Antifragilität - Nassim Nicholas Taleb - E-Book
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Antifragilität E-Book

Nassim Nicholas Taleb

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Beschreibung

Die Summe von Talebs Denken – originelle Thesen, eleganter Lesegenuss und scharfe Pointen

Wir leben in einer unsicheren Welt, und das System, das sie beherrscht, hat auf dramatische Weise vorgeführt, wie zerbrechlich es ist. Und doch haben wir nichts daraus gelernt und setzen dieser Fragilität keine »Antifragilität« entgegen. Der Bestsellerautor Nassim Nicholas Taleb zeigt uns indes, wie das gehen kann. Er überträgt seine Erkenntnisse aus der Zufallsforschung auf nahezu alle lebenspraktischen Bereiche von der Erziehung über Kultur bis zur Politik. So gelingt ihm eine große, praktisch-philosophische Antwort auf die Herausforderungen unsicherer Zeiten. Denn wir gewinnen nicht, indem wir Zufälle und Ungewissheit um jeden Preis abzuwehren versuchen, sondern indem wir sie zu Stärken ummünzen: Das Antifragile bleibt – alles andere wird verschwinden.

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Nassim Nicholas Taleb

ANTIFRAGILITÄT

Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen

Aus dem Englischenvon Susanne Held

Knaus

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »Antifragile. Things That Gain from Disorder« 2012 bei Random House, einem Verlag der Random House, Inc., New York.

1. AuflageCopyright der Originalausgabe © 2012 by Nassim Nicholas TalebCopyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2013 beim Albrecht Knaus Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbHLektorat: Margret Trebbe-PlathGesetzt aus der Sabon von Uhl + Massopust, AalenISBN 978-3-641-09120-0

www.knaus-verlag.de

Für Sarah Josephine Taleb

Inhalt

Kapitelüberblick

Buch I: Das Antifragile: Eine Einführung

Buch II: Die Moderne und die Verleugnung von Antifragilität

Buch III: Eine prognosefreie Sicht der Welt

Buch IV: Optionalität, Technik und die Intelligenz von Antifragilität

Buch V: Das Nichtlineare und das Nichtlineare

Buch VI: Via Negativa

Buch VII: Die Ethik von Fragilität und Antifragilität

Prolog

I. Wie man den Wind liebt

II. Das Antifragile

Keine Prognosen

Antifragilitäts-Entzug

Vorteile auf Kosten anderer

III. Das Gegengift bei Schwarzen Schwänen

Robust ist nicht robust genug

Zur Messbarkeit (gewisser) Dinge

Der Fragilist

Wenn das Einfache das Klügere ist

IV. Über dieses Buch

Die (gar nicht so unzufriedene) Chaosfamilie

Nur ein einziges Buch

Kein Mumm, keine Überzeugungen

Wer einen Betrüger als solchen erkennt …

Entsteinerung

V. Aufbau

Anhang: Die Triade – oder eine Darstellung der Welt und der Dinge nach der Ordnung der drei Eigenschaften

Alles lässt sich in ein Dreierschema einordnen

Die Umsetzung der Triade

Buch I

Das Antifragile: Eine Einführung

Kapitel 1

Zwischen Damokles und Hydra

Die Hälfte allen Lebens ist namenlos

Seien Sie doch so nett und schlagen Sie mir den Kopf ab

Über die Notwendigkeit von Namen

Proto-Antifragilität

Kontextunabhängigkeit ist vom Kontext abhängig

Kapitel 2

Überkompensation und Überreaktion, wohin man schaut

Wie man ein Pferderennen gewinnt

Antifragile Reaktionen als Redundanz

Über Antifragilität bei Aufständen und in der Liebe. Wer überraschenderweise noch von Stress profitiert

Bitte verbieten Sie mein Buch: Die Antifragilität von Informationen

Wechseln Sie den Beruf

Kapitel 3

Die Katze und die Waschmaschine

Komplexität

Stressoren sind Information

Nicht schon wieder Gleichgewicht!

