Auserwählt - Amanda Jenkins - E-Book

Auserwählt E-Book

Amanda Jenkins

0,0

Beschreibung

Du bist inspiriert von "The Chosen", aber fragst dich, was die Bibel dazu sagt? Dieses Buch ist für dich, wenn du tiefer graben willst. Der Regisseur der Serie, seine Frau sowie der theologische Berater, der die Serie begleitet, führen dich mit diesem neuen Buch durch die dritte Staffel. Sie schauen dabei gründlich in die Bibel, das Neue wie Alte Testament, und zeigen, was es bedeutet, Nachfolge zu leben. Du kannst sicher sein: Sobald wir die großen Zusammenhänge verstehen, öffnet sich eine ganz neue Welt. Mach dich auf den Weg, noch tiefer zu verstehen, was Jesus für dich bereithält!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 159

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



The CHOSEN

Tiefer eintauchenStaffel 3

Auserwählt

Amanda Jenkins, Dallas Jenkins & Douglas S. Huffman

Aus dem amerikanischen Englisch von Karoline Kuhn

SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-417-27101-0 (E-Book)

ISBN 978-3-417-00069-6 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

© 2023 SCM R. Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Max-Eyth-Straße 41 ·71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title

The Way of the Chosen. An Interactive Bible Study, Season 3

© 2023 by The Chosen, LLC

Published by David C Cook, 4050 Lee Vance Drive, Colorado Springs, Colorado 80918 U.S.A.

Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:

Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel.

Weiter wurden verwendet:

Das Buch. Neues Testament – übersetzt von Roland Werner, © 2009 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen.

Die abgedruckten Dialoge aus dem Film dienten als schriftliche Grundlage für die Synchronisation. Es kann sein, dass die Umsetzung im Film an einzelnen Stellen abweicht.

Übersetzung: Karoline Kuhn

Cover Design: James Hershberger

Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch

Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

INHALT

Über die Autoren

Einführung: Der Weg der Auserwählten

Kapitel 1: Vergib, wie Jesus vergibt

Kapitel 2: Geh, wohin Jesus dich sendet

Kapitel 3: Trauere, wie Jesus trauert

Kapitel 4: Stehe, wo Jesus steht

Kapitel 5: Freue dich über das, was Jesus freut

Kapitel 6: Bitte, weil Jesus es sagt

Kapitel 7: Heiße willkommen, wen Jesus willkommen heißt

Kapitel 8: Vertraue, weil Jesus es wert ist

Fazit

ÜBER DIE AUTOREN

Amanda Jenkins ist Autorin, Rednerin und Mutter von vier Kindern. Eines ihrer Hauptthemen ist die Authentizität im Glauben. Sie hat bereits mehrere Bücher geschrieben und ist die Hauptautorin der Begleitbücher zur Serie »The Chosen«. Zusammen mit ihren Kindern und ihrem Mann Dallas, dem Macher von »The Chosen«, lebt sie in Texas.

Dallas Jenkins ist Filmemacher, Autor, Redner und Vater von vier Kindern. In den letzten zwanzig Jahren war er für Unternehmen wie Warner Brothers, Lionsgate, Universal Studios und Hallmark Channel als Regisseur und Produzent tätig und gestaltete mehr als ein Dutzend Filme mit. Inzwischen ist er Produzent und Regisseur von »The Chosen«. Er initiierte dieses besondere Projekt, das erstmals in Form einer mehrteiligen Serie das Leben und Wirken von Jesus verfilmt und ausschließlich über Crowd-Funding finanziert wird. Außerdem ist er Co-Autor der Begleitbücher zur Serie.

Douglas S. Huffman (PhD, Trinity Evangelical Divinity School) ist der offizielle theologische Berater für »The Chosen«. Er ist Professor für Neues Testament und stellvertretender Dekan für biblische und theologische Studien an der Talbot School of Theology(Biola University) in Kalifornien. Seine Spezialgebiete sind neutestamentliches Griechisch, der Evangelist Lukas und die Bedeutung der Bibel für unsere heutige Gesellschaft. Dr. Huffman ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher und Artikel in theologischen Zeitschriften und Nachschlagewerken, Co-Autor des biblischen Begleitmaterials zur Serie und außerdem in den theologischen »Round Table«-Gesprächen auf der »The Chosen«-App zu sehen.

»Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und der Weg dorthin bequem. Viele Menschen gehen ihn. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal! Deshalb finden ihn nur wenige.«Matthäus 7,13-14

Einführung

DER WEG DER AUSERWÄHLTEN

Verderben.

Das ist ein großes und schreckliches Wort – ganz zu schweigen davon, dass es etwas unkonventionell ist, eine Bibelarbeit damit zu beginnen. Aber wir wollen es trotzdem tun, denn wir leben in einer Welt voller Leid und Zerrissenheit.

»Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und der Weg dorthin bequem. Viele Menschen gehen ihn. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal! Deshalb finden ihn nur wenige« (Matthäus 7,13-14). Als Matthäus diese Sätze aufschrieb, wollte er vermutlich nicht Prophet spielen. Ebenso wenig wollte er wahrscheinlich nur eine vage Behauptung aufstellen, die vielleicht eintreffen würde – oder auch nicht.

Die Wahrheit ist, dass wir ständig von Zerstörung umgeben sind. Wir müssen nur die Nachrichten einschalten. Oder eine beliebige Reality-TV-Show. Auch wenn wir in der Stadt unterwegs sind, können wir es überall sehen: Müll in der Gosse, Graffiti an den Wänden und Menschen, die auf der Straße leben. Wir können die aktuellen Statistiken zu Scheidung, Schulversagen, Schwangerschaftsabbruch, Kriminalität, psychischer Erkrankung oder Selbstmord googeln. Die Zahlen sind erschreckend hoch. Tendenz steigend.

Wenn wir nur mal in unsere Nachbarschaft schauen oder einen ehrlichen Blick auf unser eigenes Leben werfen – Freunde, Familie, wir selbst –, sehen wir auf tausend verschiedene Arten, wohin der Weg durch das »breite Tor« führen kann.

Dieses Elend begann schon im Garten Eden.

»Dann legte Gott, der HERR, einen Garten im Osten an, in der Landschaft Eden, und brachte den Menschen, den er geformt hatte, dorthin. Viele prachtvolle Bäume ließ er im Garten wachsen. Ihre Früchte sahen köstlich aus und schmeckten gut. In der Mitte des Gartens standen zwei Bäume: der Baum, dessen Frucht Leben schenkt, und der Baum, der Gut und Böse erkennen lässt. Ein Fluss entsprang in Eden und bewässerte den Garten. Dort teilte er sich in vier Arme: Der erste Fluss heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila. Dort gibt es reines Gold, wertvolles Harz und den Edelstein Onyx. Der zweite ist der Gihon; er fließt rund um das Land Kusch. Der dritte heißt Tigris und fließt östlich von Assyrien. Der vierte ist der Euphrat. Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren. Dann schärfte er ihm ein: ›Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!‹ Gott, der HERR, sagte: ›Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm jemanden zur Seite stellen, der zu ihm passt!‹ Er brachte alle Landtiere und Vögel, die er aus dem Erdboden geformt hatte, zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genau so sollten sie dann heißen. Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie. Für sich selbst aber fand er niemanden, der zu ihm passte und ihm eine Hilfe sein könnte. Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf über ihn kommen, entnahm ihm eine Rippe und verschloss die Stelle wieder mit Fleisch. Aus der Rippe formte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Da rief dieser: ›Endlich gibt es jemanden wie mich! Sie wurde aus einem Teil von mir gemacht – wir gehören zusammen!‹ Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele. Der Mann und die Frau waren nackt, sie schämten sich aber nicht.Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der HERR, gemacht hatte. ›Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?‹, fragte sie die Frau. ›Natürlich dürfen wir‹, antwortete die Frau, ›nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!‹ ›Unsinn! Ihr werdet nicht sterben‹, widersprach die Schlange, ›aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.‹ Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Es wäre bestimmt gut, von ihm zu essen, dachte sie. Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht und biss hinein. Dann reichte sie die Frucht ihrem Mann, der bei ihr stand, und auch er aß davon. Plötzlich gingen beiden die Augen auf, und ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren. Hastig flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich daraus einen Lendenschurz. Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der HERR, im Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen. Aber Gott, der HERR, rief: ›Adam, wo bist du?‹ Adam antwortete: ›Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.‹ ›Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?‹, fragte Gott. ›Hast du etwa von den Früchten gegessen, die ich euch verboten habe?‹ Adam versuchte, sich zu rechtfertigen: ›Die Frau, die du mir gegeben hast, ist schuld daran! Sie reichte mir eine Frucht von dem Baum – deswegen habe ich davon gegessen.‹ ›Was hast du bloß getan?‹, wandte der HERR sich an die Frau. ›Die Schlange hat mich dazu verführt! Nur wegen ihr habe ich die Frucht genommen‹, verteidigte sie sich.«

