6,99 €
Buchbeschreibung
Dieser ausgezeichnete und leicht zu lesende Kommentar zum das Evangelium nach Johannes von Dr. Bailey gibt Einblick in einige der schönsten Lehren Christi an seine Jünger. Sie werden das Herz Gottes entdecken, wenn Sie Christus als den guten Hirten sehen, der sein Leben für die Schafe hingibt, und Christus als das Brot des Lebens, das vom Himmel herabkam, damit wir ein Leben in Fülle haben. Mögen Ihre Herzen mit den Reichtümern und der Fülle Gottes erfüllt sein, während Sie dieses beliebteste Evangelium studieren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
DAS EVANGELIUM
NACH
JOHANNES
Originaler Titel: “The Gospel of John”
© 1998 Brian J. Bailey
Version 1.0 (Englisch)
Titel in Deutschsprachlich: “Das Evangelium nach Johannes”
Version 1.0 (Deutschsprachlich)
© 2001 Brian J. Bailey
Buchcover-Design
© 2007 Brian J. Bailey und Lizenzgeber
Alle Rechte vorbehalten.
Herausgegeben von Zion Christian Publishers.
Verwendung mit Genehmigung.
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieser Publikation darf in reproduziert, gespeichert oder übertragen werden in irgendeiner Weise oder auf irgendeine Weise, elektrisch oder mechanisch, ohne die schriftliche Genehmigung des Herausgebers, außer im Fall von kurzen Zitaten in Artikeln oder Rezensionen.
Alle Zitate aus der Bibel in diesem Buch sind aus der Revidierten Elberfelder Bibel entnommen, sofern nicht anders vermerkt.
Veröffentlicht im E-Book-Format im 2024
In den Vereinigten Staaten von Amerika.
Für weitere Informationen kontaktieren:
Zion Christian Publishers
Ein Ministerium der Zion Fellowship, Inc.
P.O. Kasten 70
Waverly, NY 14892
Tel.: (607) 565-2801
Fax: (607) 565-3329
www.zcpublishers.com
www.zionfellowship.org
ISBN elektronische Version (E-Book) 978-1-59665-379-5
Das Johannesevangelium wurde von Johannes, dem Geliebten, dem Sohn von Zebedäus und dem Bruder von Jakobus geschrieben. Er war der Jünger, der Jesus während seinem Dienst auf der Erde am nächsten stand und derjenige, der sich beim letzten Abendmahl an seine Brust lehnte. (Joh. 13,23) Johannes wird einige Male als der Jünger erwähnt, den Jesus liebte. (Joh. 13,23; 19,26; 20,2; 21,7+20)
Das Johannesevangelium wurde von den frühen Kirchenvätern das „Religiöse Evangelium“ genannt. Es wurde als letztes geschrieben, um die Offenbarung Jesu Christi, die von den anderen drei Schreibern der Synoptischen Evangelien gegeben wurde, zu vervollständigen. Es ist weltweit das am meisten gedruckte und das bekannteste Buch der Bibel.
Das Johannesevangelium wurde in einem sehr einfachen Stil mit einem griechischen Wortschatz von ca. 1.500 Wörtern geschrieben. Ein Kind kann es lesen und seine Botschaft leicht verstehen und es wird allen neuen Gläubigen als erstes Buch zum Lesen empfohlen. Diese Einfachheit beinhaltet jedoch verborgene Schätze und Tiefen, die, wie sogar der tief gehendste Theologe zugeben würde, in einer Lebenszeit nicht in ihrem vollen Ausmaß ergründet werden können. Somit enthält das Johannesevangelium Wahrheiten, die man nie erschöpfend behandeln kann, unabhängig davon wie oft man sie liest oder studiert. In Anbetracht dieser Tatsache überreichen wir dir dieses Buch zitternd und in Demut, mit dem Wissen, dass obwohl wir versucht haben, einige der Wahrheiten in diesem so wunderbarem Buch näher auszuführen, wir in keinerlei Hinsicht oder Weise den Anspruch erheben, dies als erschöpfendes Studium zu betrachten.
Man kann für die Feinheiten dieses Evangeliums durch das Wissen Verständnis haben, dass es mit Siebenergruppen gefüllt ist. Die Zahl sieben, die von Fertigstellung und Vollkommenheit spricht, beherrscht auch das Buch der Offenbarung. Sogar das erste Kapitel von Johannes enthält sieben Titel des Herrn Jesus. In Hesekiel 1,5 werden uns die vier lebenden Wesen bekannt gemacht, die den Thron Gottes umgeben. Ihre vier Gesichter sind die Gesichter eines Menschen, eines Löwen, eines Stieres und eines Adlers. Sie stellen den Charakter Christi dar. Der Löwe offenbart Christus als König. Der Stier zeigt ihn als den Priester, da ein Stier ein Opfertier ist, das vom Priester dargebracht wird. Das Gesicht des Menschen stellt die Menschlichkeit Christi dar und offenbart Christus als den Sohn des Menschen. Der Adler spricht von Christus als dem Sohn Gottes, der in himmlische Orte aufsteigt. Die vier Evangelien zeigen Christus auch in diesen vier Aspekten. Um die Evangelien abzuschließen, stellt Johannes Christus als den Adler Gottes dar. Ein Adler zeigt jemanden, der in die himmlischen Orte aufsteigt und Johannes enthüllt Christus als den Sohn Gottes.
Vier Aspekte Christi, die durch die vier Evangelien offenbart werden
1. Matthäus – der Löwe – Christus als König
2. Markus – der Stier – Christus als unser Hohepriester
3. Lukas – das Gesicht eines Menschen – Christus als der Sohn des Menschen
4. Johannes – der Adler – Christus als der Sohn Gottes
Die Absicht des Johannes evangeliums
Die Absicht des Johannesevangeliums ist in Johannes 20,31 formuliert worden: „Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.“
Das Johannesevangelium wurde geschrieben, damit wir glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und indem wir glauben, durch seinen Namen Leben im Überfluss haben. (Joh. 10,10) Das Johannesevangelium spricht von Christus als dem Sohn Gottes mehr als über jeden anderen Aspekt seines Charakters. Es weist öfter auf Christus als Sohn Gottes hin als jedes der anderen Evangelien.
