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Erlebe ein Abenteuer mit Dani und Christian! Christian hat sich seine Weihnachtsferien ganz anders vorgestellt – Ski fahren mit seinen Freunden Krampe und Andreas. Doch dann muss er sich plötzlich um seine Schwester Dani kümmern, die ein bisschen anders ist. Dani will unbedingt Schlitten fahren, und das führt zu einem unerwarteten Abenteuer im Schnee. Wird Christian es schaffen, Dani und sich selbst aus einer brenzligen Situation zu retten? Ein spannendes und warmherziges Wintermärchen über Geschwisterliebe und Mut.
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Seitenzahl: 34
Klaus Möckel
Dani, Geschwister im Winterwunderland
ISBN 978-3-68912-092-4 (E-Book)
Die Bilder wurden mit KI erstellt.
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Nein, nein und nochmals nein, so hat sich Christian den ersten Tag seiner Weihnachtsferien nicht vorgestellt. Nicht so total beknackt - statt mit seinen Freunden Krampe und Andreas auf Skitour zu gehen, zieht er Daniela mit dem Schlitten hinter sich her.
Dabei hatten die Eltern versprochen, dass die Schwester heute zur Oma gebracht wird. Drei Tage sollte sie dort bleiben, bis Heiligabend, das war ausgemacht. Aber heute Morgen plötzlich, Christian war unternehmungslustig wie lange nicht zum Frühstück erschienen, erklärte die Mutter: „Oma hat angerufen. Sie hatte wieder einen ihrer Schwindelanfälle, ist gestürzt. Deshalb können wir Dani nicht zu ihr geben. Ich muss gleich hin, um zu sehn, was los ist. Tut mir leid, Chris, aber es ist höhere Gewalt, du musst dich um deine Schwester kümmern.“
Bei Christian bimmelten sofort die Alarmglocken. „Das geht nicht“, widersprach er aufgeregt, „ich will nachher zu Krampe. Wo's endlich mal geschneit hat.“
Und tatsächlich wirbelten seit gestern die Flocken.
„Das passt doch prima“, sagte die Mutter, „da nimmst du Danielchen einfach mit.“
Die Schwester aber, schief auf ihrem Stuhl sitzend, sodass man befürchtete, sie würde gleich runterkippen, rief: „Schlittenfahr fein, Schlittenfahr fein!“
„Du kannst sie doch genauso gut mitnehmen“, versuchte sich Christian zu wehren. „Mit dem Bus.“
Die Mutter schüttelte den Kopf. Sie sprang von ihrem Stuhl auf, packte Daniela mit geübtem Griff unter den Schultern und setzte sie gerade hin. Sie beförderte auch die Brot- und Bananenstücke auf den Teller zurück, die das Mädchen über den Tisch verteilt hatte. „Wenn ich mich um Oma kümmern muss, geht das nicht, das weißt du. Bist doch mein vernünftiger Junge. Ist ja nur für den Vormittag. Gegen eins bin ich wieder zurück.“
„Vernünftig“, das war ihr Argument gegen alles, was Christian bei solchen Gelegenheiten vorbrachte. Aber so schnell gab er sich diesmal nicht geschlagen. „Und Papa, warum nimmt der Dani nicht? Der hat jetzt doch jede Menge Zeit.“
Die letzten Worte waren ein bisschen frech, und Mama kriegte auch gleich ihren strengen Blick. „Ich will nicht, dass du so redest. Papa kann nichts dafür, dass sein Betrieb schließen musste. Er ist heute schon früh aus dem Haus, hilft am Markt beim Weihnachtsbaumverkauf. Wir sind froh, dass er den Job gekriegt hat.“
Christian war keineswegs froh darüber gewesen, denn damit war die Sache endgültig entschieden und weiterer Widerstand zwecklos. Innerlich grollend, hatte er sich gefügt. „Jedenfalls ist das mit Krampe und Andreas versaut“, murrte er noch, „wir wollten mit den Skiern in die Kalkberge.“
Die Mutter zuckte nur die Achseln, was wohl heißen sollte: Das kannst du auch noch morgen machen. Daniela aber rutschte vergnügt auf ihrem Stuhl hin und her. „Schlittenfahr feinl“
„Glaub nur nicht, dass ich dich die ganze Zeit über ziehe“, hatte Christian ärgerlich zu ihr gesagt.
Doch gerade das tut er jetzt und bringt es deshalb einfach nicht fertig, sich trotzdem über den Ausflug zu freuen. Dabei hält das Weihnachtswetter an. Es schneit leicht, ein frischer Wind weht, und die Sträucher, die Bäume sind weiß bereift.
Dani dagegen stößt fröhliche Krächzlaute aus. Sie ist ein „anderes Kind“, das heißt nach einer schweren Krankheit als Baby körperlich und geistig zurückgeblieben. Obwohl schon elf, also ein gutes Jahr älter als Chris, ist sie doch die Kleine, die man behüten und um die man sich kümmern muss. Nichts destoweniger hat sie meist ihren eigenen starren Willen und wiegt auch ziemlich viel. Mehr jedenfalls als der Bruder, denn sie liebt nichts so sehr wie Süßigkeiten.
„Jetzt geht's bergan“, sagt Christian nach einer Weile, „jetzt musst du absteigen.“
„Schneeballwerfen“, erwidert die Schwester, ohne sich vom Schlitten zu rühren.
„Wenn wir oben sind, machen wir eine Schneeballschlacht. Du musst aber lieb sein und laufen.“
Das ist Daniela die Sache offenbar nicht wert. Sie bleibt sitzen, als hätte sie nichts gehört.
Chris zieht sie noch ein Stückchen, dann hält er an. „Gut, bleiben wir eben hier“, erklärt er scheinbar gleichgültig, „gehn wir nicht rodeln.“
Das passt der Schwester auch nicht. Rodeln ist ihre große Leidenschaft. Sie ruckt am Schlitten und ruft: „Weiter!“