Corona WahnSinn in der Schule - Monika Cyrol - E-Book

Corona WahnSinn in der Schule E-Book

Monika Cyrol

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Beschreibung

Vieles, was in der Corona-Zeit geschehen ist, hat Spuren hinterlassen. Spuren, die noch lange sicht- und spürbar sein werden. Gerade in den Schulen wurden durch die Hygienemaßnahmen die Grundrechte der Kinder massiv eingeschränkt. Hinzu kommt die Angst, die vielerorts durch die Lehrer, aber auch durch die Eltern, auf die Schüler übertragen wurde. Diese Angst ist noch heute greifbar. In diesem Buch kommen Schüler, Eltern & Lehrer zu Wort, die aus unterschiedlichen Gründen unter den Maßnahmen gelitten oder diese abgelehnt haben. Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass es im zweiten Kapitel um das Thema Schulpflicht geht. Doch für mich gehört beides mittlerweile zusammen. Denn erst aufgrund der Situation in der Schule während der Corona-Zeit ist mir überhaupt bewusst geworden, wie desolat unser Bildungssystem ist. Dadurch habe ich mich erst damit befasst, was dieser Schulgebäudeanwesenheitszwang bei unseren Kindern auslöst und was geschehen müsste, damit Bildung wieder Freude bereitet! Ca. 1 Millionen Schulschwänzer in Deutschland sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, dass die Freude am Lernen derzeit nicht im Fokus der meisten Schulen steht. Doch es geht auch anders! Den Weg dahin müssen wir gehen. Wir als Eltern, die Schüler und unsere gesamte Gesellschaft.

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Dieses Buch ist allen Schülern, Eltern und Lehrern

gewidmet, die sich in den vergangenen drei

Jahren für unsere Gesellschaft eingesetzt haben.

Danke, dass ihr eure Geschichten mit uns teilt!

Für meine Tochter Alia und meinen Mann Ulf.

Ich liebe euch!

„Solange deine Kinder klein sind,

gib ihnen Wurzeln,

wenn sie größer werden,

schenk ihnen Flügel.“

1

Eine Sammlung von wahren Geschichten aus der Coronazeit

In dem vorliegenden Buch kommen überwiegend die zu Wort, die zuvor mundtot gemacht wurden. Die ausgegrenzt wurden. Die eine andere Meinung als das gängige Narrativ hatten und noch immer haben. Die keine Maske tragen konnten oder wollten. Die sich nicht mehrfach in der Woche einem Eingriff in die körperliche Unversehrtheit unterziehen wollten, um zu beweisen, dass sie gesund sind. Die erkannt haben, dass die „Hygienemaßnahmen“ unseren Kindern großen Schaden zufügen können, sowohl physisch als auch psychisch. Lange haben sie geschwiegen, jetzt berichten sie von ihren Erlebnissen.

Die Berichte in diesem Buch stammen von Kindern, Eltern, Großeltern und Pädagogen, die meiner Einladung gefolgt sind und mir ihre Erfahrungen aus der Corona-Zeit zugesendet haben. Nicht alle Texte wurden speziell für dieses Buch geschrieben und stammen teilweise direkt aus der Zeit mit den einschränkenden „Hygienemaßnahmen“ in Schulen und Kitas. Diese Erlebnisse sollen nun die erreichen, die all dies nicht sehen konnten oder wollten.

Die Texte wurden geringfügig lektoriert und in Form gebracht. Sie spiegeln nicht automatisch meine Meinung wider. Verantwortlich für deren Inhalt sind die Verfasser selbst. Jeder Einsender hat sich schriftlich damit einverstanden erklärt, dass sein Beitrag in diesem Buch veröffentlicht wird. Einige Verfasser möchten anonym bleiben und haben sich für ein Pseudonym entschieden und manche haben ihren Klarnamen verwendet. Alle Verfasser eint das Bedürfnis, ihre Aufzeichnungen und Erinnerungen zu teilen. Ihre Berichte decken sich mit dem, was ich selbst erlebt habe und was mir von vielen Menschen während dieser Zeit zugetragen worden ist. Namen von etwaigen Personen sind frei erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Menschen sind daher rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Trotz sorgfältiger Erarbeitung übernimmt weder der Herausgeber noch der Verlag eine Gewähr. Auch geben die Berichte nicht automatisch die Meinung des Herausgebers oder des Verlages wieder. Eine Haftung für Folgen, die aus den Hinweisen aus diesem Buch entstehen könnten, wird hiermit ausdrücklich ausgeschlossen. Auch für die Inhalte von Links auf die Webseiten Dritter kann keine Haftung seitens des Verlages oder des Herausgebers übernommen werden.

