Wurmfortsätze - Johannes Kettlack - E-Book

Wurmfortsätze E-Book

Johannes Kettlack

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Beschreibung

Über Jahrzehnte haben sich die Menschen über Reizungen, Beschwerden und Schmerzen des Blinddarms hinweggesetzt. Ihnen lag das gewohnte gute Leben heute näher als die tödliche Gefahr morgen. Jetzt droht der Wurmfortsatz zu platzen und die akute Gefahr zu sterben zwingt zum Handeln. Der Chor der Experten ist vielstimmig: Die Bequemen bleiben bei ihrer Meinung, es sei alles nicht so schlimm und man lebe allemal nur einmal. Die Fatalisten behaupten, der Mensch könne eine natürliche Entwicklung nicht aufhalten. Die Ideologen fordern Maßnahmen, die radikal, aber in einer Demokratie nicht durchsetzbar sind. Die Fantasten hoffen auf Münchhausen, der sich bekanntlich ohne größere Kraftanstrengung selbst aus der misslichen Lage befreite, und die Regierung will den Bürgern den Pelz waschen, sie aber nicht nassmachen. Man könnte verzweifeln, gäbe es nicht Persönlichkeiten, die bewiesen haben, dass man auch in einer scheinbar aussichtslosen Lage überleben kann. Wir müssen uns selber helfen!

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Seitenzahl: 34

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Soweit die Herkunft der Bilder oder Bildelemente nicht vermerkt ist, handelt es sich um private oder unsignierte Aufnahmen.

Das Bild auf dem Cover stellt den russischen Arzt Dr. Leonid Rogosow dar (1934 - 2000), der sich 1961 in einer Notsituation als Erster den eigenen Blinddarm herausoperierte.

Münchausen Zeichnung Theodor Hosemann

Vom selben Autor bei BOD

Aufbruch am Lummensee

Plutokratie als Utopie, Fabel

Dora und Gerlinde

Überlebenskampf der Mitläufer, Roman

Eine deutsche Pharaonin

Schicksal einer emanzipierten Frau, Roman

Mein Herz ist nur ein Muskel

Herzensangelegenheiten, Verse und Kadenzen

Liebes Gut

Das Leben eines Abgetriebenen, Roman

Des Deutschen Vaterland

Identitätskrisen in Deutschland in Versen

Angelanische Wende

Angela Merkel, überwiegend Gereimtes

Weißer Rabe am Gise

Schwedische Erzählung

Inhaltsverzeichnis

Durchblick

Der Mensch

Trost

Wurmfortsäze: Der harmlose

Connemara

Pflichten

Vergnügen

Erziehung

Ermüdung

Schlaf

Erbschaft

Ceozwei

Der nutzlose

Der Kardinal

Würde

Überhang

Alt

Der Kaiser

Verdacht

Urteilsvermögen

Eitelkeiten

Der schädliche

Verführung

Zuckerwasser

Aussätzige

Liberté, égalité, fraternité

Ihr Apfelbaum

Theresa allein

Boris The Prime

Rollentausch

Re(d)aktion

Journalisten

Der entzündete

Die Nachricht

Das Opfer

Aufklärung

Morgen, morgen

Haltungsfehler

Schnee von gestern

So nett

Einwanderer

Integration

Verantwortung

Der falsche Schritt

Nulldiäten

Angst

Der lästige

Endlich

Gunnars Geschichte

Gelenke

Ein paar Jährchen noch

Bald kehr ich heim

Abgetrieben

Sterbehilfe

Der chronisch kranke

Zeit zum Lesen

Pacta sunt erranda

Hammelsprung

Soli

Je nach dem

Befähigung

Staatsdiener

Der unterschätzte

Kirche Gottes

Abendmahl

Die Kirche

Heilige Familie

Ebenbild

Das goldene Kalb?

Mein Gott die Null

Gott ist

Zweifel, dein Name ist Mensch

Der tödliche

Der Retter

Glückwunsch!

Durchblick

Retter für Mensch und Buch

bin ich, das Brillentuch.

in Plastik keimfrei verschweißt,

das der Benutzer aufreißt,

bevor er mich benutzt

und seine Brille putzt.

Dabei hab ich viel gesehn

und gelernt zu verstehn,

warum so mancher Brillenträger

die Welt anders sieht, viel schräger:

Haben die Gläser dünne Schlieren

wird man die Übersicht verlieren.

Haben sie zu viele Flecken

haben auch runde Dinge Ecken,

und sind sie voller grauer Streifen,

kann man die Welt nicht mehr begreifen.

Wenn beim Lesen Wörter verschwinden,

wie soll man da den Durchblick finden?

Jedes trübe Brillenglas

verhindert notgedrungen, dass

der Mensch mit Klarheit

erkennt die Wahrheit.

Der Mensch

Der Mensch ist

Optimist aus Bequemlichkeit,

Realist aus Verlegenheit

oder Pessimist

aus Verantwortung.

Trost

Die meisten Menschen brauchen Märchen

und zum Trost ein Teddybärchen.

Ob Deutscher, Ire oder Inder,

geblieben sind sie alle Kinder.

Will man sie nicht weinen sehn,

muss man sie ihnen zugestehn

die Märchen

und die Teddybärchen.

Wurmfortsäze: Der harmlose

Wenn er schweigt

und nicht wehtut,

ist der Mensch geneigt,

solang er ruht,

den Wurmfortsatz

an seinem Platz

nicht nur beim Essen

zu vergessen.

Nur wer um seine Zukunft bangt,

nach größter Sicherheit verlangt,

der möchte keine Zeit verlieren

und läßt auch den gesunden operieren.

Connemara

Weder Stein- noch Wasserwüste

ist Irlands Atlantikküste.

Ein Kommen und ein Gehen

Ein reges Wiedersehen

Berge, die in die Himmel ragen

Wasser, die Kontinente tragen,

Ein Spielplatz der Giganten

Die sich schon immer kannten

Wellen, große und kleine

Verliebt in Felsensteine.

Gleichmütig sehn die Riesen zu

Wie ihre Kinder ohne Ruh

Spielend miteinander ringen

Und keltische Weisen singen.

Pflichten

Jetzt fliegen sie nicht mehr in Schwärmen,

man sieht sie nur noch zu Zweit.

Sie haben aufgehört zu lärmen.

Der neue Frühling ist nicht weit.

Nicht lustige Geselligkeit

beschäftigt mehr die Dohlen.

Sie müssen jetzt mit Schnelligkeit

Bettzeug zusammenholen.

Im Mai nehmen sie Elternzeit.

Sie pflegen, füttern, wärmen.

Zu dienen sind sie gern bereit.

Danach ist wieder Zeit zum Lärmen.

Und wer dies oft genug gemacht,

sagt gern für immer Gute Nacht.

Vergnügen

Wie ein weites Sommerkleid

flattert unter der Mittagssonne

ein frischer Wind