Das Erwachen des letzten Menschen - Leveret Pale - E-Book

Das Erwachen des letzten Menschen E-Book

Leveret Pale

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Beschreibung

*Eine Geschichte über die Suche nach dem Sinn des Lebens in einer sinnbefreiten, perfekten Welt* Es ist das Jahr 2137. Die Welt ist befriedet und komplett digitalisiert. Das Regieren haben Algorithmen übernommen, das Arbeiten Roboter und die Menschheit tut nichts mehr Nennenswertes, als in ihrem Reichtum zu schwelgen und sich mit Sexrobotern, virtuellen Realitäten und Videospielen zu unterhalten. Abgesehen davon, dass die Gesellschaft in genetischmodifizierte Bürger der Klasse A und normale Bürger der Klasse B gespalten ist, scheint die Welt endlich in einer Utopie angekommen zu sein, inklusive Bedingungsloses Grundeinkommen und einer scheinbar wohlgesinnten K.I.. Zumindest sehen das so die meisten. Edgar jedoch wird depressiv, er verweigert den Konsum von Drogen und Sex und beginnt zu grübeln und seine Gedanken in einem Tagebuch festzuhalten. Er hat das Gefühl, dass irgendetwas in seinem Leben fehlt. Etwas, das von keiner Maschine oder einem materiellen Gut befriedigt werden kann. Bald realisiert er, dass das, was er sucht, der Sinn des Lebens ist.

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Seitenzahl: 48

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DAS BUCH

»Das Erwachen des letzten Menschen« handelt von einem Mann, der in einer utopischen Zukunftswelt lebt, in der alle Menschen dank modernster Technologie im Luxus schwelgen können. Eines Tages wird er von einer Depression heimgesucht und beginnt ein Tagebuch zu führen, um seine Gedanken festzuhalten. Erschrocken realisiert er, dass sein bisher hedonistisches Leben eigentlich keinen Sinn hat und keinen höheren Zweck dient. Vor allem durch die Angst vor der Bedeutungslosigkeit angetrieben, macht er sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens.

DER AUTOR

Nikodem Skrobisz (*26.02.1999) ist ein deutscher Schriftsteller, der als sein Alter Ego Leveret Pale vor allem phantastische und surreale Geschichten schreibt. Er ist der Autor mehrerer Romane und Anthologien sowie einiger Essays, Sachbücher über Ethnobotanik und zahlreicher Kurzgeschichten. Er beschäftigt sich neben dem Schreiben sehr intensiv mit Pharmakologie, Philosophie und Psychologie, was sich in seinen Werken oft widerspiegelt.

Seit Oktober 2017 ist er Vorstandsmitglied des Bundesverbands junger Autorinnen und Autoren e.V..

Mehr Informationen: https://leveret-pale.de

Instagram: @leveret_pale

Das Leben verlieren ist keine große Sache; aber zusehen, wie der Sinn des Lebens aufgelöst wird, das ist unerträglich.Albert Camus

Inhalt

11. April 2137

12. April 2137

13. April 2137

14. April 2137

15. April 2137

16. April 2137

18. April 2137

19. April 2137

20. April 2137

11. April 2137

Die Würfel sind gefallen.

Es ist, als hätte die gesamte Menschheitsgeschichte, alle Kriege und Werke, Kämpfe und Eroberungen, nur mit dem Ziel existiert, um diesen Punkt zu erreichen. Als hätten unsere Vorfahren sich nur vermehrt und gelebt, damit ihr Stammbaum in dieser letzten Generation entweder aufblüht oder abstirbt. Es ist ein Spiel gewesen, bei dem die Gewinner alles kriegen und die Verlierer nichts als einen sanften Tod. Die Würfel sind gefallen, die Gesellschaft ist endgültig gespalten, und der untere, der abgeschnittene Teil, wird schleichend entsorgt. Oben, in den künstlichen Paradiesen, der Skyline der Welt, herrschen die Übermenschen, durch Gentechnik und Informationstechnologie unsterblich und perfekt, Götter, thronend auf ihrem eigenen Olymp aus Glas, Silizium und Stahlbeton. Armeen aus Robotern, Androiden und Drohnen dienen ihnen als Sklaven, sodass sie sich vollständig dem Vergnügen, der Forschung und den Künsten widmen können, ganz wie es ihnen beliebt. Ihre Vorfahren haben richtig gehandelt, sodass sie nun alles besitzen und oben sind.

