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Der Vulkan steht kurz vor dem Ausbruch. Denn Eposs, die Gebieterin der Lüfte, bringt die Lava zum Kochen. Verzweifelt versucht Tom die Katastrophe zu verhindern. Aber dann schleudert Eposs Feuerbälle nach ihm ... Actionreiche Fantasy, spannende Missionen und gefährliche Biester! Die erfolgreiche Kinderbuch-Reihe mit zahlreichen Illustrationen ist besonders für Jungs ab 8 Jahren geeignet.
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Seitenzahl: 51
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Willkommen im Königreich Avantia!
Ich bin Zauberer Aduro und lebe am Hofe König Hugos.
Die Zeiten sind schwer, in denen Du zu uns kommst. Warum … ich will es Dir erklären:
In den alten Schriften steht geschrieben, dass unser friedliches Königreich eines Tages bedroht und angegriffen wird.
Jetzt ist diese Zeit gekommen.
Der böse Magier Malvel zwang durch einen Zauber sechs mächtige, uralte Biester unter seine Herrschaft. Feuerdrache, Seeungeheuer, Bergriese, Pferdemann, Schneemonster und Flammenvogel verwüsten nun in wilder Raserei das Land, das sie einstmals beschützten.
Avantia ist in großer Gefahr!
Die alten Schriften sagen aber auch voraus, dass uns ein ungewöhnlicher Held zu Hilfe eilen wird. Es heißt, dass ein Junge die Aufgabe übernehmen wird, die Biester von Malvels Fluch zu befreien und das Königreich zu retten.
Wer dieser Junge sein wird, wissen wir nicht, aber seine Zeit ist gekommen …
Wir beten darum, dass dieser junge Held ein tapferes Herz haben wird und den Mut besitzt, sich der gefährlichen Mission zu stellen.
Nun warte mit uns und hoffe.
Avantia grüßt Dich,
Aduro
Geräusche aus der Höhle
„Ich habe mich verirrt“, dachte Owen. Auch dieser Gang endete in einer dunklen Höhle. Angst schnürte Owen die Kehle zu, während er versuchte, den Ausgang zu finden. Er hatte seinen Weg durch das Höhlenlabyrinth mit Kreide markiert, aber den Rückweg zu finden war aussichtslos. Seine Fackel war längst erloschen und es war viel zu dunkel, um die Striche an den Felswänden erkennen zu können.
Vor einer Weile hatte Owen noch vor der Höhle gesessen, die auf der Nordseite seines Dorfes lag. Dann hatte er es in der Höhle scharren und kratzen gehört. Menschen wagten sich für gewöhnlich nicht dort hinein, denn das Höhlenlabyrinth galt als unsicher und erstreckte sich kilometerweit in die Tiefe. Außerdem gab es dort drinnen nicht selten Steinschläge. Aber wer oder was auch immer in den Höhlen gefangen war – Owen wollte ihm helfen.
„Bestimmt ist ein Tier in die Höhle gelaufen und findet nun nicht mehr alleine heraus“, sagte er sich. „Ich suche das arme Ding schnell und schon bin ich wieder draußen.“
Dann betrat Owen die Höhle und folgte dem Scharren und Kratzen – jetzt war er selbst hoffnungslos verloren. Hilflos stand er in der kalten Finsternis.
„Ist hier jemand?“, rief er. Schaurig hallte seine Stimme von den Wänden wider. Die Höhlen verzerrten jedes Geräusch. Rief man in eine Richtung, dann hörte es sich an, als käme die eigene Stimme aus der entgegengesetzten Richtung zurück.
Während sich Owen vorwärtstastete, glitten seine Finger über die buckligen Felswände. Dann griff er ins Leere. Nach einem weiteren Schritt stellte er fest, dass er in einer großen Höhle gelandet war. Sie war allerdings nicht stockdunkel, sondern in dämmriges Licht getaucht. Owen blickte hoch, durch eine Felsspalte schimmerte der graue Himmel. Dann stieß er mit dem Fuß gegen etwas. Auf dem Boden lag ein Stück von einer angekohlten Rüstung. Wie kam das bloß hierher? Und was war mit dem Ritter geschehen, dem die Rüstung gehört hatte? Das Ding sah aus wie ein Kinnschutz, den Ritter trugen, um ihre untere Gesichtshälfte zu bedecken. Es war jedoch viel zu klein für einen erwachsenen Ritter.
Plötzlich ertönte ein lautes Kreischen. Entsetzt schrie Owen auf und blickte sich panisch um.
Ein dunkler Schatten schälte sich aus dem Dämmerlicht und richtete sich vor ihm auf.
Voller Grauen sah Owen, dass es ein riesengroßer Vogel war!
Er breitete seine weiten, segelähnlichen Flügel aus mattgoldenen Federn aus. Sein langer Schnabel war scharf wie ein Schwert. Ein böse funkelndes Augenpaar, das wie das Feuer eines Hufschmieds glühte, blickte Owen an. Die Krallen des Geschöpfs kratzten über die Felsen und rissen sie auf, als seien sie aus Papier. Owens Herz pochte laut, als er begriff, dass es dieses Geräusch gewesen war, das er vorhin gehört hatte. Das Tier, das er retten wollte, stand vor ihm. Aber jetzt brauchte er selbst Hilfe – und zwar schnell! Denn das Geschöpf kam auf ihn zu, während seine Flügel in Flammen aufgingen.
Als Owen sich zu Boden warf, erhob sich das Biest mit seinen riesigen, brennenden Schwingen. Es flog direkt auf ihn zu.
Brandgefahr
„Wir sind bald durch den Wald durch!“, rief Tom seiner Freundin Elenna zu, die hinter ihm lief. Er zog sein Schwert und zerhackte das dornige Dickicht, das ihnen den Weg versperrte. Nur spärlich drang Licht durch die dicken Äste über ihnen und der graue Himmel war kaum zu erkennen.
„Mach dir keine Sorgen. Ich werde es schon schaffen“, erwiderte Elenna. Sie führte Storm, Toms schwarzen Hengst, am Zügel. Elenna blieb einen Augenblick stehen und lehnte sich gegen das Pferd. „Aber eine kleine Pause wäre schon toll.“
Ihr zahmer Wolf Silver hockte sich ins hohe Farnkraut und bellte.
„Hörst du?“, fragte Elenna und lächelte. „Silver fände das auch gut.“
Aber Tom schüttelte den Kopf. „Wir haben schon zwei Wochen gebraucht, um hierherzukommen. Wir müssen dringend weiter!“
„Es gibt nicht viele Leute, die es so eilig haben, mit einem gigantischen Flammenvogel zu kämpfen“, meinte Elenna.
Tom war auch erschöpft, trotzdem hob er entschlossen die Klinge und drosch auf das Unterholz ein. Er war von König Hugo auf eine sehr wichtige Mission geschickt worden. Er konnte jetzt nicht aufgeben, da das Ende schon so nahe war.
Tom hatte die Aufgabe übernommen, das Königreich Avantia vor der Bedrohung durch sechs mächtige Biester zu retten – legendäre Geschöpfe, deren Aufgabe es eigentlich war, das Königreich vor Gefahr zu bewahren. Aber der böse Magier Malvel hatte die Biester verzaubert, sodass sie nun großen Schaden anrichteten, statt Avantia zu beschützen.
Tom hatte bis vor Kurzem geglaubt, dass die Geschichten über die uralten Biester Märchen wären. Aber jetzt wusste er, dass es die mächtigen Wesen tatsächlich gab.