Querlüftung - Johannes Kettlack - E-Book

Querlüftung E-Book

Johannes Kettlack

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Beschreibung

Unser Land leidet unter Atemnot. Es droht an verbrauchter Luft zu ersticken. Internationale Konflikte sollen wieder auf archaische Weise gelöst werden. Professionelle Journalisten wollen Politik machen. Politiker, mit Vollmachten ausgestattet, haben sich verfahren und finden aus der Sackgasse nicht mehr heraus. Die Staatsbürger haben den Verdacht, als Saisonartikel behandelt zu werden und die Leute auf der Straße, ohne Mut zu eigener Meinung, laufen unkundigen Hirten hinterher. Die Alten, wissend dass die Heimreise zum Urlaub gehört und der Niedergang zum Fortschritt, verlieren den Glauben an eine bessere Zukunft.

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Seitenzahl: 37

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An Glück können wir uns nur erinnern. Es ist überall…aber nur dem Aufmerksamen vergönnt.

Nach: Iwan Alexejewitsch Bunin

Inhaltsverzeichnis

Alte Luft

Von Kriegern

Auserwählt

Anti-Semiten

Apokalypse

Giftige Wolken

Nicht Christ, nicht Demokrat

Unterschied

Kollateralschaden

Appell

David oder Goliat

Donnerwetter

Tot in bester Absicht

Ein neues Nest

Kriegstüchtig

Jeder Krieg

Hoffnung

Von Journalisten

Giganten

Ins selbe Horn

Aus zweiter Hand

Experten

Das Frettchen

Inszenierung

Framing

Illners Hundeschule

Rebellion

Vorführung

Verschwörung

Von Politikern

Nicht jeder

Politik kann jeder

Exkremisten

Singen

Im Luftschloss

Auf den Weg gebracht

75 Jahre Grundgesetz I

75 Jahre Grundgesetz II

75 Jahre Gleichheit III

Ihr und wir

Dicke Luft

Der Dritte zum Skat

Feudaler Knecht

Saulus oder Paulus

Der See von Pisa

Sommerinterview

Schröder wird 80

Wie Zigarren

Der kranke Mann an der Spree

Weltmeister

Außenpolitiker

Wahlverlierer

Von Staatsbürgern

Joachim

Die Eckigen: Meuthen und Maaßen

Wagenlenker

Spaltung

Freier Bürger

Aufgeweckt

Rechtshänder

In der Mitte

Die Gedanken

E-Motor

Aufarbeiten

Leitkultur

Erinnern

Ideologen

Macht

Der Dumme

Auf dem Souq

Verschwörer

Demokratisch

Bürgerpflicht

Protest

Nutznießer

Das Öffentliche

Mensch gegen Mensch

Von Leuten

Nicht staatlich

Magnolie

Heimat

Genitiv

Am Fluss

Mit bestem Gruß, Olearius

Richter

Die Sünder von Sylt

Fußball

Seemanns Garn

Tagträume

Reichlich ist der Tisch gedeckt

Von Alten

Nach unten

Das alte Paar

Auf Sand

Noch

Repair Café

Eintagsfliege

Vorbei

Fassade

Die Welt ist leise

Das Ich

Müde

Der Präsident

Rosis Malheur

Sargträger

Zurück

Nordic Summer

Sahara

Register

Alte Luft

Die Luft ist stickig und verbraucht

Wie wenn von jedermann geraucht

Die Fenster verschlossen immer

Wie die in einem Sterbezimmer

Die Schüler sind daran gewöhnt

Nur der neue Lehrer stöhnt

Ruft schon beim Kommen „Unerträglich!

Lernen ist hier unmöglich

Dass euch die schlechte Luft nicht stört!“

Der gute Mann ist sehr empört

„Habt ihr nicht Angst, dass ihr erstickt?“

Wie immer haben sie genickt

Sie kennen seine Reaktion

Seit Monaten schon

Es nimmt alles seinen Lauf

Er reißt Tür und Fenster auf

Er gibt den Hinweis, quer zu lüften

Bei frischem Wind und Blumendüften

Doch die Schüler klagen bald

Es werde ihnen viel zu kalt

Der moderne Mensch, bewegungsarm

Hat’s lieber gemütlich warm

unsplash.com

Von Kriegern

Krieger, die Jagdhunde der Herrenjäger

Auserwählt

Im Frieden sind wir alle gleich

Ob Kleinstaat oder Riesenreich

Ob Briten oder Semiten

Sunniten oder Schiiten

Ob Landarbeiter oder Scheich

Wer sich dünkt auserwählt

Und seinen Wert dreifach zählt

Mag das tun privat

Tut es ein ganzer Staat

Zerstört’s die Ordnung der Welt

Was wir zur Zeit erleben

Lässt die Erde beben

Wo Krieger die Welt zerstören

Muss die Menschheit sich empören:

Alle Menschen wollen leben

Ach, riefen doch die Mächt’gen Halt!

Die Kriege wär‘n zu Ende bald

Anti-Semiten

All ihr Semiten

Die so viel litten

Habt in historischem Bogen

Einander böswillig betrogen

All ihr Semiten

Ob Juden oder Schiiten

Seid in Ewigkeit

Zu einem Frieden nicht bereit

All ihr Semiten

Habt weder durch Druck noch Bitten

Den Frieden gewollt

Aber zu viel Blut gezollt

Anti-Semiten sind wir alle

Ob im Palast oder im Stalle

Die mit großem Unbehagen

Euren Kampf nicht mehr ertragen

Apokalypse

Für Gaza-Tote warme Reden

Kanonen für ein neues Eden

Getötet werden Frauen und Kinder

Als wären sie schlachtreife Rinder

Patronen und Gewehre

Für Israels Soldaten

Sind Deutschland eine Ehre

Sühne für alte Taten

Millionen Menschen sind entsetzt

Es wird das Völkerrecht verletzt

Die Deutschen sind verlegen

Tun aber nichts dagegen

Wie ewig die Gezeiten

Setzt sich das Unrecht fort

Es ist kein friedlicher Ort

Wo die vier Reiter reiten

Giftige Wolken

Die Wolken über dem Streifen

Sind giftig-schwarz und dicht

Regen enthalten sie nicht

Und keinen Silberstreifen

Von tausend Bomben entfacht

Verzehrt das gierige Feuer

Das höllische Ungeheuer

Was das Leben ausmacht

Und da, wo die Sonne scheint

Und nachts die Sterne funkeln

Vergisst man die im Dunkeln