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Drei Frauen, die das Schicksal zusammenschweißt: »Das Geheimnis der Inselfreundinnen« von Monika Detering und Silke Porath als eBook bei dotbooks. Über ihnen das weite Blau des Himmels, vor ihnen die aufgewühlte See … Auf der Nordseeinsel Spiekeroog begegnen sich Sue, Josefa und Gerda zum ersten Mal: Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, aber vielleicht werden sie auch gerade deswegen sofort beste Freundinnen. Die drei beschließen, auch nach dem Ende ihres Urlaubs über Briefe miteinander verbunden zu bleiben: Während Sue regelmäßig schreibt, wie sie sich im Schwabenländle den Liebes- und Jobfrust mit Schokoladenkuchen von der Seele backt, empfiehlt Gerda für so etwas stets das Kochen von Hagebuttenmarmelade – und dann ist da noch Josefa, die den beiden schließlich ein Geheimnis enthüllt, das alles auf den Kopf stellt. In Josefas kleinem Buchladen in Nordfriesland finden die drei Frauen schließlich wieder zusammen – aber ist ihre Freundschaft stark genug, um gegen jedes Hindernis zu bestehen? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der berührende Roman »Das Geheimnis der Inselfreundinnen« von Monika Detering und Silke Porath wird die Fans von Julia Holbe und Astrid Ruppert begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 154
Über dieses Buch:
Über ihnen das weite Blau des Himmels, vor ihnen die aufgewühlte See … Auf der Nordseeinsel Spiekeroog begegnen sich Sue, Josefa und Gerda zum ersten Mal: Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, aber vielleicht werden sie auch gerade deswegen sofort beste Freundinnen. Die drei beschließen, auch nach dem Ende ihres Urlaubs über Briefe miteinander verbunden zu bleiben: Während Sue regelmäßig schreibt, wie sie sich im Schwabenländle den Liebes- und Jobfrust mit Schokoladenkuchen von der Seele backt, empfiehlt Gerda für so etwas stets das Kochen von Hagebuttenmarmelade – und dann ist da noch Josefa, die den beiden schließlich ein Geheimnis enthüllt, das alles auf den Kopf stellt. In Josefas kleinem Buchladen in Nordfriesland finden die drei Frauen schließlich wieder zusammen – aber ist ihre Freundschaft stark genug, um gegen jedes Hindernis zu bestehen?
Über die Autorinnen:
Monika Detering wollte Schiffsjunge, Malerin oder Schriftstellerin werden. Die letzteren Wünsche waren den Eltern zu unseriös (vom ersten ahnte niemand etwas). Sie arbeitete viele Jahre als Puppenkünstlerin mit zahlreichen Ausstellungen u. a. in Washington, Philadelphia und New York. Durch weitere lange Aufenthalte an der Nordsee ist das Meer ihr Sehnsuchtsort geworden. Sie war als freie Journalistin tätig und entschied sich später ganz für das belletristische Schreiben. Sie ist Mitglied bei den »42erAutoren«.Die Website der Autorin: www.monikadetering-de.info/
Monika Detering veröffentlichte bei dotbooks auch die drei Fälle von Kommissar Weinbrenner: »Herzfrauen«, »Puppenmann« und »Liebeskind«, die auch im Sammelband »Liebesopfer« erhältlich sind. Außerdem erschien bei dotbooks ihr Roman »Bernd, der Sarg und ich«. Gemeinsam mit Horst-Dieter Radke veröffentlichte sie die Romane »Ein Sommer auf Hiddensee« und »Ein Sommer auf der Sanddorninsel«.
Silke Porath, Jahrgang 1971, ist seit über 20 Jahren Autorin, außerdem freie Journalistin und während der Corona-Zeit zur Lerntherapeutin geworden. Mit ihrem französischen Ehemann, den Kindern sowie einem Mops und einem Mischling lebt sie in der gemeinsamen Wahlheimat auf der Schwäbischen Alb. Ihre Kolumne »Mein Leben mit Monsieur« für das Magazin »Waldrausch« verzeichnet frenetische Fans. Aktuell arbeitet sie an weiteren Krimis und Thrillern sowie an der Fortbildung zum Familiencoach. All das, sagt sie, passt hervorragend für ihre neuen Geschichten zusammen.
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Originalausgabe Juli 2013, März 2022
Dieses Buch erschien bereits 2013 unter dem Titel »Venusbrüstchen« bei dotbooks.
Copyright © der Originalausgabe 2013 und 2022 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: dotbooks GmbH, München, unter Verwendung eines Bildmotivs von Adobe Stock/ikostudio
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (rb)
ISBN 978-3-98690-053-3
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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: [email protected]. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags
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Monika Detering & Silke Porath
Das Geheimnis der Inselfreundinnen
Roman
dotbooks.
