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Georg Schwedt lädt Sie ein, ihn auf seiner abwechslungsreichen Reise durch ausgewählte naturwissenschaftlich-technische Museen quer durch Deutschland zu begleiten. Die Stationen seiner spannenden Reise sind: · das Bergbaumuseum Weltkulturerbe Rammelsberg Goslar, · das Deutsche Erdölmuseum Wietze, · das Deutsche Salzmuseum Lüneburg, · das Deutsche Apothekenmuseum Heidelberg, · das Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim, · das Museum für Brotkultur Ulm und · das Fuhlrott-Museum & Forschungsinstitut in Wuppertal. In bewährter Manier kombiniert Georg Schwedt spannende Chemieexperimente mit interessanten Hintergrundinformationen zu den Museen und ihren vielfältigen Themenschwerpunkten. Lassen Sie sich einfangen von der Faszination, wie man mit einfachen Hilfsmitteln Chemieexperimente - ob im Museum, in der Schule oder zu Hause - nachvollziehen kann. Wie kann beispielweise aus dem Grundstoff Erdöl ein Arzneimittel hergestellt werden? Wie entsteht lockeres Brot aus den Grundzutaten Mehl, Backtriebmittel und Wasser? Und vielleicht können die Experimente Sie so fesseln, dass Sie als nächste Urlaubsreise eine Museumstour planen, um die vorgestellten Museen einmal in Natura kennen zu lernen. Oder Sie nutzen den nächsten anstehenden Schulausflug, um den fälschlich als langweilig verpönten Museumsbesuch bei Jugendlichen und Schülern zu einem attraktivem Erlebnis zu machen. Dieses Buch ist für alle Kenner der anderen "Schwedt Experimentierbücher", für naturwissenschaftlich interessierte Kulturhistoriker, für kulturhistorisch interessierte Naturwissenschaftler und natürlich für alle, die einfach gerne ins Museum gehen und dort mehr wollen als nur Exponate ansehen.
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Seitenzahl: 272
Contents
Vorwort
1 Die Farben des Berges mit Feuer und Flamme
Aus der Geschichte des Bergbaus im Rammelsberg
Erze aus dem Rammelsberg – zur Geologie und Mineralogie
Über die Gewinnung der Vitriole
Silber aus dem Rammelsberg
Experiment 1 Versuchsreihe zur Chemie des Silbers (Silber im Scheidewasser – Fällungen und Auflösungen)
Die Farben des Berges – Pigmente
Experiment 2 Versuchsreihe zu den Farben der Kupferverbindungen – ausgehend vom Kupfervitriol
Experiment 3 Zementierung von Kupfer mit Eisen
Experiment 4 Versuchsreihe zu den Farben der Eisenverbindungen – vom Eisenvitriol ausgehend
Experiment 5 Umwandlung von Bleiweiß in Mennige
Experiment 6 Versuchsreihe zur Bildung von »Metallbäumen«
Experiment 7 Versuchsreihe zu silicatischen Metallvegetationen
... mit Feuer und Flamme
Experiment 8 Schwarzpulver – historisch
Aus der Geschichte des Schwarzpulvers
Farbige Feuer
Experiment 9 Flammenfärbungen
Experiment 10 Versuchsreihe farbige Flammen
Literatur
2. Vom Erdöl zum Arzneimittel – Experimente zur Erdölchemie
Deutsches Erdölmuseum
Einleitung
Experiment 1 Brechung einer Öl-in-Wasser-Emulsion im Modellversuch
Experiment 2 Tenside oder Seifen?
