Arthur Degenhard - Frank W. Werneburg - E-Book

Arthur Degenhard E-Book

Frank W. Werneburg

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Beschreibung

Nach ihren Erlebnissen in "Die Ruine" hat der Alltag Peter und Leila wieder. Doch kaum beginnen die Sommerferien, erfahren sie, dass es in der alten Apotheke spuken soll. Das wollen sie natürlich genau wissen.

Bei "Arthur Degenhard" handelt es sich um den 2. Band der Urban-Fantasy-Kurzgeschichten-Reihe "Bei Geistern zu Besuch", in der Peter und Leila immer wieder auf Geister treffen.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Frank W. Werneburg

Arthur Degenhard

Bei Geistern zu Besuch 2

© Frank W. Werneburg

Frank W. Werneburg Philipp-Kühner-Straße 2 99817 Eisenach

https://lordbreakingham.wordpress.com/

Leila und Peter saßen im Park hinter dem Postamt auf der Lehne einer Bank und ließen es sich gut gehen. Vorhin hatte es Zeugnisse gegeben, jetzt lagen das 7. Schuljahr hinter und die Sommerferien vor ihnen. Beide waren sich sicher, dass ihre jeweiligen Eltern mit dem Zeugnis zufrieden sein würden. Da würde wohl auch der eine oder andere Euro extra drin sein, um in den Ferien etwas zu unternehmen.

„Hab’ ich dir überhaupt schon erzählt, was mir mein Uropa letztes Wochenende erzählt hat?“, begann Peter nach einiger Zeit, während der sie nur die Leute auf der Straße beobachtet hatten. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Leila ihm zuhörte, fuhr er fort: „Im alten Apothekerhaus soll es angeblich spuken.“

Damit hatte er die Aufmerksamkeit des Mädchens geweckt. Jede Faser ihres Körpers drückte ihr Interesse aus. Seit sie vor ein paar Wochen auf einer Klassenfahrt zufällig echte Geister kennengelernt hatten, war das ihr bevorzugtes Gesprächsthema, wenn sie alleine waren. Mit ihren Klassenkameraden konnten sie nicht darüber sprechen. Die würden sie doch nur für verrückt erklären! Auch ihren Eltern hatten sie nichts erzählt. Wahrscheinlich würden die sie auch sofort beim nächsten Psychiater abliefern. – Und wären dabei noch überzeugt, das einzig richtige für ihre von der Schule überforderten Kinder zu tun.

„Uropa?“, fragte Leila. „Wie alt ist der denn? Ich meine, kann man noch was drauf geben, was der so sagt?“

„83, aber der Kopf funktioniert noch gut!“, meinte Peter. „Uropa Klaus hat zwar ein paar Marotten, wie sie alte Leute eben haben, aber sein Gedächtnis ist besser als bei vielen viel jüngeren Leuten. Der weiß immer aus dem Kopf, wann er mir wie viel Geld zugesteckt hat.“

„Und wo ist dieses Apothekerhaus?“, wollte Leila daraufhin wissen.

Peter schien kurz zu überlegen, wie er es Leila, die erst seit ein paar Wochen hier wohnte, am besten erklären konnte. „Das ist das alte Fachwerkhaus mit den zugenagelten Fenstern am Ende der Marktstraße, wo’s rechts zum Bahnhof ’runter geht.“

Leila machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ist das die Straße mit diesem komischen Namen?“

„Genau!“, bestätigte Peter. „Die Professor-Doktor-Heribert-Augustus-von-Assidrius-Straße.“ Als er sah, wie das Mädchen grinsend den Kopf schüttelte, ergänzte er: „Früher hieß die mal ganz einfach Bahnhofstraße. Als dieser Typ gestorben ist, wollten sie unbedingt eine Straße nach dem benennen, weil der hier geboren ist. Alle sagen aber einfach Assi-Straße. Nur denen, die dort wohnen, gefällt diese Kurzform überhaupt nicht.“

Jetzt schüttelte sich Leila vor Lachen. „Und wieso haben die die Straße nicht einfach Assidriusstraße genannt?“

Der Junge zuckte mit den Schultern. „Seitdem sind sich hier alle sicher, dass die Stadtverordneten auf ihren Sitzungen harte Drogen nehmen. Oder hast du eine bessere Erklärung?“

Nachdem sich beide wieder vom Lachen erholt hatten, kam Leila auf das ursprüngliche Thema zurück: „Und in diesem Haus an der Ecke von Marktstraße und Assi-Straße soll es spuken, meint dein Uropa?“

„Genau!“, bestätigte Peter. „Das Haus war Jahrhunderte der Dienstsitz des Stadtapothekers. Und irgendwann in den 1920ern – also noch bevor mein Uropa geboren wurde – soll der damalige Apotheker aus Versehen eine ganze Familie umgebracht haben.“

„Wie denn das?“, unterbrach ihn das Mädchen.

„Uropa Klaus hat erzählt, ein Bahnarbeiter, seine Frau und 3 Kinder hätten sich alle an irgendeiner Krankheit angesteckt. Damals haben die Apotheker die Medikamente wohl noch selbst nach dem Rezept des Arztes zusammengemischt“, erklärte Peter, was er von seinem Uropa gehört hatte. „Angeblich soll sich der Apotheker, während er die Medizin zubereitet hat, mit seiner Frau gestritten haben. Und weil er dadurch abgelenkt war, hat er wohl versehentlich eine falsche Zutat erwischt. Die ganze Familie soll in der Nacht daran gestorben sein. Als der Apotheker am nächsten Tag davon erfahren hat, soll er sich aus Schuldgefühl erhängt haben. Und seitdem soll er nachts im alten Apothekerhaus herumspuken.“ 

„So lange steht das Haus schon leer?“, wollte Leila wissen.