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Anscheinend hat Ellen etwas von ihrem Vater geerbt, von dessen Existenz sie nichts weiß. Stattdessen scheint jedoch ein Gauner genau zu wissen, was sie geerbt hat, und setzt Ellen erheblich unter Druck.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
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Ellen Scholz fuhr mit ihrem BMW zügig in die Toreinfahrt ihres freistehenden Einfamilienhauses am Randgebiet von Frankfurt-Rödelheim. Sie lebte direkt am Biegwald, umgeben von Bäumen, Wiesen und Kleingärten. Es war ein heißer Sommertag und Ellen hatte ihren Friseursalon in der Innenstadt bereits eine Stunde früher geschlossen als üblich. Es waren 35 Grad im Schatten und bei dieser Hitze wäre sowieso niemand mehr gekommen. Deshalb hatte sie ihr Geschäft ohne schlechtes Gewissen verlassen und freute sich auf den Feierabend. Es machte ihr Spaß, auf der Terrasse zu sitzen, ein kühles Getränk neben sich zu haben und ein gutes Buch zu lesen. Sie hatte nur selten Zeit dazu, weshalb sie das Wetter und die Gelegenheit dafür nutzen wollte.
Sie, stieg aus ihrem Auto, nahm ihre Handtasche und war in Gedanken schon unter der Dusche, als sie die Stufen zu ihrem Haus hinauf stieg und die Türe aufschließen wollte. Nanu? dachte sie, „habe ich vergessen abzuschließen?“ Die Türe schwang leicht auf und den Griff noch in der Hand, stockte ihr plötzlich der Atem. Sie sah direkt in die dunklen Augen eines Mannes, der ganz in schwarz gekleidet war und eine Mütze mit Sehschlitzen trug. Ellen drehte sich um, rannte wie der Teufel die Stufen hinunter und stürzte zu ihrem Auto. Mit zitternden Händen öffnete sie die Fahrertür und es war nun ihr Glück, dass sie ihr Auto nie abschloss, wenn es in ihrem Hof stand. Obwohl böse Zungen immer behaupteten, sie würde die Quittung schon noch dafür bekommen und die Versicherung würde keinen Pfennig zahlen, wenn etwas aus dem Auto gestohlen oder gar das ganze Auto selbst wegkam. Jetzt war sie froh darüber, dass sie nie auf die Anderen gehört hatte. Sie setzte sich, nein sie floh förmlich in das Auto hinein und verriegelte die Tür von innen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals als sie aus den Augenwinkeln den schwarzen Mann über ihre Eingangstreppe laufen sah. Voller Panik startete sie ihr Auto, legte den Rückwärtsgang ein und sah den schwarzen Mann in die andere Richtung über ihren Garten davon laufen. Dennoch hielt sie nicht an und fuhr rückwärts aus der Einfahrt. Der Schreck steckte ihr noch tief in den Knochen und als sie an der nächsten Straßenecke war, musste sie erst einmal anhalten, um ihr Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Sie überlegte fieberhaft, was sie jetzt unternehmen sollte und beschloss, zur nächsten Polizeidienststelle zu fahren.
Auf dem Weg dorthin überschlugen sich ihre Gedanken. Wer war dieser Fremde und was wollte er in ihrem Haus? Sicher, sie wohnte in ihren eigenen vier Wänden, aber Sachen von Wert besaß sie eigentlich nicht. Kein Bargeld, keine Wertpapiere und auch keinen teuren Schmuck. Wer sie kannte, wusste, dass sie immer nur Modeschmuck trug und nicht viel Wert auf materielle Dinge legte. Auch ihr BMW war bereits ein altes Modell und hatte schon zehn Jahre auf dem Buckel. Was also wollte man von ihr? Natürlich weiß ein Einbrecher vorher nicht, was er im Haus seiner Begierde vorfindet und dennoch fragte Ellen sich, warum gerade ich, warum meinHaus?Und wie war der Mann dort hinein gekommen? Sie schloss ihre Haustüre immer doppelt ab und auch alle Fenster waren beim Verlassen heute Morgen geschlossen gewesen. Zitternd fuhr sie weiter und endlich erreichte sie die Polizeidienststelle in der Westerbachstraße, nahe ihrem Wohnort.
Als sie an der Außentüre des Reviers klingelte, meldete sich eine dunkle Männerstimme: „Ja bitte?“
„Äh ja, guten Tag, ich wollte einen Einbruch melden;“, sagte Ellen.
