Angesagt - Stephan Schaar - E-Book

Angesagt E-Book

Stephan Schaar

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Beschreibung

Predigten in Verform (nicht alle mit Endreim) - zwar durchaus zum Schmunzeln, aber durchweg ernst gemeint und ernstzunehmen aus den Jahren 2010 bis 2024, vorwiegend aus der Ev. Paulus-Kirchengemeinde Berlin-Tempelhof. Alle möglichen Bibeltexte werden traktiert, es geht im wahrsten Sinne des Wortes um "Gott und die Welt" - und zwar als ein zwar bedrohtes, aber unter Gottes Verheißung stehenden Projekt "Schöpfung", dem Leben, Fülle und Segen verheißen sind, wozu es allerdings auch eines ernsthaften Willens der Menschen bedarf, die Erde zu bebauen und zu bewahren, damit Gerechtigkeit und Frieden sich küssen können.

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Alle Predigten wurden - soweit nicht anders angegeben - in der Ev. Paulus-Kirchengemeinde Berlin- Tempelhof, Badener Ring 23, 12101 Berlin, gehalten.

INHALTSVERZEICHNIS

1 Kor 15, 12-20

1

05.04.2010

S.

Jes 55, 6-13

08.02.2015

S.

1 Kor 13, 1-13

07.02.2016

S.

Mat 20, 1-16

09.02.2020

S.

Apg 2, 1-21

31.05.2020

S.

Ri 10, 14

2

10.01.2021

S.

Jes 5, 1-7

28.02.2021

S.

Gen 11, 1-11

23.05.2021

S.

Phil 2, 1-5

29.08.2021

S.

1 Joh 3, 1-6

24.12.2021

S.

Luk 10, 38-42

3

27.02.2022

S.

Jes 58, 1-11

19.02.2023

S.

Abrahambund

19.03.2023

S.

Mosebund

07.05.2023

S.

Num 21, 4-9

25.02.2024

S.

1 Gehalten in der Ev. Kirchengemeinde Schönow-Buschgraben, Berlin-Zehlendorf

2 Nicht gehalten - Fragment für den Gemeindebrief

3 Überarbeitet, ursprünglich gehalten in Montevideo am 3.3.2019

DER HERR IST AUFERSTANDEN - ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN, HALLELUJA!

Liebe Gemeinde, der Osterscherz war früher fest etabliert, zu rühren manches harte Herz - ich hab heut mal ausprobiert,

zu reimen des Festtages Predigt

und dergestalt auch erledigt,

was der Apostel geschrieben den Christen

Korinths, die gern wollten wissen:

Ist’s Christus alleine gegeben,

als Auferstand’ner zu leben?

Was ist die Hoffnung für dich und für mich?

Ich lese es vor - Paulus äußert sich:

Wie können nur einige sagen,

- wie können sie solches nur wagen? -,

der Christus, der sei noch im Grab.

Wir predigen nun schon seit Jahren:

der Herr ist zu Gott aufgefahren,

wie er es uns sagte, vorab.

Ich gebe euch heut zu bedenken:

Das Leben will Gott uns neu schenken,

das Christus am Kreuze gewann;

doch ist diese Botschaft auch richtig,

macht ihr sie im nachhinein nichtig

und streitet ab, jedermann

und jede Frau komme ins Leben,

wie Gott es dem Christus gegeben.

Ist Christus nicht Jesus gewesen,

ein MENSCH, so wie du und wie ich?

Muß der nicht wie jeder verwesen?

Und doch tut er’s - Gott sei Dank - nicht!

Die Predigt ist leider vergebens,

preist ihr nur den Fürsten den Lebens

und leugnet, was allen gescheh’n:

Für alle gestorben ist einer.

Im Tode bleiben muß keiner,

DIE TOTEN werd’n aufersteh’n.

Verloren sind, die einzig schauen

auf dieses Leben hin,

die zwar auf den Herrn Christus trauen -

doch ohne den rechten Sinn;

auf dem weiten Kreis dieser Erde

wär’n wir verloren dann sehr.

Damit aber Hoffnung uns werde,

ist auferstanden der Herr.

Gott hat ihn erweckt aus dem Grabe,

als ersten lebendig gemacht,

damit jeder hier Hoffnung habe,

daß Gott uns das Leben gebracht.

Was, liebe Brüder und Schwestern,

geben diese Zeilen denn her?

Die Atheisten lästern,

die Christen selbst glauben kaum mehr

an die Auferstehung der Toten;

sie glauben an Zahlen und Quoten.

Sie glauben an Fakten und Zwänge,

geraten ins Grab, in die Enge.

Statistiker wissen zu sagen,

die Zahl derer ist ziemlich klein,

die an Auferstehung zu glauben wagen,

und zwar - darum geht’s - allgemein.

Durchs Nadelöhr geht’s Trampeltier,

ein Mörder wird bald Pazifist.