Zu meiner großen Freude wurde mir die Genehmigung erteilt, Aussagen und Wünsche von Kindern abzudrucken. Diese stammen aus zwei Ausstellungen des Vereins „Netzwerk Kinderfreundliche Stadt e. V.“ in Fürth. Die erste Ausstellung fand im November 2020 statt und trug den Titel „Lebensbaum“, in der Kinder die Fragen „Wie fühle ich mich mit der Maske?“ und „Was macht mich glücklich?“ beantworteten. „Was brauchen Kinder und Jugendliche?“, ist der Titel der zweiten Ausstellung von März 2021.2

Die Zeichnungen aus diesem Buch erhielt ich von Willem von Mannenhaus und J.N. Letztere hat ihre Illustrationen speziell für dieses Buch angefertigt. Ich bin sehr dankbar, sie alle hier präsentieren zu dürfen.

Über mich

Geboren 1969 in Westfalen, habe ich 1991 mein Examen als Kinderkrankenschwester gemacht und im Anschluss in der Uniklinik Münster in der Kinderkardiologie und später in der Kinderdialyse gearbeitet. Heute lebe ich mit meinem Mann, unserer gemeinsamen Tochter und zwei Hunden im Ruhrgebiet.

Während der Corona-Zeit habe ich angefangen, das deutsche Bildungssystem zu hinterfragen und befasse mich seitdem intensiv mit dieser Thematik. Zudem erhielt ich die Gelegenheit einen Artikel für das Buch „Mütter der neuen Zeit, Band 2“ von Sabine Mänken zu schreiben. Dies weckte meine Freude am Schreiben und ich verfasste ebenso für das Buch „Das Jahr, in dem das Klopapier ausging“ von Kate Bono einen Beitrag.

Inhalt

Vorwort

Schüler, Eltern und Lehrer berichten

Ausgrenzung durch Neid

Aufeinander

Hören Sie auf, alles zu hinterfragen!

Es geht um Leben und Tod

Not, die zu wenden ist

Es war einmal …

Schulpflichtverletzung

Maske tragen bis zum Kollaps

Bin ich nur ein gefährlicher Sack Viren?

Vergessen werde ich jedoch nie

Schule im besten Deutschland aller Zeiten

Covid und Schule

Knappe Kinder

Die Aerosole

Im Krieg

Distanzunterricht

Himmelblau, Masken überall!

Ich mach’ das nicht mehr mit

Die Schule in Zeiten von Corona

Schulhofmasken

Rede auf der Hamburger Mahnwache für das Grundgesetz am 30.5.2020

Merkwürdige oder eher denkwürdige Zeiten

Offener Brief an die Kollegen in den Kitas am 24.4.2020

Pandemien als Allheilmittel gegen die Schlafkrankheit (Aufwachen erwünscht)

Die Arschbacken zusammenkneifen!

Freiheit braucht Mut

Gelingt uns die Aufarbeitung?

Brauchen wir neue Wege im Bildungssystem?

Die Problematik der Schulpflicht

Kritik an der Schulpflicht

Die Entstehungsgeschichte der Schulpflicht und die daraus resultierenden Konsequenzen in der Bildung

Wie kam es zur Einführung der Schulpflicht?

Die psychologischen GrundlagenEinflüsse der Hochfinanz auf die Bildung

Gründe für die Abschaffung der Schulpflicht

Statt Schulpflicht ein Recht auf Bildung

Neue Wege im Bildungssystem

SchulfinanzierungDie Ausbildung der LehrerBestehende SchulenPädagogische Konzepte

Mein Traum von einer Schule

Nachwort oder Das wird noch ein Nachspiel haben!

Danksagung

Weiterführende Literatur und Links

Quellenangaben

„Man hat Kinder als Superspreader bezeichnet,

als Verteiler der Infektionskrankheit.

