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Angst ist ein zentrales Thema dieser Pandemie. Während für viele Menschen die Furcht vor schwerer Erkrankung, Tod oder möglichen Langzeitfolgen dauerpräsent ist, leiden andere unter der permanenten Angst vor politischer Willkür und staatlicher Bevormundung. Dass sich in diese Angst oft eine Portion Wut mischt, ist kein Zufall, denn beide Emotionen entspringen denselben Gehirnregionen. Angst mahnt zur Vorsicht und sichert unser Überleben. Übersteigerte Angst kann sich aber ebenso unkontrolliert verbreiten wie ein Virus - und dabei ebenso großen Schaden anrichten. Ein Buch zu schreiben kann eine Strategie sein, irrationaler Angst zu begegnen. Eine andere könnte sein, es zu lesen.
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Seitenzahl: 94
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Vorwort
Warum ich dieses Buch schreiben musste
Corona und die Angst
Vom neuartigen Virus zur „Pandemie der Panik“
Angst isst die Seele auf -
Auswirkungen langanhaltender Angst- und Stresszustände
Angst und Wut – Schwestern im Geiste
Unbewusste und bewusste Bewältigungsstrategien
Faktencheck: Zahlen/Daten/Relationen
Kommunikation, Message Control und schwarze Pädagogik....
Corona und die Spätfolgen
Corona und der Tod
Corona und die Impfung
Angst vor Infektion vs. Angst vor der Impfung
Corona und die Maßnahmen
Corona und die Kinder
Corona und die Spaltung der Gesellschaft
Corona und der Burnout
Wie endet eine Pandemie?
Schlusswort
In den letzten beiden Jahren wurde viel über die Corona-Pandemie gesagt und geschrieben. Thematisiert wurde dabei einiges: Das Virus selbst, die Impfungen, die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, und natürlich die Politik und ihre Rolle in der Pandemie. Ein wichtiges Thema aber wurde weitgehend ausgespart: Nämlich die Angst. Googelt man „Corona + Angst“, erscheinen einige Schlagzeilen wie „Angst vor Ansteckung bewältigen“, „Angst vor Corona“, „Krank durch die Angst vor Corona“, „Corona-Pandemie: Was hilft gegen die Angst?“. Die Angst vor dem Virus war in der Anfangszeit der Pandemie für viele Menschen ein großes Problem, und ist es für manche noch heute. Fast gänzlich unthematisiert blieb in den letzten zweieinhalb Jahren aber eine andere Angst, die ebenso viele Menschen belastet: Nämlich die Angst vor immer neuen (und selten nachvollziehbaren) Maßnahmen, vor politischer Willkür, staatlicher Bevormundung, permanenter, gezielter Panikmache vor allem durch Politik und Medien und letztlich einer sich scheinbar ins Unendliche hinziehenden Pandemie, weil eine adäquate Exit-Strategie fehlt.
Angst ist ein zentrales, wenn nicht das zentralste Thema dieser Pandemie: Ohne (übertriebene) Angst wäre sie von Anfang an anders verlaufen, und ohne Angst gäbe es sie vermutlich heute nicht mehr. Von der Politik wurde die anfangs natürlicherweise vorhandene Angst der Bevölkerung vor dem unbekannten Virus geschickt ausgenutzt und vorsätzlich verstärkt, um strenge Maßnahmen durchzusetzen, später wurde sie durch verschiedenste Strategien immer wieder neu angefacht, um die Pandemie am Laufen zu halten. Anfangs konnte man damit durchaus Erfolge verbuchen: Wäre die Pandemie im Mai 2020 beendet gewesen, hätte Österreich mit seinen verhältnismäßig rigorosen Maßnahmen und seiner äußerst folgsamen Bevölkerung im internationalen Vergleich sehr gut abgeschnitten. Leider (oder zum Glück) taugt Angstmache aber nicht als langfristige Strategie: Zwei Jahre später ist nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik auf dem Nullpunkt (oder sogar darunter), auch psychische Erkrankungen haben in einem erschreckenden Ausmaß zugenommen – und dabei ist sicher nur die Spitze des Eisbergs sichtbar. Im Sommer 2022 kennt lange nicht jeder jemanden, der an Corona verstorben ist (wie einst prophezeit wurde), aber jeder kennt einige Menschen, deren Psyche massiv unter den Folgen der Pandemie leidet.
Obwohl inzwischen auch Politik und Medien an diesem Umstand nicht mehr vorbeisehen können, wird wenig dagegen getan – anstatt endlich zügig in die Phase der Deeskalation einzutreten (was in anderen Ländern schon vor Monaten geschehen ist), versucht man hierzulande so lange wie möglich, das Narrativ vom immer noch gefährlichen Virus aufrechtzuerhalten – koste es, was es wolle. Das macht nicht nur Angst, sondern auch wütend.