„Kommen Sie herein“, antwortete die Stimme aus dem Lautsprecher und der Türöffner ertönte. Ellen betrat den Vorraum. Auf der linken Seite sah sie eine große Glasscheibe. Dahinter waren Schreibtische und zwei Beamte zu sehen. Ein Polizist sprach durch eine Sprechmuschel, die in der Scheibe eingelassen war und Ellen fand das ziemlich albern. Hatten die Polizisten tatsächlich Angst, dass man sie überfallen könnte? Das wäre dreist, aber anscheinend war es so und sie dachte nicht mehr drüber nach. Nachdem sie erklärt hatte, dass sie eine Diebstahlsanzeige aufgeben wollte, drückte der Polizist erneut auf einen Türöffner und sagte, „kommen Sie herein, erste Tür links.“ Sie musste sich erst einmal umsehen, entdeckte dann aber die Tür, die zur eigentlichen Wache führte. Man bot ihr einen Patz vor einem der Schreibtische an und ein Polizist setzte sich ihr gegenüber und fragte, was passiert sei.
„So genau weiß ich das auch nicht;“, antwortete Ellen und erzählte dem Beamten, was sie gerade erlebt hatte.
„Ist denn irgendetwas gestohlen worden?“, fragte der Polizist und schaute sie gelangweilt an.
„Woher soll ich das denn wissen, ich war doch noch gar nicht im Haus als der Mann mir begegnet ist. Und wie ich Ihnen gerade erzählt habe, bin ich sofort weggerannt, als ich ihn gesehen habe. Oder was hätte ich Ihrer Meinung nach tun sollen? Erst einmal nachsehen, ob mein Modeschmuck noch vollständig ist? Und überhaupt gehe ich da alleine nicht mehr rein. Könnte nicht jemand von Ihnen mitkommen, der nachsieht, ob alles in Ordnung ist?“ Langsam löste sich der Schock, der Ellen befallen hatte und sie war nur noch wütend darüber, dass der Polizist sie anscheinend nicht ernst nahm.
„Sie sagten doch, dass der Einbrecher geflohen sei. Es dürfte demnach keine Gefahr für Sie bestehen. Wir sind im Moment ziemlich unterbesetzt und wenn es Ihnen nichts ausmacht, bitten wir Sie, erst einmal nachzuschauen, ob irgendetwas fehlt. Anschließend können wir dann eine Anzeige aufnehmen.“
„Das ist ja wohl nicht zu glauben;“, antwortete Ellen empört, „schöne Bürgerhilfe, vielen Dank“, sagte sie, stand auf und wandte sich zum Gehen.
„Nun seien Sie doch nicht gleich eingeschnappt. Warten Sie einen Moment, ich werde einen Beamten rufen, der mit Ihnen geht.“
„Nein, nein ich habe auch meinen Stolz und möchte die Polizei nicht mit einem simplen Einbruch belästigen, bestimmt haben Sie noch irgendwo Strafzettel zu verteilen, das ist schließlich viel wichtiger“ entgegnete sie und verließ ohne ein weiteres Wort die Dienststelle. Der Polizist zuckte nur mit den Schultern und ließ sie gehen.
Als Ellen wieder in ihrem Auto saß, fing sie an, ihrer Wut Luft zu machen. Sie schimpfte und fluchte und fing auch noch an zu heulen. „Mist, Mist, Mist, was mache ich denn jetzt? Ich will da nicht mehr alleine rein“, fluchte sie. Sie überlegte, wen sie anrufen könnte. Am besten ihre Freundin Josie. Sie wohnte nicht weit weg und müsste eigentlich zu Hause sein. Josie war seit Jahren arbeitslos und offensichtlich bekümmerte sie das nicht. Obwohl sie seit drei Jahren befreundet waren, wusste Ellen nicht, wie Josie mit dem bisschen Geld von der Arbeitsagentur zu Recht kam. Sie hatte nicht den Eindruck, dass Josie besonders sparen musste. Aber anscheinend ging es ihr sehr gut, denn es fehlte ihr an Nichts und sie klagte auch nie. Noch immer aufgeregt, suchte sie in ihrer Handtasche nach dem Handy und als sie es endlich fand, atmete sie erleichtert auf. Nach dem zehnten Klingeln wollte sie schon genervt auflegen, als Josie doch noch an den Apparat ging.
„Ja, hallo?“
„Hi Josie, hier ist Ellen. Du glaubst nicht, was mir eben passiert ist!“ sagte sie und erzählte die Geschichte ein zweites Mal.
„Ach du meine Güte und was machst du jetzt?“
„Ich dachte, ich könnte dich abholen und wir fahren zusammen zu meinem Haus um nachzuschauen, was da los ist.