In Gedenken an Jutta Mülich
27. März 1953 – 19. September 2011
When shall we three
meet again?
William Shakespeare, Macbeth
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»Wann treffen wir drei
wieder zusamm?«
»Um die siebente Stund’,
am Brückendamm.«
»Am Mittelpfeiler.«
»Ich lösche die Flamm.«
»Ich mit.«
»Ich komme vom Norden her«
»Und ich vom Süden.«
»Und ich vom Meer.«
»Hei das gibt
ein Ringelreihn, …«
Theodor Fontane, Die Brück’ am Tay
Von: [email protected]
An: [email protected], [email protected]
Gesendet: Mittwoch, 12. September, 16:45 Uhr
Betreff: Wieder im eigenen Kotten
Liebe Sue, liebe Josefa,
schreibe ich wirklich ›liebe‹? Ich muss noch ferienblind sein. Vorsicht, das sind nur Vorschusslorbeeren. Weiß ich, wie Ihr wirklich seid. Nie hätte ich geglaubt, dass ich Euch verrückten Weibern jemals schreiben würde. Nicht, dass Ihr denkt, jetzt lässt sie die mäkelige Singlefrau raushängen und braucht Unterhaltung an einem Mittwoch! Zur Vorab-Beruhigung: Nein. Lässt sie nicht. Denn ich, die mediale Gerda Thekla Beinlich, bin gerne Single. Schließlich kenne ich auch alles andere. Wie Ehegatten, wie Lebensgefährten, wie Teilabschnittsgefährten, wie Urlaubsgefährten. Schließlich kennt Ihr ja selbst die Scheidungsraten. Na ja, und nun – in meinem Alter – sähe eine weiße oder meinetwegen champagnerfarbene oder gar hellgraue Hochzeit etwas komisch aus. Aber ich weiß, wie Liebe schmeckt. Und allein schon deshalb werde ich hinsichtlich dieses Themas nie jammern.
Aber eigentlich will ich an unseren Urlaub zurückdenken. Da wird auch ein Montagmorgen heller. Wisst Ihr, nichts ist öder, als wenn du an so einem Tag die Mailbox öffnest und Nachrichten vorfindest wie ›Ihr Foto auf einem Teller – jetzt kostenlos‹ oder ›Die Selbstverwirklichung der alleinstehenden Frau‹ oder auf Facebook die immens wichtige Mitteilung liest, dass es rund um Stuttgart geschneit hat. Zum einen, was soll ich mit Tellerfotos, warum soll ich mich selbst verwirklichen, obwohl ich so was nicht brauche? Und Schnee? Meinetwegen. Stuttgart ist weit.
Wenn ich noch an Josefas indignierten Blick denke und Sue, ja, Du hast Dich bald vor Lachen verschluckt. Ich weiß genau, was Ihr gedacht habt, als ich an jenem Regennachmittag in die Spiekerooger Teestube kam. Es war voll – kein Tisch mehr frei. Ich – in meinen tollen Sneakers, den roten, der wild gemusterten Kittelschürze, die unter meinem neuen Anorak, dem schwarzen, rausschaute. Dazu die rote Lockenmähne. (Hihi, hab ich nie gesagt, aber das war eine Perücke.) Und ich fragte Euch, ob ich mich dazusetzen könne. Huldvoll habt Ihr genickt. Aber anschließend hattet Ihr Tränen in den Augen. Vor unterdrücktem Gekicher. Und darüber bin ich dann huldvoll hinweggegangen. Ach ja, Kittelschürzen! Ich trag sie halt ganz gerne zu Hause. Ist praktisch, luftig und bequem. Und jeder, der mich so sieht, steckt mich in die falsche Schublade – während ich mir die Leute still anschaue und weiß, hach Frau Krieger (das ist die, die eine Straße weiter wohnt), du wirst Kummer haben. Großen. Und dein Alter fährt nicht regelmäßig die Woche ins Nadelparadies, wie er es nennt, also zur Akupunktur, der hat ein ganz anderes Paradies gefunden. Und der Krieger sagt er, es helfe ihm so gut. Kann ich mir denken. Dazu braucht man nicht hellsehen zu können.
Ja, zurück nach Spiekeroog. Sue, weißt Du noch, wie Du in der feinen Linde während des Abendessens einige Gäste nach atomarer Kernspaltung gefragt hattest? Warst da wieder mit Deinen Kreuzworträtseln zugange. Und Dein Staunen über den Hafen. Dachtest, hier lägen so große Pötte wie in Kiel oder Hamburg.
Am Wochenende kriege ich neue Kunden. Die Namen tun ja nix zur Sache, aber jener, der am Samstag kommt, scheint ein smarter Typ mit Fliege zu sein. Er hat Sorgen. Und die sind wohl so schwerwiegend, dass er erst spät, also in der Dunkelheit, mit seinem Jaguar kommen will. Das heißt, man kennt ihn. Das heißt, er ist wohl eine Person des öffentlichen Lebens. Zumindest kommt er ohne Bodyguards.
