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Kluge Analyse und Lesebuch zu allen Aspekten im heutigen Südostasien. Asiaten glauben, so sein zu müssen wie wir, während wir glauben, bei ihnen zu finden, was wir fürchten verloren zu haben. Doch Südostasien ist so verschieden wie Ostfriesland und Bayern. Organisation bis zum Überdruss hier und Chaos dort. Nur ein paar hundert Kilometer voneinander entfernt. Vietnam gehört sicher zu den außergewöhnlichen Staaten der Region. Bei der Vergangenheit ist Skepsis zwingend. Was da aber über die Hintertür an Ökonomie und Produktabhängigkeit reinrutschte, das hat wohl auch Giap, der große General des Krieges, nicht bemerkt. Bei der Vergangenheit diese Staates ist manche Skepsis der Führung verständlich.
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Seitenzahl: 252
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Impressum
Reihe ReiseTops Band 20
Brodelndes Asien
Zwischen Ahnenkult und Apple-Unser
Karl Rudolf
Umschlagfotos: Fotolia
ISBN 978-3-86040-266-5, Erste E-Book-Auflage
ISBN: 978-3-86040-206-1, Buch
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www.reisetops.com
Brodelndes Asien
Cui Bono?
Meditation
Verkehr, Verkehrspolizei
Mama Linh Bootstour
Beginn einer großen Revolution in Asien
Kulinarisches und Gastronomisches
Banken, Hedgefonds und ein Irrtum
Die Flut
Asiatischer Alptraum
Der Tod ist anstrengend
Yoga- was ist das eigentlich?
Schule
Saigon, Phnom Penh – Bangkok per Bus
Singapurs Merlion
Unter Spannung
Der strenge letzte Wille
Nachwort
Manuskripte gesucht
Sachbuch, Reise, Belletristik
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Schwer zu sagen, ab wann ein Land keinen touristischen Anstrich mehr hat, ab wann es zum Alltag wird, weil man dort lebt. Der Autor bemüht sich, trotz der Alltäglichkeit, eine gewisse Distanz zu wahren. Das schon deshalb, weil es interessant ist. Und dies nicht nur bei der Betrachtung der Besonderheiten der bisher fremden Kultur. Nein, mindestens ebenso interessant ist rückblickend die Betrachtung der eigenen kulturellen Wurzeln. Verhaltensweisen, die sich so eingeschliffen haben, dass kaum wer auf die Idee kommt zu hinterfragen.
Nein, keine Schwarzweißmalerei. Im Gegenteil. Denn manches aus unserem Kulturkreis ist eine echte Errungenschaft. Warum schließen wir zum Beispiel beim Essen den Mund? Weil es im Knigge steht? Es ist eine kulturelle Errungenschaft, die erst als solche erkannt wird, wenn alle am Tisch mit offenem Mund kauen. Es wird als Belästigung empfunden. Wir schließen fast automatisch unseren Mund beim Kauen, weil man es uns zig Mal gesagt hat, deshalb.
Aber es gibt durchaus auch Ähnlichkeiten. Da werden in Asien Konfuzius und Buddha in jeder Größe und Ausführung angebetet, wie bei uns (einst?) Jesus, Petrus oder Maria. Hier und dort scheint so manch Frommer aber nur darauf zu hoffen, der eine oder andere Heilige möge ihm bei seinem ganz privatem Krimskrams unterstützen. In unserem Kulturkreis spottet man darüber folgendes Gebet:
"Heiliger St. Florian beschütz mein Haus, zünd andere an!"
Mittlerweile ist auch bei den Buddhisten die Liturgie mit sehr, sehr viel Tam-Tam verbunden. Was Siddharta Gaudama, der später zum Buddha wurde, wohl kaum erfreuen würde. Es wäre sehr lobenswert, wenn hier und dort mal gelesen werden würde, was Buddha, Konfuzius oder Jesus von sich gegeben haben sollen.
Als sich der Autor mal drei Tage den Riten eines Buddhistischen Klosters ergab, so war dies wohl kaum geeignet, auch nur die Nähe der Erleuchtung zu erreichen. Aber es verklärte ihn auch nicht. Er blieb kritisch, dem Leben zugetan und nicht religiös entrückt.