Das Johannesevangelium kann auf vielerlei Art und Weise eingeteilt und studiert werden. Das Evangelium ist etwas Besonderes, weil Jesus sich sieben mal beschreibt, indem er sagt „Ich bin“ gefolgt von einer genauen Aussage einer Tugend, die ihm zuzuschreiben ist. Wenn er sagt „Ich bin“ bedeutet das, dass er Gott ist. Christus sagte in Johannes 18,5 „Ich bin“. („Es“ steht nicht im griechischen Originaltext, sondern wurde von den Übersetzern der Elberfelder Bibel hinzugefügt.) Als er dies sagte, ließ die Kraft seines Namens „ICH BIN“ die Soldaten zu Boden fallen. Dann sagte er wieder in Johannes 18,8 „Ich bin“. Christus sagte: „Ich bin, der ich bin.“
Die Bedeutung von „Ich bin“ im Johannesevangelium wird durch die Tatsache erklärt, dass als Mose Gott am brennenden Busch begegnete und ihn nach seinem Namen fragte, der Herr antwortete: „ICH BIN, DER ICH BIN“. (2. Mose 3,14) Als Jesus also sagte: „Ich bin“, sagte er in Wirklichkeit: „Ich bin Gott; ich bin Jahwe.“ Das ist die Bedeutung von „Ich bin“.
Drei Siebenergruppen im Johannesevangelium
1. Die sieben „Ich bin“ Worte Christi
2. Die sieben Zeichen Christi vor der Auferstehung
3. Die sieben bedeutenden öffentlichen Abhandlungen Christi
Die sieben „Ich bin“ Worte Christi
1. Das Brot des Lebens (6,35, 48)
2. Das Licht der Welt (8,12; 9,5)
3. Die Tür (10,7, 9)
4. Der gute Hirte (10,11, 14)
5. Die Auferstehung und das Leben (11,25)
6. Der Weg, die Wahrheit und das Leben (14,6)
7. Der wahre Weinstock (15,1)
Die sieben Zeichen Christi vor der Auferstehung
Es gibt sieben Zeichen vor der Auferstehung bei Johannes und ein Zeichen nach der Auferstehung. Es sind nicht nur Wunder, sondern tatsächlich „Zeichen“ im Griechischen. Dem Sinn eines Zeichens sollte die Offenbarung einer geistlichen Wahrheit folgen.
1. Christus verwandelt Wasser in Wein (2,1-11)
2. Christus heilt den Sohn eines königlichen Beamten (4,46-54)
3. Christus heilt den gelähmten Mann (5,1-9)
4. Christus speist die Fünftausend (6,1-14)
5. Christus geht auf dem Wasser (6,15-21)
6. Christus heilt den blind geborenen Mann (9,1-41)
7. Christus weckt Lazarus von den Toten auf (11,1-44)
Zeichen nach der Auferstehung:
8. Christi wundersamer Fang der 153 Fische (21,11)
Die sieben bedeutenden öffentlichen Abhandlungen Christi in Johannes
1. Die neue Geburt (3,1-36)
2. Das Wasser des Lebens (4,1-42)
3. Der göttliche Sohn (5,19-47)
4. Das Brot des Lebens (6,22-66)
5. Der lebensspendende Geist (7,1-52)
6. Das Licht der Welt (8,12-59)
7. Der gute Hirte (10,1-42)
Übersicht
Teil I Der öffentliche Dienst Christi – Kap. 1-12
Kapitel 1 Vorwort (1,1-18)
Kapitel 2 Der Beginn von Jesu Dienst (1,19-51)
Kapitel 3 Die Zeichen und öffentlichen Abhandlungen Christi (2,1 – 12,50)
Teil II Die Reden Christi im Obersaal - Kap. 13-17
Kapitel 4 Abschiedsreden (13,1 – 17,26)
Teil III Die Passion und die Auferstehung Christi – Kap. 18-21
Kapitel 5 Die Kreuzigung (18,1 – 19,42)
Kapitel 6 Die Auferstehung (20,1-29)
Kapitel 7 Die Absicht des Johannesevangeliums (20,30-31)
Kapitel 8 Das Nachwort (21,1-25)
1.) Das Wort und Gott – 1,1-2
2.) Das Wort und die Schöpfung – 1,3-5
3.) Das Wort und Johannes der Täufer – 1,6-8
4.) Das fleischgewordene Wort – 1,9-14
5.) Die hervorragende Vorzüglichkeit des Wortes – 1,15-18
1,1-2 – „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott.“ Christus war am Anfang bei Gott. Christus ist ewig. Christus ist das Wort Gottes! Aus diesem Grund liegt so viel Kraft im Wort. Es gibt kein anderes Buch wie die Bibel, weil die Bibel das Wort Gottes ist, und das Wort Gottes ist Gott. Dies ist die Offenbarung, die Johannes empfing und es ist so sehr wichtig, dies zu verstehen. Das Wort war Gott und das Wort war bei Gott.
1,3 – „Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.“ Wir werden mit der Beziehung zwischen Gott und dem Wort bekannt gemacht, das Jesus Christus ist. Indem er vom Wort spricht, sagt Johannes, dass er der Schöpfer des Universums war. Wir wissen, dass der Vater am Anfang sprach und das Universum geschaffen wurde. (Kol. 1,16; Spr. 8,22-31; 1. Mose 1,26)
Sprüche 8,22-31 entfaltet den Gedanken von Christus als dem Schöpfer. Der Apostel Paulus hatte eine außergewöhnliche Offenbarung von Christus als dem Schöpfer des ganzen Universums. In Kolosser 1,16 gibt Paulus uns eine Vorstellung der Kraft des Wortes Gottes, welches Christus selbst ist, indem er sagt: „Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen.“
Der Vater und der Sohn sind die Schöpfer des Universums (beachte die Mehrzahl in 1. Mose 1,26), welches durch das gesprochene Wort in Existenz gerufen wurde. So wissen wir ohne jeglichen Zweifel, dass Jesus der Mitschöpfer des ganzen Universums ist.
Das Wort ist schöpferisch! Hebräer 11,3 sagt: „Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist.“ 1. Mose beginnt mit dem Ausdruck „am Anfang“, genauso wie auch das Johannesevangelium. In 1. Mose 1,3 lesen wir, dass Gott einfach das Wort sprach und sagte: „Es werde Licht! Und es wurde Licht.“
Später sagte Gott in 1. Mose 1,6: „Es werde eine Wölbung mitten in den Wassern.“ Durch das ganze erste Kapitel von 1. Mose sehen wir, wie der Herr die Welt durch Aussagen wie „Es sollen sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln.“ und „Die Erde lasse Gras hervorsprossen.“ in die Existenz rief.
Gott schuf das Universum durch das gesprochene Wort. Gott sprach und was Gott sprach entstand. Dadurch wissen wir, dass enorme Kraft im Wort Gottes ist. Das Wort Gottes ist buchstäblich schöpferisch. Wenn wir das Wort Gottes predigen, predigen wir ein schöpferisches Wort, welches die Kraft hat, Männer und Frauen, Jungen und Mädchen zu verwandeln. Warum? Weil wir sein Wort aussprechen.