Verbrechen gegen Kinder

Dolmetscher schaden nur

Touristifizierung

Der geheime Hunger nach Zufall

Kapitel 4

Was mich umbringt, macht andere stärker

Antifragilität in Schichten

Evolution und Unvorhersehbarkeit

Organismen sind Populationen und Populationen sind Organismen

Wie gut, dass es Irrtümer gibt

Von den Fehlern der anderen lernen

Wie man Mutter Teresa wird

Warum das Aggregat das Individuum hasst

Was mich nicht umbringt, bringt andere um

Ich und Wir

Nationaler Unternehmer-Gedenktag

Buch II

Die Moderne und die Verleugnung von Antifragilität

Kapitel 5

Der Suk und das Bürohochhaus

Zwei Arten von Beruf

Lenin in Zürich

Bottom-up-Variationen

Raus aus Extremistan

Das große Truthahn-Problem

Zwölftausend Jahre

Krieg, Gefängnis oder beides

Pax Romana

Krieg oder kein Krieg

Kapitel 6

Zufälligkeit ist SO super!

Hungrige Esel

Das Ausglühverfahren in der Politik

Die Zeitbombe namens Stabilität

Der zweite Schritt: Können (kleine) Kriege Leben retten?

Was Außenpolitiker wissen sollten

Mein Begriff von Modernität

Kapitel 7

Naives Intervenieren

Intervention und Iatrogenik

Oberste Regel: Keinen Schaden anrichten

Auf den Kopf gestellte Iatrogenik

Iatrogenik an höheren Stellen

Kann ein Wal fliegen wie ein Adler?

Nicht nichts tun

Nicht-naiver Interventionismus

Es lebe das Zaudern (nach fabianischer Manier)

Haufenweise Neurosen

Eine legale Methode, Leute umzubringen

Mediengesteuerte Neurosen

Der Staat kann helfen – wenn er unfähig ist

Frankreich ist chaotischer als sein Ruf

Schweden und der große Staat

Die Verwechslung von Auslöser und Ursache

Kapitel 8

Prognostik als typisches Phänomen der Moderne

Ms. Bré hat Konkurrenten

Vorhersagen

Schlechte Zähne hin oder her

Von der Idee, ein Nicht-Truthahn zu werden

Schluss mit den Schwarzen Schwänen

Buch III

Eine prognosefreie Sicht der Welt

Kapitel 9

Fat Tony und die Fragilisten

Man sieht sich zum Lunch

Die zentrale Rolle des Mittagessens

Die Antifragilität von Bibliotheken

Über Dummköpfe und Nicht-Dummköpfe

Einsamkeit

Was der Nicht-Prognostiker vorhersagen kann

Kapitel 10

Senecas Gewinne und Verluste

Und so etwas soll man ernst nehmen?

Weniger Schattenseiten

Der stoische Weg zu emotionaler Robustheit

Die Domestizierung der Emotionen

Wie man Herrschaft erlangt

Die grundlegende Asymmetrie

Kapitel 11

Den Rockstar sollten Sie auf keinen Fall heiraten

Die Irreversibilität kaputter Pakete

Senecas Hantel

Der Buchhalter und der Rockstar

Raus aus der goldenen Mitte

Die Domestizierung der Unsicherheit

Buch IV

Optionalität, Technik und die Intelligenz von Antifragilität

Wissen Sie wirklich, wohin Sie unterwegs sind?

Die teleologische Täuschung

Amerikas größter Vorzug

Kapitel 12

Die süßen Trauben des Thales

Option und Asymmetrie

Die Option der süßen Trauben

Samstagabend in London

Ihre Miete

Asymmetrie

Dinge, die von Streuung profitieren

Das Thalesianische und das Aristotelische

Die Kunst, dumm zu sein

Optionen in der Natur

Rationalität

Das Leben ist lang gamma

Die Vorliebe der römischen Politik für Optionalität

Kapitel 13

Flugunterricht für Vögel

Und noch einmal: Weniger ist mehr

Mind the Gaps

Sinnvolles Suchen – Die Einträglichkeit von Irrtümern

Kreative und unkreative Zerstörungen

Die Sowjet-Harvard-Abteilung für Ornithologie

Epiphänomene

Gier als ein Grund

Die Entlarvung von Epiphänomenen

Rosinenpicken oder: Der Bestätigungsfehler

Kapitel 14

Zwei Paar Stiefel

Wo sind die Stressoren?

L’Art pour l’Art, Lernen um des Lernens willen

Tadellose Tischpartner

Die Grünholztäuschung

Wie Fat Tony reich (und fett) wurde

Vermengung

Prometheus und Epimetheus

Kapitel 15

Die Geschichte wird von Losern verfasst

Der Beweis liegt auf der Hand

So ähnlich wie Kochen?