„Du und dein Stolz! Warum hast du dich denn nicht von dem Beamten begleiten lassen?“
„Wenn du sein gesteigertes Interesse gesehen hättest, hättest du es auch vorgezogen, alleine zu gehen. Außerdem ist das jetzt auch egal. Mir ist das jedenfalls immer noch nicht geheuer und ich gebe zu, dass ich Angst habe. Gehst du nun also mit oder muss ich mir jemand Anderen suchen?“ Josie wusste, dass Geduld nicht gerade Ellens Stärke war und konnte sich gut vorstellen, wie sie aus dem Polizeirevier gerauscht war. Sie schmunzelte in sich hinein und antwortete: „Natürlich komme ich mit, holst du mich ab?“
„Klar, ich bin in zehn Minuten da. Es wäre schön, wenn du dann schon draußen stehen würdest, damit ich keinen Parkplatz suchen muss. Dafür bin ich viel zu nervös. Hoffentlich baue ich jetzt nicht noch einen Unfall!“ Ellen blickte genervt um sich.
„Ok, dann bis gleich. Bleib ruhig und fahr‘ vorsichtig:“, sagte Josie. Sie hängten beide gleichzeitig ein und Ellen fuhr los in Richtung Sossenheim. Unterwegs gingen ihr tausend Gedanken durch den Kopf. Eigentlich konnte das nur ein gewöhnlicher Einbrecher gewesen sein und viel, wenn überhaupt, konnte er auch nicht gestohlen haben. Also hoffte sie, dass sie die Angelegenheit bald vergessen konnte. Es war heiß in ihrem Auto, weil den ganzen Tag die Sonne darauf geschienen und sie ihr Auto nicht im Schatten abgestellt hatte. Ellen schwitzte und machte alle Fenster auf, um wenigstens ein bisschen von dem Fahrtwind ab zu bekommen. Eigentlich hätte sie die Klimaanlage einschalten können, aber seitdem sie gehört hatte, dass sich dadurch der Benzinverbrauch erheblich erhöht, schaltete sie diese nur noch ganz selten ein. Sie wusste, dass das albern war, wehrte sich aber nicht gegen diese Unvernunft.
*
Leise bimmelte das Glöckchen, als der Mann den Laden betrat.
„Guten Morgen! Der Paketdienst ist da.“
„Oh, guten Morgen. Vielen Dank, Herr Schreiber. Ich glaube da habe ich wieder mal ein Schnäppchen gemacht.“ Kurt Lehmann nahm das große Paket entgegen und lächelte den Boten an, dessen Name er auf einem Schild an seinem Arbeitsanzug ablas. „Tja, manche Leute haben einfach ein Händchen für gute Geschäfte. Ich wollte, ich könnte mir mein Geld auch anders verdienen“ antwortete der Paketbote. „Bitte unterschreiben Sie hier.“
Herr Lehmann nahm den Plastikstift und setzte seinen Namen auf das Display des Scanners. Er lächelte zufrieden.
„Jeder hat einmal klein angefangen. Sie werden sehen, auch Sie werden ihren Weg noch gehen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.“
„Hoffentlich haben Sie Recht. Ich würde nämlich gerne am Flughafen arbeiten. Ich mag es, wenn irgendwo viel los ist und mit Stress kann ich auch umgehen.“ Herr Schreiber lächelte Herrn Lehmann an und drehte sich zum Gehen um. „Also dann, bis zum nächsten Mal“, sagte der Bote, ging hinaus und dachte bei sich „der hat gut reden.“
*
„Emilie trödle nicht so, ich muss noch einkaufen, bevor die Geschäfte schließen.“
„Mama, guck‘ mal, der Bär da sieht fast so aus wie mein Bodo.“
„Ja, Schätzchen, aber jetzt nimm deinen Teddy und lauf bitte einen Schritt schneller. Wir sind jetzt schon seit vier Stunden hier im Zoo und langsam müssen wir gehen.“ Sie zog ihre Tochter an der Hand und lief Richtung Ausgang. Sie hasste, es ihre Tochter zu hetzen, da sie ohnehin nur wenig Zeit mit ihr verbringen konnte. Aber als alleinstehende, berufstätige Mutter, ging es leider nicht anders.
*
Endlich war Ellen bei ihrer Freundin in Sossenheim angekommen und wie vereinbart, stand sie bereits vor der Haustür, so dass Josie schnell in den anhaltenden Wagen hinein springen konnte.
„Ach Ellen, es tut mir ja so Leid für dich“, begrüßte sie ihre Freundin. Auf dem Weg zurück nach Rödelheim wollte sie alle Einzelheiten über den Vorfall wissen. Aber viel zu erzählen gab es da nicht. Schließlich war alles so schnell gegangen. Jedenfalls war sie interessierter als die Polizei, dachte Ellen bei sich.
Ellen fuhr in ihre Toreinfahrt, diesmal jedoch nicht so schwungvoll wie zirka eine Stunde zuvor.
„Wollen wir wirklich alleine da rein gehen?“ fragte Josie. Auch, wenn sie es nicht offen zugeben wollte, es war ihr ebenfalls ein Wenig mulmig zumute. Was, wenn der Fremde wieder zurückgekommen ist und jetzt auf sie wartete. Schließlich hatte Ellen ihn gesehen und könnte eine wertvolle Zeugin sein. Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie ihre Vorstellungen damit abwerfen.