Historisches zum Erdöl
Erdöl als Licht- und Energiequelle – aus der Wirtschaftsgeschichte
Experiment 3 Untersuchung der Brennbarkeit von Erdöl und seinen Produkten
Experiment 4 Rußen bei der Verbrennung von Benzin – Vergleich zum Spiritus
Erdölprodukte – Petrolchemie
Experiment 5 Alkohole – Umsetzung mit Kaliumpermanganat
Phenol – aus der Oxidation von Toluol
Experiment 6 Sublimation und Basisreaktion des Phenols mit Eisen
Experiment 7 Synthese eines Farbstoffes
Materialien
Experiment 8 Synthese eines Kunststoffes – von Polyurethan
Pharmazeutische Produkte
Experiment 9 »Schwarze Salbe« Ichtholan mit dem Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat
Experiment 10 Salicylsäure, Resorcin und auch Vanillin – aromatische Verwandte des Phenols
Experiment 11 Salicylsäure in der Aspirin-Tablette
3. Chemische Experimenter und um das Salz
»Salz« im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm
Die Salzgewinnung bei Agricola
Experiment1 Nachweis von Chlorid mit Silbernitrat
Experiment2 Flammenfärbung durch Natriumchlorid
Experiment3 Nachweis von Magnesium mit Titangelb
Experiment4 Nachweis von Sulfat
Experiment5 lodat-Nachweis in iodiertem Speisesalz
Experiment6 Fluoridnachweis
Experiment 7 Nachweis von Kalium
Experiment8 Nachweis von Silikat
Experiment9 Nachweis von Phosphaten
Experiment10 Nachweis der Brom-Salze im »Original Totes Meer Bade-Salz«
Experiment11 Synthetische Badesalze – neutral oder basisch
Experiment12 Badesalz-Ingredientien-Reaktion mit Kaliumpermanganat
4. Analysen mit einem historischen chemischen Probierkabinett
4.1 »Die Aechtheit pharmaceutischchemischer Zubereitungen bey Visitation der Apotheken zu entdecken«
Experiment 1 Borsäure
Experiment 2 Kaliumcarbonat
Experiment 3 Ammoniumcarbonat
Experiment 4 Hirschhornsalz
Experiment 5 Materialien Ammoniumchlorid
Experiment 6 Natriumsulfat – Glaubers Wundersalz
Experiment 7 Kaliumacetat
Experiment 8 Magnesiumsulfat
4.2 Mineralwasseranalytik und künstliche Mineralwässer
Experiment 9 Zur Enteisenung von Mineralwasser
Experiment 10 Hohe Calciumgehalte im Mineralwasser – ohne freie Kohlensäure
Experiment 11 Das Verhalten von Mangan(II)-Ionen im Mineralwasser
5. Alltagschemie und Tintenchemie
5.1 Alltagschemie – Säuren und Laugen (in der Zukunftswerkstatt)
Experiment 1 Sauer – neutral – basisch: Rotkohlsaft als Indikator
Experiment 2 Andere Säure-Base-Indikatoren und ihre Geschichte
Experiment 3 Metalle lösen sich in Säuren
Experiment 4 Aluminium löst sich auch in Laugen
Experiment 5 Der spezifische Säurerest in Salzen – Nachweisreaktionen (Carbonat, Sulfat, Chlorid und Phosphat)
Experiment 6 Flüchtige Säuren
Experiment 7 Die anorganische Säure aus Kohlenstoff
Experiment 8 Fruchtsäuren entdecken
Experiment 9 Ungesättigte organische Säuren
Experiment 10 Säuren als Kalklöser – und der Saure Regen
Experiment 11 Die schweflige Säure im Haushaltsessig
Experiment 12 Reaktionen der Salicylsäure mit einem Eisen(III)salz
Experiment 13 Brausepulver – selbst hergestellt
5.2 Tintenchemie (in der Kinderwerkstatt)
Experiment 1 Schwarze Tinte
Experiment 2 Rote Fuchsintinte
Experiment 3 Carmintinte
Experiment 4 Orangefarbene Tinte
Experiment 5 Violette Tinte
Experiment 6 Indigocarmin-Tinte
Experiment 7 Grüne Tinte
Experiment 8 Zur Stabilität der Tinten – Fleckenentfernung für die Praxis
Tintenfarbstoffen analytisch auf der Spur
Experiment 9 Trennungen der Farbstoffe aus Faserschreibern auf Papier – 1. Variante
Experiment 10 Trennung der Farbstoffe aus Faserschreibern auf Papier – 2. Variante
Experiment 11 Trennung der Farbstoffe aus Faserschreibern – 3. Variante