Die Industrielle Revolution

Regierungen sollten a-teleologisches Tüfteln subventionieren, nicht die Forschung

Der medizinische Bereich

Matt Ridleys anti-teleologisches Argument

Unternehmens-Teleologie

Das umgekehrte Truthahn-Problem

Siebenmal Scheitern, plus oder minus zwei

Der Scharlatan, der Akademiker und der Showman

Kapitel 16

Eine Lektion im Fach Chaos

Das Ökologische und das Ludische

Die Touristifizierung der Übermutti

Ein antifragiler (hantelförmiger) Bildungsweg

Kapitel 17

Fat Tony diskutiert mit Sokrates

Euthyphron

Fat Tony versus Sokrates

Das Primat definitorischen Wissens

Die Verwechslung des Nichtverständlichen mit dem Unverständigen

Tradition

Die Unterscheidung Dummkopf – Nicht-Dummkopf

Fragilität, nicht Wahrscheinlichkeit

Vermengung von Ereignissen und Gefährdungen

Fazit

Was geschieht nun?

Buch V

Das Nichtlineare und das Nichtlineare

Über die Vorteile einer Dachwohnung

Kapitel 18

Der Unterschied zwischen einem großen Stein und tausend Kieselsteinchen

Eine einfache Regel, um das Fragile aufzuspüren

Warum ist Fragilität nichtlinear?

Ein lächelndes und ein trauriges Gesicht

Warum wird das Konkave durch Ereignisse nach Art eines Schwarzen Schwans geschädigt?

Die Verkehrssituation in New York

Irgendjemand sollte den Verantwortlichen in New York Bescheid geben

Mehr ist anders

Eine »ausgewogene Mahlzeit«

Rennen statt Gehen

Selbst wenn klein hässlich wäre – es ist auf jeden Fall weniger fragil

Wie man in die Klemme gerät

Kerviel und Mikro-Kerviel

Wie man ein Kino verlässt

Projekte und Prognosen

Warum Flugzeuge nie zu früh landen

Kriegsbedingte Defizite und Defizite

Wenn das »Effiziente« nicht effizient ist

Umweltverschmutzung und Schädigung der globalen Ökosysteme

Die Nichtlinearität von Reichtum

Zusammenfassung

Kapitel 19

Der Stein der Weisen und sein Gegenteil

Wie man herausfindet, was hochgeht

Positive und negative Modellfehler

Wie man eine Großmutter verliert

Und nun zum Stein der Weisen

Wie man Gold in Dreck verwandelt: Der umgekehrte Stein der Weisen

Buch VI

Via Negativa

Wo ist der Scharlatan?

Subtraktives Wissen

Noch einmal: Hanteln

Weniger ist mehr

Kapitel 20

Zeit und Fragilität

Von Simonides zu Jensen

Lernen, wie man subtrahiert

Der ideale Einsatz von Technologie

Rückwärts altern: Der Lindy-Effekt

Einige mentale Fehlleistungen

Neomanie und der Tretmühleneffekt

Architektur und die irreparable Neomanie

Fenster von Wand zu Wand

Maße und Gewichte

Die Verwandlung von Wissenschaft in Journalismus

Was zugrunde gehen sollte

Die Propheten und ihr Verhältnis zur Gegenwart

Der Hund des Empedokles

Was keinen Sinn macht

Kapitel 21

Medizin, Konvexität und Opakheit

Streit auf der Unfallstation

Erstes Prinzip der Iatrogenik (Empirismus)

Zweites Prinzip der Iatrogenik (nichtlineare Reaktion)

Die Jensen’sche Ungleichung in der Medizin

Beweise, die zu Grabe getragen wurden

Die unendliche Geschichte der Truthahn-Situationen

Die opake Logik der Natur

Schuldig oder unschuldig

Ein Plädoyer für Ahnungslosigkeit in der Biologie: Phänomenologie

Die beißende Kritik unserer Vorfahren

Wie man die Hälfte der Bevölkerung heilt

»Mathematische Stringenz« in der Medizin

Kapitel 22

Lang leben, aber keinesfalls zu lang

Lebenserwartung und Konvexität

Zugewinn durch Subtraktion

Die Iatrogenik des Geldes

Religion und naiver Interventionismus

Wenn es ein Mittwoch ist, bin ich Veganer

Konvexitätseffekte und vom Zufall abhängige Ernährung

Wie man sich selbst verzehrt

Wenn man ohne Spaziergang auskommen muss

Ich möchte ewig leben

Buch VII

Die Ethik von Fragilität und Antifragilität

Kapitel 23

Wessen Haut steht auf dem Spiel? Antifragilität und Optionalität auf Kosten anderer