Deshalb konnte der Herr selbst in Markus 11,23 sagen: „...Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer! und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden.“ Das Wort Gottes ist sehr mächtig und wenn wir es verkündigen, passieren viele Dinge. Gott schuf die Himmel und die Erde, indem er sie einfach in Existenz rief.
Mit dieser Wahrheit im Hinterkopf verstehen wir die Worte aus Psalm 107,20: „Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete <sie> aus ihren Gruben.“ Gottes Wort ist mächtig. Wir sollten beten, dass seine Worte in unserem Mund sein werden. (2. Sam. 23,2)
Deshalb ziemt es sich für uns als Pastoren, ständig in Zwiesprache mit Gott zu sein, so dass wir mit seiner Botschaft erfüllt werden mögen. Darum sagt Petrus, dass jeder, der dient, als „Aussprüche Gottes“ reden sollte, mit anderen Worten so, als wenn Gott selbst sprechen würde. (1. Petr. 4,11) Wenn wir mit dem Heiligen Geist gesalbt sind, wird sein Wort von unseren Lippen fließen.
Jeremia wurde in Jeremia 5,14 gesagt: „Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen: Weil ihr dieses Wort redet, siehe, so will ich meine Worte in deinem Mund zu Feuer machen und dieses Volk zu Holz, und es soll sie verzehren.“ Aus Johannes 1,3 sehen wir also, dass Gott die Himmel und die Erde durch Christus, das Wort, schuf. Es liegt enorme Kraft im Wort Gottes.
1,4 – „In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Jesus ist das Licht und das Gewissen jedes Menschen. In ihm liegt unsere Quelle des Lebens. Der Apostel Paulus schreibt in 2. Korinther 3,6: „Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“ Es ist nicht der tote Buchstabe des Wortes, der Leben bringt, sondern das gesalbte, zu neuem Leben erwachte Wort. Dieses Leben ist das Licht der Menschen. Wenn das Wort in unser Wesen kommt, können wir es nicht mit unseren natürlichen Augen sehen, aber wir können es mit unseren geistlichen Augen erblicken. In den Zeiten, wenn unsere Augen von Gott gesalbt werden, können wir das Licht in denen sehen, die das Wort angenommen haben. Es ist solch ein riesiger Unterschied zwischen den Erretteten und den nicht Erretteten.
Vor einigen Jahren, drei Wochen nachdem ich das Pastorenamt in einer bestimmten Gemeinde angetreten hatte, starb die Leiterin des Programms für den Kindergottesdienst. Diese Dame hatte nicht das Leben gelebt, wie es den Anschein hatte. Die Nacht, nachdem sie gestorben war, erschien mir ihr Geist. Ich sagte zu ihr: „Du weißt, dass ich jetzt nichts für dich tun kann.“
Indem ich darüber nachdachte, fragte ich den Herrn: „Warum kam sie nach ihrem Tod zu mir?“ Der Herr sprach zu mir: „Motten kommen zum Licht.“ Mit anderen Worten, als sie starb, konnte sie sehen, wer das Licht hatte und sie versuchte zu kommen und an jenem Licht teilzuhaben. Offensichtlich war sie von Christus abgelehnt und in die ewige Finsternis geworfen worden. Dies ist ein ernüchternder Gedanke, oder?
Die Tatsache, dass eine Person einmal gerettet war, bedeutet nicht, dass ihm oder ihr der Eintritt in den Himmel garantiert ist. Obwohl Menschen den Herrn vielleicht zu einer Zeit gekannt haben, können sie ihre ewige Rettung verlieren, wenn sie dem Herrn den Rücken zukehren und sich entscheiden, ein Leben der Sünde zu führen und wenn ihre Beziehung zum Herrn nicht wiederhergestellt wird. Wir müssen das Leben führen, nachdem wir wiedergeboren wurden.
1,5 – „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ Dies ist eine sehr wichtige Wahrheit für uns. Der Gedanke des Lichts, das in der Finsternis scheint ist dazu vorgesehen, uns zu ermutigen. Denke eine Minute lang an einen dunklen Raum. Wenn du ein Streichholz in diesem Raum anzündest, auch wenn das Zündholz in der Tat sehr klein sein mag, wird das Licht dieses Streichholzes die Dunkelheit vertreiben. Die Dunkelheit kann das Licht nicht überwältigen. Dies ist eine Wahrheit, die uns ermutigen sollte. Wir haben das Licht des Lebens in uns. Die Finsternis kann uns nicht überwältigen, sondern im Gegenteil, sie muss vor uns fliehen. Lasst uns daran denken, wenn wir in der Dunkelheit sind und uns selbst im Herrn ermutigen.
1,6 – „Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes.“ Johannes der Täufer wurde von Gott als der Bote des Herrn gesandt, der kam, um den Weg des Messias vorzubereiten. Dies war die Erfüllung von Maleachi 3,1: „Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. Und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, den ihr herbeiwünscht, siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen.“
Johannes war Christi Vorläufer. Er kam, um die Herzen der Menschen auf Christus vorzubereiten. Gott erweckte die Leiber von Zacharias und Elisabeth zu neuem Leben, so dass sie in ihrem hohen Alter einen Sohn bekommen konnten. Obwohl Elisabeth unfruchtbar war, vollbrachte Gott ein Wunder, das sie befähigte, Johannes zu gebären.
1,7-8 – „Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern <er kam,> dass er zeugte von dem Licht.“ Jesus ist das Licht der Welt. (siehe Joh. 8,12; Jes. 8,23-9,1; Mt. 4,14-16) Johannes’ Dienst dauerte nicht sehr lange, wahrscheinlich nur fünfzehn bis achtzehn Monate. Sein Ziel und seine Berufung war es, Zeugnis von dem Licht zu geben, dem Herrn Jesus Christus.
Johannes ging mit einem Ziel durch dreißig Jahre der Vorbereitung – den Weg Christi vorzubereiten und ihn als den Messias zu identifizieren. Nach Apostelgeschichte 13,25 sagte Johannes, als er seinen Lauf erfüllte: „... Was ihr meint, dass ich sei, bin ich nicht, sondern siehe, es kommt einer nach mir, dem ich nicht würdig bin, die Sandale an den Füßen zu lösen.“
1,9 – „Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.“ Was erleuchtet uns? Es ist unser Gewissen. Christus gibt jedem ein Gewissen, der geboren wird. (Röm. 2,14-15) Deshalb hat niemand eine Ausrede dafür, Böses zu tun. Sogar Menschen, welche die Zehn Gebote nicht kennen, haben ein Gewissen. Wenn sie also falsch handeln, wissen sie, dass sie sündigen. Vor einigen Jahren waren meine Frau und ich bei einer Versammlung im Hochland von Westafrika. Bevor ich an der Reihe war, bei dieser Versammlung zu sprechen, hörten wir einem afrikanischen Prediger zu, der sich meines Wissens nach durch einen unserer früheren Studenten bekehrt hatte. Während wir ihm zuhörten, sahen wir, wie Menschen aus dem Busch kamen und auf den Platz zugingen, wo die Versammlung abgehalten wurde, um zu hören, wie er predigte.
