Psalmen: Band Drei Kapitel 101-150 - Dr. Brian J. Bailey - E-Book

Psalmen: Band Drei Kapitel 101-150 E-Book

Dr. Brian J. Bailey

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Beschreibung

Psalmen – Band Drei ist ein leicht lesbarer, erbaulicher Kommentar über die Psalmen 101-150. Es ist der dritte Band in einer Reihe von drei Büchern über die Psalmen und beinhaltet zeitlose Wahrheiten, die Gläubigen aus allen Schichten des Lebens Unterweisung und Ermutigung geben.
 
Um beim Verständnis der Psalmen zu helfen, wird der geschichtliche Rahmen und Zusammenhang von jedem Psalm genannt. Durch den Geist der Inspiration stellt Dr. Bailey sich, wie der alte Psalmist, mit einem neuen Ausdruck von Lobpreis und Anbetung zu unserem Gott den tief gehendsten Problemen, die im Herzen des Menschen wohnen.

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PSALMEN

BAND DREI

KAPITEL 101 – 150

Originaler Titel: “Psalms- Book Three”

© 2001 Brian J. Bailey

Version 1.0 (Englisch)

Titel in Deutschsprachlich: „Psalmen – Band Drei”

© 2001 Brian J. Bailey

Version 1.0 (Deutschsprachlich)

Covergestaltung

© 2009 Brian J. Bailey und Lizenzgeber

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieser Publikation darf in reproduziert, gespeichert oder übertragen werdenin irgendeiner Weise oder auf irgendeine Weise, elektrisch oder mechanisch, ohne die schriftliche Genehmigung des Herausgebers, außer im Fall von kurzen Zitaten in Artikeln oder Rezensionen.

Alle Bibelzitate in diesem Buch sind, soweit nicht anders angegeben, aus der Revidierten Elberfelder Bibel übernommen worden.

Übersetzung: Monja M.

Herausgegeben von Zion Christian Publishers.

Verwendung mit Genehmigung.

Alle Rechte vorbehalten.

Veröffentlicht im E-Book-Format im 2024

In den Vereinigten Staaten von Amerika.

Für weitere Informationen kontaktieren:

Zion Christian Publishers

Ein Ministerium der Zion Fellowship, Inc.

P.O. Kasten 70

Waverly, NY 14892

Tel.: (607) 565-2801

Fax: (607) 565-3329

www.zcpublishers.com

www.zionfellowship.org

ANERKENNUNGEN

Wir möchten unseren Dank gegenüber den folgenden Personen ausdrücken:

Mary H. – für ihre hervorragende Unterstützung beim Editieren der Grammatik und des Flusses dieses Buches.

Tarah D., Sarah H. und Beth H. – für ihre ausgezeichneten letzten Verbesserungen beim Korrekturlesen dieses Buches.

Mercy A. – für ihre wunderschöne Zeichnung auf der Vorderseite.

Herausgegeben von Pastor Brian and Mercy A.

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Einleitung 

Zusammenfassung der Psalmen 101-150 

Verkürzter Überblick über die Geschichte Israels 

Kurze Zusammenfassung von Davids Leben 

Exegese von Psalm 101-110

Exegese von Psalm 111-120

Exegese von Psalm 121-130

Exegese von Psalm 131-140

Exegese von Psalm 141-150

Abschluss

VORWORT

Die Psalmen wurden das Gesangbuch von Israel und der Gemeinde genannt. In Zeiten der Erweckung hat der Heilige Geist Menschen inspiriert, um die Psalmen zu vertonen, was eine große Unterstützung für die Anbetung und das geistliche Leben der Gläubigen überall war. Durch die Psalmen fließt ein starker Geist der Weissagung, der kreativ ist. Somit bringen sie Liebe, Freude, Hoffnung und Vertrauen in den Herzen derjenigen hervor, die über die Psalmen nachdenken und sie singen.

Wenn ich vor scheinbar unmöglichen Situationen stand, habe ich gemerkt, dass oft plötzlich ein vertonter Psalm in meinem Herzen auftauchte. Eine solche Gelegenheit war anlässlich der Beerdigung meiner eigenen lieben Ehefrau. Die Verse aus Psalm 30,10-11 sprudelten tief aus meinem Herzen heraus und alle Trauer und Traurigkeit verschwanden buchstäblich. Ich war voller unaussprechlicher Freude und Fröhlichkeit.

Die Psalmen sind in der Art im Grunde anbetend, befassen sich mit dem Gefühlsleben des Gläubigen – seinen Ängsten, Leiden, Kummer, Verfolgungen, Freuden und Hoffnungen. Es ist ihr Ziel, ein tiefes Vertrauen und Zuversicht auf einen liebenden himmlischen Vater zu entwickeln, der hört und sich kümmert, wenn wir in unseren Nöten zu ihm beten. Die Psalmen stellen einen Gott dar, der seine Menschen aus den Stürmen des Lebens befreit, indem er sie zu ihrem gewünschten Zufluchtsort bringt und ihnen ein erwartetes Ende gibt.