Hammurapi

Die Optionen der Schwätzer

Postgnostik

Das Stiglitz-Syndrom

Das Frequenzproblem oder: Wie man in Streitgesprächen unterliegt

Die richtige Entscheidung aus dem falschen Grund

Die Antike und das Stiglitz-Syndrom

Die Schiffe hinter sich verbrennen

Tod durch Dichtung

Isolierung

Champagnersozialismus

Mit Leib und Seele

Optionen, Antifragilität und soziale Gerechtigkeit

Freie Option à la Robert Rubin

Welcher Adam Smith?

Die Antifragilität und Moral (großer) Unternehmen

Handwerker, Werbung und Billigangebote

Lawrence von Arabien oder Meyer Lansky

Kapitel 24

Die Anpassung der Moral an den Beruf

Reichtum ohne Unabhängigkeit

Die Profis und das Kollektiv

Das Ethische und das Legale

Kasuistik und Optionalität

Große Datenmengen und die Option des Forschers

Die Tyrannei des Kollektivs

Kapitel 25

Conclusio

Epilog

Von Auferstehung zu Auferstehung

Anhang

Glossar

Appendix I: Ein Gang durch das Buch in Diagrammen

Appendix II (sehr theoretisch): In welcher Hinsicht die meisten ökonomischen Modelle fragilisierend wirken und damit die Menschen in den Ruin treiben

Anmerkungen, nachgetragene Ideen, weiterführende Lektüre

Bibliographie

Dank

Register

Kapitelüberblick

Fettgedruckte Begriffe sind im Glossar am Schluss des Buchs erklärt.

Buch I: Das Antifragile: Eine Einführung

Kapitel 1. Wie es kommt, dass der Begriff »Antifragilität« nicht zum Lehrstoff der Schule gehört. Die Triade Fragil – Robust – Antifragil, übersetzt in die mythologischen Figuren Damokles – Phönix –Hydra. Kontextabhängigkeit.

Kapitel 2. Wo treffen wir auf Überkompensation? Das Antifragilste überhaupt (außerhalb der Wirtschaft): obsessive Liebe.

Kapitel 3. Der Unterschied zwischen dem Organischen und dem Konstruierten. Touristifizierung und weitere Versuche, das Leben seiner Volatilität zu berauben.

Kapitel 4. Die Antifragilität eines Ganzen beruht häufig auf der Fragilität seiner Teile. Warum es ohne Tod kein Leben gibt. Die Nützlichkeit von Irrtümern für die Gesamtheit. Warum wir Menschen brauchen, die bereit sind, sich auf Risiken einzulassen. Einige Bemerkungen zur Moderne, die dafür kein Verständnis hat. Eine Verbeugung vor dem freien Unternehmer und dem entdeckungsfreudigen Abenteurer.

Buch II: Die Moderne und die Verleugnung von Antifragilität

Das Prokrustesbett

Kapitel 5. Zwei unterschiedliche Kategorien von Zufälligkeit, dargestellt an der Lebensweise zweier Brüder. Die Schweiz wird nicht von oben kontrolliert. Der Unterschied zwischen Mediokristan und Extremistan. Die Vorteile von Stadtstaaten, politischen Systemen, die nach Bottom-up-Manier funktionieren, und der stabilisierende Effekt kommunalen Rauschens.

Kapitel 6. Systeme, die von Zufälligkeit profitieren. Der Vorgang des Ausglühens in und jenseits der Physik. Erklärt den Effekt der Überstabilisierung von Organismen und komplexen (politischen, wirtschaftlichen und so weiter) Systemen. Die Schwachstellen des Intellektualismus. Die Außenpolitik der USA – Pseudostabilisierungen.

Kapitel 7. Einführung in die Naive Intervention und Iatrogenik, das meistverkannte Phänomen der Moderne. Rauschen – Signal – Überreaktion auf bloßes Rauschen.

Kapitel 8. Prognostik als typisches Produkt der Moderne.

Buch III: Eine prognosefreie Sicht der Welt

Kapitel 9. Fat Tony und seine untrügliche Spürnase für Fragilität, Nero, ausgedehnte Mittagessen, die Drangsalierung der Fragilisten.