Das sind sie nachweislich nie gewesen

und insofern sind Kinder

hier missbraucht worden für politische Zwecke.

Sie sind teilweise nicht gesehen worden

und das kann man schon der Politik,

der Gesundheitspolitik in Deutschland vorwerfen."

3

Vorwort

Wie jeden Abend meditierte ich, um die tägliche Informationsflut zu stoppen und den Gedanken so die Möglichkeit zu geben, sich zu sortieren.

Wo war der Sinn in dem, was ich als „Corona-Wahnsinn“ erlebte? Was war hier meine Aufgabe?

Als Mutter eines schulpflichtigen Teenagers war ich zunächst mitten im Geschehen. Die Maßnahmen an den Schulen und die Art und Weise, wie diese dort oft umgesetzt wurden, hatten mich fassungslos gemacht. In dieser Zeit habe ich durch diverse ehrenamtliche Tätigkeiten viele Eltern beraten und zusammengeführt. So gewann ich einen tiefen Einblick in das, was in vielen Schulen in Deutschland den Kindern im Namen des Infektionsschutzes angetan wurde.

Ich weiß, dass die „Corona-Pandemie“ uns allen viel abverlangt hat. Wie eine Lupe brachte sie ans Licht, was schon länger im Argen lag. Doch noch immer war all dies hübsch maskiert und nur wenige haben schon zuvor die zahlreichen Risse unter der Makulatur gesehen. Auch ich war bis 2020 angepasst und mehr oder weniger kritiklos.

Daher bin ich – so absurd sich das zunächst anhört – sogar dankbar für Vieles, was geschehen ist. Denn es hat mir die Augen geöffnet. In vielen Bereichen wurde mir sprichwörtlich der Boden unter den Füßen weggezogen. Beinahe nach Lehrbuch erlebte ich in dieser Zeit gerade im Bereich „Medizin“ – ich hatte jahrelang in meinem Traumberuf Kinderkrankenschwester gearbeitet – die (leicht abgewandelten) „Fünf Phasen des Sterbens“ nach Elisabeth Kübler-Ross. Ich wollte und konnte nicht wahrhaben, was ich erlebte, fragte nach dem „Warum“, wurde wütend „auf die da oben“ und dann depressiv. Anschließend kam eine Phase des handeln Wollens, der Aktivität, der Aufklärung. Doch ich hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht begriffen, dass nicht jeder aufgeklärt werden wollte. Bis ich die Phase der Akzeptanz erreichte, verging einige Zeit. Doch ich bin nicht gestorben. Im Gegenteil. Es fühlte sich eher an, wie der Aufstieg des Phönix aus der Asche!

Und so kam mir in dieser Meditation ein Gedanke, der sich zu einer Idee verfestigte. Der Idee, Menschen zu Wort kommen zu lassen, die unter der Wirkung der sogenannten Maßnahmen im Schulkontext gelitten haben. Ihnen wollte ich eine Stimme geben. Ihre Berichte sollten in die Welt gehen, damit auch andere erfahren, wie unsere Kinder und deren Familien diese Zeit erlebt haben. Am nächsten Morgen war die Idee immer noch da, klar und greifbar. Und so bin ich dem Impuls gefolgt und habe zahlreiche Erfahrungsberichte gesammelt, die sich in diesem Buch bündeln. Einzelschicksale, aus denen hervorgeht, wie die Lebensrealität an den Schulen wirklich war.

Untermauert werden diese Berichte von dramatischen Fakten. So stieg insbesondere die Anzahl der Suizidversuche bei Kindern Ende 2021 drastisch an.4 Der abschließende Bericht zur Situation der Kinder und Jugendlichen in der Pandemie in Deutschland wurde Anfang Februar 2023 von der Familienministerin Lisa Paus und dem Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellt. 73 % der Kinder und Jugendlichen sind durch die Pandemie psychisch belastet. Schon Zehnjährige seien suizidgefährdet. Auch, wenn die Pandemie nun vorbei ist, die Belastungen der Kinder sind es nicht! 5, 6