Als im März 2020 das SARS-CoV-2-Virus Österreich erreichte und sich die Ereignisse überschlugen, ging es mir wie vielen anderen Menschen: Ich war erst einmal zutiefst verunsichert und verspürte keinerlei Neigung, mit dem Virus in näheren Kontakt zu treten. Die Absage von Veranstaltungen, den Aufruf zur Kontaktreduktion und selbst den ersten Lockdown empfand ich vor allem als Erleichterung. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch noch das Gefühl, die Regierung hätte alles ganz gut im Griff und würde Entscheidungen vorrangig zum Schutz der Bevölkerung fällen.
Dieses Vertrauen geriet bereits Ende März 2020 ins Wanken, als der damalige Bundeskanzler die geschichtsträchtigen Sätze von den „100.000 Toten“ und „Jeder wird jemanden kennen …“ zum Besten gab. Wenn man – so wie ich – bereits Erfahrung mit Angststörungen und Panikattacken gesammelt hat, werden derartige, scheinbar alternativlose Voraussagen schnell zum Trigger und damit zum Anfang einer Angstspirale: Corona wurde in meinem Kopf dauerpräsent und dominierte mein Denken, Fühlen und Handeln in einer sehr ungesunden Weise, was sich mit jedem weiteren Schreckensbild, jeder weiteren Hiobsbotschaft verstärkte. Irgendwann Ende März, Anfang April 2020 war ich an einem Punkt, wo ich nur noch dachte „Jetzt gehe ich da raus und hole mir den verdammten Virus, dann bin ich entweder immun oder tot, auf jeden Fall habe ich es hinter mir.“ Zu diesem Zeitpunkt wäre mir beides recht gewesen, wenn es mich nur von der allgegenwärtigen Angst befreit hätte.
In einem lichten Moment besann ich mich dann allerdings auf eine wichtige Strategie im Umgang mit pathologischer Angst: Den Faktencheck. Wie gefährlich ist das, wovor ich mich fürchte wirklich, und wie wahrscheinlich ist es, dass meine schlimmste Befürchtung (in diesem Fall an Corona schwer zu erkranken oder gar zu sterben) eintritt? Bereits ein Blick auf das offizielle Dashboard und ein bisschen Rechnerei genügte um festzustellen, dass das Virus bei weitem nicht so omnipräsent war, wie die offizielle Darstellung vermuten ließ. Auch sonst fielen mir einige Ungereimtheiten auf: Breitete sich das neue Coronavirus wirklich erst seit März 2020 in Österreich aus, oder waren zumindest einige der mehr oder weniger schweren „Grippefälle“, die es im Februar 2020 auch in meinem Umfeld gab, schon auf SARS-CoV-2 zurückzuführen? Wenn ja, hätte das damals so gefürchtete „exponentielle Wachstum“ mangels Schutzmaßnahmen schon viel früher zu einer nahezu explosionsartigen Verbreitung des Virus führen müssen … War das Virus wirklich so rücksichtsvoll und hat mit der Ausbreitung gewartet, bis wir auch in Österreich seine Existenz breitflächig mittels PCR-Tests nachweisen konnten?
Hausärzte gaben Mitte März 2020 noch Entwarnung: Nur wer in einem Risikogebiet (damals vor allem Italien und China) gewesen wäre oder Kontakt mit einem Infizierten hatte, könne sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben. Wenige Tage später die Kehrtwendung: Es gäbe neue Erkenntnisse, ab sofort bestünde bei jeder fiebrigen Erkrankung der Verdacht auf eine Coronainfektion. Von da an wurde getestet und isoliert, was das Zeug hielt, entsprechend stiegen auch die Fall- und Verdachtszahlen an. Aber hatte sich das Virus tatsächlich an diesen Fahrplan gehalten? Und warum galt plötzlich nur mehr eine Meinung als die einzig richtige, nämlich die der Regierung? Selbst seriöse Wissenschaftler, die den strengen Kurs der Politik in Zweifel zogen, wurden als „falsche Experten“ abgekanzelt oder als Schwurbler, Beschwichtiger oder gar Verschwörungstheoretiker verunglimpft.
Es war auch kaum zu übersehen, dass sich die Berichterstattung vormals seriöser Medien proportional zur Anzahl der „Informations“-Einschaltungen der Bundesregierung immer mehr zum Sprachrohr dieser politisch vorgegebenen Einheitsmeinung entwickelte. Das animierte mich noch mehr zum kritischen Hinsehen … Mit dem Ergebnis, dass sich meine Angst vor dem Virus in angemessene Vorsicht verwandelte, meine Angst vor der Politik und weiteren willkürlich und ohne Evidenz getroffenen Maßnahmen aber massiv anstieg. Mit der Zeit mischte sich in die Angst eine gehörige Portion Zorn, da es hierzulande medial und politisch scheinbar unmöglich ist, Fehler zuzugeben und aus diesen zu lernen, auch wenn sie noch so offensichtlich sind.