Ja Mädels, seid Ihr gut wieder zu Hause angekommen, alles im grünen Bereich? Sue, Du wirst doch wohl nicht diesen Henrik erhören, diesen Blonden, der Dir zum Abschied einen sentimentalen Strauß Strandhafer schenkte? Pfh. Strandhafer. Son billiges Gemüse. Ich meine, da muss Mann sich doch anderes einfallen lassen.
Josefa, hast Du Dir nun überlegt, das Haus Deines Vaters zu verkaufen? Oder zu vermieten? Was ist eigentlich mit der Buchhandlung? Kann der Besitzer das Haus nicht erwerben? Dich aufzuopfern und Dir gutes Geld entgehen zu lassen – also, sei mal zu Hause so locker, wie Du in den letzten drei Tagen warst. Das würde Dir gut tun.
Meine ich. Denn ich glaube eher, dass Du in Deinem gewohnten Umfeld – na sagen wir mal, ein bisschen steif bist. Dich an Konventionen hältst. Lass den Quatsch. Das dankt Dir sowieso keiner.
Aber was mische ich mich schon wieder ein.
Vielleicht habt Ihr Lust, mir zu antworten. Was Ihr so macht. Wie es bei Euch nach Spiekeroog weitergeht.
Ich fände es gut.
Viele Grüße von Gerda, die nun ihren Kittel anzieht und ihr Wahrsage-Zimmer feudelt.
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Von: [email protected]
An: [email protected], [email protected]
Gesendet: Mittwoch, 12. September, 19:58 Uhr
Betreff: Ich hasse es …
Hallo Gerda,
Tach Josefa!
Das glaub ich ja nicht – Gerda im Postkasten! Schön, Dich zu lesen. Wie lange ist der Urlaub her? Ich bin noch keine achtundvierzig Stunden wieder zu Hause und kann jetzt schon sagen: Ich hasse es. Ganz ehrlich, ich gäbe was drum, jetzt mit Henrik am Strand zu flanieren. Von mir aus auch mit dem bescheuerten Strandhafer. Und von mir aus auch mit atomarer Kernspaltung. War übrigens tatsächlich eine Frage aus einem Rätselheft. Das hatte ich komplett ausgefüllt und prompt in der Nachttischschublade vergessen. Wahrscheinlich, weil gewisse Damen mich auf Trab gehalten haben, mit Kittelschürzen und Buchhandlungen. Nein, ich nenne keine Namen.
Doch, ich wär jetzt schon gerne noch mal auf der Insel. Aber leider war das wohl ein einmaliger Gewinn (und ja, ich gebe es zu, Ibiza oder Mallorca wären mir noch immer lieber, obwohl das olle Spiekeroog ja nun nicht gar so grauplig war, wie ich dachte, aber einem geschenkten Gaul und so, Ihr wisst schon).
Ja, noch mal Ferien wären fein. Aber nein. Mittwoch ist Putztag. Ausgerechnet bei Madame. Erinnert Ihr Euch? Ich hatte Euch doch von Madame und Monsieur erzählt, das sind die, die niemals und niemals eine Klobürste in die Hand nehmen. Zum Dank, dass ich eine Woche nicht da war, haben sie die Keramik braun gesprenkelt. Ja, so sind sie, die Unternehmer mit dem schicken Cabrio und den Designerklamotten. Madame hat mich mit ziemlich saurer Miene empfangen, als ich heute früh kam. »Sue, die Küchenschränke müssen ausgewaschen werden, der Kellerboden muss gewischt werden, der Briefkasten von innen poliert werden.«
Kein Bitte, wozu auch. Ich bin ja nur die Putze. Dann hat Madame noch was von »Hemden bügeln« und »Betten beziehen« gekeift, ehe sie davongerauscht ist. Sie geht ja immer, wenn ich da bin, weil sie der Staubsauger stört. Ja nun, als ich ins Bad kam, war mir klar, warum sie miese Laune hat. Madame menstruiert. Die benutzten Binden hat sie fein säuberlich neben dem Treteimer gestapelt. Nächstes Mal lasse ich sie liegen, ich schwör’s!
Dafür war Dunja sehr lieb, als ich Samstag spät nach Hause kam. Auf eine Katze ist eben Verlass. Auf Nachbar Frank übrigens auch (das ist der, der sich um Katze, Blumen und Post kümmerte, Ihr erinnert Euch?) Blumen: astrein. Katze: super gefüttert. Post: akkurat gestapelt. Beamter eben. Das Netteste war aber die Portion Kartoffelsalat im Kühlschrank. Kochen kann er ja. Sonst eben nichts. Leider.
