Auf dem Fels - Anton Christian Glatz - E-Book

Auf dem Fels E-Book

Anton Christian Glatz

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Beschreibung

Das mehr oder weniger lyrische Gesamtwerk zwischen 1973 und 2020. ("Dunkel, kraftvoll und schnörkellos." - Duanna Mund)

Das E-Book Auf dem Fels wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Avantgarde, Akrostichon, Konkrete Poesie, Postmoderne, Reime

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 37

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Zyklus: Auf dem Fels

2. Zyklus: Hände

I - II

III – IV

V – VI

VII – VIII

3.Zyklus: Annenstraßensonate

4. Zyklus: Pendelschläge im Nebel der Gezeiten

Adam

Gasthaus Postl

Abschied

Scherbenhaufen

Regen

Elendsviertel

Zukunft

5. Zyklus: Vom Winter und von Erzengeln

Novembertag

Spuren

Hymnus

Brunnen

Ein schön geschriebener Satz

Lebenswille

Frühlingswiese

Dein Pfad, mein Rätsel

Ich bin der böse Mann

Drei Tauben

Schreiben

Das mögliche Ende des Klabautermannes

Polarkreis und Umgebung

03 / 12 / 2014

Aufbruch

Niemand da zu Mitternacht

Über tote Pferde

Gastgedicht Rosemarie Glatz: Wege gehen

6. Zyklus: Gebete an das Universum

Für das Bhakta-Yoga

Für das Jnana-Yoga

Für das Karma-Yoga

7. Zyklus: Eine schwarze Sonne geht auf

Frostiger Raum

Schwarze Sonne

Still, still

Wo ich wohne

Gastgedicht Hacko, ohne Titel, Nachdichtung: Duanna Mund und Anton Christian Glatz

An den Toren der Finsternis

Das Ritual des Puppenmeisters

Flüstern am Ende der Straße

An dem Tag

Ich nehme meinen Pinsel

Ich denke an dich

666

Melodien in finsterer Gasse

Schweigend-ernstes Violoncello

Blick aus meinem Fenster

In den Abgrund blicken

Inventur

Das Fenster öffnen

Der Weg aller Dinge

8. Zyklus: Liebe ist eine Rose mit vielen Dornen

Goldkehlchen

Bange Frage

Im Königreich der Zärtlichkeiten

Du bist

Du

Du und Ich

Du sollst den Leu nicht wecken

Göttin

Eiszeit

Es klangen zart die Lieder

Wenn du gehst

Unsere Liebe war ein Feuer

Muss gehn, muss gehn

9. Zyklus: Lachen ist der Klang der Freiheit

Gedicht über Blumen

Das Gedicht mit dem Hund

Silentium

Das „Dies ist kein Gedicht“-Gedicht

Scharfer Protest

Schreiberlinge

Das Gedicht, das nie geschrieben wurde

Epilog

Vorwort

Bei den unbedeutenden Marktanteilen, die Gedichte auf dem Buchmarkt halten1, mit der bekannt langjährigen Tendenz zum Nullpunkt, drängt sich die Frage auf: Warum Gedichte? Selbst für Verlage, die Lyrik herausgeben, ist dies reine Imagepflege.

Noch vor hundert Jahren zogen die Soldaten mit Lyrik von Paul Natorp und Rudolf Eucken im Tornister in den Ersten Weltkrieg. Vom Einsatzzweck wollen wir lieber nicht reden, jedenfalls war Lyrik zu lesen Standard, nicht nur für das Bildungsbürgertum. Und das ist gar nicht so lange her. Heute laufen wir Gefahr, uns lächerlich zu machen, beschäftigen wir uns mit Lyrik. Insbesondere verspüre ich als Erzähler und Essayist das Bedürfnis, darzulegen, wie dieser Gedichtband entstanden ist. Um es vorwegzunehmen: Ich wurde keineswegs von der Tarantel gebissen.

Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki gab 2006 bei einer öffentlichen Diskussion in Köln den für mich entscheidenden Hinweis. Auf die Frage, was ein Gedicht sei, antwortete er: „Ein Gedicht ist ein Text, der sich über die Prosa hinaushebt, durch Reim, Rhythmus, Bilder. Er appelliert in höherem Maß an die Gefühle des Lesers als Prosa. (…) Etwas, was mithilfe poetischer Mittel ausdrückt, was sich mit Prosa nicht ausdrücken lässt.“

Das ist der Punkt: Etwas, was sich mit Prosa nicht ausdrücken lässt! Als passionierter Erzähler nach fast einem halben Jahrhundert erzählender Texte räume ich unumwunden ein: Da ist so vieles, was sich durch Prosa nicht (wirklich) ausdrücken lässt. Ich betone, dass es sich dabei um eine wichtige persönliche Erfahrung handelt. Weil es schwer ist, dies in Worten zu erklären, ein Beispiel: Wir können einem geliebten Menschen einen Brief, bzw. eine SMS oder E-Mail schreiben, er mag sich freuen. Aber schenken wir zum Geburtstag ein Gedicht, ist dies eben das Besondere ... Ein Gedicht ist immer speziell, eine kleine, wohltuende Insel in der allgegenwärtigen Trivialität.

Das berühmteste Haiku (Matsuo Bashō, 1644 – 1694) lautet:

„Der alte Weiher:

Ein Frosch springt hinein.

Oh! Das Geräusch des Wassers.“

Den Inhalt bildet ein durch und durch triviales Geschehen. Eine klassische Erzählung würde dies kommentarlos, im Stil der Dokumentation abbilden. Im Haiku hingegen kristallisiert ein zeitloses und global verständliches Kunstwerk, welches uns über die Grenze des Erzählerischen katapultiert, hinein in die Poesie, die dem – an sich banalen – Moment dennoch innewohnt. Dabei geschieht dies mit Wucht und Leichtigkeit zugleich, zwei eigentlich antagonistische Kräfte, welche nur die gelungene Lyrik wirklich zu vereinen vermag.