Ich erinnere mich immer an etwas, was er oft auf Pigeon Englisch sagen würde: „Ehebruch, ihr wisst, ist falsch. Warum wisst ihr es falsch? Weil ihr es im Dunkeln tut. Amen?“ Jeder sagte: „Amen.“ Es war sehr bestimmt. Es ist sehr interessant, bestimmten afrikanischen Predigern zuzuhören. Manchmal ist ihre Grammatik nicht sehr formvollendet, aber ihre Theologie ist in der Tat sehr gut. Zum größten Teil kennt jeder den Unterschied zwischen richtig und falsch, weil sie ein inneres Zeugnis haben – ihr Gewissen, jenes innere Licht – das zwischen richtig und falsch unterscheidet.
1,10 – „Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht.“ Christus war in der Welt. Mit anderen Worten war das Licht der Welt in der Welt. Christus kam als ein Mensch, um einer Welt zu dienen, die durch ihn geschaffen war. Wenn du diese Verse studierst und darüber nachdenkst, dass Gott selbst als ein Mensch auf die Erde kam, um seine eigene Schöpfung zu retten, kannst du nur die Demut Christi und die des Vaters bewundern. Schließlich war es der Vater, der seinen Sohn gab, um ein Mensch zu werden und uns zu erretten.
Christus schuf und formte diese Erde. Er machte Adam und Eva, doch er demütigte sich selbst, um in der Welt zu sein und seiner Schöpfung unterworfen zu sein. Er wurde ein Untertan, wenn ich das so sagen könnte, der drei Königreiche – dem Königreich der Tiere, der Pflanzen und der Bodenschätze. Er war der Kälte, der Hitze, den Naturgewalten und den Menschen ausgesetzt. Doch leider kannte die Welt, die er geschaffen hatte, ihn nicht. Sie erkannten ihren Schöpfer nicht.
Es ist eine einzigartige Offenbarung Gottes für jeden nötig, um zu wissen, dass Christus der göttliche Sohn Gottes ist. Wir müssen etwas verstehen, nämlich das enorme Vorrecht, das Gott uns gegeben hat, indem er uns die Identität Christi offenbart hat. Sogar die Jünger Christi, als sie vom Meister gefragt wurden: „Was sagen die Menschen, wer ich bin?“ antworteten: „Einige: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und andere wieder: Jeremia oder einer der Propheten.“
Dann fragte Christus: „Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?“ Petrus antwortete: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Auf diese Aussage erwiderte Jesus: „Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.“ (Mt. 16,13-17) Es ist unmöglich für Menschen zu wissen, wer Christus ist, wenn Gott ihnen nicht diese Offenbarung gibt. Denke deshalb an das enorme Vorrecht, das wir haben, zu wissen, wer Christus ist.
Ein Professor einer der Colleges, die ich besuchte, war ein Missionar in Indien gewesen, wo er Mahatma Gandhi traf. Er und einige andere Menschen sprachen einige Stunden lang mit Gandhi. Er berichtete uns, dass Mahatma Gandhi die ganze Bibel auswendig zitieren konnte.
Sie unterhielten sich eine Weile lang, bis mein Professor Gandhi eine sehr unverblümte Frage stellte, die selbe Frage, die in Matthäus 16,13 zu finden ist: „Was sagen Sie, wer Christus ist?“ Mein Professor fragte Herrn Gandhi ungeniert: „Glauben Sie, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ Mahatma Gandhi erwiderte: „Ich glaube, dass Jesus ein Sohn Gottes ist, genauso wie ich ein Sohn Gottes bin.“ Dies war eine außergewöhnliche Aussage Gandhis. Mit anderen Worten hatte er nicht die Offenbarung, dass Jesus der einzige und eingeborene Sohn Gottes ist. Wir müssen dem Herrn sehr dankbar sein für das enorme Vorrecht zu wissen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
Denke nur daran, unter all den Milliarden von Menschen, die heute auf der Erde sind, hat er souverän seine Hand ausgestreckt und uns eine persönliche Offenbarung von Jesus als dem Sohn Gottes gegeben, sowie er es bei Petrus tat. Mögen wir ewig dankbar sein für seine Barmherzigkeit und Freundlichkeit uns gegenüber!
1,11 – „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an.“ Es war der Dienst Jesu, Israel zu erreichen (Mt. 15,24), aber Israel nahm ihn nicht an. Sie lehnten ihn ab. Jesaja 49,5 berichtet uns vom Dienst Christi: „Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an für sich zum Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen und damit Israel zu ihm gesammelt werde - und ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Stärke geworden.“ Es war der Dienst Jesu, zu Israel zu kommen, „um Jakob zu ihm zurückzubringen“, aber Israel lehnte ihn ab.
Jesus kam in das Seine (das Volk Israel), aber sie lehnten ihn ab. Israel war Gottes auserwähltes Volk. Sie kannten Jahwe als ihren Retter, aber als er zu ihnen kam, lehnte das Volk als ganzes ihn ab. Pontius Pilatus, der römische Statthalter und Richter fragte die Juden: „Was soll ich mit Jesus von Nazareth machen?“ und sie sagten: „Kreuzige ihn.“
Die Juden wussten nicht, was sie sagten. Sie verlangten, dass ihr Retter und König gekreuzigt werden sollte. Wenn Christus wiederkommt, wird er zu den Juden sagen (frei zitiert aus 5. Mose 32,40): „Hier bin ich, ich lebe ewig.“ Ihre Antwort ist in Jesaja 25,9 zu finden: „An jenem Tag wird man sagen: Siehe da, unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns rette! Da ist der HERR, auf den wir hofften! Wir wollen jauchzen und uns freuen in seiner Rettung!“ Hier sehen wir die enorme Freude seitens der Beschützer von Zion, die sehen werden, wie während der letzten Belagerung in die Stadt eingebrochen, aber Zion nicht fallen wird.
In Sacharja lesen wir von der Erscheinung des Herrn auf dem Ölberg und der darauf folgenden Unterhaltung zwischen den Beschützern Zions und Christus. Ihre Freude wird sich in Bestürzung verwandeln, wenn sie seine Hände sehen und fragen werden: „Was sind das für Wunden zwischen deinen Händen?“ Der Herr wird ihnen antworten: „<Sie entstanden,> als ich im Haus meiner Freunde geschlagen wurde.“ (Sach. 13,6)
Zu der Zeit wird Gott den Geist der Gnade und des Flehens auf die Juden ausgießen und sie werden trauern, sowie man um seinen einzigen Sohn trauert. Sie werden trauern, wenn ihre Augen bei der Wiederkunft Christi geöffnet werden, wenn sie erkennen, dass derjenige, auf den sie gewartet haben, genau derjenige ist, den sie gekreuzigt haben.