Und unten sind wir, die letzten Menschen, die in den dunklen Gassen im Schatten der zyklopischen Bauten vor sich hin modern. Unsere Vorfahren standen an der falschen Stelle in der Hierarchie der Welt, als die Würfel fielen.

Hier unten gibt es nichts, keine Pflanze sprießt aus dem Beton, wir leben von Rationen und Narkotika, werden bedient, ruhiggestellt und bewacht von Sexsklavenrobotern. Wir kennen Jobs und Eigentum nur aus den Erzählungen unserer Großeltern; das einzige Aufregende in unseren Leben sind die Abenteuer in den Virtuellen Realitäten. Wir vegetieren, niemand braucht uns, wir können nichts verändern, wir haben keine Verantwortung, wir sind die Kakerlaken, die im Keller der Welt rumkriechen und sich an den Speisen dort bis zur Bewegungsunfähigkeit fettfressen, während aus allen Fugen Insektizide dringen. Wir werden von Jahr zu Jahr weniger, sterben langsam aus, seitdem das Programm vor fünfzehn Jahren die Zwangssterilisierung aller verbliebenen Homo sapiens angeordnet hat. Die Menschheit und die Menschlichkeit werden aussterben, die Götter, die wir oder genauer unsere Vorfahren hervorgebracht haben, werden das Universum regieren und es nach ihrem Willen gestalten. Eines Tages werden sie vergessen, dass es uns gab, und werden glauben, von Anfang an dagewesen zu sein und das Universum erschaffen zu haben.

Das ist absurd.

12. April 2137

Ich habe mir noch einmal durchgelesen, was ich gestern geschrieben habe. Was dachte ich mir eigentlich dabei? Wann habe ich das überhaupt geschrieben? Es klingt so fremd und abstrakt. Meine Erinnerungen daran sind undeutlich, wie verrührt. Dieses Pathos ist für mich ungewöhnlich, es klingt, als würde ich in einem Elend vor mich hinvegetieren, dabei fehlt mir in Wirklichkeit nichts, zumindest physisch. Die ganzen Umstände sind bizarr.

Ich habe sinnloserweise in dieses kostbare Notizbuch hineingeschrieben. Es ist eins dieser aus Papier, die nicht mehr hergestellt werden. Und ich schreibe hiermit schon wieder hinein! Auch wenn es jetzt natürlich keinen Unterschied mehr macht. Ich tue es mit einem sogenannten Kugelschreiber, ebenfalls eine Rarität, die vom Aussehen an die Touchpens erinnert. Er hinterlässt eine Spur aus Tinte, eine schwarze Flüssigkeit, auf dem Gewebe. Es ist faszinierend.

Es ist sogar so faszinierend, dass ich nicht damit aufhören will, auch wenn ich eigentlich nichts zum Niederschreiben habe.

Ich glaube, ich habe mir diese Utensilien vor zehn Jahren in einem Spezialgeschäft von dem wenigen Geld gekauft, das ich damals noch von meinem Erbe übrig hatte. Mittlerweile habe ich gar kein Geld mehr, aber es gibt heutzutage sowieso nirgendwo Geld und Geschäfte.

Das Programm hat ja vor acht Jahren die endgültige Sozialisierung unserer Gesellschaft verkündet – was auch immer das sein soll. Geld und Privateigentum sind so gut wie verschwunden, sogar meine Wohnung und mein Essen gehören dem Staat - oder dem Programm, ist ja dasselbe.

Warum ich mir diese teuren Utensilien gekauft habe? Das war, nachdem ich dieses eine Buch gelesen habe, 1984 hieß es, oder so. Ich habe es, um ehrlich zu sein, nicht verstanden, nicht wirklich. Es ist zu abstrakt, aber mir gefiel die Idee eines Tagebuches, wie es der Hauptcharakter darin führt. Vielleicht mochte ich diesen rebellischen Hauch, der von der Idee ausging. Ich war aber all die Jahre zu träge, um mit dem Tagebuchführen anzufangen. Es gab ja auch nichts zu berichten, bis mich plötzlich gestern, und heute wieder, dieser sonderbare Schreibdrang ergriff.