Die Psalmen führen uns dazu zu erkennen, dass der Herr die Leiden benutzt, um uns zu dehnen, uns seine Wege zu lehren und uns in die Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater und seinem Sohn, unserem Herrn und Retter Jesus Christus, zu bringen. Die Psalmen geben dem erschöpften Pilger auf der Lebensreise von der Erde zum Himmel Trost, Ermunterung und Mut.

– Brian J. Bailey

EINLEITUNG

Der Herr Jesus teilte das Alte Testament in drei Abschnitte ein: das Gesetz, die Propheten und die Psalmen. (Lk. 24,44) Die Juden haben die Psalmen den fünf Büchern Mose entsprechend in fünf Abschnitte eingeteilt. 

Das Wort Psalm kommt vom griechischen Wort Psalmoi, das von den Übersetzern der Septuaginta des Alten Testaments benutzt wird. Dieses griechische Wort entspricht dem hebräischen Wort Mizmoi, das eine Ode oder ein Lied bedeutet, bei dem der Gesang von einem Instrument begleitet wird.

Die Psalmen fallen in zwei Hauptkategorien:

1.) Didaktisch – das bedeutet Lehre

2.) Lyrisch – das bedeutet poetisch

Die Hebräische Poesie förderte die Wiederholung eines Gedanken, welches Parallelismus genannt wird. Die Juden neigten dazu, alles zweimal zu sagen. Die zweite Form der Äußerung ist eine Wiederholung, eine Verstärkung oder eine Erklärung der ersten Form.

Fast alle Verse der Psalmen haben in der Mitte eine Teilung. Der zweite Teil des Verses wiederholt oder verstärkt die erste Hälfte.

Viele der Psalmen sind messianisch, was bedeutet, dass sie über den kommenden Messias, den Herrn Jesus Christus, weissagten oder ihn andeuteten. Der Herr selbst bezeugte in Lukas 24,44: „Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und in den Propheten und Psalmen.“ Alles, was im Gesetz, in den Propheten und in den Psalmen von Jesus geweissagt worden war, musste erfüllt werden.

Die Schreiber des Neuen Testaments zitierten mehr aus den Psalmen als aus jedem anderen Buch des Alten Testaments mit Ausnahme des Buches Jesaja.

Die meisten Psalmen wurden während drei bestimmten Perioden in der Geschichte Israels geschrieben:

1.) zur Zeit Davids

2.) während der Regierung von Hiskia

3.) während und nach der Babylonischen Gefangenschaft

* Ein oder zwei Psalmen wurden früher und ein paar möglicherweise später geschrieben.

Jeder Psalm kann durch eine sorgfältige Untersuchung und durch ein Studium jenes bestimmten Psalms am besten verstanden und gedeutet werden. Gelegentlich ist es jedoch notwendig, die geschichtlichen Umstände zu betrachten, durch welche die Psalmen durch den Heiligen Geist im Leben des Autors, der sie aufgeschrieben hat, entstanden sind.

Wir vertrauen darauf, dass dieses kleine Buch ein persönlicher Segen für dich sein wird. Wir haben unseren Schülern überall in der Welt empfohlen, dass sie täglich fünf Psalmen lesen. Dies hat sich als großer Vorteil für ihr Leben in der Anbetung sowie auch für ihren prophetischen Fluss bewiesen.

ZUSAMMENFASSUNG DER PSALMEN 101-150

Wir haben eine kurze Zusammenfassung der Psalmen 101-150 zur Verfügung gestellt. Es wird ein Schlüsselvers oder Schlüsselgedanke aus jedem Psalm gegeben, um dabei zu helfen, den gesamten Inhalt des Psalms zusammenzufassen.

Psalm 101 – König David spricht davon, sich weise zu verhalten und vollkommen in seinem eigenen Haus zu wandeln.

Psalm 102 – Die festgelegte Zeit, um Zion zu begünstigen, wird kommen, wenn der Herr Zion aufbaut und zu jener Zeit wird er in seiner Herrlichkeit erscheinen.

Psalm 103 – David ermahnt uns, die ganzen Wohltaten Gottes nicht zu vergessen:

a) der alle deine Sünden vergibt

b) der alle deine Krankheiten heilt

c) der dein Leben erlöst aus der Grube

d) der dich krönt mit Gnade und Erbarmen

e) der mit Gutem sättigt dein Leben

f) damit deine Jugend wie bei Adlern erneuert wird

Der Unterschied zwischen Mose und den Kindern Israel wird veranschaulicht.

Psalm 104 – Die vielfältigen Werke der Schöpfung des Herrn zeigen, dass er sie in Weisheit gemacht hat.

Psalm 105 – Die Nachkommen Abrahams erinnern sich an die mächtigen Werke Gottes von Abraham bis zum Auszug.

Psalm 106 – Eine Fortsetzung der Geschichte Israels von der Wüste ins verheißene Land und die Zeit der Richter.

