Mäanderzahler - Johannes Kettlack - E-Book

Mäanderzahler E-Book

Johannes Kettlack

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Beschreibung

Ob mit oder ohne Politik, das Leben mäandert wir ein Fluss, der nach Norden fließt und nach Süden, nach Westen und nach Osten. Und immer nach unten. Er ist uns einmal nach, dann wieder fern. Er kommt auf uns zu und verabschiedet sich wieder. Er kann schenken und beschränken, friedlich sein oder unser Feind, herzlos oder generös. Ob wir in einer Zeitenwende leben oder nur in einer Wende der Gezeiten wird sich zeigen. Ganz gleich, was der Mensch tut, der Mäander fordert Tribut, wir müssen zahlen. Am Ende mit dem Leben. 100 Gedichte, die Bezug nehmen auf politische und private Ereignisse, auf öffentliche Persönlichkeiten und private Freunde. Es sind Beobachtungen, Einsichten, Überlegungen und Meinungen; Schnappschüsse, kein vollendeter Film. 20 der Gedichte sind auch im ChatGPT-Modus verfasst worden.

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Cover: Collage; pixnio.com Rückseite: Duhnen, Photo privat

„...aber in der neuen Welt erkannten sie sich nicht wieder“ Michail Jurjewitsch Lermontow

Inhaltsverzeichnis

Gedicht

Was ich so tue

Mit Blüten

Mäandertaler

Im Zug nach Hamburg

Gezeitenwende

Tutti Frutti

Rote

Mitleid

The Road Not Taken

Im Metropol

Schaumwein

Deutschland ist ein reiches Land

Kopfüber

Erinnerungskultur

Kapitalismus in reiner Form

Mehrwert

007

Lügt mein Spiegel

Ziffer und Zahl

Aufmarschgebiet

Artgerecht

Einst war die Erd'

Zensur?

Grünes Schicksal

Ins Leere

Sprach-Politik

Pyrrhussieg

Machterhalt

Profiteure

Bildungsmisere

Matheunterricht

Theatercoup

Pipeline

Kolonie

Preußisches Wahlrecht

Müde Leoparden

Vergeigt

Narrenfreiheit

Das Gute und die Guten

Die Karawane

Widerstandsbewegung

Das Dritte Rom

Das Kind

Kirche

Chamberlain

Wir werden nicht verenden

Altersmilde

Jauchtest

Welcome Tower

Soldaten in Zivil

Rattenfänger

Tabus

Die Zunge

Armbinden

Frisch gewagt

Alte Lachse

Flusspferde

Habecks Insolvenz

Nichts ist interessanter

Im Karussell

Wumms

Tatjana aus Samara

Pazifisten verkappt

Schuldenmilliardär

Olaf der Schweiger

Mit Perücke

Nancy Faeser

Dübeln

Proporz

Inquisition

Jürgen

Wagen-Knecht

Wo sie recht hat

Amrande

Sahras schwarzer Tag

Friedensmanifest

Mannschaftsführer

Ausgeschieden

Nein heißt nein

Zu kurz gesprungen

„Hausarbeit“

moderne lyrik

Gedanken einer Britin zum Tod ihrer Königin

Royale Bestattung

London im September 2022

Dynastie

Drag Queen

Der braune Brief

Verdeckter Aktivist

Xi Jinping

Intelligente Kunst

Die alte Zeit

Priester und Propheten

Das Schiff in der Wüste

Wir und die Welt

Der Mensch an der Küste

Einschlagen

Wörter

Quantenpolitik

Anders als bei Tieren

Paulchens Traum von Energie

Jung und Alt

Verschmäht

Die Mutter

Schwangerschaft

Känguru

Wer ist schon gern allein

Im Wartezimmer

Warme Hände

Du guter Freund, mein Herz

Individualismus

Koordinaten

Ausflug

Der Stein

Totenbrief

Warum

e gleich m mal c hoch 2

Nordischer Sommer

Neujahr 2023

Gedicht

Ein Gedicht

ist keine SMS

verfasst in Eile und in Stress.

Ein Gedicht

ist wie ein Stern,

zum Überfliegen zu fern.

Im CHATGPT-Modus; Aufforderung: Gedicht soll

enthalten „ist keine SMS, ist ein Stern“, 4

Strophen:

Ein Stern am Himmelszelt so fern,

erstrahlt in seiner vollen Pracht.

Keine SMS kann ihm das Licht nehmen,

das er seit Anbeginn der Zeit entfacht.

Er leuchtet still und unbewegt,

ein Symbol für unendliche Weiten.

Kein Netzwerk kann ihm je den Ruhm nehmen,

den er durch seine Schönheit verbreiten.

Mag das Handy auch noch so wichtig sein,

der Stern am Himmel wird immer bleiben.

Er zeigt uns die Schönheit der Natur,

Die wir in unserer Hektik oft vergessen zu treiben.

Lasst uns seine Kraft und Macht,

in uns aufnehmen und bewahren.

Denn auch wenn wir uns auf Technologien

verlassen

wird der Stern am Himmel immer wahren.

Was ich so tue

Vor dem ersten Glas Wein

Was ich so tue? Ich sitze da und denke nach. Bevor ich mir den Schenkel brach kannte ich keine Ruhe habe gehämmert und gesägt angepflanzt und ausgesät geflickt und repariert und wahrgenommen was passiert. Und manchmal schreib ich ein Gedicht.

