl und Gas

Lässt die Länder wichtig werden

Die reich an Metallen, selt‘nen Erden.

Will man auf Fossiles verzichten

Muss man sich nach solchen richten.

31.05.2023

Liebeskonto

Vom Vater war sie gezüchtigt worden

Unverzeihlich im Hohen Norden

Das Kind, das nach Liebe trachtete

Litt, weil es niemand beachtete

Es fand die Eltern schuldig

Wurde trotzig, ungeduldig.

Als Korrespondentin in den Staaten

Beschrieb sie nur schlimme Taten

Es war, als ob die böse Welt

Ihr unbarmherzig nachgestellt

Mit 40 gibt sie dies Leben auf

Lässt der Natur ihren Lauf.

Bekommt ein Kind, verspricht ihm Liebe

Ach, wenn ihr dafür die Zeit nur bliebe!

Sie ahnt, dass Karriere und Kind

Im Alltag schwer zu meistern sind.

Doch soll ihr Sohn nicht wie sie

Leiden ohne Therapie.

Sie legt ihm ein Vermögen an

Damit er sich Hilfe leisten kann

Was ihm die Mutter einst gestohlen

Soll er sich vom Konto holen

Als wenn ’ne Blume, die verdorrt

Im Regen leben würde fort.

1.06.2023

Obrigkeit

Man kann den Gerichtsplatz finden

Auf der Grenze zwischen den Gütern

Der Grundbesitzer Ström und Linden

Den damaligen Gesetzeshütern.

Hier wächst auch heute noch kein Baum

Steingeröll sinnlos verstreut

Wüste in sonst grünem Raum

Und Urteile, die nie bereut.

Hier ruhen nicht die Gebeine

Von Männern, die man Helden nannte

Hier starben verachtet und alleine

Frauen, die man köpfte und verbrannte.

Hier wollten sich Gerechte rächen

Mit höllischen Strafen

Für verzweifelte Verbrechen

Von Schiffbrüchigen ohne Hafen.

Zu lesen steht im alten Text

Von junger Magd und ihrem Kind

Die, von Geistern verhext

Verwehen sollten mit dem Wind.

Der Gutsherr hatte sie geschwängert

Dann vor dem Richter bezeugt

Was ihr Elend noch verlängert

Er habe das Kind nicht gezeugt.

Die junge Mutter wider Willen

Ehrlos weil ohne Mann

Ertränkte ihr Kind im Sillen

Weil kein Mensch so leben kann.

Ohne Kopf verbrannt auch Stina

Von ihrem Mann wie Vieh behandelt

Sie rächte sich anders als Nina

Mit Arsen dem Brei anverwandelt.

Über den Hügeln fegt der Wind

Hinweg die alten Geschichten

Von Stina, Nina und dem Kind

Als könnte man Seelen hinrichten.

2.06.2023

Vater Staat

Weil’s ihm zu Hause nicht gefiel

Verließ er sein Heimatland

Von Schweden hielt er sehr viel

Wo er eine Bleibe fand.

Milch und Honig flossen nicht

Er brauchte Geld für Drogen

Er stand bald schon vor Gericht

Hatte geraubt und betrogen.

Der Staat hatte Recht gesprochen

So sah es auch sein Advokat

Und weil er das Recht gebrochen

Folgte die Ausweisung der Tat.

Das will der Syrer nicht verstehn

Will in sein Land nicht mehr zurück

Freiwillig will er nicht gehn

Das sei nicht sein Weg zum Glück.

Von seinem Beistand gut beraten

Lässt er sich auf gar nichts ein

Was die Behörden auch taten

Er stimmte zu nur zum Schein.

Ob arm, ob reich