Arminius - Thomas Fuchs - E-Book

Arminius E-Book

Thomas Fuchs

0,0
14,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Arminius oder Hermann der Cherusker, der legendäre Germanenfürst löschte in der Schlacht beim Teutoburger Wald gleich drei römische Legionen aus und verhinderte somit nach gängiger Lesart die vollständige Kolonisierung Germaniens durch das Römische Reich. Arminius ist zu einem Mythos geworden, der seit der Neuzeit dasnationale Gedächtnis der Deutschen beschäftigt. Arminius erzählt den Aufstieg, den Triumph und die Tragik des in Rom zum Offizier ausgebildeten antirömischen Rebellen originell und zeitgemäß. Der Stoff, der keinen Vergleich mit Fantasy-Sagas wie Game of Thrones scheuen muss, wird hier auf seine Substanz zurück geführt, filmisch erzählt und dabei von jenem Schwulst und der Patina befreit, mit der er im Laufe der Jahrhunderte überbacken wurde. Arminius ist dort historisch, wo es sein muss, vor allem aber spannend, witzig, unterhaltsam und mit verblüffenden Parallelen zur Gegenwart ausgestattet. Ein Lesevergnügen, welches man so in diesem Metier noch nicht kannte.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



THOMAS FUCHS • ARMINIUS

Thomas Fuchs

ARMINIUS Kampf gegen Rom

Roman

Deutsche Erstausgabe

1. Auflage, Juni 2013

Copyright © 2013 Haffmans & Tolkemitt GmbH, Inselstraße 12, D-10179 Berlinwww.haffmans-tolkemitt.de

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der mechanischen, elektronischen oder fotografischen Vervielfältigung, der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, des Nachdrucks in Zeitschriften oderZeitungen, des öffentlichen Vortrags, der Verfilmung oder Dramatisierung, der Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen oder Internet, auch einzelner Text- und Bildteile, sowie der Übersetzung in andere Sprachen.

Lektorat: Katharina Theml, Büro Z, Wiesbaden. Umschlagillustration: Petra E.E. Kofen (www.peekofen.de). Umschlaggestaltung: Hendrik Hellige. Gestaltung & Produktion von Urs Jakob, Werkstatt im Grünen Winkel, CH-8400 Winterthur. Satz: Fotosatz Amann, Aichstetten. E-Book Konvertierung: Calidad Software Services, Pondicherry, Indien

ISBN 978-3-942989-51-0E-Book ISBN: 978-3-942989-59-6

Inhalt

Vorwort

I

Die Wacht am Rhein

Die alte S-Klasse

Der Mann, der König sein sollte

Schicksale und Schlachtfelder

Der Herr der Ringe

Feuer in der Nacht

Die Furt-Wrangler

Die Hirschjäger

Die ungleichen Brüder in der Ewigen Stadt

Flavus’ Flaniermeile

Die Heil-Praktiker

Die Festung

Homo novus

Das Rennen beginnt

Diskurse unter Denkern

Der Raub der Sabine

Orgie und Organisation

Der Kaiser im Konflikt

Piraten!

Ein Hinterhalt

Panne in Pannonien

Wie ein wilder Stier

Mars macht mobil

II

Zoff mit der Zofe

Kreuz des Nordens

Der Mann hinter der Maske

Götterdämmerung

Verrat in den Wäldern

Regen bringt Segen

Kopflos in Kalkriese

Die Stille nach der Schlacht

Virus Varus

XVII, XVIII, XIX ... passe

Zwischenspiel

Die Marser machen nicht mobil

Rache in Ravenna

Reines Gold

Die letzten Runden

III

Der Dietrich von Bernd

Killing Fields

Die Krönung

Der letzte Adler

P. S.

Vorwort

Dies ist ein historischer Roman, keine Historie. Wer historische Romane schreibt, muss Geschichtsbücher lesen. Das ist interessant. In einigen wird behauptet, Kaiser Augustus wäre im Alter von sechsundsiebzig Jahren gestorben. In anderen: Mit siebenundsiebzig. Wieder andere meinen, er sei nur fünfundsiebzig geworden. Weitere beziffern die Anzahl der römischen Legionen auf vierundzwanzig, während die nächsten auf achtundzwanzig kommen. Diverse Autoren verkünden, Arminius kam zu seinem Namen, weil er in Armenien diente, andere behaupten, er wurde wegen seiner strahlend blauen Augen so getauft. Und da kein Text über das alte Rom ohne Schilderung der verkommenen Sitten auskommt, stößt man auch auf Berichte über Ärzte, die neben Tripper und Feigwarzen auch Syphilis behandelt haben sollen. Was in Anbetracht der Tatsache, dass die einst auch als »gallische« Krankheit bezeichnete Seuche erst vierzehnhundert Jahre später in Europa auftauchte, ein weit vorausschauender Fall von Prophylaxe ist.