„Natürlich gehen wir jetzt da rein, wir sind doch zu zweit und ich glaube nicht, dass sich jetzt noch jemand im Haus aufhält. Schließlich ist schon über eine Stunde vergangen, als ich den schwarzen Mann gesehen habe.“ Sie stiegen aus und gingen langsam die Stufen hinauf die zur Haustüre führten. Wider Erwarten stand sie nicht offen und es waren auch keine Einbruchspuren zu sehen. Hatte der Fremde sich tatsächlich die Zeit genommen, die Türe wieder zuzuziehen? Mit klopfendem Herzen schloss Ellen auf und traute ihren Augen kaum. Alle Gegenstände, die als Dekorationen im Flur und im Wohnzimmer gestanden hatten, waren entweder zerbrochen, umgedreht oder auf den Boden geworfen worden. Sämtliche Schubladen waren geöffnet und deren Inhalte im ganzen Zimmer verstreut. Auch die Küche wurde nicht verschont. Dosen, Schüsseln und Töpfe waren aus den Schränken gerissen worden und lagen nun überall herum. Das gleiche Bild bot sich ihnen im Schlafzimmer.
„Ach du Scheiße, “ sagte Josie und sah sich fassungslos um. „Da hat ja einer schwer gewütet! Kannst du schon feststellen ob etwas fehlt? Hattest du irgendwo Geld liegen oder versteckt?“
„Nein, das bisschen Bargeld das ich besitze, trage ich immer bei mir. Es ist in meiner Handtasche und die Einnahmen aus dem Friseursalon werfe ich nach Feierabend immer in einer Geldbombe bei der Bank ein. Zu Hause habe ich keine Wertsachen. Du weißt ja selbst, dass der Salon nicht viel abwirft und ich keine großen Sprünge machen kann. Mein Gott, wie es hier aussieht, was machen wir denn jetzt? Meinst du, das war eine einmalige Sache?“
„Na klar. Der Einbrecher hat doch gesehen, dass hier nichts zu holen ist. Schließlich hat er sich hier gründlich genug umgesehen. Außerdem bricht man nicht zweimal im gleichen Haus ein. Was hätte das für einen Sinn? Am besten ist, du rufst jetzt die Polizei an. Eine Anzeige musst du auf jeden Fall machen.“
Ellen ging noch einmal durch alle Räume und schaute sich gewissenhaft um. Aber es schien tatsächlich nichts zu fehlen. Jedenfalls waren die in ihren Augen wertvollen Dinge, wie ihr Computer oder das Fernsehgerät, noch da.
„Aber wenn nichts gestohlen wurde, brauche ich den Vorfall auch nicht melden, oder? Wie gesagt, die Polizei hatte nicht wirklich Interesse an diesem Fall.“
„Das kannst du so nicht sagen, Ellen. Nur weil du verängstigt oder genervt warst, darfst du die Leute nicht verurteilen. Schließlich bat er dich nur, vorab schon einmal nachzusehen ob etwas gestohlen wurde und wollte zum Schluss doch noch einen Kollegen mitschicken. Aber du hast das nicht gewollt. In der Beziehung musst du schon ehrlich sein.“
„Ja, da hast du wohl Recht und es ist wirklich besser, wenn man eine Anzeige aufgibt. Es könnte ja sein, dass auch in den Nachbarhäusern versucht wurde, einzubrechen. Meinst du, ich kann schon anfangen aufzuräumen?“
„Nein, das würde ich nicht tun. Lass‘ erst einmal die Polizei kommen. Danach helfe ich dir beim sauber machen.“
Also rief Ellen bei der Wache an und erklärte, dass sie bereits auf dem Revier gewesen sei, man ihr aber erklärt habe, dass sie erst einmal schauen sollte, ob überhaupt irgendetwas gestohlen worden sei. Am Telefon war ein anderer Beamter als der, mit dem sie zuvor auf der Dienststelle gesprochen hatte. Der Polizist teilte ihr mit, dass er gleich einen Streifenwagen losschicken würde, damit ein vollständiger Bericht aufgenommen werden konnte. Außerdem käme noch die Spurensicherung. Es könne aber eine halbe Stunden dauern, bis die Polizisten da seien.