Mose 2,8–3,13

Tragischerweise brachten Adam und Eva Gottes perfekte Schöpfung total durcheinander. Gleich an der ersten Weggabelung wählten sie den breiten Weg und zerstörten, was Gott geschaffen hatte. Damit brachten sie Distanz zwischen sich und Gott – und Feindschaft zwischen sich und die Welt. Und wir sind kein bisschen anders als sie. Wir neigen genauso dazu, uns von Gott zu entfernen.

Dabei haben wir eine andere Wahl. Denn diese Art der Selbstsabotage ist keineswegs unsere einzige Option. Es gibt noch eine andere Art zu leben – und zwar für alle, die Jesus glauben, wenn er sagt: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich« (Johannes 14,6).

»Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn wie der Himmel die Erde überragt, so sind auch meine Wege viel höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.«Jesaja 55,8-9

Jesus ist das »enge Tor«, das zum Leben führt. Aber wenn wir der Bibel glauben, sind es nur wenige, die ihn finden. Wie kann das sein? Sollten uns nicht all die Dinge, die wir ohne Jesus verbockt haben, direkt in seine Arme treiben und den Wunsch in uns wecken, für immer bei ihm zu bleiben?

Die Antwort liegt auf der Hand: Sein Weg ist unbequemer.

Denn Nachfolge erfordert Dinge, die uns nicht unbedingt in den Kram passen. Allen voran Unterordnung – nicht gerade ein beliebtes Konzept im 21. Jahrhundert. Uns unterzuordnen bedeutet, unsere Wünsche jemand anderem zu überlassen. Persönliche Opfer zu bringen. Uns in Selbstbeherrschung und Selbstverleugnung zu üben. Demütig zu sein. Manchmal auch zu bereuen. Wenn nötig, unsere Herzenshaltung und unser Leben zu ändern. Denn Unterordnung bedeutet, demjenigen zu gehorchen, der unsere Herzen besser kennt als wir selbst – demjenigen, dessen Wege anders sind als unsere eigenen.

Kein Wunder, dass wir nicht »Hurra!« schreien und lieber unseren eigenen Weg gehen. Aber die Konsequenz des bequemen Weges ist unser eigener Untergang.

Autsch!

Vielleicht lohnt es sich also doch, die unangenehmen Seiten der Nachfolge anzunehmen. Und vielleicht ist es an der Zeit, das enge Tor zu stürmen und den Weg der Auserwählten zu gehen.

»Euer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben. Wenn ihr ihnen aber nicht vergebt, dann wird Gott auch eure Schuld nicht vergeben.«Matthäus 6,14-15

Kapitel 1

VERGIB, WIE JESUS VERGIBT

JOHANNES DER TÄUFER: Was haltet ihr von ihm?

JOHANNA: Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.

JOHANNES DER TÄUFER: Als ob du dankbar für Essen wärst, aber nicht gemerkt hast, dass du Hunger hattest.

JOHANNA: Das passt.

JOHANNES DER TÄUFER (lächelt Andreas an): Gibt es etwas Neues?

ANDREAS: So vieles.

JOHANNES DER TÄUFER: Sag mir, was er gesagt hat.

JOHANNA: Nichts, was Sinn ergab. (Johannes gefällt, worauf das hinausläuft.)

JOHANNA: Alles auf den Kopf gestellt – die Armen, die Trauernden, die Sanftmütigen sollen erhöht werden.

JOHANNES DER TÄUFER: Gesegnet.

JOHANNA: Ja. Und anderes hat er auch umgekehrt … liebt eure Feinde. Wer kann seinen Feind LIEBEN?