Viele Familien mit schulpflichtigen Kindern, Lehrer und Schulleiter waren während der Corona-Zeit schlichtweg überfordert mit der Situation. Sie wurden geleitet von Auflagen, Drohungen und oftmals auch von der eigenen Angst. Häufig wurde dann darauf hingewiesen, wie schnell sich die Kinder an die Maßnahmen gewöhnt haben und wie gut sie diese mit-tragen. Dabei wurde übersehen, dass Kinder, die ihre eigenen Bedürfnisse unterdrücken müssen, neue Verschaltungen im Hirn schaffen. Eine „hemmende Verschaltung“, die das eigentliche Bedürfnis, z. B. die Großeltern zu sehen oder Freunde in den Arm zu nehmen, dauerhaft ausschaltet. Die Kinder spüren ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr. Dauerhaft.7

Mir geht es in diesem Buch nicht um den warnenden Zeigefinger. Es geht mir nicht darum, jemandem die Schuld für all das zu geben. Doch ich möchte für das Thema sensibilisieren und damit die Möglichkeit der Aufarbeitung schaffen. Eine Aufarbeitung für jeden selbst, aber auch gesellschaftlich, in dem das Thema nicht einfach ignoriert, sondern angeschaut wird. In dem die Betroffenen gehört und gesehen werden. In dem Politiker, Lehrer und auch Eltern begreifen, was unsere Kinder „aus Solidarität“ ertragen haben.

Danke, …

… an alle, die mitgewirkt haben, für ihre mutige und mitunter schmerzhafte Auseinandersetzung mit der kollektiven und der eigenen jüngsten Vergangenheit.

… dass Ihr mit Euren Beiträgen für die generelle Schulproblematik sensibilisiert.

… dass Ihr durch Euer verletzliches Sichtbar-Machen zum offenen Schuldiskurs anregt.

… dass Ihr mitunter bereits versucht, auch das Gute im Schlechten zu sehen.

Danke für Euren Mut!

Im zweiten Teil geht es um das Schulsystem und vor allem die Schulpflicht in Deutschland. Das mag auf den ersten Blick vielleicht nicht zusammenpassen. Doch uns ist erst durch diese Zeit bewusst geworden, dass das Schulsystem in Deutschland im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern sehr rigide und – meiner Meinung nach – hoffnungslos veraltet ist.

Es war unsere Tochter, die uns aufzeigte, dass z. B. sensible Menschen, wie sie, in diesem System keinen Platz finden. Lange versuchten wir, ohne es zu realisieren, sie in dieses System zu pressen. Bis es nicht mehr ging. Bis sie uns deutlich zeigte:

Stopp!

Durch die Beschäftigung mit dem Thema ist mir erst bewusst geworden, dass wir uns in so vielen Bereichen, nicht nur in der Schule, an die äußeren Umstände anpassen – so lange, bis wir krank werden.

Welche Kritik gibt es an der Schulpflicht? Wie und warum ist die Schulpflicht entstanden? Warum sollte sie abgeschafft werden? Wie ginge es dann weiter? Welche Möglichkeiten gäbe es dann für die Bildung unserer Kinder?

Dieses Buch bietet keine fertigen Lösungen, sondern soll die Kritik am bestehenden Schulsystem verdeutlichen, zum Dialog einladen und Visionen aufzeigen.

Monika Cyrol

Schüler, Eltern und Lehrer berichten

„Die Charité-Forscher folgern, dass es einen

Zusammenhang der Lehrer-Angst mit den

geforderten Schul-Maßnahmen gebe.

Nicht „rationale Logik“ habe die Maßnahmen

getrieben, sondern „die Angst der Lehrer“.

Aber:

Woher kam die Corona-Furcht vor Kindern?

Harald Matthes, leitender Arzt am Krankenhaus

Havelhöhe und Charité-Professor, sieht die

Ursache auch bei Politikern und Wissenschaftlern.

Die „tief sitzende Angst“ der Lehrer sei

„wahrscheinlich ein Ergebnis der einseitigen

Informationspolitik“, so Matthes. Die Regierung

und das Robert Koch-Institut hätten

„niemals klargestellt, dass Schulen

keine gefährlichen Orte sind“ – obwohl dies

„vielfach wissenschaftlich belegt“ sei.“

8

Ausgrenzung durch Neid

Es fing alles an, als ich neun Jahre alt war. Die Maskenpflicht wurde in der Schule eingeführt. Für mich war es sehr unangenehm, sie zu tragen, denn ich konnte mit der Maske nicht richtig atmen. Ich bekam Kopfschmerzen, mir war dauernd schlecht und ich habe häufiger erbrochen.