Experiment 12 Dünnschicht-Chromatographie an Aluminiumoxid
6. Vom Getreide zum Brot Experimente um Backmittel und Zutaten
Museum der Brotkultur Ulm
Aus der Geschichte des Brotbackens
Aus dem »Brockhaus« von 1837
Brot – Definition im Brockhaus (seit 1796) Ausgabe 2001 – zum Vergleich
Das Brotsortiment heute
Die Vorgänge beim Brotbacken
Experiment 1 Hefe und Gärung
Experiment 2 Teigauftrieb
Experiment 3 Mehlsorten
Experiment 4 Backoblaten
Experiment 5 Stärkeabbauprodukte – Beispiel Maltodextrine
Experiment 6 Stärkeverkleisterung
Experiment 7 Mineralstoffe im Mehl
Experiment 8 Kleber-Nachweis
Experiment 9 Backpulver – von Liebig bis heute
Literatur
7. Bausteine des Lebens – Experimente mit Kalk und Naturfarbstoffen
7.1 Kalk als Baustein des Lebens
Experiment 1 Goethes Experiment mit Kalk und Schwefelsäure im Roman Die Wahlverwandtschaften
Experiment 2 Die verschiedenen Formen des Kalks: Eierschale, Muschel, Perlmutt, Kreide, Marmor – Verhalten in Essigsäure
Experiment 3 Gips und Schulkreide – Verhalten im Zitronensäurebad (Entkalker)
Experiment 4 Betrachtungen unter dem Mikroskop: Kristallformen
Experiment 5 Calcium im Mineralwasser (Ausfällung mit Soda)
Experiment 6 Auflösung von Calciumcarbonat in Kohlensäure (Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht) – mit und ohne Indikator
Experiment 7 Gebrannter Kalk (Vergleich mit Kalk)
Experiment 8 Kalkwasser
Experiment 9 Kalkstein und »Kalklöser« – ein Alltagsproblem
Experiment 10 Mörtel – Baustoff, Vorgang des Abbindens
Experiment 11 Kalk als Düngemittel
Experiment 12 Kalkseifen
Experiment 13 Kalkfarben
7.2 Naturfarbstoffe im chemischen Experiment (für Lippenstift und Gummibärchen)
Experiment 1 Anthocyane im Rotkohlsaft – das vegetabilische Chamäleon
Experiment 2 Betenrot in Gummibärchen
Experiment 3 Chlorophylle und Xanthophylle im Blattgrün
Experiment 4 Safran oder Curcuma? Nachweis einer Verfälschung
Experiment 5 Die Geschichte vom Lackmus
Experiment 6 Carotinoide – nicht nur im Karottensaft (Beispiel: Paprika)
Experiment 7 Blauholz und seine Färbestoffe
Experiment 8 Alizarin und Alaun zum Färben
Experiment 9 Indigo – eine schnelle Synthese aus seiner pflanzlichen Vorstufe
Historisches
Experiment 10 Vom Indigo zum Indigocarmin
Experiment 11 Purpur aus Schnecken – oder Murexid
Experiment 12 Anthra- und Naphthochinone – im Rhabarber und im Sennesblättertee
Experiment 13 Morin – der Farbstoff des Gelbholzes
Experiment 14 Gallotannine und ihre Reaktion mit Eisensalzen
Experiment 15 Carmin – der Farbstoff der Cochenille-Schildlaus
Experiment 16 Hennafarbstoffe
Literatur
Index
Chemie macht Spaß!
G. Schwedt
Chemische Experimente in Schlössern, Klöstern und Museen
Aus Hexenküche und Zauberlabor 2002, ISBN 3-527-30669-2
G. Schwedt
Experimente mit Supermarktprodukten
Eine chemische Warenkunde Zweite, aktualisierte und korrigierte Auflage 2003, ISBN 3-527-30988-8
G. Schwedt
Noch mehr Experimente mit Supermarktprodukten
Das Periodensystem als Wegweiser 2003, ISBN 3-527-30809-1
F. R. Kreißl, O. Krätz
Feuer und Flamme, Schall und Rauch
Schauexperimente und Chemiehistorisches 1999, ISBN 3-527-29818-5
H. W. Roesky, K. Möckel
Chemische Kabinettstücke
Spektakuläre Experimente und geistreiche Zitate 1996, ISBN 3-527-29426-0
Prof. Dr. G. Schwedt
Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Technischen Universität
Paul-Ernst-Str. 4
38678 Clausthal-Zellerfeld
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
© 2003 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, daß diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.