Das glauben die Zeitgenossen hier,

nicht aber, daß LEBEN geschenkt ist

den Menschen, die einst in die Grube gefahren

- ob sie nun gut’ oder schlechte Leut’ waren.

Sie halten sich lieber an den Wahn,

daß etwas in uns “überleben” kann.

Sie sprechen von einer“unsterblichen Seele” -

mich schüttelt es schon, wenn ich davon erzähle:

ein Gedanke, den heidnische Griechen lehrten,

und den unsre Vorväter dann verkehrten

in christliches Gedankengut.

Das klingt attraktiv, doch sei auf der Hut:

Willst du Gewißheit, suchst du Verlaß,

treib mit Gottes Wahrheit dann nur keinen Spaß!

So lehrten es Zwingli und Luther,

so lehrten dich Vater und Mutter,

so schrieben Melanchthon, Calvin,

so schreibe auch ich es jetzt hin:

Selig macht der Glaube allein.

Keiner sonst kann Retter sein

als Christus, der Herr, Gottes Sohn.

Geschenkt ist die Gnade, kein Lohn!

Und die Quelle, die lautere, reine,

ist die Heilige Schrift ganz alleine.

Und dort steht geschrieben, sehr klar,

daß jeder muß sterben, wohl wahr.

Mit unser Vorfahren Worten bekennen

wir alle, die wir uns Christenvolk nennen,

daß nicht nur gestorben der Herr Jesus Christ,

sondern auch, daß er begraben ist.

Im Reiche der Toten, von Gott getrennt,

wo keine Beziehung, wo niemand dich kennt,

dort hat er gelitten in seiner Not

bittere Ohnmacht gegenüber dem Tod;

nichts in uns, nichts an uns hat ewiges Wesen,

die einzige Hoffnung für unser Genesen

ist Gottes Liebe, die den Tod niederringt,

ist seine Treue, die uns wiederbringt.

AUFERWECKUNG ist daher das bessere Wort.

Ins Leben bringt uns von dem finsteren Ort,

vom Tode die Macht unsres Schöpfers allein;

dem sollten wir dafür dankbar sein

und nichts verdunkeln und nichts verwischen,

wenn sich verschiedene Bilder vermischen:

Aufsteh’n kann ein jeder aus eigener Kraft,

Auferweckung ist, was der Himmlische schafft,

wie wir an Christus als erstem geseh’n,

doch - wie gesagt - ist dies dazu gescheh’n,

damit wir es wagen, ihm zu vertrau’n,

damit wir unsere Hoffnung bau’n

- und zwar über die Lebenszeit hinaus -

auf den, der vorausging in Gottes Haus.

Ich sagte es schon, und ich bleibe dabei:

Sterben müssen alle, ganz einerlei,

ob Christ oder Heide, ob Frau oder Mann.

Und doch kommt es ganz auf den Glauben an,

ob der Tod zu dir die letzten Worte

sagt, oder ob er dir zur Pforte

wird, durch die du, wie Christus, schreitest zu Gott.

Was fürchtest du mehr: der Ungläubigen Spott

oder daß es ein Trug sei, eine Illusion,

auf die du gebaut - wer weiß das schon?

Ich kann dir die Unsicherheit nicht nehmen

- wir leben im Glauben und nicht im Schau’n -,

ich will dich ermutigen zu vertrau’n,

auch wenn Zweifel dich immer mal lähmen:

Schau auf die Geschwister, lies nach in der Schrift,

das Wort, dessen Botschaft ins Herz uns trifft:

so viele sind Zeugen des Lebens -

ich bin überzeugt: nicht vergebens!

Na schön, nenn es Dogma, na gut, nenn es Lehre,

wenn es denn graue Theorie nur wäre!

Doch Menschen, die Tod und Teufel nicht scheuen,

sondern sich Gottes und des Lebens freuen,

die denken nicht zwanghaft mehr nur an sich,

die denken weiter und engagier’n sich:

Für die ist Ostern der Beginn

eines neuen Lebens mit neuem Sinn:

Die beugen den Mächten des Todes sich nicht,

die stehen im Glauben, die gehen im Licht

des ewigen Gottes. Bist du bereit,

mitzugehen zu deiner Zeit,

Christus zu folgen im Leben, im Sterben?

Dann wirst du, wie er, das Leben erwerben.

Lasset uns preisen den herrlichen Namen

unseres Gottes - halleluja! AMEN.

Schwestern und Brüder, bitte macht euch bereit,

eine Rede zu hör’n in der Karnevalszeit.

Ich steig nicht in die Bütt; ich bleib steh’n, wo ich steh.

Und ich reiß’ keine Witze; ich sag, was ich seh.

So wie sonst möchte ich Gottes Wort euch verkünden,

jedoch will ich die Worte in Reimen verbinden.

Der Vorrede ist jetzt genug getan.

Wenn ihr bereit seid, fange ich an:

In den Heiligen Schriften beim Propheten Jesaja

lesen wir, was ich mir näher besah.