„Ja, ja, ich weiß, Sie haben viel zu tun und Sie sind unterbesetzt.“ Ellen seufzte, bedankte sich trotzdem und legte auf. Genervt schaute sie ihre Freundin an. „Was machen wir in der Zeit, bis die Beamten kommen?“
„Vielleicht schaust du mal nach, ob nicht doch irgendetwas fehlt. Es kann doch nicht sein, dass der Fremde gar nichts mitgenommen hat. Vielleicht eine Spardose? Oder was ist denn mit der Uhr, die du von deinem Vater geerbt hast? Hast du die aufbewahrt? Vielleicht ist sie etwas wert und der Dieb hat sie mitgenommen. Oder was ist mit deiner Kette, die mit dem kleinen Anhänger?“
„Ach Quatsch. Das müsste ja ein blöder Einbrecher sein, der solch billigen Schmuck klauen würde. Das Ganze ist noch nicht einmal fünfzig Euro wert. Aber du hast Recht, nachschauen kann ich trotzdem.“
Ellen ging ins Badezimmer, in dem genauso ein Durcheinander herrschte, wie in den anderen Räumen auch und suchte das bisschen Schmuck, das sie besaß, zusammen. Es war alles noch da. Auch die Armbanduhr ihres Vaters, die keinen großen Wert darstellte. Sie hatte die Uhr nur als Andenken behalten als ihr Vater vor einem halben Jahr plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt gestorben war. Da er sonst nichts besaß und sie auch nicht so viel Wert auf Erinnerungen legte, hatte sie alles, was ihrem Vater gehörte, ihrer Mutter überlassen. Ihre Eltern waren zwar nicht zerstritten gewesen, hatten aber nur selten etwas miteinander unternommen. Jeder hatte sein eigenes Leben gelebt, an dem der Andere kaum Anteil nahm. Ellen hatte alle zwei bis drei Monate mit ihnen telefoniert und man hat sich zu den Festtagen gesehen. Ihre Mutter kam jetzt ganz gut alleine zurecht, worüber Ellen sehr froh war. Während ihr diese Gedanken durch den Kopf gingen, stellte sie fest, dass alles was für sie persönlich einen Wert darstellte, noch vorhanden war. Schulterzuckend ging sie in die Küche und holte zwei Gläser. „Willst du auch etwas trinken?“ fragte sie ihre Freundin.
„Ja gerne, vielen Dank. Am liebsten Wasser. Bei der Hitze heute schmeckt jedes andere Getränk wie Zuckerwasser.“ Ellen holte die Gläser, nahm die Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und schenkte ein. Anschließend schraubte sie die Flasche wieder zu und stellte sie zurück.
Als es an der Haustür klingelte, zuckte Ellen zusammen. Sie atmete tief durch, schaute erst durch den Türspion und öffnete anschließend Türe, nachdem sie über einen Haufen herunter geworfener Gegenstände gestiegen war. Vor ihr standen zwei Polizisten, die sich als Kommissar Werner Wagner und Hauptkommissar Manfred Olpe vorstellten. Ellen ließ sie ins Haus und der jüngere der beiden Beamten, Werner Wagner, zückte Block und Stift, um alles mitzuschreiben. Er schien neu in seinem Beruf zu sein und wirkte mit seinem Schreibkram wie der Assistent des anderen Polizisten. Herr Olpe übernahm die Gesprächsführung.
„So, Frau Scholz, dann erzählen Sie uns mal ganz genau was passiert ist.“ Ellen verdrehte genervt die Augen.
„Das habe ich doch schon alles auf der Wache und am Telefon gesagt.“
„Aber es wurde noch nicht zu Protokoll genommen, deshalb möchte ich Sie bitten, mir noch einmal alles zu erzählen was sie wissen.“ Herr Olpe lächelte Ellen an.
„Wenn es sein muss, erzähle ich es eben noch ein drittes Mal.“ Ellens Stimme hörte sich genervt an aber sie beschrieb, wie sie nach Hause gekommen war und was für einen Schreck sie bekommen hatte, als sie so unerwartet dem schwarzen Mann begegnet ist. Ellen war mittlerweile stolz darauf, dass sie so geistesgegenwärtig reagiert hatte und sofort abgehauen war. Der Polizist Wagner machte sich Notizen und sah sie dabei kaum an.
„Können Sie mir erklären, warum ihre Haustüre keine Einbruchspuren aufweist?“, fragte der Polizist und sah Ellen fragend an.
„Ist es nicht Ihr Job, das herauszufinden? Ich kann nur sagen, dass ich die Türe wie gewohnt abschlossen hatte. Es besitzt auch niemand einen Zweitschlüssel für das Haus. Ich kann es mir also nicht erklären.“ In diesem Moment schoss ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Was, wenn jemand den versteckten Schlüssel im Garten gefunden hätte? Wie viele andere Hausbesitzer oder Mieter auch, hatte sie einen Schlüssel für den Notfall unter einem Stein an ihrem Teich versteckt. Sie musste unbedingt nachsehen, ob er noch da war. Jetzt war es ihr aber zu peinlich, weswegen sie den Zweitschlüssel nicht erwähnte.