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Print ISBN 9783527308101
Epdf ISBN 978-3-527-66280-7
Epub ISBN 978-3-527-66279-1
Mobi ISBN 978-3-527-66278-4
Vorwort
Seit mehr als 200 Jahren bilden Experimentierbücher den Schlüssel zur Beschäftigung mit den sich rasch entwickelnden Naturwissenschaften – sie tragen auch zur Popularisierung der Chemie bei.
In einer Ausstellung im Deutschen Museum München wurden 2002/2003 unter dem Titel »›Zur Belustigung und Belehrung‹ Experimentierbücher aus zwei Jahrhunderten« 56 ausgewählte Werke gezeigt. (Katalog Helmut Hilz und Georg Schwedt, GNT-Verlag/Deutsches Museum, Berlin/München/Diepholz 2002)
Als Einleitung haben wir unter der Überschrift »Experimentierbücher – Schlüssel zur Popularisierung der Naturwissenschaften« u.a. geschrieben:
»Das Popularisieren einer Wissenschaft wurde von dem Philosophen Friedrich Nietzsche (1844–1900) als das ›berüchtigte Zuschneiden des Rocks der Wissenschaft auf den Leib des gemischten Publikums‹ (1874) verspottet. Der Baseler Kunsthistoriker Jacob Burckhardt (1818–1897) hatte dagegen wenige Jahre zuvor in einem Kolleg ein anderes Verständnis der Vermittlung von Wissenschaft zum Ausdruck gebracht: ›In den Wissenschaften kann man nur noch in einem begrenzten Bereich Meister sein, nämlich als Spezialist … Soll man aber nicht die Fähigkeit der allgemeinen Übersicht, ja der Würdigung derselben einbüßen, so sei man noch an möglichst vielen anderen Stellen Dilettant.‹
Die Kernaussage hat heute – über hundert Jahre nach dem Kolleg Burckhardts – mehr denn je ihre Richtigkeit. Der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft wird inzwischen von allen Wissenschaftsorganisationen unter der Federführung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft gefordert und gefördert.«
Bereits 1779 erschien im Verlag des Friedrich Nicolai (1733–1811) das Werk Johann Martius Unterricht in der natürlichen Magie, oder zu allerhand belustigenden und nützlichen Kunststücken. Nicolai gilt als ein Vermittler im gelehrten und literarischen Leben der Spätaufklärung und war einer der führenden Persönlichkeiten des deutschen Buchhandels. 1783 bis 1787 gab Johann Samuel Halle (1727–1810), Professor für Geschichte in der Kadettenanstalt Friedrich des Großen, seine vierbändige Magie, oder, die Zauberkräfte der Natur, so auf den Nutzen und die Belustigung angewandt worden heraus. Wichtigste Ziele waren ihm die »Befriedigung der Wissbegierde« und die »vernünftige Belustigung« sowie die Tatsache, dass der Autor die Versuche erprobt, neueste Versuche berücksichtigt und trotz aller Wissenschaftlichkeit das »Wunderbare« nicht aus den Augen verloren hat. Wir würden heute formulieren, dass es ihm auf die Phänomene im Zusammenhang mit der praktischen Anwendung ankam.
Der erfolgreichste Experimentierbuchautor auf dem Gebiet der Chemie war in den 1930er Jahren wie auch in der frühen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg der württembergische Chemielehrer Hermann Römpp (1901–1964). Sein Name ist bis heute mit dem führenden Chemie-Lexikon, dem Römpp, verbunden. Mit seinen Bestsellern Chemie des Alltags (1936), Chemische Experimente die gelingen (1939) und Organische Chemie im Probierglas (1940) erreichte er ein breites Publikum. Die von ihm beschriebenen Experimente waren jedoch häufig nicht ungefährlich.
Mit Beginn der 1970er Jahre verschwanden diese Bücher, auch aufgrund der einsetzenden Umweltschutzbewegung, vom Markt. Die Folge war aber auch ein gegenüber früheren Generationen verringertes Verständnis für die Grundlagen (und auch für die Wurzeln) der Chemie. Dafür entwickelte sich ein umfangreiches Sortiment an Taschenbüchern, in denen die negativen Auswirkungen chemischer Stoffe im Alltag dargestellt wurden.
Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstand eine neue Art von Experimentierbüchern, in denen auf spielerische Weise einfache Experimente (auch mit Show-Effekten) vermittelt werden. Die Experimentierbücher unserer Zeit sollten zweierlei Ziele verfolgen, die sich auf angenehme Weise miteinander verbinden lassen: die Experimente sollen unterhaltend und belehrend zugleich sein – und sie sollen möglichst ungefährlich sein, was die meisten Versuche in den Experimentierbüchern bis in die Zeit von Hermann Römpp nicht waren. Es gilt aber auch heute noch die Aussage eines adeligen Alchemisten, des Grafen Wolfgang II. von Hohenlohe in Schloss Weikersheim um 1600: sie sollen Lust machen zu eigenen chemischen Experimenten (nach: Helmut Hilz und Georg Schwedt – s.o. – aus dem Text des Ausstellungskataloges).
Im Jahre 2000 zeichnete der »Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft« mein Projekt Chemische Experimente mit Supermarktprodukten im Rahmen seines 1999 ausgeschriebenen Förderprogramms PUSH (public understanding of science and humanities) mit einem Preis aus: Daraus entwickelte ich das Clausthaler SuperLab als Schülermitmachlabor im Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Technischen Universität Clausthal und das Buch Experimente mit Supermarktprodukten. Eine chemische Warenkunde (2001). 2003 erschien eine 2. Auflage und ein weiteres Buch zum Thema mit dem Titel Noch mehr Experimente mit Supermarktprodukten. Das Periodensystem als Wegweiser. Ausgewählte Experimente mit Supermarktprodukten wurden auch in dem im Jahr der Chemie 2003 durch Deutschland tourenden »Chemie-Truck« durchgeführt.
2002 erhielt mein Projekt Chemische Experimente in Schlössern, Klöstern und Museen ebenfalls einen Preis des Stifterverbandes. Insgesamt konnte ich 50 Experimentalvorträge an 30 Orten in den Bundesländern Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hessen und vor allem Baden-Württemberg (Schwerpunkt des Förderpreises) mit zusätzlicher Förderung durch die »Stiftung Niedersachsen« und den »Fonds der Chemischen Industrie« durchführen. Es entstand das gleichnamige Buch mit dem Untertitel Aus Hexenküche und Zauberlabor.
Im Jahre 2003 erhielt ich eine finanzielle Förderung durch die »Robert Bosch Stiftung« in Stuttgart, durch die für sieben ausgewählte naturwissenschaftlich-technische Museen ihren Themenschwerpunkten entsprechende Experimentalprogramme entwickelt und erprobt werden konnten. Sie können ab 2004 von Museumspädagogen der jeweiligen Museen im Rahmen eigener Mitmachlabore, von Sonderführungen oder Sonderveranstaltungen angeboten werden. Die Museen werden in diesem Buch zusammen mit den Experimentalprogrammen ausführlich vorgestellt.
Alle Experimente in diesem Buch sind auf einfache Weise durchführbar. Alltagsprodukte werden vor allem in den Kap. 3, 5.1, 6 und 7.1 verwendet. Experimente mit farbigen Flammen sind in Kap. 1, mit feurigen Farben in Kap. 5.2 (Tintenchemie) und 7.2 (Naturfarbstoffe) zu finden.
Alle Projekte und Bücher verfolgen das Ziel, die Chemie als wesentlichen Teil unseres Alltags (»Supermarktprodukte«), unserer Kulturgeschichte (»… in Schlössern und Klöstern«) sowie der Technik- und Wissenschaftsgeschichte (»Museen«) zu vermitteln.
im Mai 2003
Georg Schwedt
Weltkulturerbe Rammelsberg
Museum und Besucherbergwerk,
Bergtal 19, D-38640 Goslar
Tel.: 05321/750-0, www.rammelsberg.de,
E-Mail: [email protected]
Übertage:
Kulturhistorische Daueraustellung im ehemaligen Magazingebäude und Grubenbahnhof, Rammelsberger Erdgeschichte (Geologie und Mineralogie) im Gebäude der Erzaufbereitung, wechselnde Ausstellungen zur Industriekultur in der Kraftzentrale, Museumsveranstaltungen in Schlosserei und Schmiede.
Untertage (Temperatur im Berg ca. + 12 °C):
Der im 12. Jahrhundert aufgefahrene (»Abenteuer Mittelalter«) mit farbenprächtigen Mineralen (Vitriole), der (200 Jahre alt mit gewaltigen
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