Meine Mama hat sich sofort bemüht, eine Maskenbefreiung für meinen Bruder und mich beim Kinderarzt zu erhalten. Die bekamen wir dann auch. Leider war der Schulleiter darüber nicht begeistert und lehnte dieses ärztliche Schreiben ab. Meine Mama recherchierte viele Artikel und fand einen, in dem geschrieben war, dass Lehrer ein Face-Shield statt einer Maske tragen dürfen.

Ein Face-Shield ist ein durchsichtiges Visier aus Kunststoff, das vor dem Gesicht getragen wird. Dieses dient zum besseren Verständnis und Auffassung der Schüler für die richtige Aussprache in Deutsch, Fremdsprachen usw., da die Schüler die Lippenbewegungen und die komplette Mimik der Lehrer sehen und so die Worte besser verstehen können.

Und da jeder Mensch gleichgestellt ist, dürfen auch Schüler dieses Face-Shield tragen. Somit bekam ich ein Face-Shield für die Schule.

Meine Mitschüler waren sehr grausam. Sie hänselten mich und schlossen mich aus der Gemeinschaft aus. Nach etwa vier Wochen kamen einige meiner Mitschüler auf mich zu und entschuldigten sich dafür. Sie erzählten mir, dass sie nur neidisch auf mein Face-Shield sind und auch so etwas haben möchten, da sie die Masken nicht mehr tragen wollen und können. Sie hassten diese Masken! Ich erklärte ihnen, wie ich die Maskenbefreiung bekommen habe. Meine Mitschüler sind dann nach Hause zu ihren Eltern gegangen und baten sie, sich um eine Maskenbefreiung zu bemühen. Leider interessierte es die anderen Eltern nicht. Meine Freundin erzählte mir, dass dies ihrer Mutter zu viel Aufwand sei und meine Freundin die Übelkeit aushalten solle.

Am Anfang wollte ich das Face-Shield auch wieder loswerden, da meine Mitschüler so gemein zu mir waren. Aber ich habe es weitergetragen. Heute, jetzt bin ich elf Jahre alt, bin ich sehr dankbar darüber. Ich bin auch meiner Mama dankbar, dass sie alles versucht hat, um meinem Bruder und mir die Maske zu ersparen. So wie sie auch erreicht hat, dass wir uns keine Stäbchen zum Testen in die Nase schieben mussten.

Grundschülerin, 11 Jahre

„Wie die Welt von morgen aussieht,

hängt in großem Maß von

der Einbildungskraft jener ab,

die gerade jetzt lesen lernen.“

9

Aufeinander

reden wollen

doch nicht können

in die Gesichter sehen

doch nicht verstehen

immer fester

mit immer mehr Kraft

drücken meine Kiefer

aufeinander

Jona Alies 17 Jahre

Hören Sie auf, alles zu hinterfragen!

Während ich hier sitze und schreibe, muss ich weinen. Schon wieder. Es ist so schwer, diese Erinnerungen zuzulassen. Und ein Ende dieses Wahnsinns ist noch nicht in Sicht. Dieser Film, der abläuft und in dem ich nicht mitspielen möchte.

Der Anfang vom Ende begann am 13.03.2020.

Wir Lehrer einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ hatten natürlich mitbekommen, dass sich ein Virus ausbreitete, welches erst als harmlos und dann doch als sehr gefährlich beschrieben wurde. Meine Kollegen machten anfangs noch Scherze über die Option der Schulschließungen. Das konnten sie sich nicht vorstellen. Und dann kam der Tag, an dem alle wie unter Schock standen und viele verfielen in eine erste Panik.

Am Freitag, dem 13. März 2020, wurden die Schulen geschlossen.

Durch die recht spontane Ansage breitete sich von jetzt auf gleich totaler Stress aus. Keiner wusste, was wir nun tun sollten. Völlige Ahnungslosigkeit, Stress und Panik. Von einem Augenblick zum nächsten war der Respekt vor dieser Krankheit gewachsen. Scheinbar hatten wir sie bis jetzt alle unterschätzt.