„Auf jeden Fall hatten Sie noch einmal Glück im Unglück, junge Frau. Bis auf die Unordnung scheint ja nichts passiert zu sein. Haben Sie den Mann eventuell erkannt oder können sie eine Täterbeschreibung abgeben?“
„Nein, leider nicht. Er war ja, wie gesagt, ganz in schwarz gekleidet und hatte eine Kapuze mit Sehschlitzen auf. Es ging alles so schnell, dass ich nicht einmal sagen kann, wie groß er war.“
„Haben sie vielleicht einen Verdacht, wer er ist und was er gesucht haben könnte? Hatte er vielleicht noch einen Komplizen dabei?“ Ellen wurde langsam schon wieder wütend.
„Was sind denn das für blöde Fragen? Natürlich habe ich keine Ahnung, wer er war und was er gesucht haben könnte. Hätte ich ihn denn fragen sollen oder hinein gehen und schauen sollen, ob sich noch eine weitere Person bei mir breit gemacht hat? Ich habe nur einen Mann weglaufen sehen und dann bin ich auch schon aus meiner Einfahrt gefahren.“
„Ich weiß dass Sie aufgeregt sind“, sagte Herr Olpe ruhig, „aber wir müssen alle Möglichkeiten überprüfen und es hätte ja sein können, dass Ihnen irgendetwas aufgefallen ist. Ich glaube zwar nicht, dass es Sinn macht, die Spurensicherung zu beauftragen, aber sie wurde bereits informiert und müsste jeden Moment eintreffen. Schaden kann es jedenfalls nicht. Dies war offensichtlich ein ganz gewöhnlicher Einbruch. Am besten, Sie legen sich ein neues Schloss zu. Die Einbrecher sind mittlerweile besser ausgestattet als jeder Schlüsseldienst. Und kaufen Sie sich sicherheitshalber auch noch einen Zusatzriegel. Ich gebe Ihnen jetzt eine Bescheinigung für die Versicherung und falls ihnen noch etwas auffallen sollte, dann teilen Sie uns das bitte mit.“ Die Beamten wollten sich schon verabschieden, doch Ellen war damit überhaupt nicht einverstanden.
„Und dafür sind Sie jetzt hierhergekommen?“ schrie sie laut vor Wut. „Wieso meinen Sie, dass es keinen Sinn machen würde, Spuren zu sichern? Sie wissen ja nicht einmal, ob der Mann Handschuhe getragen hat. Und ich übrigens auch nicht. Ich hatte nämlich nicht die Gelegenheit, ihn von unten bis oben zu betrachten. Aber wie wollen Sie jemanden fassen, auf dessen Identität Sie keine Hinweise haben? Ich möchte, dass Sie jetzt ihren Job tun und sich das Haus gründlich anschauen. Ob Sachen fehlen oder nicht, es kann doch nicht angehen, dass jemand ungestraft einfach so hier herein spazieren kann!“
„Jetzt hören Sie mir mal gut zu, junge Frau. Wir machen unsere Arbeit so, wie wir das für richtig halten. Es gibt keine Einbruchspuren und es fehlen Ihrer Auskunft nach keinerlei Gegenstände. Könnte es nicht sein, dass ein verärgerter Ex Ihnen einen Schrecken einjagen wollte? Ohne weitere Hinweise auf ein Verbrechen, können wir leider nichts unternehmen.“ Herr Olpe war aufgebrachte Bürger gewohnt und wusste, dass sie es nicht böse meinten. Er konnte sie ja auch verstehen. Aber die Polizei war in diesem Falle machtlos. Die Beamten wandten sich um und gingen den Flur entlang. Der jüngere schaute noch einmal etwas mitleidig zurück, zuckte jedoch nur mit den Schultern, als wollte er ein Zeichen geben, dass er daran leider auch nichts ändern könnte.
„Und so was nennt sich Gesetzeshüter. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?“ Ellen war richtig sauer.
„Ellen;“, sagte Josie, „reg’ dich nicht auf. Herr Olpe hat ja irgendwie Recht. Und selbst wenn man Fingerabdrücke finden würde, wie wahrscheinlich ist es, dass man damit den Täter festnageln kann? Man hört doch ständig, dass überall eingebrochen wird. Jetzt hat es zufällig dich erwischt. Also lass uns aufräumen und dann versuchen, den Vorfall zu vergessen.“ In diesem Moment klingelte es erneut an der Türe. Ellen öffnete und vor ihr stand ein großer Mann mit einem Koffer.
„Guten Tag. Ich bin von der Spurensicherung. Waren die Kollegen von der Polizei schon da?“
„Allerdings, aber sie wollen gerade gehen und dass Sie ihre Arbeit hier tun, halten sie für völlig überflüssig. Ich bin wirklich sauer.“
Der Mann von der Spurensicherung schaute sich um. Er begrüßte die Polizisten und grinste sie wissend an. Danach überprüfte er die Eingangstüre und alle Fenster, konnte aber auch keine Einbruchsspuren feststellen. Zwar pinselte er einige Rahmen mit schwarzer Farbe an, jedoch waren dort keine Abdrücke die dort nicht hingehörten, zu erkennen. In einem ruhigen Ton, erklärte er den beiden Damen, dass man anhand aller sichtbaren Abdrücke sehen könne, dass es sich hierbei immer um die gleichen Finger handelte und keine anderen auffälligen Abdrücke zu sehen seien.