JOHANNES DER TÄUFER: Er kann. Was noch?

JOHANNA: Wilde Bilder. Irgendwas mit Perlen vor die Säue, Balken in den Augen …

JOHANNES DER TÄUFER: Ja.

ANDREAS: Salz, Mord, Regen, Gott füttert die Vögel, Häuser auf Sand.

JOHANNA: Er ist fast so seltsam wie du.

JOHANNES DER TÄUFER: Ich wünschte, ich wäre so seltsam wie er. (Johannes geht jetzt aufgeregt auf und ab.) Wie viele Leute waren da?

JOHANNA: Tausende.

JOHANNES DER TÄUFER: Wunderbar. Was noch?

ANDREAS: Johannes … was können wir für dich tun? Wie kann ich helfen?

JOHANNES DER TÄUFER: Du hilfst mir mit dem, was du mir berichtest.

ANDREAS: Du weißt, was ich meine.

JOHANNES DER TÄUFER: Komm her. (Andreas beugt sich vor.)

JOHANNES DER TÄUFER: Hab keine Angst. (Andreas atmet ein. Er hat Angst.) Die Prophezeiungen des Jesaja … Er ist gesandt worden, um den Gefangenen die Freiheit zu verkünden, und weiter?

ANDREAS: Ihre Fesseln werden gelöst und die Kerkertüren geöffnet.

JOHANNES DER TÄUFER: Dieses Gefängnis bedeutet gar nichts, jetzt, wo er hier ist. Kannst du das glauben?

ANDREAS: Ich versuche es.

JOHANNES DER TÄUFER: Andreas … in dem, was er zu diesen Tausenden von Menschen sagte, war etwas nur für dich enthalten. Für das, was du gerade durchmachst. Es gibt immer so etwas. Was war es? Etwas, das bei dir hängen geblieben ist.

ANDREAS (emotional): »Mach dir keine Sorgen. Kannst du deinem Leben eine einzige Stunde hinzufügen, indem du dir Sorgen machst?«

JOHANNES DER TÄUFER: Das klingt nach ihm. Was noch?

ANDREAS: »Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht.«

JOHANNES DER TÄUFER: Noch mehr wie er. Wenn du mir also helfen willst … Andreas? (Andreas schaut auf.) Wenn du mir helfen willst … dann hör auf ihn. Geh nach Hause und tu, was er sagt. Das ist es, was ich will. Hast du das verstanden?

Auf den Kopf gestellt

Wenn du bei »The Chosen« auf dem Laufenden bist, weißt du, dass Staffel zwei damit geendet hat, dass Jesus vor die versammelte Menge trat, um seine wohl berühmteste Predigt zu halten. Diese bahnbrechende Botschaft ist als Bergpredigt bekannt geworden – und genau hier setzt nun die dritte Staffel ein. Aber der Schwerpunkt der ersten Folge liegt nicht nur auf den Lehren von Jesus. Es geht nun vor allem darum, wie die Jünger auf seine Worte reagieren und sie auf ihr persönliches Leben anwenden.

Und das ist immer der schwierigste Teil, oder? Die Worte von Jesus klingen großartig, inspirierend und wahr … bis wir sie in die Tat umsetzen müssen. Angefangen mit einer der unmöglichsten Aufforderungen überhaupt: »Vergib anderen ihre Schuld.«

Wenn wir Jesus folgen, bedeutet das manchmal, Dinge zu sehen oder zu tun, die unseren spontanen Impulsen widersprechen. Wie Johanna es ausdrückte, scheint Jesus mit seiner Lehre alles auf den Kopf zu stellen. Alles ist unlogisch. Ergibt scheinbar keinen Sinn. Einige Beispiele:

• Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein (vgl. Matthäus 19,30).

• Um zu führen, müssen wir dienen (vgl. Matthäus 23,11).

• Um zu gewinnen, müssen wir geben (vgl. Lukas 6,38).

• Um zu leben, müssen wir sterben (vgl. Markus 8,35).

• Um die Welt zu erben, müssen wir zuerst arm, sanftmütig und friedfertig werden, auch wenn wir verfolgt werden (vgl. Matthäus 5,2-10).