Auch ich war verunsichert. Bis dahin hatte ich diese Krankheit scheinbar nicht ernst genug genommen. Wenn jetzt aber sogar die Schulen geschlossen wurden, musste es ja schlimm sein.

Erst hieß es, nach den Osterferien würden die Schulen wieder öffnen. Dem war nicht so. In diesem und in allen weiteren Lockdowns mit Schulschließungen wurden die Schüler unserer Schule vergessen!

Es wurde in den Medien zurecht über fehlende digitale Infrastruktur an den Schulen diskutiert. Manchmal kam auch das Thema auf, dass auch bei Schülern digitale Endgeräte fehlten und auch, dass es digital überforderte Lehrer gebe. Aber unser Problem war viel eher, dass unsere Schüler in den Schulen zu einem Großteil nur in der Lage waren, mit konkretem Material und unter enger Anleitung zu arbeiten. Innerhalb der ersten Schulschließung erhielten unsere Schüler daher – man kann es nicht anders sagen – keinerlei Unterricht. Die Lehrer hatten verlängerte Ferien, die Schüler auch. Die Eltern hatten Stress. Trotzdem wurde diese Situation mit Fassung getragen, denn würde man sich an „die Regeln“ halten, dann könnte die Normalität schon bald wieder einkehren, so das Mantra.

Als es zu weiteren Schulschließungen kam, wollte man besser vorbereitet sein. Es wurde ein Konzept für den Distanzunterricht geschrieben und jeder Lehrer musste ab sofort dokumentieren, was den Schülern angeboten wurde. Darin zu finden waren: Telefonate mit den Eltern, der Versuch von Videokonferenzen mit einzelnen Schülern und die Erstellung eines Padlets, eine Art digitaler Pinnwand. Dieses wurde per E-Mail an die Eltern gesendet, jedoch von maximal 10 % der Schülerschaft genutzt. Außerdem boten einige Kollegen an, die Eltern könnten konkretes Material in der Schule abholen.

Die Probleme blieben aber: Keine dieser Aufgaben konnten die Schüler allein bearbeiten! Durch regelmäßige Telefonate, Videokonferenzen und angetragene Aufgaben fühlten sich einige Eltern zusätzlich gestresst. Dies wurde nur selten konkret geäußert, wenn man jedoch fragte, ob noch mehr Material benötigt würde, wurde dies vehement verneint. Zudem hörte man immer wieder den Satz:

„Ich kann nicht mehr!“

Für Eltern unserer Schülerschaft war es nicht im Ansatz möglich, im Homeoffice zu arbeiten und gleichzeitig ihr Kind mit geistiger Behinderung oder auch mit einer schweren Mehrfachbehinderung zu betreuen und erst recht nicht zu beschulen. Deutlich wurde diese Überforderung auch, als die Notbetreuung nicht mehr nur für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen angeboten wurde. Von da an versuchten fast alle Eltern der Schule, ihr Kind für die Notbetreuung anzumelden. Manche Kollegen versuchten, dies mit allen Mitteln zu verhindern. Auf die Eltern wurde teilweise vehement eingeredet, bitte im Sinne des Infektionsgeschehens zu handeln. Mit dem Schulbesuch würden sie sich und ihr Kind sowie die Lehrer stark gefährden, ja sogar in Lebensgefahr bringen.

In den Klassen, in denen so mit den Eltern gesprochen wurde, waren dann nur wenige Kinder in der Notbetreuung. Die Eltern, die ihr Kind trotzdem dort hinschickten, hatten ein extrem schlechtes Gewissen und fühlten sich schuldig. In diesen Klassen wurde den Schülern der Notbetreuung auch keinerlei Unterricht angeboten. Es ging nur um eine „Verwahrung“ der Schüler. Dies sollte auch als eine Art Bestrafung dienen:

„Wenn Sie meinen, Ihr Kind unbedingt schicken zu müssen und uns zu gefährden, dann müssen Sie wissen, dass Ihr Kind hier nur betreut wird, nicht beschult. Sonst hätten die Schüler im Homeschooling ja Nachteile. Und gerade diese sollte man ja für ihr vernünftiges Handeln belohnen!“

Da ich auf derartige Bedrohungen verzichtete, waren ab da an 80 % meiner Klasse anwesend. Wir machten ganz normalen Unterricht, nutzten alles an Material, auch das, was man nicht desinfizieren konnte.

