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Hope hielt ihren Seelengefährten lange Zeit für tot, dabei wartete Wolfe nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, um sie mit Leib und Seele in Besitz zu nehmen. Der Breed weckt eine wilde Leidenschaft in Hope, doch ihre Liebe ist in großer Gefahr: Hopes Mutter, Wolfes Schöpferin, will ihre Kreatur zurück und hat es auf alle Nachkommen abgesehen, die aus der Verbindung von Hope und Wolfe hervorgehen werden ... (ca. 80 Seiten)
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Seitenzahl: 65
Titel
Zu diesem Buch
Prolog
1
2
3
4
5
6
7
8
Die Autorin
Lora Leigh bei LYX
Impressum
LORA LEIGH
Ins Deutsche übertragen
von Silvia Gleißner
Zu diesem Buch
Hope hielt ihren Gefährten lange Zeit für tot, dabei wartete Wolfe nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, um sie mit Leib und Seele in Besitz zu nehmen. Der Breed weckt eine wilde Leidenschaft in Hope, doch ihre Liebe ist in großer Gefahr: Hopes Mutter, Wolfes Schöpferin, will ihre Kreatur zurück und hat es auf alle Nachkommen abgesehen, die aus der Verbindung von Hope und Wolfe hervorgehen werden.
Prolog
Juli 1997, Genetics Council, Wolf-Breeds-Versuchslabor
Mexico
Wolfe knurrte wütend und fletschte die Zähne. Sein Körper war angespannt und sprungbereit, als sie die junge Frau wieder in seine Zelle stießen. Nun hatte sie seinen Duft an sich, der Beweis, dass sie seine Gefährtin war. Das Mal oben an ihrer Schulter, das er ihr am Tag zuvor zugefügt hatte, war noch klar erkennbar.
»Diesmal tust du, was ich verlange, Wolfe, andernfalls wird Hope an deiner Stelle die Schläge bekommen«, erklärte Delia Bainesmith kalt.
»Sie ist deine Tochter«, rief er wütend. »Wie kannst du ihr das antun?«
»Sie ist eine Laborratte, nicht mehr und nicht weniger als du«, stellte sie selbstgefällig fest. »Also schwängere sie. Sie hat gerade ihren Eisprung, und wir haben dafür gesorgt, dass sie bereit ist. Besorge es ihr, mein kleiner Wolf, oder sie wird diejenige sein, die bezahlt.«
Laut lachend ging das Miststück Bainesmith, und Hope wimmerte in erregter Qual. Sie hatten ihr ein Aphrodisiakum verpasst, um sicherzustellen, dass sie ihn annahm.
»Bitte, Wolfe.« Ihr schlanker Körper bebte unter Schaudern der Erregung. »Es tut weh.«
»Ich kann nicht, Hope.« Er konnte sie nicht ansehen. »Ich werde das nicht tun.«
Sie war doch noch ein Kind, kaum siebzehn Jahre alt. Nein, er würde ihr keine Narben zufügen mit dem, was kommen würde, weder physisch noch psychisch.
»Sie wird mich schlagen«, flüsterte sie.
»Sie wird keine Chance dazu bekommen.« Das wusste er.
»Sie sagte, du hättest dich mit mir gepaart. Wie hast du dich mit mir gepaart, ohne mit mir zu schlafen?«
Er konnte die Tränen, die ihr über die bleichen Wangen liefen, fast schon hören.
»Ich habe dich markiert, Hope.« Sein Blick wanderte immer wieder zu ihrem Mal, dem Beweis seines Besitzrechtes. »Kein anderer wird dich anrühren. Kein anderer wird dich bekommen. Das Mal und der Duft, den du damit an dir hast, gehören allein mir. Mach nicht den Fehler, jemals einen anderen Mann in dein Bett zu lassen, denn ich würde ihn töten.«
Der Gedanke jagte ihm kalte, harte Wut durch den Körper. Ihretwegen hatte er bereits einen Soldaten getötet. Den, der es gewagt hatte, ihre Brüste zu befingern, als sie ihr gestern die Kleider vom Leib gerissen hatten.
»Es tut mir leid, dass sie das getan hat. Es ist meine Schuld, weil ich dich liebe.« Wie immer, versuchte sie, die Schuld auf ihre schmalen Schultern zu laden.
»Nein, Hope«, sagte er niedergeschlagen, »es ist meine Schuld. Weil ich mich danach gesehnt habe, auf mehr zu hoffen.«
Explosionen erschütterten den Gebäudekomplex. Schüsse peitschten um das kleine Häuschen, in dem Hope eingesperrt war; der Geruch brennender Gebäude stieg ihr in die Nase und das Geräusch entsetzter Schreie dröhnte in ihrem Kopf.
»Wolfe!«, schrie sie. Zusammengekauert im Schlafzimmer auf der anderen Seite des Häuschens, voll Angst, dass es jeden Augenblick in Flammen aufgehen könnte, betete sie, dass er sie fand.