Um es ganz klar zu sagen: Ich leugne weder die Existenz des Virus – mir ist durchaus klar, dass es für manche Menschen gefährlich sein kann – noch glaube ich an eine geplante Pandemie zur Einführung einer neuen Weltordnung. Ich bin geimpft (sehe die Impfung aber dennoch kritisch) und von rechtsradikal weiter entfernt als der Mond – alleine die Tatsache, dass ich mich mit meiner Meinung plötzlich auf Seiten der FPÖ wiederfand, brachte mein Weltbild vollkommen aus dem Gleichgewicht. Und selbstverständlich bin ich auch bereit, Einschränkungen hinzunehmen, wenn die Situation es erfordert und die restriktiven Maßnahmen angemessen, sinnvoll und zielführend sind.
Ich halte aber nichts von Schwarz-Weiß-Denken (weil erfahrungsgemäß die Wahrheit irgendwo in den Zwischentönen verborgen ist), und ich bin es leid, monatelang bevormundet, gegängelt und hinters Licht geführt zu werden – zu Erziehungszwecken, oder weil Verantwortliche nicht willens oder in der Lage sind, einen einmal eingeschlagenen Weg zu verlassen, selbst wenn er sich als falsch herausstellt. Ich kann auch nicht leugnen, dass ich ein Querdenker im ursprünglichen Sinne des Wortes bin, bevor der Begriff coronabedingt seine neue, leider sehr negative Bedeutung erhielt: Ich muss Dinge hinterfragen, von allen Seiten betrachten, in seine Bestandteile zerlegen und wieder neu zusammensetzen, bevor ich mir eine Meinung bilden kann – die ich dann oft genug wieder revidieren muss, wenn sich neue Erkenntnisse auftun.
Zweieinhalb Jahr gegen den Strom zu schwimmen kostet viel Kraft und ermüdet bis ins Mark. Mit der Erschöpfung geht allzu oft Resignation, Hoffnungslosigkeit und oft auch Verzweiflung einher – so geht es nicht nur mir, sondern vielen, zu vielen Menschen in meinem Umfeld. Mentale Erschöpfung ist der beste Nährboden für Angst, die dann auch physisch krank machen kann. Dieses Buch war meine Art, Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit aufzuarbeiten und vielleicht in etwas Positives zu verkehren. Möglicherweise erkennt sich der ein oder andere darin wieder – festzustellen, dass man mit seinen Zweifeln und Ängsten nicht alleine ist, macht die Situation zwar nicht besser, aber vielleicht erträglicher.
Dieses Buch ist sicher nicht immer objektiv und manchmal auch emotional. Dennoch habe ich versucht, die Fakten so naturgetreu darzustellen, wie es in Zeiten wie diesen möglich ist. Da auch ich die Wahrheit nicht gepachtet habe, bitte ich den geneigten Leser: Glauben Sie mir nichts ohne Vorbehalt. Hinterfragen Sie die Fakten, und kommen Sie zu einer eigenen Meinung – sollten Sie manches anders sehen, haben Sie vielleicht Recht, oder wir beide, oder keiner von uns. Wie werden wohl kommende Generationen über diese Pandemie und unseren Umgang damit denken, wie wir selbst mit einigem Abstand? Noch ist es zu früh, um diese Fragen zu beantworten. Ich wage aber die Prognose, dass in einigen Jahren (oder vielleicht schon Monaten) viele von uns fassungslos den Kopf schütteln werden – über ihre eigene Leichtgläubigkeit, oder die Nonchalance, mit der natürliche Schutzmechanismen des Menschen zu politischen Zwecken missbraucht wurden.
Angst ist lebenswichtig: Sie schärft unsere Sinne, mahnt zur Vorsicht und hilft, sich in brenzligen Situationen auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Menschheit würde nicht mehr existieren, wenn unsere Vorfahren wilden Tieren oder Naturgewalten ohne Angst begegnet wären – sich im richtigen Moment zurückzuziehen und sein Leben zu schützen, kann das Überleben des Einzelnen und damit auch der Gemeinschaft sichern.
Einzuschätzen, ob in einer Situation Angst angebracht ist oder nicht, ist nicht immer so einfach. Verließen sich unsere Vorfahren überwiegend auf Erfahrung und Instinkt, werden wir heute von einer Vielzahl an Informationen und Meinungen überschwemmt, die unsere Emotionen und somit unsere Einschätzung beeinflussen. Am Anfang der Corona-Pandemie im März 2020 waren es vor allem die Bilder und Berichte aus Italien, die uns die Gefährlichkeit des Virus verdeutlichen sollten und uns in Angst und Schrecken versetzten.
Nun ist es völlig normal, in einer neuen und undurchsichtigen Lage mit Angst zu reagieren und sich erst einmal zurückzuziehen, aus sicherer Entfernung zu beobachten und die nötigen Informationen für eine objektive Bewertung der Situation zu sammeln. Folgt jedoch einer Schreckensmeldung die nächste, kommt es zu einer Art Angststarre: Das Gehirn schaltet das selbstständige Denken weitgehend aus und beschränkt sich darauf, das reine Überleben zu sichern. In diesem