Als es zum Wechselunterricht kam, sollte für alle Schüler wieder ein möglichst normaler Unterricht angeboten werden. In der Konferenz wurde beschlossen, dass Turnhalle, Schulschwimmbad, Kunstraum und Werkraum nicht mehr benutzt werden dürften. Dort könne man die Abstände nicht einhalten (Wer dachte ernsthaft, dass Kinder mit starken geistigen Beeinträchtigungen überhaupt dazu in der Lage seien?) und die Nutzung der Räume durch verschiedene Schülergruppen sei zu gefährlich.

Viele meiner Kollegen waren so eifrig, dass sie zusätzlich das komplette Material aus ihrem Klassenraum verbannten. Es war ein schrecklicher Anblick, überall nur noch leere Regale! Alle Fächer außer Deutsch und Mathematik wurden von diesen Kollegen abgeschafft, mit der Begründung: Die Kinder dürften jetzt nur noch mit Arbeitsblättern an ihrem Platz arbeiten. Und Schüler, welche sich nicht an die Abstandsregel halten konnten, wurden von ihnen allein in einen Nebenraum verbannt.

Zudem meldete sich schnell eine Lehrerin zur „Corona-Beauftragten“. Mit großer Wichtigkeit teilte sie jeden Flur und jeden Raum in zwei Hälften. Auf den Wegen waren Pfeile für die Laufrichtung angebracht. Überall Markierungen, damit bloß alle in dieselbe Richtung laufen. Der Werklehrer fertigte Stellwände an, die beim Eins-zu-eins-Arbeiten vor die Schüler gestellt werden sollten.

An jedem ersten Tag, wenn die Schüler nach einem Lockdown wieder das Schulgebäude betreten durften, lag eine sehr negative, angespannte Stimmung in der Luft. Viele Kollegen kommunizierten sehr klar, dass sie es unverantwortlich fänden, die Schüler wieder kommen zu lassen. Es fielen Sätze wie: „Ich hab´ keine Lust, wegen denen am Beatmungsgerät zu landen!“ -„Ich werd´ jeden mit Rotznase sofort nach Hause schicken.“ - „Wer die Maske nicht tragen kann, kann dann halt nicht kommen!“

Als auch unsere Schüler in der Schule Maske tragen sollten, dachte ich erst, das würden wir an unserer Schule nicht umsetzen können. Ich hatte unterschätzt, wie viel Druck meine Kollegen auf ihre Klassen ausüben würden. JEDER Schüler sollte eine Maske tragen! Auch Schüler mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen. Manchen Schülern wurde regelrecht gedroht. Ihnen wurden Dinge gesagt wie: „Willst du, dass wir alle krank werden?“ oder „Ich rufe deine Eltern an und dann darfst du nicht mehr kommen!“

Es wurden Belohnungssysteme gebastelt, um das vorbildliche Verhalten, Abstand halten, Maske tragen und regelmäßiges Händewaschen zu belohnen. Wir hatten Schüler, die aufgrund ihrer schweren kognitiven Beeinträchtigung gar nicht verstanden, warum ihnen plötzlich ein „Lappen“ über den Mund geschnürt wurde und welche sich teilweise vehement und in Panik dagegen wehrten. Die Kollegen versuchten, sie mithilfe von klassischer Konditionierung an das Tragen der Maske zu gewöhnen.

Nur sehr, sehr wenige Schüler der Schule schafften es, sich mithilfe ihrer Eltern gegen das Maskentragen erfolgreich zu wehren. Diese Schüler wurden jedoch meistens vom Rest der Klasse getrennt, also sozial isoliert.

Ich machte mir im Laufe der Zeit immer mehr Sorgen um das Wohl, insbesondere das seelische Wohl meiner Schüler und bat meinen Schulleiter um ein Gespräch. Ich äußerte, dass ich das Gefühl hätte, fast alle Hygienemaßnahmen seien nur zum Schein vorhanden, würden jedoch gar nicht helfen und wären sogar teilweise schädlich. Als Beispiel erwähnte ich:

Es gab viele Schüler, die jeden Tag ein und dieselbe Maske trugen.

Durch das vermehrte Speicheln einiger Schüler waren die Masken oft triefnass.