Wie traurig – Christus kam in das Seine, aber sie nahmen ihn nicht an. Das trifft so oft im Leben zu, ihr Lieben. Oft sind es unsere eigenen Leute, die uns ablehnen, während andere uns und unseren Dienst annehmen. Lasst uns nicht entmutigt werden, sondern in solchen Zeit für unseren Trost auf den Herrn schauen.
1,12 – „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Christus ist der eingeborene Sohn Gottes, aber indem wir an ihn glauben, können wir adoptierte Kinder Gottes und Miterben mit Christus werden. (Röm. 8,17) Es gibt keinen anderen Namen, durch den wir gerettet werden können, außer durch den Namen Jesu. (Apg. 4,12) Wenn wir Christus annehmen, gibt er uns das Recht, Kinder Gottes zu werden. In dem Ausdruck „denen, die an seinen Namen glauben“ sehen wir, dass wenn wir an den Namen Jesu glauben, wir ewiges Leben haben.
1,13 – „...die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ In diesem Vers stehen vier Arten der Geburt.
1.) geboren aus Geblüt
2.) geboren aus dem Willen des Fleisches
3.) geboren aus dem Willen des Mannes
4.) geboren aus Gott
Kinder können, ohne es zu beabsichtigen, aus Geblüt geboren werden. Sie können geboren werden, weil das Fleisch die Überhand gewonnen hat oder aus dem Willen der Eltern heraus, durch den sie bestimmen, ein Kind zu bekommen. Verheiratete Paare sollten immer beten und Gott fragen, ob es sein Wille für sie ist, Kinder zu bekommen.
Für manche Menschen ist es nicht Gottes Wille, Kinder zu bekommen, weil er weiß, dass sie nicht die angemessenen Verhältnisse in ihren Familien haben werden, um Kinder zu erziehen. Doch für andere ist es Gottes Wille, dass sie Kinder bekommen. Deshalb sollte ein Paar immer zuerst beten, um zu sehen, ob Gott möchte, dass sie Kinder bekommen, wie viele und wann. Wir sollten den Rat des Herrn in all diesen Angelegenheiten suchen.
1,14 – „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Christus, das Wort, ist ewig. Das Wort ist Fleisch geworden. Jesus ist das menschgewordene Wort Gottes. Deshalb können die Heiligen Schriften nicht zerstört werden, weil sie Christus sind und das genauso sein würde, als ob man ihn zerstören würde. Darum konnte Christus in Matthäus 5,18 sagen: „Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“
Es ist Gottes Wille, dass sein Wort in uns Fleisch wird. Mit anderen Worten möchte er, dass sein Wort ein Teil von uns wird, so dass wir Wahrheit im Innern haben. (Ps. 51,8) Das bedeutet es, die Gesetze Gottes in unsere Herzen und Gedanken geschrieben zu haben. (Jer. 31,33) „Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.“ Das Wort ist Christus – Immanuel, was bedeutet „Gott mit uns“. (Mt. 1,23) Er kam, um unter seinem Volk zu wohnen.
Johannes sagte, dass er die Herrlichkeit Christi erblickte, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater. Jesus ist das zum Ausdruck gebrachte Ebenbild seines Vaters. (Hebr. 1,3) Als die Jünger ihn erblickten, war es, als wenn sie den Vater anschauten, weil Jesus genauso wie sein Vater ist. Jesus sagte in Johannes 14,9 zu Philippus: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen...“
Christus war „voller Gnade und Wahrheit“. Der Herr Jesus läutete ein neues Zeitalter der Gnade und Wahrheit ein. Gnade bedeutet „göttliche Befähigung“ und auch „unverdiente Gunst“. In gleicher Weise möchte der Herr, dass wir voller Gnade und Wahrheit sind. Mit dem Gedanken daran, dass Gnade göttliche Befähigung ist, sagte Paulus in Philipper 4,13: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“ (nach Luther) Durch Gottes Fülle der Gnade werden wir dazu befähigt, alles auszuführen, zu dem er uns beruft. Wir sollten auch mit Wahrheit erfüllt sein. König David sagte in Psalm 51,8: „Du hast Lust an der Wahrheit im Innern.“ Das bedeutet, dass das Wort Gottes in unserem Herzen Wurzeln schlagen und in unserem Leben Frucht hervorbringen muss. Wir können dies im Johannesevangelium immer wieder sehen. Wir sollen die Wahrheit durch unser Leben zum Ausdruck bringen und nicht nur ein Kopfwissen haben und davon reden.
1,15 – „Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir geworden, denn er war eher als ich.“ Dies ist der Schlüssel zur Schöpfung Gottes. Wer war zuerst da? Gott der Vater, deshalb hat er die Vorrangstellung. Gott der Sohn kam vom Vater hervor und ist somit der nächste in der Autorität und Position und wird gefolgt vom Heiligen Geist. Die Engel kommen als nächstes in Gottes Hierarchie und unter den Engeln steht die Menschheit. Psalm 8,6 sagt, dass Gott den Menschen „ein wenig geringer als die Engel“ gemacht hat, weil der Mensch nach den Engeln geschaffen wurde.
Wer wurde nach dem Mann geschaffen? Die Frau. 1. Timotheus 2,11 sagt: „Eine Frau lerne in der Stille in aller Unterordnung.“ Der Grund dafür ist in 1. Timotheus 2,13 zu finden, wo steht: „Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva.“ Deshalb steht die Frau unter der Autorität des Mannes. Der Mann ist das Haupt der Frau aufgrund der Tatsache, dass er vor ihr geschaffen wurde. (Eph. 5,23) Johannes der Täufer sagte, dass Christus vor ihm geworden war, weil er vor ihm war.
1,16 – „Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und <zwar> Gnade um Gnade.“ In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit. (Kol. 1,19) Um uns zu helfen, diese Wahrheit zu verstehen, wäre eine kleine Veranschaulichung hilfreich. Stell dir eine sehr große Flasche Wasser vor und ein sauberes leeres Glas. Wenn das Glas mit Wasser aus der großen Flasche gefüllt werden würde, würde sein Wasser dann die selbe Reinheit und durststillenden Eigenschaften haben wie das Wasser in der Flasche. Der einzige Unterschied ist, dass die Flasche eine erheblich größere Menge Wasser enthält.