Kapitel 10. In dem Professor Triffat sich weigert, die von ihm entwickelte Medizin auch selbst zu schlucken. Wir bedienen uns Senecas und des Stoizismus als einem weiteren Zugang zur Erklärung des Umstands, warum alles Antifragile mehr Vor- als Nachteile hat und deshalb von Volatilität, Fehlern und Stressoren profitiert – die Fundamentale Asymmetrie.

Kapitel 11. Was man vermengen darf und was nicht. Die Hantelstrategie im Leben und überhaupt als Verwandlung alles Möglichen von fragil in antifragil.

Buch IV: Optionalität, Technik und die Intelligenz von Antifragilität

(Die Spannung zwischen Erziehung, die auf Ordnung, und Innovation, die auf Unordnung ausgerichtet ist.)

Kapitel 12. Der Unterschied zwischen Thales und Aristoteles und die Idee der Optionalität, die es dem Menschen ermöglicht, auf das Verstehen dessen, was vor sich geht, verzichten zu können – und warum dieser Umstand aufgrund von Vermengung bis heute nicht verstanden wurde. Das Missverständnis des Aristoteles. Optionalität im Privatleben. Umstände, in denen Tüfteln wertvoller ist als Planen. Der Rationale Flaneur.

Kapitel 13.Asymmetrische Ergebnisse hinter dem Wachstum, wenig darüber hinaus. Die Sowjet-Harvard-Illusion, oder der Flugunterricht-für-Vögel-Effekt. Epiphänomene.

Kapitel 14. Die Grünholztäuschung. Die Spannung zwischen Erkenntnis und Versuch und Irrtum; geschichtliche Entwicklung. Erzeugt Wissen Wohlstand, und wenn ja, welche Art von Wissen? Wenn zwei Dinge nicht dasselbe, sondern zwei Paar Stiefel sind.

Kapitel 15. Die Geschichte der Technik wird neu geschrieben. In der Wissenschaft wird Geschichte von Losern verfasst; eine Erkenntnis, die mir in meinem Tätigkeitsbereich aufging, und wie man diese Einsicht generalisieren kann. Schaden Kenntnisse in Biologie der Medizin? Die Rolle glücklicher Zufälle wird unterschlagen. Wodurch zeichnet sich ein guter Unternehmer aus?

Kapitel 16. Wie man mit Übermuttis umgeht. Die Erziehung eines Flaneurs.

Kapitel 17. Fat Tony diskutiert mit Sokrates: Warum dürfen wir nicht handeln, ohne unser Handeln erklären zu können; warum müssen wir unser Handeln überhaupt erklären? Das Dionysische. Die Handlungsweise der Dummköpfe – die Handlungsweise der Nicht-Dummköpfe.

Buch V: Das Nichtlineare und das Nichtlineare

Kapitel 18. Konvexität, Konkavität und Konvexitätseffekte. Warum Größe fragil macht.

Kapitel 19.Der Stein der Weisen. Vertiefung der Konvexitätsidee. Wie Fannie Mae hochging. Nichtlinearität. Die Heuristik zur Ermittlung von Fragilität und Antifragilität. Der Konvexitäts-Bias, die Jensen’sche Ungleichungund beider Einfluss auf Unwissenheit.

Buch VI: Via Negativa

Kapitel 20. Neomanie. Ein Blick in die Zukunft in Via-Negativa-Manier. Der Lindy-Effekt: Proportional zu seinem Alterüberlebt das Alte das Neue. Der Ziegelstein des Empedokles. Warum das Irrationale dem als rational Wahrgenommenen überlegen ist.

Kapitel 21. Medizin und Asymmetrie. Entscheidungsregeln bei medizinischen Problemen: Warum ein Schwerkranker einem konvexen, der Gesunde dagegen einem konkaven Ergebnis ausgesetzt ist.

Kapitel 22. Medizin – ärztliches Handeln in Form von Subtraktion. Erläutert, inwiefern Individuen und die Zufälligkeit ihrer Umgebung zusammenpassen. Warum ich nicht ewig leben möchte.

Buch VII: Die Ethik von Fragilität und Antifragilität

Kapitel 23. Das Agency-Problem als Fragilitätstransfer. Die eigene Haut aufs Spiel setzen. Doxastische Verpflichtung oder die eigene Seele aufs Spiel setzen. Das Robert-Rubin-Delikt, das Joseph-Stiglitz-Problem und das Alan-Blinder-Problem – alle drei gehen auf das Agency-Problem zurück, eines darüber hinaus auf Rosinenpickerei.