Durch Einschränkungen in der Selbstständigkeit hatten viele Schüler nach dem Essen einen stark verschmutzten Mund. Auf dem Weg zum Waschbecken zogen sie die Maske auf und somit fanden sich immer auch Essensreste in den Masken, die teilweise nach Tagen dann mit Schimmel versetzt waren.

Die Schüler fassten sich permanent mit den Händen an die verschmutzten Masken.

Einige Schüler kauten gelegentlich auf den Masken herum, oder leckten von innen mit der Zunge daran.

Einige aus unserer Schülerschaft waren kognitiv nicht in der Lage, die Situation zu verstehen. Würden sie räumlich und sozial isoliert oder körperlich dazu gezwungen eine Maske zu tragen, könnten sie stark traumatisiert werden.

Ich dachte, selbst wenn jemand sich sehr sicher ist, dass uns diese Masken schützen würden, würde er nach dieser Auflistung merken, dass dies unter diesen Umständen nicht zu befürworten wäre.

Dem war nicht so!

Mein Schulleiter verwies darauf, dass es trotzdem immer noch besser wäre, als gar keine Maske zu tragen und dass es eben eine „Anordnung von oben“ sei. Außerdem erklärte er mir auch direkt, dass ich gar nicht darüber nachzudenken bräuchte, zu remonstrieren, denn damit würde ich höchstens meinen Job aufs Spiel setzen, aber ändern würde sich dadurch nichts für die Schüler. Das hatte gesessen! Und das Schlimmste: Alle meine Kollegen waren seiner Meinung. Sie forderten sogar immer härtere Vorschriften und Konsequenzen für Maskenverweigerer.

Als dann die sogenannte Testpflicht hinzukam, freuten sich alle meine Kollegen sehr darüber, denn es bedeutete in ihren Augen, mehr „Sicherheit“ zu haben. Angedacht war eigentlich, dass sich die Schüler selbst testen. Weder Lehrer noch Schüler wurden ordentlich darüber informiert, wie getestet werden sollte und welche Gefahren ein unsachgemäßer Umgang mit den Testmaterialien haben könnte. Ich gab die Testmaterialien mit nach Hause und bat die Eltern darum, das Testen zu übernehmen. Meine Kollegen wollten dies nicht tun. Sie waren sich sicher, dass einige Eltern die Lehrer hinsichtlich der Testungen dann „betrügen“ würden und dann wäre man ja wieder nicht „sicher“.

Was ich seitdem in der Schule in solchen Testsituationen beobachten musste, schockierte mich zutiefst. Schüler wurden beim Testvorgang „unterstützt“. Dabei wurden Schüler, die sich wehrten, von mehreren Kollegen festgehalten und einer der Lehrer führte den Test durch.

Diese Bilder, wie Kinder, die nicht verstehen, was mit ihnen angestellt wird, sich wehren, winden, schreien und sich Hilfe suchend umblicken, werde ich wohl nie vergessen.

Da ich bereits in den ersten Testtagen so schockiert darüber war, was meine Kollegen alles für die scheinbare „Sicherheit“ taten, bat ich meinen Schulleiter wieder um ein Gespräch, in welchem ich ihm die Situationen und meine Sorgen schilderte. Seine genervte Antwort war:

„Hören Sie endlich auf, alles zu hinterfragen!“

Dies war der Moment, wo es mir vorkam, als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegreißen und wonach ich erst einmal in ein tiefes Loch fiel. Ich wurde krank und dieser Zustand hält bis heute an. Immer wieder versuche ich erneut in die Schule zu gehen, die ich einst so geliebt habe. Dabei merke ich nach ein paar Wochen, dass es mir nicht gelingt, die Schüler zu schützen und immer wieder macht mich dieser Zustand krank.

Seit meine Kollegen nun auch wissen, dass ich mich nicht habe impfen lassen, werde ich von einem Großteil der Kollegen gemieden. Es wird sich regelmäßig über mich beschwert. Da ich keine Maske trage, würde ich Schüler und das Kollegium gefährden. Ich werde beobachtet und jedes Mal, wenn ich einem Schüler zu nahekomme und ein Kollege dies sieht, werde ich wieder gemeldet. Zweimal musste ich bis jetzt in Quarantäne, da Schüler in meiner Klasse leicht an Corona erkrankt waren.