In ähnlicher Weise wird das Wasser des Lebens in uns gegossen, wenn wir Christus als unseren Retter annehmen. Es ist genau dasselbe Leben, das in ihm ist; der Unterschied ist, dass er die Quelle jenes lebensspendenden Wassers ist. Außerdem hängt die Menge des Lebenswassers, das in uns ist, von unserem Fassungsvermögen ab. Es ist sein Verlangen, uns bis zum Überfließen zu füllen. Unser Vermögen, das Wasser des Lebens zu halten, ist jedoch im Vergleich zu seinem riesigen und reichlichen Reservoir ziemlich begrenzt.
1,17 – „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ In Vers siebzehn wiederholt Johannes das, was er in Vers vierzehn sagte. Das Gesetz kam durch Mose, aber Gnade und Wahrheit kamen durch Christus. Das Gesetz ist nicht verunglimpflicht, es wurde durch Christus erfüllt. Das Gesetz konnte jedoch nicht das erreichen, was Gott wollte, nämlich Heiligkeit, weil das Gesetz auf äußerlichen Steintafeln geschrieben war.
Christus kam jedoch mit Gnade und Wahrheit. Seine Wahrheit befähigt uns dazu, von unseren Fesseln befreit zu werden (Joh. 8,32), denn wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei. Im Zeitalter des Neuen Testaments ist das Gesetz auf den fleischernen Tafeln unseres Herzens geschrieben, so dass wir vom Herzen her die Gerechtigkeit des Gesetzes erfüllen können. Um dies zu tun, müssen wir nach dem Geist wandeln und nicht nach dem Fleisch. (Röm. 8,4)
1,18 – „Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat <ihn> kundgemacht.“ Christus ist der eingeborene Sohn Gottes. Christus besteht ewig im Vater. Er hat immer im Vater existiert. Doch an einem bestimmen Punkt in der Zeit, vor der Erschaffung dieser Welt, kam er aus dem Inneren des Vaters hervor.
Dies wird durch Sprüche 8,22-24 bestätigt, wo Christus die Personifizierung der Weisheit sagt: „Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.“ (nach Luther) Außerdem sagte Christus in Johannes 16,27-28: „Denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin von dem Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wieder verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.“ Christus kam aus dem Inneren des Vaters hervor. Jeder andere wurde geschaffen, aber er ist der eingeborene Sohn des Vaters. „Eingeboren“ bedeutet, dass er vom Vater hervor kam.
Dieses Konzept von Christus, der ewig im Vater besteht, kann durch das Beispiel von Levi und Abraham veranschaulicht werden. Hebräer 7,9-10 sagt: „Und sozusagen ist durch Abraham auch von Levi, der die Zehnten empfängt, der Zehnte erhoben worden, denn er war noch in der Lende des Vaters [Abraham], als Melchisedek ihm entgegenging.“ In Gottes Augen zahlte Levi den Zehnten in Abraham. Levi lebte zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, aber weil Levi in der Lende von Abraham war, als Abraham Melchisedek den Zehnten zahlte, wird Levi so angesehen, als ob er auch den Zehnten gezahlt hätte.
Somit war Levi in Abraham, sogar bevor er einige hundert Jahre später geboren wurde. Gott sieht es so, als ob Levi schon geboren wäre und Melchisedek den Zehnten gegeben hätte, weil er in Abraham war und von Abraham kommen würde. Gott sagt, dass Levi schon in Abraham bestand.
In ähnlicher Weise hat Christus immer bestanden, weil er seit dem Beginn der Zeit im Vater war und zu einem bestimmten Zeitpunkt von dem Vater ausgegangen ist. Der Vater ist ewig und deshalb ist Christus ewig aufgrund der Tatsache, dass er im Innern des Vaters war und dann vom Vater ausgegangen ist. Der sich auf Christus beziehende Ausdruck „eingeboren“ taucht einige Male in der Bibel auf. (Joh. 1,14, 18; 3,16, 18; 1. Joh. 4,9)
1,19-21 – „Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.” Die Kraft Gottes zeigte sich in so dramatischer Weise im Leben und Dienst von Johannes dem Täufer, dass eigentlich keiner bezweifelte, dass er ein Prophet war. Obwohl viele der jüdischen Führer ihn hassten und beneideten, konnten sie nicht die Salbung widerlegen, die auf ihm war. Die religiösen Führer in Jerusalem sandten Priester und Leviten zu Johannes dem Täufer, um sich bei ihm zu erkundigen, ob er der Christus oder Elia sei. Er bekannte und erklärte ihnen: „Ich bin nicht der Christus.“
In Israel und besonders unter denen in Judäa und Jerusalem herrschte eine Erwartungshaltung in bezug auf das Kommen Christi. Die Ankunft der drei Magier (weisen Männer) hatte sicherlich dazu beigetragen, sowie die Tatsache, dass sie durch einen Stern nach Bethlehem geleitet worden waren. Als Johannes leugnete, dass er Christus sei, fragten sie ihn, ob er Elia sei. Sie wussten aufgrund der Lehren der Rabbis aus Maleachi 3,23-24, dass Elia vor Christus kommen musste. Doch Johannes sagte wieder: „Ich bin es nicht.“
1,22-23 – „Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?Er sprach: Ich bin die "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn", wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat.“ Johannes wurde gesandt, um die Herzen der Menschen vorzubereiten, Christus anzunehmen. Dies wird durch die Worte des Engels in Lukas 1,17 bestätigt, der sagte, dass Johannes vor dem Herrn hergehen wird, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.
Um die Frage zu beantworten, wer er war, zitierte Johannes Jesaja 40,3: „Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn.“ Es war Johannes’ Berufung, der Vorläufer des Königs zu sein, denn sogar ein irdischer König würde nirgendwo hingehen, wenn nicht jemand vor ihm hergehen würde, der den Weg vorbereitet.
Dies wird durch Elia und Ahab veranschaulicht. Ahab wurde durch Elia gesagt: „Geh hinauf, iss und trink! Denn da ist ein Geräusch vom Rauschen des Regens.“ Ahab war ein König, deshalb musste jemand vor ihm hergehen. Weil solche Eile bestand, rannte Elia vor seinen Pferden her und zeigte damit ein mächtiges Wunder der Stärke – denn es ist unmöglich für jemanden, 65 Kilometer zu rennen und dabei die königlichen Wagen hinter sich zu lassen, die von den besten Pferden in Israel gezogen wurden.
1,24-27 – „Und sie waren abgesandt von den Pharisäern. Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia, noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt, vor dem ich nicht würdig bin, den Riemen seiner Sandale zu lösen.”
Indem er die Taufe des Johannes erklärte, sagte der Apostel Paulus in Apostelgeschichte 19,4: „Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft, indem er dem Volk sagte, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das ist an Jesus.“ Johannes verkündigte die Größe Jesu, indem er sagte, dass er nicht würdig sei, den Riemen einer Sandale des Messias zu lösen.