Psalm 107 – Auf den Jubel der Erlösten aus ihrer Gefangenschaft folgen wertvolle Verse, welche die Methoden des Herrn zeigen, ihre Herzen durch harte Arbeit bis zu den Schatten des Todes herunter zu beugen. Dann schreien sie zum Herrn und er sendet sein Wort, um sie zu heilen und zu retten. Wer weise ist, wird die liebevolle Freundlichkeit des Herrn verstehen.

Psalm 108 – Ein Schrei zu Gott, sich selbst zu erheben und seinen Geliebten (Christus) zu retten: „Rette durch deine Rechte und erhöre mich!“ Gott spricht in seiner Heiligkeit, dass er über Moab, Edom und Philistäa triumphieren wird. 

Psalm 109 – Der gottlose Mann, von dem gesprochen wird, ist Judas Iskariot, der den armen und elenden Mann verfolgte, den Herrn Jesus. Vers 8 wird von Petrus in Apostelgeschichte 1,20 zitiert, als die Apostel sich entschieden, Matthias Judas’ frei gewordenes Amt zu übertragen. (vergl. Ps. 69,26)

Psalm 110 – Der Herr Jesus ist unser Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks, welches das Priestertum des Neuen Testaments ist.

Psalm 111 – Der Herr ist gnädig, barmherzig, sein Name ist heilig und furchtbar. Alle, die Gottes Gebote halten, haben ein gutes Verständnis.

Psalm 112 – Dieser Psalm spricht von verschiedenen Eigenschaften eines gerechten Menschen: er erweist Gunst, indem er denjenigen in Not leiht, führt seine Angelegenheiten mit Umsicht, richtet sein Herz auf Gott aus und gibt den Armen. Der Gerechte wird in ewiger Erinnerung bleiben. 

Psalm 113 – Dieser Psalm spricht von der Demut des Herrn, der sich selbst demütigt, um die Dinge zu erblicken, die auf der Erde und im Himmel sind. Er erhebt die Armen, erhöht die Bedürftigen und veranlasst die unfruchtbare Frau dazu, einen Haushalt zu führen.

Psalm 114 – Ein Ruf an die Erde, bei der Gegenwart des Herrn zu zittern, erinnert an die Teilung des Roten Meeres und auch des Flusses Jordan.

Psalm 115 – Die Größe des Herrn und die Hilflosigkeit von Götzen werden beschrieben. Diejenigen, die Götzen herstellen und auf sie vertrauen, werden wie sie werden.

Psalm 116 – Aufgrund der Güte des Herrn ihm gegenüber fragt der Psalmist den Herrn was er ihm als Gegenleistung geben soll. Die Antwort ist, den Herrn anzurufen und seine Gelübde gegenüber dem Herrn zu erfüllen.

Psalm 117 – Ein Befehl an alle Nationen, den Herrn zu preisen.

Psalm 118 – Zwei Verse in Psalm 118 sind allgemein bekannt: Vers 22, der sich auf Christus und seine Ablehnungen von den Ältesten Israels bezieht, und Vers 27, welcher davon spricht, das Opfer auf dem Altar festzubinden und nicht zurückzuholen.

Psalm 119 – Dies ist ein wunderbarer Psalm, der das Wort Gottes und seine gerechten Gerichte erhebt. Es gibt entsprechend den 22 Buchstaben des jüdischen Alphabets 22 Strophen in diesem Psalm. In jeder Strophe sind 8 Verse, was insgesamt 176 Verse sind. Jeder Vers besteht aus zwei Abschnitten. Die erste Zeile jedes Verspaars fängt mit einem Buchstaben des Alphabets an und die Buchstaben sind in alphabetischer Reihenfolge geordnet.

Psalm 120 – Dieser Psalm beschreibt den Kummer des Psalmisten, der lange Zeit in Mesech und Kedar unter denjenigen gewohnt hat, die betrügerische Zungen haben und Frieden hassen. Welch ein Sieg ist es, eine Liebe für Gerechtigkeit inmitten solcher Menschen zu bewahren. Manchmal veranlasst der Herr uns dazu, unter den Nicht-Bekehrten zu leben.

Psalm 121 – Der Herr ist der Hüter Israels. Er schlummert noch schläft nicht, sondern wacht aufmerksam über die Kinder Israel.

Psalm 122 – Betet für den Frieden Jerusalems.

Psalm 123 – Die Nähe unseres Wandels mit Christus wird dadurch veranschaulicht, unsere Augen auf Christus gerichtet sein zu lassen, für die kleinste Führung auf ihn zu warten.

Psalm 124 – Israel bezeugt, dass es nur aufgrund von Gottes Hilfe überlebte. Wir überleben auch nur durch seine Hilfe.

Psalm 125 – Es ist nicht gut für die Gottlosen, über die Gerechten zu herrschen, solange die Gerechten nicht auch gottlos handeln.

Psalm 126 – Als der Herr die Gefangenschaft Israels wendete, wurden sie mit Lachen und Singen erfüllt. Die Leiden der Gefangenschaft verblassten wie ein ferner Traum.