Der Boden bebte, der Putz fiel von der Decke, und sie presste sich noch enger an die große Kommode, von der sie inständig hoffte, sie würde ihr Deckung geben, falls die Zimmerdecke einstürzte. Wieder schrie sie in Todesangst Wolfes Namen. Bald würde er kommen, um sie zu holen.
Als sie die Haustür zuschlagen hörte, sprang sie auf und rannte zur Tür. Doch im Wohnzimmer blieb sie so abrupt stehen, dass sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Denn dort stand ihre Mutter, zitternd vor Wut, und ihre sonst so strenge Haltung war schwer erschüttert.
»Wolfe!« Hope konnte ihren Aufschrei und die unausgesprochene Frage darin nicht unterdrücken.
»Der Hurensohn ist tot. Sie sind alle tot«, höhnte ihre Mutter. »Das Labor haben sie zuerst getroffen, und es ist ein Inferno. Vergiss es, Hope, und rette dich selbst. Zerbrich dir nicht den Kopf über diesen armseligen Köter von einem Mann.«
Hope glitt kraftlos an der Wand zu Boden. Ihr Verstand war nicht in der Lage, die Worte ihrer Mutter zu akzeptieren und zu verarbeiten.
»Er kommt und holt mich«, flüsterte sie.
Grausamkeit klang in Delia Bainesmiths irrem Lachen mit.
»Wunschdenken, Tochter. Der Bastard ›kommt‹ nie wieder. Zu schade aber auch. Es hätte dir gefallen können.«
Sechs Jahre später, Juli 2003
Albuquerque, New Mexico
Hope Bainesmith wusste, dass es kein guter Tag werden würde, als ihre Mutter sie anrief. Die Frau hatte sich jahrelang nicht die Mühe gemacht, sie zu kontaktieren und keinerlei Interesse am Leben ihrer Tochter gezeigt, abgesehen von den monatlichen medizinischen Tests, denen Hope sich unterziehen musste. Daher hatte der Anruf heute Morgen sie ziemlich beunruhigt.
»Hast du Wolfe gesehen?« Bei der Frage war Hope mit weichen Knien auf den Küchenstuhl gesunken und hatte den Schmerz, der in ihrem Herzen tobte, unterdrückt.
Wolfe. Sie fuhr mit der Hand an das Mal oben an ihrer Schulter, und bei der Erinnerung an ihn stand sofort ihr ganzer Körper in Flammen. Das Mal war der Grund, warum die monatlichen Tests notwendig waren. Eine merkwürdige Laune der Natur, einem Mann gegeben, der von der Wissenschaft erschaffen worden war. Der kleine Biss hatte eine winzige Menge eines unbekannten Hormons in ihr Blut fließen lassen. Dort markierte es ihre Pheromone und verhielt sich wie ein mildes Aphrodisiakum. Seit jenem Tag befand sie sich in einer Hölle der Erregung. Daher die monatlichen Untersuchungen.
»Wolfe ist tot, Mutter. Du erinnerst dich?«, antwortete sie der Kreatur, die sie geboren hatte. »Wie könnte ich ihn da sehen?«
Schweigen am anderen Ende der Leitung. Hope wusste, dass sich der Kummer, der noch immer ihr täglicher Begleiter war, in ihrer Stimme widerspiegelte. Fast sechs Jahre war es nun her, doch sie erinnerte sich noch immer sehr genau an den Angriff auf das Labor, den alles verschlingenden Brand und die entsetzlichen Schreie der Eingeschlossenen.
»Wir haben nie eine Leiche geborgen«, erinnerte Dr. Bainesmith sie in ihrem typisch kühlen und selbstherrlichen Tonfall.
Hope konnte sich ihre Mutter bildlich vorstellen, zierlich, hübsch, die dunklen Augen kalt wie Eis und die asiatischen Gesichtszüge eine einzige Maske einstudierter Gleichgültigkeit. Nichts zählte für sie außer dem derzeitigen Projekt, und nichts anderes würde je zählen. Doch Wolfe war kein Projekt mehr, wollte Hope schreien, und sie auch nicht.
»Es gab eine Menge Leichen, die ihr nicht geborgen habt«, wandte Hope schmerzerfüllt ein. »Wolfe ist tot, lass ihn in Frieden ruhen.«
Langsam legte sie auf und kämpfte gegen die Tränen an, die ihr in die Augen stiegen. Die instinktive Sehnsucht wallte in den merkwürdigsten Momenten in ihr auf. Wolfe war tot, und keine noch so große Trauer würde ihn zurückbringen. In seinem Tod ließ sich keine Gerechtigkeit finden – egal was sie tat.
Ihre Mutter weigerte sich, das zu akzeptieren. Wolfe war ihr Geschöpf; sie betrachtete ihn und sein Rudel als ihr Eigentum. Mit seinem Tod hatte er sie besiegt, und Hope wusste, dass diese Frau nicht akzeptieren konnte, dass sie nicht länger die Armee befehligen konnte, die sie sich erträumt hatte. Ein Rudel wilder, vernunftbegabter Soldaten mit den Instinkten und der Intelligenz eines Tieres.