So oft wissen wir die Ehrfurcht nicht zu schätzen, mit der Johannes Jesus behandelte. Während ich dies schreibe, sehe ich in einer Vision ein Treffen der beiden Cousins. Sie waren beide so heilig und doch erblickte Johannes Jesus mit solch einer Ehrfurcht über seine unvergleichliche Reinheit. Beide hatten ihre dreißig Jahre des Lebens in der Vorbereitung auf diesen Moment in der Zeit verbracht – Johannes, um Jesus zu verkündigen und Jesus, um das makellose Lamm Gottes zu sein, das die Sünden der Welt hinwegnimmt.
Worte reichen nicht aus, um solch eine Szene zum Ausdruck zu bringen, aber sie kann als das Treffen von zwei Meistern in jedem beliebigen Fachgebiet dargestellt werden, mit dem einen, der den anderen weit übertrifft und in selbstvergessener Hochachtung von dem geringeren betrachtet wird. Dies war der Fall zwischen diesen beiden Meistern der Heiligkeit.
Jesus, der Johannes später Tribut zollte, sagte in Matthäus 11,11: „Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er.“
1,28 – „Dies geschah zu Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.“ Betanien ist der Ort, an dem die Kinder Israel zur Zeit Josuas den Jordan überquerten. Geistlich gesprochen stellt die Überquerung des Jordans das Begräbnis des alten Lebens und das Wiederauferstehen in einem neuen Leben dar, um mit dem Herrn zu wandeln. Die Wassertaufe ist ein Symbol für diese Erfahrung, aber um wirklich die ganze Realität davon zu kennen, müssen wir mit Christus gekreuzigt sein und unserer alten Natur absterben. (Gal. 2,19-20; Röm. 6,6)
1,29 – „Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ Johannes stellt den irdischen Dienst Christi vor, welcher es war, das Lamm Gottes zu sein, das am Kreuz sterben würde, um die Sünden der Welt hinwegzunehmen. Jesus ist das Lamm Gottes, sowie es in Jesaja 53,7 geweissagt wurde. Er war unser Passahlamm. (1. Kor. 5,7) Durch seinen Tod sind wir gerettet. Jesus kam als Lamm Gottes, um alle Levitischen Opfer und Opfergaben zu erfüllen.
1,30-31 – „Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich.Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar werde, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen.“ Einem König muss ein Botschafter vorausgehen. Deshalb rannte Elia vor Ahab her. Aus diesem Grund kam Johannes vor Jesus, weil er der Vorläufer Jesu war. Das Ziel von Johannes’ Dienst war es, die Herzen der Menschen zu Gott zu wenden, so dass sie Jesus annehmen würden, wie viele es taten. (Lk. 1,16) Für Johannes war die Präsentation Christi vor dem Volk Israel der Höhepunkt seines Lebens. Das war sein ganzer Lebensauftrag.
1,32-34 – „Und Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft. Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist.” Gott hatte Johannes dieses besondere Zeichen gegeben, so dass er mit Sicherheit wissen würde, wer der Sohn Gottes war.
Die Taube ist ein Symbol des Friedens, sowie auch der Heilige Geist es ist. Der Heilige Geist ist auf vielerlei Art und Weise wie eine Taube. Tauben fürchten sich schnell und werden verscheucht. In gleicher Weise wird der Heilige Geist uns verlassen, wenn wir ihn nicht durch unsere Handlungen in unserem Leben willkommen heißen und wenn unsere Herzen ihm gegenüber nicht weich sind. Dieses Zeichen wurde von allen gesehen, die dort standen, aber die meisten von ihnen verstanden es nicht, weil es viele Tauben in der Nähe des Jordans gab. Deshalb erkannte nur Johannes der Täufer seine Bedeutung.
1,35-36 – „Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jüngern;und hinblickend auf Jesus, der umherging, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes!“ Jesus war mindestens ein oder zwei Tage in der Gegend des Jordans. Johannes beobachtete und bezeugte wieder, dass Jesus das Lamm Gottes ist. Johannes hatte viele Jünger, die fromme und strenggläubige Juden waren, die sich diesem Propheten Gottes anschließen wollten. Sowie die jüdischen Rabbis lehrte Johannes seine Jünger. Zwei seiner Jünger hörten wie er verkündigte, als er auf Jesus schaute: „Siehe, das Lamm Gottes.“ Weil sie von Johannes belehrt worden waren und verstanden, dass es das Ziel seines Lebens war, Jesus als den Christus zu identifizieren, würden sie die Bedeutung dieses Titels verstanden haben.
1,37-39 – „Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesus nach. Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi - was übersetzt heißt: Lehrer - wo hältst du dich auf? Er spricht zu ihnen: Kommt, und ihr werdet sehen! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde.” Als er bemerkte, dass zwei von Johannes’ Jüngern ihm folgten, wandte der Herr Jesus sich um und sagte zu ihnen: „Wen sucht ihr?“ Sie sagten: „Rabbi – was übersetzt heißt: Lehrer – so hältst du dich auf?“ „Kommt und seht“, erwiderte Christus. Dies ereignete sich um die zehnte Stunde des Tages. (V. 39) Die jüdische zehnte Stunde entspricht 16.00 Uhr römischer Zeit. Der jüdische Tag dauerte von 18.00 Uhr bis 18.00 Uhr des folgenden Tages.
Dieser kleine Ausdruck „kommt und seht“ ist sehr interessant. Er wird in Vers 46 im gleichen Kapitel wiederholt. Als ich vor vielen Jahren in Frankreich war, hatte ich das Vorrecht, ein Teil der französischen Pfingstbewegung zu sein. Der Slogan dieser Bewegung stammte aus Johannes 1,39: „Kommt und seht.“ Die Gemeinden hängten über ihren Eingängen den französischen Ausdruck „venez voir“ auf, was übersetzt „kommt und seht“ bedeutet. Wenn man in die Gemeinden ging, konnte man die wunderbaren Heilungen bezeugen, die täglich stattfinden würden.
Psalm 66,5 sagt: „Kommt und seht die Großtaten Gottes...“ Oh, möge Gott geben, dass wir in der Lage sein werden zu Menschen zu sagen: „Kommt und seht, was Gott tut! Kommt und seht seine wunderbaren Werke!“ Wir wollen sehen, dass der Geist Gottes in unseren Gemeinden wirkt, so dass wenn Menschen kommen, sie die mächtigen Taten Gottes sehen. Mögen seine heilenden Wasser mitten unter uns fließen!