Psalm 127 – Wenn der Herr nicht das Haus baut, arbeiten wir umsonst. Es liegt nur Wert und Beständigkeit in einer Sache, wenn der Herr derjenige ist, der sie baut.

Psalm 128 – Die Segnungen von denjenigen, die den Herrn fürchten, sind aufgezählt. 

Psalm 129 – Vers 3 sagt die Geißelung Christi voraus und die Strafe von denjenigen, die daran teilnahmen.

Psalm 130 – Es gibt Vergebung beim Herrn, damit er gefürchtet wird.

Psalm 131 – Die Demut von David wird veranschaulicht. Seine Seele ist zärtlich wie ein entwöhntes Kind und er beschäftigt sich nicht mit Dingen, die zu schwierig für ihn sind.

Psalm 132 – Der Psalmist ruft die Gelübde von David bezüglich des Tempelbaus in Erinnerung. Der Psalmist betet, dass die Priester mit Gerechtigkeit und die Heiligen mit Freude bekleidet sein mögen.

Psalm 133 – Es wird die Einheit der Brüder beschrieben.

Psalm 134 – Denjenigen, die nachts vor dem Herrn stehen, wird befohlen, den Herrn zu segnen.

Psalm 135 – Die mächtigen Taten des Herrn werden gepriesen. Seine Siege über die heidnischen Könige sind aufgelistet. Es wird die beruhigende Aussage gemacht, dass er sein Volk richten wird.

Psalm 136 – Das Thema dieses Psalms ist „denn seine Gnade währt ewig“.

Psalm 137 – An den Flüssen Babels weinten die Israeliten bei der Erinnerung an Zion und baten Gott, Edom und Babel zu richten. 

Psalm 138 – Es gibt zwei Ausdrücke der Zusicherung in diesem Psalm: „du belebst mich“ und „der Herr wird’s für mich vollenden“.

Psalm 139 – David verkündete, dass der alles sehende Gott sogar die Worte auf seiner Zunge kennt und ihn kannte, bevor er gemacht wurde. Mit solcher Erkenntnis betet David: „Erforsche mich, Gott... sieh, ob ein Weg der Mühsal [des Abgottes] bei mir ist.“

Psalm 140 – Dieser Psalm spricht von der Rettung vom bösen Menschen, der seine Zunge wie eine Schlange mit Gift unter seinen Lippen schärft.

Psalm 141 – David spricht davon, dass seine Gebete wie Weihrauch sind und das Aufheben seiner Hände wie das Abendopfer ist. Er bittet den Herrn, eine Wache für seinen Mund zu bestellen.

Psalm 142 – David sagt, dass kein Mensch sich um seine Seele kümmerte. Er fleht den Herrn an, seine Seele aus dem Gefängnis zu führen, damit er ihn preisen kann.

Psalm 143 – Der Psalmist betet: „Lehre mich deinen Willen tun.“

Psalm 144 – Es sollen keine Klagen auf unseren Straßen sein. Dies führt zu Zufriedenheit.

Psalm 145 – Gottes Größe ist unerforschlich und geht über den menschlichen Verstand hinaus. Er befriedigt den Wunsch von jedem Lebewesen. Er ist mit den Bedürfnissen von allem vertraut, was Atem hat.

Psalm 146 – Eine Ermahnung, unser Vertrauen nicht auf Menschen zu setzen, sondern auf den Herrn zu schauen, der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm 147 – Dies ist ein Psalm der Wiederherstellung, der vom Aufbau Jerusalems und von der Sammlung der Zerstreuten spricht.

Psalm 148 – Es wird der ganzen Schöpfung befohlen, den Herrn zu preisen.

Psalm 149 – Den Kindern Zions wird befohlen, über ihren König zu frohlocken. Es ist die Ehre der Heiligen, das aufgeschriebene Gericht an den Nationen zu vollziehen.

Psalm 150 – Das Buch der Psalmen endet passend mit einem Lobpsalm. Wir sollen Gott mit verschiedenen Instrumenten des Lobpreises loben. Alles, was Atem hat, lobe den Herrn!

VERKÜRZTER ÜBERBLICK ÜBER DIE GESCHICHTE ISRAELS

Weil einige Psalmen in anderen Epochen in der Geschichte der Kinder Israel geschrieben wurden, wird der folgende Überblick gegeben, um dich als schneller und fertiger Verweis auf in den einzelnen Psalmen erwähnte Ereignisse zu unterstützen. 