Kapitel 24. Ethische Inversion. Das Kollektiv kann falsch liegen, während Individuen es besser wissen. Wie Menschen in einer Meinung befangen sein können, und wie man sie daraus befreit.

Kapitel 25. Conclusio.

Epilog.Was geschieht, wenn Nero in die Levante aufbricht, um die Adonisriten mitzuerleben.

Prolog

I. Wie man den Wind liebt

Wind löscht eine Kerzenflamme, offenes Feuer regt er an. Für Zufälligkeit, Ungewissheit und Chaos gilt dasselbe: Ich will von ihnen profitieren und mich nicht vor ihnen verstecken. Ich will das Feuer sein, das sich den Wind herbeiwünscht. Damit ist die alles andere als zaghafte Haltung des Autors gegenüber Zufälligkeit und Ungewissheit umrissen.

Wir wollen Ungewissheit nicht nur knapp überleben, nicht nur »gerade noch einmal davonkommen«. Wir wollen Ungewissheit vollkommen unbeschadet überleben und darüber hinaus – wie eine bestimmte Klasse streitlustiger römischer Stoiker – das letzte Wort haben. Die Frage ist: Wie gelingt es uns, das, was wir nicht sehen, nicht durchschauen, nicht erklären können, zu domestizieren, zu dominieren, vielleicht sogar zu bezwingen?

II. Das Antifragile

Einige Dinge profitieren von Erschütterungen; wenn sie instabilen, vom Zufall geprägten, ungeordneten Bedingungen ausgesetzt sind, wachsen und gedeihen sie; sie lieben das Abenteuer, das Risiko und die Ungewissheit. Doch obwohl dieses Phänomen omnipräsent ist, gibt es kein Wort für das genaue Gegenteil von »fragil«. Nennen wir es »antifragil«.

Antifragilität ist mehr als Resilienz oder Robustheit. Das Resiliente, das Widerstandsfähige widersteht Schocks und bleibt sich gleich; das Antifragile wird besser. Dieses Prinzip steckt hinter allem, was sich im Lauf der Zeit verändert hat: Evolution, Kultur, Ideen, Revolutionen, politischen Systemen, technischen Innovationen, kulturellem und wirtschaftlichem Erfolg, hinter dem Überleben von Konzernen, guten Kochrezepten (man denke nur an Hühnersuppe oder an Tartar mit einem Schuss Cognac), hinter dem Wachstum von Städten, Zivilisationen, hinter Gesetzessystemen, den Regenwäldern, der Bakterienresistenz … und nicht zuletzt hinter dem Fortbestand unserer Spezies auf diesem Planeten. Antifragilität markiert außerdem die Grenze zwischen dem Lebendig-Organischen (oder Komplexen) – beispielsweise dem menschlichen Körper – und dem Unbelebten, irgendeinem Objekt wie beispielsweise dem Tacker auf Ihrem Schreibtisch.

Das Antifragile steht Zufälligkeit und Ungewissheit positiv gegenüber, und das beinhaltet auch – was entscheidend ist – die Vorliebe für eine bestimmte Art von Irrtümern. Antifragilität hat die einzigartige Eigenschaft, uns in die Lage zu versetzen, mit dem Unbekannten umzugehen, etwas anzupacken – und zwar erfolgreich –, ohne es zu verstehen. Um es noch schärfer zu formulieren: Wir sind im Großen und Ganzen besser, wenn wir handeln, als wenn wir denken, und das verdanken wir der Antifragilität. Ich bin auf jeden Fall lieber dumm und antifragil als hyperintelligent und fragil.

Um uns herum lassen sich unschwer Bereiche finden, die von einem gewissen Grad an Stress und Unbeständigkeit profitieren: Wirtschaftssysteme, Ihr Körper, Ihre Ernährung (vieles deutet darauf hin, dass Diabetes und viele moderne Krankheiten dieser Art damit zusammenhängen, dass ein bestimmtes Ernährungsschema stur beibehalten wird und der Stressor des Hungerns nicht mehr vorkommt), Ihre Psyche. Es gibt sogar antifragile Finanzverträge: Sie sind bewusst so angelegt, dass sie von Marktschwankungen profitieren.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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