Was ich noch tue?

Ich sitze da und schaue

in aller Ruhe

auf den See mit seinen Möwen

auf den Garten mit seinen Löwen-

mäulchen und die Fliederlaube.

Ich lausche der Ringeltaube

die sich in aller Offenheit

auf ihre Zukunft freut.

Und dann schreib ich ein Gedicht.

Was ich so mache

mit der Zeit?

Nichts! wenn ich ehrlich bin.

Ich bin bereit

die ganze Sache

zu vergessen

selbst das Trinken und das Essen.

In meinem Alter

hab ich dafür

einen Verwalter

Der öffnet mir die Tür

zu meinem Zimmer.

Einmal wird es sein für immer.

Dann schreibt CHATGPT das Gedicht.

Mit Blüten

Nach dem zweiten Glas Wein

Man könnte einen Schrecken kriegen,

wenn ringsherum wie Fliegen

Freunde und Verwandte,

die man einst „meine“ nannte,

weg sind, und wir sie nie wiedersehen

Wie schön, wenn man in hohem Alter

immer noch sein eig'ner Verwalter.

Ich bin der Kirschbaum im April,

der noch lange leben will

mit Blüten, die noch nicht verwehen.

Mäandertaler

Er wirkt seltsam unentschlossen

Er ist mal so, mal so geflossen

Einmal kommt er uns entgegen

Dann ist er weit abgelegen.

Der Fluss, der so gemächlich fließt,

der große Bögen genießt,

mäandert in der Türkei

und bei uns, er ist so frei.

Wie der Fluss wild verschlungen

ist es der Politik nicht gelungen,

eine Richtung vorzugeben,

ohne sie wieder aufzugeben.

Jedem neuen Versuch

folgen Verwirrung und Fluch.

Und wir braven Mäandertaler

sind die Dummen: Nettozahler.

Im Zug nach Hamburg

„Ankunft in 0 Minuten“

Der Zug verlangsamt die Fahrt

Das passiert auf allen Routen

Ist das die neue Gegenwart?

Nein! Sagt mir die Vernunft

Beides kann nicht sein

Noch liegt die An- in der Zukunft

Alles andere ist Schein

Das Jetzt ist eine Chimère

Alles kommt oder ist vergangen

Der Mensch tut, als ob Jetzt wäre

Ohne Reue, ohne Bangen

Futur ist alles oder Passé

Planen oder Erinnern

Es gibt keine Gegenwart per se

Sie gibt es nur im Innern

Der Mensch wünscht sich ein langes Jetzt

Ohne Anfang und Ende

Doch weil immer gehetzt

Sprechen dagegen Bände

Der Traum von einem ew'gen Nun

Das der Prophet verspricht

Hat mit dem Weltall nichts zu tun

Das gibt es nicht

Gezeitenwende

Ist es das Ende, wenn das Meer verblutet

und sein Anfang, wenn es die Fläche flutet?

Es ist die Gezeitenwende

zugleich Anfang und Ende

Solang der Mond am Himmel steht

die Sonne scheinbar untergeht

passen Ebbe und Flut

zusammen wie Feder und Nut

Es bleibt nie lange unbewegt,

das Meer bis es sich wieder regt,

ist Zukunft und Vergangenheit

Hoffnung und Befangenheit

Tutti Frutti

Wer hat uns alle verwöhnt

Wer hat uns mit allem versöhnt

Wer hat uns gehätschelt

Und getätschelt?

Wer hat uns in den Schlaf gewiegt

Und alle Sorgen so besiegt

Wer hat beschwichtigt und sediert

Damit keiner den Mut verliert?

Wer hat uns Wahrheiten erspart

Und vor Anstrengungen bewahrt

Wer empfahl uns Tutti Frutti

Als Arznei? Es war Mutti!

Rote

Sie hat trotz vieler Bitten

die Rote Linie überschritten.

Wir finden uns wie Hai und Tiger

auf der Roten Liste wieder.

Die letzten Tropfen in der Zisterne,

wir tragen die Rote Laterne.

Die viele Fremde um uns scharte

bekam dafür die Rote Karte.

So sehen's Merkels Kritiker,

nicht so rote Politiker.

Mitleid

Muss man Mitleid mit denen haben,

die Merkels Regierungskunst hoch gelobt

und sich heute verwundert fragen,

warum im Land das Chaos tobt?

Mit Merkel haben sie gemein,

aufgrund hervorragender Gaben

bei Gott nicht fehlerhaft zu sein,

und daher nie geirrt zu haben.

Damit haben sie ein Problem:

Wie kann Merkels gute Handeln

–der Euro gelte als Emblem -

sich so in Krisenzeit verwandeln?

Das die „Ehemaligen“ zu fragen,

Merkels Freunde also und Vasallen,

vermeidet zwar das Unbehagen,

ist doch das Bequemste von allen.

Hätte man Kritiker gefragt,

wären die Antworten ergiebig.

Sie hätten frei heraus gesagt,

ihr Vorgehen war zu beliebig.

Sie hatte keine Strategie.

Ihre Taktik war selten schlüssig.