• Der Umzug nach Ägypten unter Josef

• Der 400-jährige Zeitraum im ägyptischen Exil

• Der Auszug unter Mose

• Die Reise in der Wüste

• Der Einzug in das Land der Verheißung unter Josua

• Der Zeitraum der Richter bis Samuel

• Das vereinigte Königreich unter Saul

• David wird von Saul verfolgt

• David besteigt den Thron beim Tod Sauls

• Die Herrschaft von Salomo  

• Das geteilte Königreich, das aus dem Nördlichen Königreich von Israel und dem Südlichen Königreich von Juda besteht

• Die Assyrische Invasion

• Die Babylonische Gefangenschaft

• Die Ära der Wiederherstellung

• Die Geburt, der Dienst und der Tod Christi

• Das Zeitalter der Gemeinde

• Die Tausendjährige Herrschaft Christi für 1000 Jahre

• Die neuen Himmel und die neue Erde

KURZE ZUSAMMENFASSUNG  VON DAVIDS LEBEN

Ungefähr dreiundsiebzig Psalmen werden David direkt zugeschrieben. Weil sie in entscheidenden Zeiten seines Lebens geschrieben wurden, hilft ein Verständnis von Davids Leben uns, die geistlichen Auswirkungen jener Psalmen mehr schätzen zu können. 

