Das fremde Pony - Judith Parker - E-Book

Das fremde Pony E-Book

Judith Parker

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Beschreibung

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Kati von Wellentin war sicher, noch niemals so glücklich gewesen zu sein wie an diesem herrlichen Junitag, an dem sich einer ihrer größten Herzenswünsche erfüllt hatte. Mit einem verträumten Lächeln in ihrem reizenden Jungmädchengesicht lehnte sie an der Balustrade der Terrasse und blickte selig auf das fröhliche Treiben ihrer großen und kleinen Gäste in dem Garten, der zur Villa ihrer Adoptiveltern gehörte. Zu ihrem Kinderfest waren alle Kinder aus Sophienlust gekommen. Doch ebenso waren ihre Freundinnen und Freunde aus dem Gymnasium ihrer Einladung gefolgt. Katis Lächeln vertiefte sich, als sie daran dachte, wie aufgeregt sie noch am gestrigen Abend gewesen war, als eine schwarze Wolkenwand im Westen aufgestiegen war. Wenn es am heutigen Tag geregnet hätte, wäre das Fest nur halb so schön gewesen. Inbrünstig hatte sie den lieben Gott gebeten, doch die Sonne scheinen zu lassen. Und ihr Gebet war erhört worden. Heute lachte die Sonne von einem tiefblauen wolkenlosen Himmel herab. Kati blickte auf ihre Armbanduhr. Jetzt war es bereits fünf Uhr, und noch immer zeigte sich kein Wölkchen am Horizont – trotz des schlechten Wetterberichtes. Das war wieder einmal ein Beweis dafür, dass die Meteorologen keineswegs allwissend waren. Es bedeutete aber auch, dass der Butler Franz und Gusti, das Hausmädchen von Schoeneich, das heute hier aushalf, sobald es zu dämmern beginnen würde, die bunten Lampions zwischen den Bäumen und Sträuchern anzünden würden. Dann würde der Garten wie verzaubert sein, dachte Kati voller Seligkeit. »Na, mein Kleines, zufrieden mit dem heutigen Tag?«, riss Hubert von Wellentin seine bildhübsche Adoptivtochter aus ihrem Sinnen. »Ja, Vati, ja!«, rief Kati enthusiastisch und schmiegte sich einen Augenblick zärtlich an ihn. »Es ist einfach wundervoll«, erklärte sie ergriffen.

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Sophienlust – 513 –

Das fremde Pony

Judith Parker

Kati von Wellentin war sicher, noch niemals so glücklich gewesen zu sein wie an diesem herrlichen Junitag, an dem sich einer ihrer größten Herzenswünsche erfüllt hatte.

Mit einem verträumten Lächeln in ihrem reizenden Jungmädchengesicht lehnte sie an der Balustrade der Terrasse und blickte selig auf das fröhliche Treiben ihrer großen und kleinen Gäste in dem Garten, der zur Villa ihrer Adoptiveltern gehörte. Zu ihrem Kinderfest waren alle Kinder aus Sophienlust gekommen. Doch ebenso waren ihre Freundinnen und Freunde aus dem Gymnasium ihrer Einladung gefolgt.

Katis Lächeln vertiefte sich, als sie daran dachte, wie aufgeregt sie noch am gestrigen Abend gewesen war, als eine schwarze Wolkenwand im Westen aufgestiegen war. Wenn es am heutigen Tag geregnet hätte, wäre das Fest nur halb so schön gewesen. Inbrünstig hatte sie den lieben Gott gebeten, doch die Sonne scheinen zu lassen. Und ihr Gebet war erhört worden. Heute lachte die Sonne von einem tiefblauen wolkenlosen Himmel herab.

Kati blickte auf ihre Armbanduhr. Jetzt war es bereits fünf Uhr, und noch immer zeigte sich kein Wölkchen am Horizont – trotz des schlechten Wetterberichtes. Das war wieder einmal ein Beweis dafür, dass die Meteorologen keineswegs allwissend waren. Es bedeutete aber auch, dass der Butler Franz und Gusti, das Hausmädchen von Schoeneich, das heute hier aushalf, sobald es zu dämmern beginnen würde, die bunten Lampions zwischen den Bäumen und Sträuchern anzünden würden. Dann würde der Garten wie verzaubert sein, dachte Kati voller Seligkeit.

»Na, mein Kleines, zufrieden mit dem heutigen Tag?«, riss Hubert von Wellentin seine bildhübsche Adoptivtochter aus ihrem Sinnen.

»Ja, Vati, ja!«, rief Kati enthusiastisch und schmiegte sich einen Augenblick zärtlich an ihn. »Es ist einfach wundervoll«, erklärte sie ergriffen.

»Mein kleines Mädelchen, du wirst bestimmt noch viele schöne Tage erleben. Nun wird es nicht mehr allzu lange dauern, bis du erwachsen bist. Dann werden aus den Kinderfesten Sommernachtsbälle. Schließlich bist du unsere Einzige.«

»Vati, ich kann es auf einmal kaum mehr erwarten, endlich erwachsen zu sein. Nicht wahr, das Leben ist wunderschön? Ich könnte heute vor Glück die ganze Welt umarmen und habe Mutti und dich unsagbar lieb«, bekannte sie voll zärtlicher Dankbarkeit. Denn sie konnte sich noch genau an die Zeit erinnern, als sie mit ihrem Großvater in recht ärmlichen Verhältnissen in einer Hütte im Wald gelebt hatte. Auch würde sie nie den Tag, als der liebe Großvater so starr in seinem Bett gelegen hatte, vergessen, obwohl sie damals noch ein sehr kleines Mädchen gewesen war. Dieses Erlebnis hatte sich ihr unauslöschlich eingeprägt.

»Wir lieben dich auch innig, mein Kleines. Du bist unser Sonnenschein, unser ganzes Glück.« Gerührt lächelte Hubert von Wellentin das junge Mädchen an. Wie gut ihr doch das weiße Kleid mit den echten Schweizer Spitzen zu Gesicht stand. Ja, Kati hatte seiner Frau Irene und ihm nur Freude bereitet. Keine Stunde hatten sie es bereut, sie adoptiert zu haben.

»Vati, hoffentlich funktioniert auch die Stereoanlage«, sorgte sich Kati.

»Aber ja, mein Kind. Die Leute, die sie angeschlossen haben, verstehen ihre Sache«, beruhigte er sie.

»Da bin ich aber froh. Denn die großen Kinder wollen doch nachher ein bisschen tanzen. Nick hatte diese Idee. Er möchte den ersten Tanz mit mir tanzen. Dabei kann ich doch noch gar nicht so gut tanzen«, fügte sie seufzend hinzu. »Hoffentlich blamiere ich mich nicht.«