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Fast jeder, wünscht sich manchmal einen Glücksdrachen oder eine gute Fee. Sie könnten uns durch das Leben begleiten, unsere Wünsche erfüllen oder mit uns die tollsten Abenteuer erleben. Im 2.Teil sind Mira und Felix Freunde geworden. Beide lieben Märchen und treffen sich, an einem Nachmittag bei Mira zuhause, um gemeinsam in einem Märchenbuch zu lesen. Doch sie müssen feststellen, dass alle Seiten des Buches leer sind. Was ist passiert und wohin sind alle Märchen verschwunden, die in dem dicken Märchenbuch waren? Auf magische Weise reisen Mira und Felix ins Märchenreich und erleben dort viele gemeinsame Abenteuer. Wird es den beiden Kindern gelingen die böse Macht zu finden, die so viele Märchengestalten entführt hat? Wer steckt dahinter und schaffen die beiden Kinder das Märchenreich zu retten? Dieses Buch ist für sehr junge Leser geschrieben. Doch auch so mancher Erwachsene, der sich sein inneres Kind bewahrt hat, findet bestimmt Spaß an den Abenteuern, die Mira und ihre Freunde erlebt haben.
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Seitenzahl: 96
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Impressum
Abenteuer mit Mira Felix (Band 2)Chaos im Märchenreich
© 2022 Regina Schulz
Kontaktdaten: [email protected]
www.buchfinkundlesemaus.de
Buchcover: Quelle Canvas
Vertrieb: epubli – ein Service der neopubli GmbH Berlin
Mira hatte wieder einen sehr schönen Traum, sie flog mit Felix und Drachino durch das unendliche Sternenmeer. Die beiden Kinder erkannten die großen Wasserflächen und teilweise auch die verschiedenen Erdteile.
Drachino machte einen übermütigen Salto nach dem anderen und Mira und Felix jauchzten um die Wette.
“Da hast du aber einen tollen Freund gefunden, fliegen ist ja wahnsinnig toll!”
Mira feuerte Drachino an. “Flieg höher, noch höher!”
Der Drache antwortete ihr nicht, statt-dessen hörte Mira ein schrilles Kreischen. Die Elstern, die unter Drachino flogen, hackten mit ihren Schnäbeln aufeinander ein.
Doch das Kreischen, das Mira hörte, war gar keines. Es war das schrille Klingeln ihres Weckers, das sie aus diesem Traum erwachen ließ. Jetzt musste Mira aber endlich aufstehen, heute war Schule und sie freute sich auf Frau Bremer.
Mira ging in die Küche, ihr Bruder Arim saß schon am Frühstückstisch und löffelte seine Cornflakes. Mama war wie immer in Eile.
“Mira, ich habe heute zu lange geschlafen. Bitte zieh dich ordentlich an, eure Schnitten müsst ihr euch selber machen. Ich muss los, bis heute Abend!”
Mira schaute ihren Bruder fragend an und er sagte “Mama hat heute Nacht wieder von Papa geträumt, ich habe gehört, wie sie im Schlaf seinen Namen gerufen hat. Träume sind lästig, sie bereiten einem nur Unbehagen.”
Mit diesen Worten nahm Arim sich zwei Äpfel und ließ für Mira die Bananen übrig. Zum Schnittenschmieren hatten sie beide keine Lust.
“Mach du dich fertig, der Schulbus kommt in zwanzig Minuten, ich spiele schnell noch ein Computerspiel. Aber beeile dich!”
Nach diesen Worten war Arim in seinem Zimmer verschwunden.
Der hat ja keine Ahnung, wie schön Träume sein können, dachte Mira.
Sie zog heute lange Hosen und einen Pulli an, draußen war es kälter geworden und der Herbst stand vor der Tür. Schnell machte Mira sich einen lustigen Pferde-schwanz und schon war sie fertig. Arim war sauer, er dachte Mira brauchte länger und nun konnte er sein Spiel nicht beenden.
Die beiden flitzten zum Bus, der auch schon um die Ecke bog. Schnell stiegen sie ein und Mira entdeckte ihren Freund Felix. Die beiden Kinder hatten sich in der letzten Zeit öfter getroffen um zusammen zu spielen oder gemeinsam Märchen zu lesen. Felix war anders, als die anderen Jungs aus Mira`s Klasse. Er liebte Autos, Saurier und Ritter, aber er las genauso gerne Märchen wie Mira.
Sie setzte sich zu Felix und erzählte ihm von ihrem Traum.
Felix sagte zu ihr “Na, das wäre doch einmal etwas ganz Tolles, auf einem Drachen zu fliegen. Aber, du sagst ja immer, so etwas gibt es nicht in der Wirklichkeit!”
Bei diesen Worten grinste er Mira an und schenkte ihr einen Schokoladenriegel.
In der Schule angekommen, gingen beide in ihren Klassenraum. Die erste Stunde heute war Geschichte, natürlich bei Frau Bremer. Mira arbeitete fleißig mit und die Stunde ging ganz schnell vorbei.
In der Pause ging Mira zu Frau Bremer und fragte, ob sie später zu ihr kommen könnte.