A. FRÜHES LEBEN DAVIDS

1. Geburt in Bethlehem – 1. Samuel 17,12

2. Sohn von Isai – Rut 4,17+22

3. Stammbaum – 1. Chronik 2,3-15

4. Mitglied des Stammes Juda – 1. Chronik 28,4

5. Jüngster Sohn von Isai – 1. Samuel 16,10-13

6. Gut aussehender Junge – 1. Samuel 17,42

7. Hirte – 1. Samuel 16,11

8. Seine Stärke – 1. Samuel 17,34-36

9. Gottes Auserwählter – 1. Samuel 16,1+13

B.SEIN LEBEN UNTER KÖNIG SAUL

1. Königlicher Zitherspieler – 1. Samuel 16,14-23

2. Waffenträger – 1. Samuel 16,21

3. Mörder eines Riesen – 1. Samuel 17,4-49

4. Sieger über Philister – 1. Samuel 17,32-54

5. Jonatans Freund – 1. Samuel 18,1-4

6. Weises Verhalten – 1. Samuel 18,5-30

7. Schreiber von Psalmen – Psalm 59 (Vers 1)

C.DER FLÜCHTIGE HELD

1. Flieht vor Saul – 1. Samuel 19,1-18

2. Findet Zuflucht bei Samuel – 1. Samuel 19,20-24

3. Schließt einen Bund mit Jonatan – 1. Samuel 20,1-42

4. Isst Schaubrote – Matthäus 12,3-4

5. Täuscht in Gat Wahnsinn vor – 1. Samuel 21,10-15

6. Wohnt in einer Höhle – 1. Samuel 22,1-8

7. Rettet Keila – 1. Samuel 23,1-13

8. Erlebt Gottes Befreiung – 1. Samuel 23,14-15

9. Sein zweiter Bund mit Jonatan – 1. Samuel 23,16-18

10. Wird verraten, aber gerettet – 1. Samuel 23,19 – 24,1

11. Schreibt einen Psalm – Psalm 54 (Verse 1-2)

12. Verschont Sauls Leben – 1. Samuel 24,2-23

13. Wird von Nabal abgelehnt – 1. Samuel 25,1-38

14. Heiratet Nabals Witwe – 1. Samuel 25,39-42

15. Verschont Sauls Leben noch einmal – 1. Samuel 26,1-25

16. Wohnt in Ziklag – 1. Samuel 27,5-7

17. Wird von Philistern zurückgewiesen – 1. Samuel 29,1-11

18. Erschlägt die Amalekiter – 1. Samuel 30,1-31

19. Tötet Sauls Mörder – 2. Samuel 1,1-16

20. Beklagt Sauls Tod – 2. Samuel 1,17-27

D.KÖNIG ÜBER JUDA

1. Salbung in Hebron – 2. Samuel 2,1-4+11

2. Liste der Anhänger – 1. Chronik 12,23-40

3. Langer Kampf mit dem Haus Sauls – 2. Samuel 3,1

4. Abners Bund mit David – 2. Samuel 3,6-21

5. Trauer über Abners Tod – 2. Samuel 3,28-29

6. Bestrafung für die Mörder von Isch-Boschet – 2. Samuel 4,1-12

E.KÖNIG ÜBER GANZ ISRAEL

1. Wird als König anerkannt – 2. Samuel 5,1-5

2. Nimmt den Jebusitern Zion weg – 2. Samuel 5,6-10

3. Baut ein Haus – 2. Samuel 5,11

4. Stärkt das Königreich – 2. Samuel 5,11-16

5. Erschlägt die Philister – 2. Samuel 5,17-25

6. Begleitet die Bundeslade nach Jerusalem – 2. Samuel 6,1-16

7. Sorgt für Anbetung – 1. Chronik 15,1-29

8. Stellt Musiker zusammen – 1. Chronik 25,1-31

9. Segnet das Volk – 2. Samuel 6,17-19

10. Wird von Michal gerügt – 2. Samuel 6,20-23

11. Empfängt einen ewigen Bund – 2. Samuel 7,1-29

12. Unterwirft viele Nationen – 2. Samuel 8,1-18; 10,1-19

13. Begeht Ehebruch – 2. Samuel 11,1-27

14. Wird von Nathan zurechtgewiesen – 2. Samuel 12,1-14

15. Tut Buße – Psalm 32,1-11; Psalm 51,1-21

16. Erlebt nachfolgende Nöte – 2. Samuel 12,15-23

17. Hat Streit in der Familie – 2. Samuel 13,1-39

18. Wird von Absalom verraten – 2. Samuel 15,1-31

19. Flieht aus Jerusalem – 2. Samuel 15,13-37

20. Trauert über Absaloms Tod – 2. Samuel 19,1-10

21. Kehrt nach Jerusalem zurück – 2. Samuel 19,15-43

22. Erfährt von Schebas Verschwörung – 2. Samuel 20,1-26

23. Macht Sauls Verbrechen wieder gut – 2. Samuel 21,1-14

24. Hat weitere Kämpfe – 2. Samuel 21,15-22

25. Singt Befreiungslieder – 2. Samuel 22,1-51

26. Sagt seine letzten Worte – 2. Samuel 23,1-7

27. Auflistung seiner mächtiger Männer – 2. Samuel 23,8-39

28. Sündigt, indem er das Volk zählt – 2. Samuel 24,1-17

29. Kauft Auranas Tenne – 2. Samuel 24,18-25

30. Sichert Salomos Nachfolge ab – 1. Könige 1,5-53

31. Gibt Salomo im Sterben einen Auftrag – 1. Könige 2,1-11

32. Regiert 40 Jahre – 2. Könige 2,11

F.GEISTLICHE BEDEUTUNG VON DAVIDS LEBEN

1. Prophet – Apostelgeschichte 2,29-30

2. Musiker – 2. Samuel 23,1

3. Inspirierter Mann – Matthäus 22,43

4. Typus für Christus – Jeremia 23,5-6

5. Davids Name steht für Christus – Hesekiel 34,23-24 

6. Christus, der Sohn Davids – Matthäus 1,1

7. „Reich Davids“ – Markus 11,10

8. „Thron Davids“ – Lukas 1,32

9. „Hütte Davids“ – Apostelgeschichte 15,16

10. „Schlüssel Davids“ – Jesaja 22,22

11. Glauben – Hebräer 11,32-33

12. Bund Davids – 2. Samuel 7,4-17 (oder die unverbrüchlichen Gnadenerweise an David –Jesaja 55,3)

DAS BUCH DER PSALMEN – EXEGESE VON BAND DREI – PSALM 101-150

PSALM 101

Ein Psalm der Unterweisung für Hausherren, Psalm 101 kann den Titel „das Haus des Königs“ tragen. Er wurde von König David geschrieben, als er kurz davor war, den Thron zu besteigen. Dieser Psalm beinhaltet Maximen, die für jeden in Leiterschaft anwendbar sind. Er zeigt uns auch, wie ein christlicher Haushalt funktionieren sollte.

1a Von David. Ein Psalm.

101,1b – „Von Gnade und Recht will ich singen; dir, HERR, will ich spielen.“ David zeigt viele Themen in diesem Psalm. Zuerst erklärt er seine ausdrückliche Absicht, dem Herrn zu singen. Es ist so wichtig, dass Haushalte mit den Liedern Zions erfüllt sind. Christliche Musik und vom Heiligen Geist inspirierte Lieder schaffen eine ganz wunderbare Atmosphäre, in der Glauben gedeihen kann.

Christen sollten sehr genau auf die Art von Musik achten, die sie in ihren Häusern spielen, denn manche sogenannte „christliche Rockmusik“ kann böse Geister in das Haus einer Person bringen. Es sollten nur die gesalbten „Lieder Zions“ in deinem Haus zu hören sein.

In diesem Psalm konzentriert David sich auf die Gnade und das Gericht des Herrn ihm gegenüber. Wir sollten die Gnaden des Herrn uns gegenüber schätzen. Wenn wir das tun, werden unsere Häuser mit Dankbarkeit gegenüber dem Herrn erfüllt. Dann wird es kein Klagen und Murren auf unseren Straßen geben. (Ps. 144,14)

101,2 – „Ich will einsichtig handeln auf vollkommenem Weg. Wann wirst du zu mir kommen? Ich will mit lauterem Herzen wandeln in meinem Hause.“ Alle unsere Handlungen, insbesondere gegenüber den Angehörigen unseres eigenen Haushalts, sollten durch die Weisheit Gottes geleitet sein. Unsere Herzen müssen vollkommen und aufrecht gegenüber denjenigen sein, für die wir verantwortlich sind. Hiob sprach davon, als er in Hiob 31,13 sagte: „Wenn ich missachtet habe das Recht meines Knechtes und meiner Magd in ihrem Rechtsstreit mit mir.“ Wir empfehlen, dass ihr Hiob 31,16-20+32 lest.

Wir müssen auch echt und ohne Heuchelei in unserem Leben sein. Wir müssen in unseren Häusern so handeln, wie wir es in der Gemeinde tun. Viele Pastorenkinder hören auf, dem Herrn zu dienen, weil ihre Eltern nicht das praktizieren, was sie predigen. Die Täter des Wortes werden belohnt. Das Wort hören und predigen reicht nicht aus, wir müssen es leben!