„Er hat vermutlich Handschuhe getragen“, sagte der Beamte. Es sind keine brauchbaren Spuren zu erkennen. Ich vermute die Angelegenheit wird im Sande verlaufen. Mittlerweile gibt es so viele fachmännisch ausgeführte Einbrüche, dass die Chance, die Gauner zu erwischen gleich Null ist. Also dann Frau Scholz. Meine Arbeit ist hier erledigt. Die schwarze Farbe bekommen Sie leicht mit einem Tuch wieder ab. Sie können jetzt hier wieder klar Schiff machen. Auf Wiedersehen.“ Damit nahm er seine Tasche und ging hinaus. Die beiden Polizisten gingen nach einem kurzen Gruß ebenfalls. Ellen stieß die Türe heftig zu, so dass sie mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.
„Die haben alle leicht reden. Mir sitzt der Schreck immer noch in den Knochen.“ Ellen schaute aus dem Fenster neben der Tür und wartete, bis die Fahrzeuge der Beamten aus ihrer Einfahrt verschwunden waren. „So, jetzt muss ich unbedingt noch nachsehen, ob der Ersatzschlüssel im Garten liegt, das wollte ich eben nicht vor den Beamten tun, da ich doch gesagt habe, dass es keinen Zweitschlüssel gibt.“ Ellen grinste Josie an, eilte zur Haustür und lief die Stufen hinab. In Ihrer Aufregung vergaß sie ihre Angst für einen kurzen Moment und ging in ihren Garten. Am Teich kniete sie sich nieder, schaute gedankenverloren den Goldfischen zu, betrachtete die wunderschönen Seerosen und bemerkte gleichzeitig, dass sie sich mal wieder um das Drumherum kümmern musste. Das Unkraut wuchs überall und zwar bereits sehr üppig, aber sie hatte nie Lust bei dieser Hitze im Garten zu arbeiten. Sie hob einen Gartenzwerg an, lächelte und ging mit dem Schlüssel wedelnd wieder zurück zum Haus.
„Ich hab‘ ihn“, rief sie Josie zu. „Irgendwie bin ich darüber zwar erleichtert aber gleichzeitig frage ich mich, wie dann jemand in mein Haus eindringen konnte.“
„Das frage ich mich allerdings auch! Hoffentlich hat sich niemand einen Abzug von dem Schlüssel machen lassen und das Original wieder im Garten versteckt. Du musst auf jeden Fall das Schloss auswechseln!“
„Ja, da hast du wohl Recht, aber dass jemand einen Schlüssel klaut und ihn dann wieder dort hinlegt, wo er ihn herhat, kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem konnte keiner wissen, dass der Ersatzschlüssel dort liegt. Der Garten ist so groß, dass ich auch nicht glaube, dass jemand den Schlüssel zufällig gefunden hat. Das Ganze ist ziemlich mysteriös. Ich weiß dass es albern ist, aber ich habe Angst, dass der Mann noch einmal herkommt. Ich würde ungerne alleine sein. Kannst du nicht bei mir übernachten oder ich bei dir?“ fragte Ellen.
„Natürlich, das weißt du doch. Am besten du packst ein paar Sachen zusammen und kommst mit zu mir. Wir räumen jetzt schnell auf, fahren zu mir und machen uns dann einen gemütlichen Abend. Du musst morgen sowieso wieder arbeiten, dann kommst du auf andere Gedanken und vermutlich geht es dir dann wieder besser.“
„Du hast vermutlich Recht, also lass uns anfangen.“
Gemeinsam räumten sie das Haus auf und konnten auch schon wieder lachen.
„Ha, von wegen es lässt sich mit einem Lappen leicht abwischen.“ Ellen schrubbte die schwarzen Flecken der Spurensicherung an der Türe weg. „Die haben immer alle gut reden. Danke dass du mir hilfst, Josie.“
„Aber das ist doch selbstverständlich und wir sind jetzt auch schon gleich fertig und können gehen.“
„Gott sei Dank. Es ist ganz schön spät geworden.“
Ellen seufzte, packte ein paar Kleidungsstücke und ihre Kosmetikartikel in eine kleine Reisetasche und dann machten sich beide auf den Weg. Auf der Fahrt zu Josie wurde kaum ein Wort gewechselt. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Während Ellen sich immer noch fragte, wie der Mann in ihr Haus eingedrungen sein konnte, überlegte Josie, wie sie ihre Freundin ablenken könnte.