Das zweite Buch endet mit jenen Zeilen

in Kapitel 55, durch die wir nun eilen:

Sucht den Herrn, da er sich finden läßt,

rufet ihn an, da er nahe ist!

Der Frevler verlasse den falschen Weg,

zum Herren kehre er (endlich) zurück;

der Mann des Unheils änd’re sein’n Sinn

- Gott wendet sich ihm in Erbarmung hin!

Hört seinen Spruch, (tut die Ohren auf):

“Anders ist meiner Gedanken Lauf

und anders die Wege, die ich beschreite,

als eure Pfade (- auch wenn ich euch leite).

So himmelhoch wie das Sternenzelt

über der Erde ist aufgestellt,

so überragen meine Wege

eure Bewegungen (so träge);

und euren Gedanken, (erdenschwer,)

überlegen sind meine (wie der Himmel dem Meer).

Ob es regnet, ob’s schneit, was von oben herab läuft,

kehrt nicht zurück, ohne daß es das Land träuft,

um es fruchtbar zu machen und zum Sprießen zu bringen,

daß der Same gedeiht (und die Ernten gelingen)

und ihr tägliches Brot habt und (jegliches) Essen -

so ist auch mein Wort; (das sollt ihr nicht vergessen!)

Wirkungslos hört man es nicht in der Welt.

Nein, es vollbringt das, was mir gefällt,

erfolgreich kehrt es schließlich zu mir zurück,

gesandt, um zu künden euch Frieden und Glück:

Mit Freuden werdet ihr heimwärts zieh’n

in Frieden geleitet (zum Zion hin).

Die Berge und Hügel jubeln (mit Schall)

und klatschen die Bäume rings überall.

Wacholderbüsche statt Dornen sprießen,

anstelle von Nesseln Myrte (zum Nießen).”

Dem Herrn zum Ruhm wird dies geschehen -

ein ewiges Zeichen, (zuvor nie gesehen).

Liebe Schwestern und Brüder, soweit nun die Schrift.

Jetzt denken wir nach, wie die Botschaft uns trifft.

In unseren Liedern, in unserm Gesang

im Psalm und im Gebet anklang:

Das Thema des Tages ist Gottes Wort -

und wie es wirkt an jedem Ort.

So wie der Same nicht reift von allein,

kann es auch bei Gottes Botschaft nicht sein:

Um Früchte zu bringen, braucht’s guten Grund,

mit ernsthafter Pflege wächst es und

wird im Ergebnis beeindruckend sein

(doch ohne Aufmerksamkeit geht’s dir ein).

So das Gleichnis vom Sämann - dies schien mir der Kern

der Worte Jesu, unseres Herrn,

die wir so manchen Sonntag vernommen,

doch wollen wir endlich zum “Predigttext” kommen,

zu Jesajas, des Sehers, mahnendem Künden:

Ändert euch - jetzt! - löst euch schnell von den Sünden;

denn Gott wartet sehnsüchtig, daß ihr umkehrt

und auf das Bekenntnis, was alles verkehrt

war auf früheren gottlosen Pfaden.

Drauf reagiert er sehr freundlich, mit Gnaden.

Erlaubt mir bitte auf die Schnelle,

ein Detail zu klären an dieser Stelle:

Wir haben das schlimme Wort “Frevler” gehört.

Ich hab’s übernommen, doch hat’s mich gestört.

Denn weniger Wucht als in unserer Sprache

hat im Hebräischen diese Sache.

“Mann des Unheils” lautet der andre Begriff -

und auch diese Vokabel ein verbales Riff.

Was ist mit dem einen, dem andern gemeint?

Es geht beide Male um einen Feind

Gottes, wenn man’s leicht übertrieben sagt -

jedenfalls jemand, der hauptsächlich sich mag:

Dem einen ist Gottes Wille nichts wert,

der and’re sein Lebtag davon nie gehört.

Es eint sie die praktische Gottesverachtung,

das laßt euch gesagt sein zur Eigenbeobachtung:

Denn wer Gott los sein will, den läßt er frei,

auf daß er eigenverantwortlich sei.

Doch möge man hinterher bitte nicht klagen,

Gott ließe allein uns mit unseren Plagen!

Gott läßt es uns wissen, lädt freundlich uns ein:

Er will auf uns hören und bei uns sein,

vielmehr: läßt sich finden, verbirgt sich nicht,

er neigt uns sein Ohr zu, läßt sein Angesicht

über uns leuchten und schenkt seinen Frieden -

das hieß damals vorrangig, daß sie nicht blieben

im fremden Land, in Babylon;

das Volk sehnt sich nach seiner Heimat schon.

Für uns übersetzt, heißt das: Gottes Geleit -

vorausgesetzt, wir sind dazu bereit,

auch unsererseits Herz und Ohren zu weiten,

denn Gott läßt sein Wort doch nicht zwecklos verbreiten.

Hier laßt uns verweilen und beides betrachten,

daß wir auf Gottes und unser Tun achten!

Was der Prophet uns im Bildwort kündet,

ist, daß den Schöpfer am Werk man findet.