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In Aus-, Ab- und Umschweifungen aller Art wird ausgiebig das fundamentale Gefühl der Menschen zelebriert, die Liebe. Ein poetisches Essay klingt zu ihren Ehren, zu Ehren des Universums und des Großen Geheimnisses.
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Seitenzahl: 37
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Lyrischer Einschub: Anfang
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Epilog
Sinnend vorwärts gehen,
Schönheit sehn voll Staunen.
Der Schmetterling im Wind,
eines noblen Universums Kind.
Wiegt sich in Amors Launen.
Wenn ich Worte finden wollte, über sie zu schreiben, würden sich allerlei Hymnen formen. Hymnen, Hymnen und neuerlich Hymnen. Mit der vollen epischen Breite der vierten Sinfonie von Johannes Brahms würden diese mich verlassen, begleitet von meinem Wunsch, sie mögen bis zum Ende des Universums dringen, auf dass jedes Lebewesen es vernehme. Alle sollen es wissen.
Ich verstehe, welche Macht Dichterinnen und Dichter sämtlicher Völker und Zeiten dazu getrieben hat, ausdrücken zu wollen, was in ihnen vorgeht. Ich verstehe, warum sie oft mühsam mit sich und der Welt nach Worten gerungen haben, um ein Gedicht zu formulieren. Ich sehe mich in guter Gesellschaft und fühle mich zugleich allein.
Ich weiß, das klingt schwärmerisch, und ist es ohne Zweifel. Es klingt nach Liebe und so ist es. Es klingt nach uralter Narretei und es darf sein. Dennoch würde ich keines der Worte auslassen, die sich einstellen, denn hielte ich eines zurück, täte ich mir selbst Gewalt an.
Am Ende meiner Worte hoffe ich noch die Kraft zu finden, es hinauszuschreien: Ja, ich bin trunken, ja, ich bin in Liebe, ja, ich bin.
Danke Universum, dass du mich der Worte mächtig werden ließest.
Wenn ich Worte finden wollte, über die Liebe zu schreiben, würde ich eine Festschrift verfassen. Eine Schrift zu Ehren der Liebe, deren Fest auf keinem Kalender abzulesen ist, sondern die sich selbst ein Fest ist; von einem Augenblick zum nächsten, in dem sie erblühen darf.
Das Fest – eine sich deutlich abgrenzende Zeit außerhalb des täglichen Lebens, gleichsam eine Insel im Alltag, ohne die wir, bar aller Höhepunkte, einen Tag nach dem anderen von der Zukunft über die Gegenwart in die Vergangenheit schaufelten. Fein säuberlich vermisst die Gesellschaft ihre Höhepunkte, weltliche und religiöse, trägt sie in die Kalender ein, damit die Sprengkraft des Festes überschaubar und berechenbar bleibt.
Die Wirtschaft hat viel Freude mit Festen, häufen sich doch Umsatz und Gewinn, den der Steuerberater bauernschlau am Fiskus vorbeischleusen soll. Schließlich stellt er eine stolze Honorarnote dafür.
Liebe verschließt sich dieses Zugangs. Liebe ist kein bürgerliches Phänomen. Auf diesem Fest tanzen wir barfuß auf dem Humus uralter, archaischer Riten als permanente Herausforderung für die zivilisatorische Aktualität. Liebe – der blanke Appell an unser Stammhirn.
Danke Universum für dein Fest, auf dem ich tanzen darf.
Wenn ich Worte finden wollte, über sie und die Liebe zu schreiben, wäre es schwer, neue und treffende zu finden. Wurde nicht alles schon gesagt, das meiste wohl kunstvoller? Sind nicht sämtliche Worte bereits banal? Allgemeine Betrachtungen über die Liebe sind daher ein undankbares Unterfangen, ist doch jede Wahrheit längst gefunden und zur Lüge drängt es niemanden.
Zudem will sich der Pathos formulieren, der in Naivität und Überheblichkeit gleichermaßen die Brust schwellen lässt. Wie altmodisch. Es trägt die Patina der Romantik des 19. Jahrhunderts. Wie also müssen die Worte sein, die es zu finden gilt? Es müssten zeitlose Worte sein, die sachte schwingen ähnlich dem Spinnennetz im Sommerwind. Wie Tautropfen, die frühmorgens glitzernd zu Boden perlen, wo sie in den Humus sickern, damit Leben dort entspringe.
Ohne Liebe stagnierte das Universum, es behielte seine Geheimnisse für sich. Wir Menschen säßen auf einem dürren Ast. Entkleidet jeder Freude blickten wir einem trostlosen Dunkelgrau entgegen, das die Zukunft vergällt. Das wäre weder rechtens, noch im Sinn unserer Natur. Diese will, dass wir uns lieben, selbst wenn es sich als Herausforderung erweist – oder gerade deswegen.
Danke Universum, dass du mir diese Herausforderung zu Füßen gelegt hast.
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