“Ja, komm nach dem Unterricht einfach ins Lehrerzimmer.”
Frau Bremer lächelte Mira zu und ging zur nächsten Klasse.
Nach Unterrichtschluss lief Mira zu ihrer Lieblingslehrerin. Ganz begeistert erzählte sie von ihren Abenteuern in der Welt der Fantasie.
Frau Bremer hörte aufmerksam zu und als Mira fertig war, guckte die Lehrerin sie lächelnd an.
“Das klingt alles sehr abenteuerlich und du hast viel gesehen. Als ich bei Kasimir und den anderen war, habe ich ähnliche Dinge erlebt. Du musst wissen, liebe Mira, für jeden ist es etwas anders. Es kommt immer darauf an, wie viel Fantasie derjenige hat, der in diese Welt reist. Es gibt sehr viele Wege und es kann vorkommen, das man nicht immer in der Welt der Elfen, der Zwerge und der Drachen landet.”
Mira schaute Frau Bremer erstaunt an, über diese Worte musste sie in aller Ruhe nachdenken. Sie sagte Danke und verabschiedete sich von Frau Bremer.
Auf dem Schulhof sah sie Felix und fragte ihn, ob er Lust auf Märchen hätte. Sie wollte heute in ihrem Lieblingsbuch lesen und Felix könne gerne dabei sein, dann könnten sich beide gemeinsam Märchen vorlesen.
Felix stimmte zu, beide stiegen in den nächsten Bus und fuhren zu Mira nach Hause.
Als sie dort angekommen waren, gingen sie gleich in Mira`s Zimmer.
Zum Glück hatten sie heute keine Schul-arbeiten und deshalb den ganzen Nachmittag Zeit zum Lesen.
Mira nahm das dicke Märchenbuch, das ihre Oma ihr zum letzten gemeinsamen Weihnachtsfest geschenkt hatte und machte es sich mit Felix auf ihrem Bett bequem. Sie schlug die Seite mit ihrem Lesezeichen auf und ihre Augen wurden ganz groß.
Die Seite war leer! Mira blätterte ganz erschrocken um, aber auch die nächste und die übernächste Seite waren leer.
Wo sind meine vielen schönen Märchen hin, fragte Mira sich ganz erstaunt.
Felix wusste auch keine Lösung und war genauso ratlos wie Mira.
Gemeinsam blätterten sie das Märchen-buch zum Anfang zurück und sahen nur leere Seiten. Dann schauten Mira und Felix sich jede Seite einzeln an, alle waren leer.
Als sie auf einer der letzten Seiten angekommen waren, wo das Märchen von Hänsel und Gretel stehen müsste, sahen die beiden Freunde das Pfeffer-kuchenhaus der Hexe.
Aber, was war das jetzt wieder?
Die Farben auf dem Bild waren ganz blass und das Haus schon fast durch-sichtig. Mira streckte die Hand aus, als wolle sie das Bild festhalten. Felix guckte sie ganz erschrocken an und plötzlich hörten sie ein ganz zartes Stimmchen, das direkt aus dem Märchenbuch kam.
“Bitte, helft uns!”
Mira näherte ihre Hand und dann war ihr Arm schon halb im Buch verschwunden.
“Das ist ja so ähnlich, wie damals mit Lisa und Kasimir!” sagte Felix, denn Mira hatte ihm schon viel von ihren Abenteuern in der Welt der Fantasie erzählt.
Jetzt fiel Mira wieder ein, was Frau Bremer zu ihr gesagt hatte. Bevor Mira diesen Gedanken zu Ende denken konnte, hörten sie wieder die Stimme.
“Wollt ìhr uns denn gar nicht helfen?”
Das Pfefferkuchenhaus war fast nicht mehr zu sehen, dafür war die Buchseite jetzt so groß wie Mira`s Zimmertür. Sie guckte Felix fragend an und dieser nickte ihr zaghaft zu. Dann nahmen beide Kinder sich an die Hand und beeilten sich in das Märchenbuch zu gehen.
Es wurde dunkel um sie herum. Als sich Mira`s Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie über sich schwarze Schatten und die Sterne.
Waren das große Bäume? Mira spürte außerdem, dass sie nicht allein war, irgendwas war neben ihr. Doch bevor Mira ihre Angst richtig greifen konnte, hörte sie wieder das zarte Stimmchen.
“Du bist da, endlich!”
“Wer spricht da und wo bin ich?” Mira schaute in die Dunkelheit.
“Mein Name ist Gretel und du bist im Reich der Märchen!”
Mira verstand noch nicht viel. Sie erinnerte sich an ihr Märchenbuch mit den leeren Seiten, an Felix und das Pfefferkuchenhaus.
“Wenn du Gretel bist, wo sind dann die Hexe und dein Bruder Hänsel und wo ist mein Freund Felix?”
Mira hörte wie Gretel aufatmete. “Du kennst unser Märchen? Das ist gut, dann kannst du bestimmt helfen!”
Dann erzählte Gretel, dass sie hier, mitten im tiefen Hexenwald, in einem Käfig eingesperrt waren.