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Kurt Lehmann brachte das Paket nach nebenan und fing an, es auszupacken. Bei solchen Internetauktionen lässt sichdoch immer wieder etwas Schönes finden, ging es ihm durch den Kopf. Noch vor zirka vier Monaten kannte er den Künstler dieses Gemäldes noch gar nicht. Eigentlich war dieser auch mehr ein Hobbymaler und völlig unbekannt. Aber die Bilder, die er bisher von ihm erworben und weiter verkauft hatte, kamen bei seinen Kunden gut an. Und so hatte er sich umso mehr gefreut, als er ein weiteres Werk von ihm im Internet entdeckt hatte.
*
Bei Josie angekommen, fuhren sie auf den großen Parkplatz hinter dem Haus. Josie hatte immer davon geschwärmt, dort einen Stellplatz zu haben, da sie nie einen Parkplatz suchen musste. Dafür kostete er aber auch dreißig Euro im Monat. Aber das war er ihr wert angesichts des Parkplatzmangels in diesem Stadtviertel. Außerdem war sie vor Fremdparkern geschützt, da ein öffentlicher Zugang aufgrund der Schranke nicht möglich war. Die Freundinnen stiegen aus dem Auto und liefen auf das Wohnhaus zu. Josie schloss die Haustür auf und während sie auf dem Weg nach oben waren, kam ihnen im Flur ein Nachbar entgegen und sprach Josie fröhlich an: „Hallo Frau Nachbarin, wollen wir am Wochenende wieder Bowlen gehen? Du schuldest mir noch eine Revanche.“
„Ich glaube nicht“, entgegnete Josie. „Ich muss mich ein Wenig um meine Freundin kümmern. Ich melde mich bei dir.“
„Ok, aber vergiss mich nicht.“ Er lächelte den beiden Frauen zu und trat aus dem Haus.
In Josies Wohnung angekommen, setzten sie sich auf die Couch. „Wollen wir einen Wein trinken?“ fragte Josie.
„Ja gerne“, antwortete Ellen und grinste breit. Denn wann immer Ellen zu Besuch kam, gab es einen guten Wein zu trinken, den beide sehr mochten. Josie holte eine Flasche Rheingauer Riesling aus dem Kühlschrank. Diesen hatte sie immer vorrätig, da sie Bier nicht mochte und ihr der Wein besonders gut schmeckte. Sie stellte einen Weinkühler und zwei Gläser auf den Tisch und fragte Ellen, ob sie Hunger habe. Aber keine von Beiden hatte richtigen Appetit und so aßen sie dazu nur kleine Brezeln und Käsewürfel die Josie ebenfalls immer vorrätig hatte.
„Ich möchte nicht, dass du wegen mir dein Wochenende versaust“, sagte Ellen. „Selbstverständlich kannst du mit deinem Nachbarn zum Bowling gehen. Ich kann ja morgen nach der Arbeit wieder nach Hause fahren. Ich wollte nur heute Nacht nicht alleine sein. Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus.“
„Jetzt hör‘ aber auf. Du weißt ganz genau, dass du mir wichtiger bist als so ein Wochenende. Bowling kann ich irgendwann noch spielen, du brauchst meine Hilfe jetzt und das ist gar kein Problem für mich.“
„Danke Josie. Was würde ich nur ohne dich machen?“ Der Einbruch war noch eine ganze Weile Gesprächsthema, aber dann wurde es auch Zeit, ins Bett zu gehen. Es war bereits spät geworden. Josie hatte ein Gästezimmer, dass Ellen ganz für sich alleine nutzen konnte, trotzdem schlief sie in dieser Nacht schlecht und fühlte sich am nächsten Morgen wie gerädert. Sie musste sich zusammenreißen, denn auf der Arbeit konnte sie sich keine Fehler erlauben. Nicht auszudenken, wenn sie einer Kundin die Frisur ruinierte. Den Laden konnte sie auch nicht geschlossen halten, da ihr sonst womöglich die Kunden wegliefen und die Konkurrenz war groß. Außerdem, wie hätte sie dies ihren zwei Angestellten erklären sollen und wie sollte sie den Ausfall wieder hereinbekommen? So gut lief das Geschäft auch wieder nicht und jetzt musste sie sich erst einmal um ein neues Schloss und eine weitere Türsicherung kümmern. Das würde bestimmt nicht billig werden. Da heute Samstag war, hatte sie zum Glück keinen allzu langen Arbeitstag. Sie zog sich an und legte einen Zettel für Josie auf den Tisch, das sie zur Arbeit gefahren war und gegen 16.00 Uhr zurück sein würde. Frühstück würde sie sich unterwegs besorgen. Als sie ihren Laden aufschloss, kam ihr bereits Margarethe entgegen.