101,3 – „Ich will keine heillosen Dinge ins Auge fassen; Übertretungen zu begehen, hasse ich; das soll nicht an mir kleben.“ Viele Menschen wenden sich ab, weil sie sich etwas wünschen, das nicht Gottes Bestes für sie ist. Dies ist einer der größten Kummer als Pastor. Wir lieben die Menschen in seiner Gemeinde und warnen sie, aber oft ignorieren sie unseren Rat und treffen die falschen Entscheidungen. Viele Menschen lassen sich Gottes „hohe Berufung“ für ihr Leben entgehen, weil sie ihr Leben nicht vollkommen dem Herrn weihen. (Phil. 3,14)

101,4 – „Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen, Böses will ich nicht kennen.“ David spricht hier von der Wichtigkeit, die richtigen Beziehungen zu haben. Wir dürfen bösen Menschen nicht erlauben, mit uns zusammen zu wohnen, weil sie unsere Herzen vom Herrn abwenden werden. Denke daran, dass ein schlechter Apfel eine Kiste voller guter Äpfel verderben kann. (vergl. 1. Kor. 15,33)

101,5 – „Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich stumm machen. Wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz hat, den will ich nicht dulden.“ Wir sollten keine Gemeinschaft mit denjenigen haben, die andere hinter deren Rücken „verpetzen“ oder kritisieren. In über vierzig Jahren des Dienstes habe ich gesehen, dass diejenigen, welche die Fehler und Schwächen anderer verbreiten, dem Herrn ein Gräuel sind. Schließlich sind wir das, was wir sind, nur durch die Gnade Gottes.

Diejenigen, die andere kritisieren oder ihre Fehler aufdecken, fallen immer selbst und sie werden vom Herrn aus dem Weg geschafft. Gott schafft einen Stein des Anstoßes für sie und sie verlassen den Weg der Gerechtigkeit. Kritisiere andere deshalb nicht und wenn du dich mit jemandem befassen musst, der gesündigt hat, tu es mit Liebe und Gnade.

101,6 – „Meine Augen sind auf die Treuen im Lande <gerichtet>, damit sie bei mir wohnen. Wer auf vollkommenem Weg wandelt, der darf mir dienen.“ Andererseits sollten wir uns mit denjenigen umgeben, die aufrecht im Herzen sind und denjenigen, die ihren Pflichten treu sein werden. Wir können dieser Art von Menschen Leiterschaftspositionen anvertrauen, weil wir wissen, dass sie unsere Hände stärken und unsere Lasten abnehmen werden. David wollte sich mit Männern umgeben, die ihm treu sein würden.

101,7 – „In meinem Haus soll nicht wohnen, wer Trug übt. Wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen.“ Wir dürfen nicht zulassen, dass diejenigen, die Betrüger und Lügner sind, in unseren Gemeinschaften und Gemeinden bleiben und wir dürfen sie sicher nicht in unseren Häusern zulassen. Lüge und Betrug sind in Gottes Augen sehr schwerwiegende Sünden. Wenn du in diesem Bereich ein Problem hast, bitte Gott, dich von allem Betrug zu reinigen, wie er es bei Jakob tat, der von einem betrügerischen Mann in einen sehr redlichen Mann verwandelt wurde.

101,8 – „Jeden Morgen will ich alle Gottlosen des Landes stumm machen, um aus der Stadt des HERRN alle Übeltäter auszurotten.“ So redend, wie es nur ein König tun kann, verkündet David in diesem letzten Vers, dass er die Übeltäter töten wird, damit das Land Frieden genießen kann.

Als ein Nachwort zu diesem Psalm möchte ich gerne zwei zusätzliche Bemerkungen machen. Erstens, lasst uns an die Ermahnung des Apostels Paulus in 1. Timotheus 3,5 denken: „Wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?“ 

Zweitens ist unser Dienst nur so stark wir unser Leben zu Hause. Wir sind wirklich wir selbst, wenn wir in der Privatsphäre unserer eigenen Häuser sind. Unsere Beziehung mit unserem Ehepartner und mit den Kindern ist der genauste Hinweis auf unseren geistlichen Zustand und unsere Fähigkeiten in der Leiterschaft. Lasst uns oft über unsere gegenseitigen Pflichten nachsinnen, wie sie in Epheser 5,21-25 formuliert werden.

PSALM 102

Dieser Psalm ist das Gebet des Elenden. Es passt sehr gut zu den Wehrufen von Hiob, sowie auch zu den von Jeremia geschriebenen Wehrufen, die „Klagelieder“ genannt werden. Dieser Psalm zeigt uns, dass wenn wir von Leiden und Prüfungen überwältigt sind, wir unsere Herzen vor dem Herrn ausschütten können und er uns erhören wird.

1 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist  und seine Klage vor dem HERRN ausschüttet.