1,40-41 – „Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - was übersetzt ist: Christus.” Andreas, ein Jünger von Johannes, verließ Johannes, um Jesus nachzufolgen. Es war das erste, was Andreas tat, nachdem er Jesus getroffen hatte, seinen Bruder Petrus zu finden und ihn zu Christus zu bringen. Hierin liegt eine geistliche Wahrheit. Immer wenn wir dem Herrn auf eine neue Art und Weise begegnen, oder sogar beim ersten Mal, sollten wir danach trachten, diese Erfahrungen unseren Familienmitgliedern mitzuteilen, so dass sie auch den Herrn erkennen können.
1,42 – „Und er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas heißen - was übersetzt wird: Stein.“ Als Simon Petrus zu Jesus kam, sagte der Herr ihm, dass er von nun an Kephas genannt werden würde, was „Stein“ bedeutet.
Wenn wir zu Jesus kommen, wird unser Charakter verändert werden. Es ist das ganze Ziel eines Christen, verwandelt zu werden. (nach Röm. 12,2) Von Natur aus wurde Petrus durch seine Gefühle beherrscht und war sehr launisch. An einem Tag würde er große Gipfelerlebnisse haben und am nächsten Tag würde er ganz unten in der Grube der Verzweiflung sein.
Die Szene im Garten ist sicher typisch für Petrus’ Charakter. Zuerst in einem Versuch seinen Eifer für den Herrn zu zeigen, schlug Petrus das Ohr des Dieners des Hohenpriesters ab, und doch verleugnete er Jesus später am selben Abend, als er von den Dienerinnen herausgefordert wurde. Diese Tendenzen sind sehr unvorteilhaft für einen Heiligen und deshalb trachtet der Herr danach, uns zu ermutigen (Jes. 54,11-12), so dass wir so stabil wie ein Fels werden.
1,43-44 – „Am folgenden Tag wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach! Philippus aber war von Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.“ Jesus ging dann nach Galiläa und sagte zu Philippus, als er ihn fand: „Folge mir nach.“ Philippus kam genauso wie Andreas und Petrus aus Betsaida. Alle Jünger mit Ausnahme von Judas Iskariot kamen aus Galiläa.
1,45 – „Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth.“ Philippus ging und fand Nathanael, der in den anderen Evangelien und in der Apostelgeschichte Bartholomäus genannt wird. (Mt. 10,3; Mk. 3,18; Lk. 6,14; Apg. 1,13) Philippus erzählte Nathanael, dass sie denjenigen gefunden hatten, von dem Mose und die Propheten geschrieben und geweissagt haben – den Messias.
1,46 – „Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!“ Gott erwählte für seinen Sohn, in der Stadt aufzuwachsen, die den schlechtesten Ruf im ganzen Volk Israel hatte. Nathanael sagte mit Missbilligung: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“
Nazareth war als Stadt einer großen Mischung bekannt. Die Menschen, die Nazareth bewohnten, waren keine reinen Juden. Sie waren Samariter, mit anderen Worten, Menschen, die aus heidnischen Nationen nach Samaria deportiert worden waren. Doch an diesem Ort wuchs Jesus auf und blieb Gott treu. Ihr Lieben, ich möchte euch ermutigen – Gott kann eure Kinder bewahren, unabhängig davon in welche Atmosphäre sie gestellt sind.
Ich befürworte christliche Schulen, aber wenn du in einer Position bist, in der du deine Kinder nicht zu einer christlichen Schule schicken kannst, solltest du dem Herrn vertrauen, sie zu schützen. Gott bewahrte seinen Sohn in der Stadt, die den schlechtesten Ruf in ganz Israel hatte. Die Gnade Gottes kann uns davor bewahren, vom Herrn abzufallen. (Jud. 1,24)
1,47 – „Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist!“ Welch eine enorme Auszeichnung für einen Mann! Christus sagte, dass Nathanael ein wahrer Israelit war, was bedeutet im Herzen ein Israelit zu sein. Paulus sagte in Römer 9,6: „Denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israel.“ Wir wollen im Herzen wahre Israeliten sein, was bedeutet, ein beschnittenes Herz zu haben, das total dem Herrn hingegeben ist.
Christus sagte auch über Nathanael, dass kein Trug in ihm war. Dies ist eine Beschreibung des Herrn selbst, wie man in 1. Petrus 1,22 sieht. Der Herr erwählte Nathanael, um in seiner Nähe und einer seiner zwölf Jünger zu sein, weil kein Trug in ihm war. Diejenigen, die dem Herrn in der Ewigkeit auf dem Berg Zion am nächsten sein werden, sind diejenigen, die keinen Trug und keine Täuschung in sich haben, wie wir in Offenbarung 14,5 lesen: „Und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.“
1,48-49 – „Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.” Nathanael nennt Jesus bei zwei von Gott ernannten Namen: „Sohn Gottes“ und „König Israels“. Es gibt sieben Titel von Christus in Johannes Kapitel 1.
Die sieben Titel Christi in Johannes Kapitel 1
1.) Das Wort (1,1-2)
2.) Das Licht (1,9)
3.) Das Lamm Gottes (1,29)
4.) Der Sohn Gottes (1,34)
5.) Der Messias – Christus (1,41)
6.) Der König Israels (1,49)
7.) Der Sohn des Menschen (1,51)
1,50-51 – „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres als dies sehen. Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.“ Dies war nur der Beginn dessen, was Nathanael in den nächsten drei und halb Jahren mit dem Herrn sehen würde. Er würde den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen. Dies ähnelt sehr der Vision, die Jakob von der Leiter zum Himmel hatte. Er sah die Engel Gottes auf ihr auf- und niedersteigen. (1. Mose 28,12)
Wie wir zu Beginn gesagt haben, kann das Johannesevangelium in verschiedene Siebenergruppen aufgeteilt werden – die sieben „Ich bin“ Worte Christi, die sieben Zeichen Christi vor der Auferstehung und die sieben bedeutenden öffentlichen Abhandlungen Christi. In Johannes Kapitel 2 kommen wir zum ersten der sieben Zeichen im Johannesevangelium. Ein Zeichen kann entweder ein Wunder oder eine Heilung sein, aber es hebt sich klar ab, weil es sein Sinn ist, eine geistliche Wahrheit zu offenbaren. Die allerwichtigste Sache ist natürlich, dass wenn wir das Johannesevangelium studieren und darüber nachdenken, wir die Wahrheiten empfangen, die in diesen Zeichen verborgen sind. Wir werden uns jetzt das erste Zeichen anschauen, welches wir „Das Wunder von der Verwandlung des Wassers in Wein“ genannt haben.
2,1 – „Und am dritten Tag war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war dort.“ Das Zeichen ereignete sich am dritten Tag. Der dritte Tag weist auf die Auferstehung des Herrn hin, denn er wurde auferweckt, nachdem er drei Tage im Herzen der Erde war. Somit liegt eine Wahrheit bezüglich der Auferstehung Christi in diesem Zeichen.