In unserer Welt der »Ich zuerst!«-Mentalität ist das nicht gerade eine willkommene Botschaft. Es sei denn, jeder andere Weg führt ins Verderben.

Du bist dran

1. Was bedeutet: »Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein« im Kontext von Matthäus 19,16-30? Inwiefern lebst du nach diesem Grundsatz? Wo nicht?

Wie ihr wisst …

»Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.‹ Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht, der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden. Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt dort ein, dass jemand dir etwas vorzuwerfen hat, dann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Mitmenschen und versöhne dich mit ihm. Erst danach bring Gott dein Opfer dar.«Matthäus 5,21-24

Wann immer Jesus einen Satz mit »Wie ihr wisst« oder »Ihr habt gehört, dass …« begann, war er im Begriff, die Welt seiner Zuhörer zu erschüttern. So auch hier. Denn für die meisten Menschen es ist ziemlich einfach, kein Mörder zu sein. Deshalb lesen wir das fünfte Gebot und setzen gedanklich ein Häkchen dahinter: Hab keinen getötet – Gebot erfüllt.

5. Gebot: Du sollst nicht morden.

Groll: ein anhaltendes Gefühl von Missgunst oder Zorn aufgrund einer vergangenen Beleidigung oder Verletzung

Aber nur weil wir niemanden umgebracht haben, bedeutet das nicht, dass unser Herz frei von der Dunkelheit ist, die Mord hervorbringen kann. Die Auffassung, die Jesus vom fünften Gebot hat, macht es viel schwieriger, es einzuhalten. Denn es ist so gut wie unmöglich, durchs Leben zu gehen, ohne jemals einen Groll gegen jemanden zu hegen.

Für Bibel-Nerds (wie uns), die mehr wissen wollen

Obwohl (oder weil?) die Bergpredigt weltweit als eine der größten Reden aller Zeiten bekannt ist, wurde und wird endlos darüber diskutiert, wie sie zu verstehen und anzuwenden ist.Ist sie lediglich die Niederschrift eines historischen Ereignisses? Handelt es sich um eine Reihe von (wenn auch unrealistischen) Zielen für eine perfekte Welt, die irgendwo in der Zukunft liegt? Oder könnte ihre Botschaft für alle Menschen zu jeder Zeit und an jedem Ort gelten?(Spoiler-Alarm: Es ist Letzteres.)In der Zusammenfassung bei Matthäus schließt die BERGPREDIGT mit den mahnend-einladenden Worten: »Wer nun auf das hört, was ich gesagt habe …« (Matthäus 7,24) – was stark darauf hindeutet, dass die Botschaft für absolut jeden und jede gedacht war und ist.Es ist schwer vorstellbar, dass Matthäus sich die Mühe gemacht hat, diese wiederholte Ermahnung festzuhalten (wie übrigens auch den Rest der BERGPREDIGT), wenn sie nur für die Menschen gedacht gewesen wäre, die an diesem Tag anwesend waren.Und so glauben wir, dass die BERGPREDIGT nicht nur zu Dokumentationszwecken eines historischen Ereignisses oder zur Vorfreude auf eine bessere Zukunft gedacht war. Sie sollte vielmehr dazu beitragen, dass alle Nachfolger von Jesus – zu allen Zeiten und an allen Orten – ihr Leben anders leben.

Vielleicht hat Jesus deshalb so oft von Vergebung gesprochen. In der Woche vor seiner Kreuzigung sagte er: »Aber wenn ihr ihn um etwas bitten wollt, sollt ihr vorher den Menschen vergeben, denen ihr etwas vorzuwerfen habt. Dann wird euch der Vater im Himmel eure Schuld auch vergeben« (Markus 11,25). Und er selbst vergab sogar den Menschen, die ihn ans Kreuz genagelt hatten. »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!« (Lukas 23,34).

Rache: eigenmächtige Vergeltung für eine böse Tat

Wie ist eine solche Vergebung möglich?

Für uns, mit unseren menschlichen Möglichkeiten, ist so etwas wohl kaum zu schaffen. Und doch sagt uns die Bibel, dass wir, um Gott nah zu sein, eine saubere Bilanz in Sachen Vergebung brauchen. Wenn wir Vergebung von Gott erhalten wollen, ist es wichtig, dass wir auch anderen gegenüber radikal vergeben.