102,2-3 – „HERR, höre mein Gebet, lass zu dir kommen mein Schreien!Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedrängnis! Neige zu mir dein Ohr! An dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends!” Der Psalmist schüttet seine leidende Seele vor dem Herrn aus und schreit um Hilfe. In Zeiten der Schwierigkeiten ist es wunderbar, die gesegnete Zusicherung zu haben, dass der Herr ein offenes Ohr für unseren Schrei hat und dass er nicht nur hört, sondern auch schnell antworten wird.

102,4 – „Denn wie Rauch entschwinden meine Tage, meine Gebeine glühen wie ein Brand.“ Es ist eines der ständigen Themen der Bibel, dass dieses Leben sehr kurz und vergänglich ist. Mose sprach davon in Psalm 90,9: „Denn alle unsere Tage schwinden durch deinen Grimm. Wir bringen unsere Jahre zu wie einen Seufzer.“ Die Botschaft von Johannes dem Täufer war, dass „alles Fleisch Gras ist... und das Gras verdorrt“. (vergl. Jes. 40,6-7)

In diesem Abschnitt vergleicht der Psalmist dieses Leben mit Rauch, der verraucht und verschwindet. Hiob sagte, dass seine Tage „schnell dahingleiten wie ein Weberschiffchen“. (Hiob 7,6) Diejenigen, die älter als ein paar Jahrzehnte sind, werden dem sicher zustimmen, dass das Leben sehr schnell vergeht. Es ist unbedingt erforderlich, dass wir die Warnung des Apostels Paulus ernst nehmen, die Zeit auszukaufen. (Eph. 5,16) Lass jede Minute für die Ewigkeit zählen.

102,5-6 – „Wie Gras ist abgemäht und verdorrt mein Herz, denn ich habe vergessen, mein Brot zu essen. Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch.” In Krankheit oder Kummer verbrachte Tage scheinen wie verschwendete Zeit zu sein. In Zeiten der Verzweiflung verliert sogar Nahrung ihre Anziehungskraft. Unser körperlicher Zustand hängt sehr vom geistlichen Zustand unseres Herzens ab. In positivem Sinn tut ein fröhliches Herz so gut wie ein Medikament, während ein trauerndes Herz durch Kummer ausgezehrt ist.

102,7-8 – „Ich gleiche der Eule [oder Pelikan] der Wüste, ich bin wie das Käuzchen in den Ruinen. Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.“ Um seinen traurigen Zustand zu beschreiben, benutzt der Psalmist zuerst den Pelikan, welcher der Inbegriff von klagender Einsamkeit und von Trauer ist. Dann vergleicht er sich selbst mit einem Käuzchen, welches unter anderen Dingen ein Symbol der Hoffnungslosigkeit ist.

Drittens vergleicht er sich mit einem Spatz (In der englischen Bibel steht hier Spatz und nicht Vogel. Anm. d. Übers.), der gerne in Schwärmen fliegt und Futter sucht. Wenn er jedoch allein ist, ist er ganz anders, ähnelt jemandem, der in der Einsamkeit Wache hält. Wegen der Angriffe der Raubtiere ist der Psalmist gezwungen, die Rolle des einsamen Wächters anzunehmen. Dies ist der bemitleidenswerte Zustand des Autors zu dieser Zeit. 

102,9 – „Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die mich verspotten, schwören bei mir.“ Inmitten all seiner Prüfungen musste der Psalmist auch die Schmähungen seiner Feinde ertragen. Sie überhäuften ihn zusätzlich zu all seinen körperlichen Leiden mit Spott und grausamen Hohn. Seine Gegner schworen, seinen Niedergang zu beschleunigen.

102,10-11 – „Denn Asche esse ich wie Brot, meinen Trank vermische ich mit Tränenvor deiner Verwünschung und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen.” Der Psalmist warf Asche über sich, welches die typische Handlung der Trauernden im Nahen Osten in vergangenen Tagen war und die Asche fiel in sein Essen. Wenn er aß, knirschte sie zwischen seinen Zähnen.

Tränen rollten seine Wangen herunter und in seinen Becher, wenn er trank. Das waren die Gefühle, die durch den tiefen Umgang Gottes im Leben des Autors dieses Psalms hervorgerufen wurden. Gott hatte ihn zu einer Ehrenposition erhoben, wie er es bei Hiob getan hatte, aber dann brachte er ihn an einen sehr tiefen Punkt. Wie Hiob saß er in äußerster Verzweiflung.

Dies, ihr Lieben, ist das, was als der Umgang Gottes bekannt ist. Oft fühlen wir uns, als ob der Herr uns wie Weizen in die Luft und auf den Boden wirft. Was ist der Sinn hinter all diesen Prüfungen? Es ist der Sinn, alle Spreu aus unserem Leben zu entfernen, damit wir für unseren ewigen Dienst vorbereitet und zugerüstet sind.

102,12 – „Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, ich verdorre wie Gras.“ Der Psalmist beschreibt seine Tage poetisch als ein Abnehmen in Stärke und Entschlossenheit. Seine Stärke und Hoffnung ließen mit jedem Tag mehr nach, der verging.