Einige der Ungereimtheiten lassen sich schnell klären. Bei Altersangaben zum Beispiel zeigt sich, dass selbst versierte Schreiber von der Tatsache verwirrt werden, dass es niemals ein Jahr 0 – ja nicht einmal eine Stunde null – gab. Die Anzahl der Legionen kann konfus machen, weil die Nummern von dreien – über deren Schicksal in diesem Buch berichtet wird – nie wieder vergeben wurden. Mit der Materie vertraute Leser werden feststellen, dass der geschichtliche Teig für dieses Buch recht kräftig gedehnt und zurechtgeknetet worden ist. Dies geschah in voller Absicht; denn für einen Romancier zählt: Erzähl eine Geschichte, die nicht langweilt. Dieser – und nur dieser – Wahrheit fühlt sich der folgende Text verpflichtet.

Der Autor

Liber est omnis divisa in partes tres.

I

»Because some men aren’t looking for anything logical, like money. They can’t be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.«

Christopher Nolan, »The Dark Knight«

DIE WACHT AM RHEIN

Balenus, der Statthalter der römischen Provinz Niedergermanien, stand in einem Fensterbogen seines Kölner Palastes und blickte in die dunkle, verregnete Nacht. Auf dem Hof des Prätoriums flackerten Feuer, um die sich einige Ubier drängten und fröhlich ihre Lieder sangen. Die Ubier galten bei den Römern als friedliche und pflegeleichte Germanen; idealtypische Untertanen sozusagen. Mit ihrer offenbar unzerstörbaren Partylaune und Sangesfreude jedoch konnten sie ihren Besatzern schon mal gehörig auf die Nerven gehen. Wenn sie nicht sangen, machten sie Witze über die Sugambrer, die ihre Siedlung einige Meilen flussabwärts ebenfalls am Rhein hatten.

Gerade erscholl es wieder vom Hof: »Viva Colonia …« Ein Lied, komponiert auf Grund der Aussicht, in nicht allzu ferner Zukunft in den Stand einer vollwertigen römischen Kolonie erhoben zu werden. Bislang war man nur civitas; eine römische Siedlung ohne besondere Rechte, erbaut auf dem Boden einer oppida; wie die Gallier ihre stadtähnlichen Häuserhäufungen nannten. Für germanische Verhältnisse waren jedoch alle Stadien des urbanen Zusammenlebens ein Zeichen des Fortschritts. Sie lebten auch jetzt noch am liebsten in Einzelgehöften, und wenn es mal so etwas wie ein Dorf gab, dann hatte das schon beinahe die Aura einer Metropole.

Der Statthalter verzog angewidert das Gesicht: Was für eine ekelhaft eingängige Melodie! Die Saturnalien sollten eigentlich nur eine Woche im Dezember dauern. Sie fielen auf die Wintersonnenwende, ein Fest, welches sich bei den Germanen von jeher großer Beliebtheit erfreute. Als die Römer ihnen die Saturnalien aufdrückten, wurde das Fest von den Kölnern dankbar angenommen und großzügig um ein paar Tage erweitert. Statthalter Balenus ließ sie gewähren. Er dachte: Lieber von einem Germanen mit Gesang gequält als von ihm nach verlorener Schlacht an eine Eiche genagelt zu werden.

Balenus fröstelte, und er wickelte sich fester in seinen teuren italienischen Stoff. Was Geschmack und Bekleidung betraf, war er eindeutig zu fein für diese Gefilde. Das neue Jahr rückte näher, und Balenus hatte es zu seinem Vorsatz gemacht, im Jahre 799 nach der Gründung des großen und ewigen Roms hier seine Zelte abzubrechen und wieder in die Hauptstadt am Tiber zurückzukehren. Er wollte ja nicht ausschließen, dass sich dieses Köln einstmals zu einer Metropole entwickeln würde, aber derzeit war fast alles – wie auch sein als Prätorium bezeichneter Palast – nicht viel mehr als ein Exposé. In Köln gab es nur wenige römische Steinbauten, einige Ruinen, noch mehr Baustellen und viele, viele germanische Hütten.

Oh, Balenus sehnte sich nach Rom! Die Mutter aller Städte lockte mit Zirkusspielen, Kunst, Kultur und kulinarischen Genüssen, Reichtümern und schönen Frauen. Diese Germanen hingegen … Schwätzer und Salonpoeten versuchten zwar, aus ihnen edle Wilde zu machen, aber diese Thesen stammten von Autoren, die noch nie weiter nördlich als bis in die Toskana gekommen waren. Balenus hingegen erinnerten die Germanen – so reinlich, redlich und ruhmsüchtig sie sein mochten – mit ihrer Vorliebe, mit freiem Oberkörper durch die Gegend zu stolzieren, eher an eine Horde durchgeknallter Bademeister. Mit ihren Tugenden konnte man vielleicht ein Thermalbad leiten, aber keine Zivilisation aufbauen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!