“Die Hexe schläft in ihrem Haus und mein Bruder Hänsel ist seit gestern verschwunden. Er war auch in diesen Käfig eingesperrt, doch gestern Mittag war er plötzlich nicht mehr da. Er ist nicht einfach weggelaufen, die Käfigtür ist ja fest verriegelt. Er ist einfach verschwunden, hat sich vor meinen Augen in Luft aufgelöst.”
Jetzt begann Gretel zu weinen und da eben die Sonne aufgegangen war, konnte Mira etwas erkennen und nahm Gretel tröstend in den Arm.
Dann erzählte sie ihr von Felix und wie die beiden in das Märchenbuch gegangen sind.
Der Tag war angebrochen und jetzt konnte Mira auch ihre Umgebung sehen. Um sie herum war tiefer und dunkler Wald. Die Sonnenstrahlen schafften es zwar durch die hohen Baumwipfel zu blinzeln, aber nirgendwo war ein zartes Vogelstimmchen zu hören. Mira sah sich um, sie konnte nur dicke, hohe Bäume entdecken und nirgends war etwas von Felix zu sehen. Mira rief seinen Namen, einmal und noch einmal. Keine Antwort!
Jetzt öffnete sich knarrend die Tür vom Hexenhaus.
“Versteck dich hinter mir, schnell! Die Hexe hat nicht besonders gute Augen, vielleicht entdeckt sie dich nicht!”
Mira versteckte sich hinter Gretels Rücken und schon kam die Hexe näher. Sie sah aus, wie man sich eine alte und böse Hexe vorstellen konnte. Sie ging sehr gebückt auf ihren Stock gestützt, hatte eine große Warze auf der Nase und eine dicke, schwarze Katze auf der linken Schulter.
Mit schlurfenden Schritten kam die Hexe näher.
“Hänsel, steck` deinen Finger durch die Gitterstäbe, ich will sehen, ob du schon fett genug bist!”
“Hänsel schläft noch! Nimm` meinen Finger!”
Gretel nahm einen dünnen Ast und steckte ihn durch die Gitterstäbe.
Die Hexe befühlte ihn und dachte es sei Gretels dürrer Finger.
“Na, da muss ich euch noch eine Weile durchfüttern, bevor es leckeren Braten gibt!”
Die Hexe lachte böse und verschwand in ihrem Hexenhaus.
Gerade lugte Mira hinter Gretels Rücken hervor, da ging die Tür des Pfeffer-kuchenhauses auch schon auf und die Hexe kam wieder heraus.
Sie hielt ein großes Tablett in den Händen, von dem ein leckerer Duft ausging. Die Hexe kam näher, öffnete kurz die Käfiggtür und stellte das Tablett direkt vor Gretel ab.
“Dass ihr mir auch ja alles aufesst!”
Die Hexe kicherte und humpelte wieder ins Haus zurück.
Mira und Gretel bestaunten, was alles auf dem Tablett war. Ein großer Gänsebraten, viele bunte Pfefferkuchen und ein ganzer Turm Eierkuchen mit Schokoladenguss. Die beiden Mädchen ließen es sich schmecken und kurze Zeit später fielen sie beide prustend auf den Rücken und lachten sich an. Gretel sprach mit halbvollem Mund.
“Ja, wenn es hier nicht den Käfig und die Hexe geben würde, wäre es schon fast wie im Schlaraffenland!”
Mira kaute zu Ende und dann sah sie Gretel an.
“Wir müssen hier raus, damit wir Felix und deinen Bruder suchen können!”
Nur wie sollten sie herauskommen?
Die beiden Mädchen verbrachten den Tag damit zu überlegen, wie sie sich befreien konnten. Leider hatten sie keine besonders gute Idee, bis Gretel etwas einfiel.
Am Abend kam die Hexe und brachte den beiden etwas zu essen.
Gretel stellte sich dieses Mal ganz dicht neben die Käfigtür und Mira versteckte sich wieder hinter ihrem Rücken. Als die Hexe durch die Käfigtür trat, stellte Gretel ihr ein Bein. Die Hexe stolperte, fiel lang hin und die Katze sprang erschrocken von ihrer Schulter und rannte in den tiefen Wald. Die Hexe lag am Boden und versuchte umständlich aufzustehen, weil ihr Stock aber draußen vor dem Käfig lag, gelang es ihr nicht so schnell.
Gretel und Mira rannten aus dem Käfig und sperrten die Tür ab. Die Hexe versuchte weiterhin auf die Beine zu kommen und wollte die beiden verfolgen. Sie fiel aber immer wieder auf ihre krumme Hexennase und zum Zaubern brauchte sie ihre Katze, aber die war ja im Wald verschwunden.
Mira und Gretel fassten sich an den Händen und liefen, so schnell sie konnten, davon. Beide lachten und freuten sich über ihre gewonnene Freiheit.
Langsam ging der Vollmond über den Bäumen auf und die beiden Mädchen suchten, in seinem Schein, einen Weg aus dem Hexenwald.
Aber der Wald schien endlos zu sein und die beiden verirrten sich in der Dunkel-heit immer mehr.