Ach ja, ehe ich das vergesse: Ich habe ein Kofferset gewonnen. Ich glaube, es war ein Preisausschreiben vom Supermarkt, kann aber auch aus einer Illustrierten gewesen sein. Egal, es kommt sowieso zu spät, der Urlaub ist ja vorbei.
Morgen geht die Tretmühle weiter, schreibt mir doch mal, dann kann ich wenigstens so tun, als würde ich mit zwei schrulligen Ladies in der Teestube sitzen!
Ich geh jetzt auf mein Sofa, Dunja wartet schon!
Liebe Grüße, Eure Sue
***
Von: [email protected]
An: [email protected], [email protected]
Gesendet: Mittwoch, 12. September, 20:14 Uhr
Betreff: ?
Ja Mädels,
ungeduldig, wie ich bin, dachte ich, Ihr habt keine Zeit. Keine Lust. Da setzt Frau sich vor den Laptop, schlürt ihn auf die Terrasse, und freut sich auf Antworten. Dachte dabei an all die tausend Versprechungen. Und schon rauschte Sues Henriksche Sehnsucht herein. Kofferset? Wenn Du so an dem Henrik hängst, heb es auf, die nächste Reise kommt, ich weiß es.
Und Frank? Liebst Du das Akkurate oder die finanzielle Sicherheit eines Beamten? Ich meine wegen Deines Kinderwunsches? Kinder brauchen Sicherheit, da hast Du recht. Wie isser denn sonst so, der Frank? Oder doch besser Henrik? Oder etwa Monsieur? Nebenbei gefragt: Ist das Deine einzige Putzstelle? Wenn nicht, wie kommst Du da finanziell zurecht? Mach doch einen Feudel-Service auf!
Liest Du eigentlich? Davon hast Du uns nichts gesagt. Auch nicht, als Josefa von der Buchhandlung und ihren Büchern erzählte.
Übrigens, Josefa, wo steckst Du? Grübele nicht, ob es angebracht sei, Mails zu schreiben. Wo wir drei uns nur eine Woche kennen. Aber erinnere Dich – was waren dies für Tage! Mach es einfach, schreib uns!
Im Frühjahr müsst Ihr mich in meiner Fachwerkhütte besuchen. Na, ein Häuschen ist es schon. Meinen Wahrsagerinnen-Salon begucken. Der sieht nämlich nicht so aus, wie Ihr vielleicht denkt. Aber ich sage erst einmal nix. Und ich zeige Euch – wenn Ihr nett bleibt – die Fotos von Heribert (ja, nun glaubt es mir, der hieß so!). Heribert, Bausparer mit Bergwelt- und Rucksacksehnsucht. Ich hatte ihm ja später klargemacht, dass Berge nicht mein Glück sind, nachdem ich einen Hang in den Dolomiten runtergestürzt bin. Dennoch. Es war schon ein Netter. Nur etwas furchtsam. Als ich mir mal die Haare färbte (da war ich allein im Haus), gleichzeitig eine lindgrüne faltenreduzierende Maske auftrug, währenddessen das Bad und auch das Klo putzte, kam Heribert herein. Ich hatte ihm längst einen Schlüssel gegeben. Ich aber hörte ihn nicht. Drehte mich um, sah ihn, er mich. Mein vorher umgewickeltes Badehandtuch rutschte herunter. Ich schrie. Wahrscheinlich hörte es sich furchtbar an. Aber schließlich hatte ich mich erschrocken. Später sagte er, er hätte sich … Egal. Jedenfalls kreischten wir im Duett, bis ich aufhörte und fürchterlich anfing zu lachen. Darüber konnte er nicht mal den Mund verziehen. Was wurde dies für ein Durcheinander. Ich – Klobürste schwingend, lindgrün und hochstehende Haare mit roter Paste – und eben nackt.
Jedenfalls weiß ich bis heute nicht, was ihn eigentlich so erschreckt hat. Er murmelte später was von: »Ich dachte, deine Haarfarbe sei echt.« So was eben. Kurze Zeit darauf sahen wir uns nicht mehr.
Vor einer halben Stunde rief eine neue Kundin an. Diese Verzagtheit in der Stimme! Sie fühle sich wie ein abgelaufener Joghurt. Ich werde sie schon wieder aufbauen. Wie fühlen sich wohl Joghurts, die übrig geblieben sind, die aussortiert und entsorgt werden?
Zwischendurch war ich heute im Baum, Äpfel pflücken. Ich pflücke und lasse die Früchte also in den am Ast angehängten Korb sausen. Stück für Stück. Und damit ich mir die Jeans nicht zerreiße oder schmutzig mache – ja, meine Waschmaschine tut es mal wieder nicht, dieses bockige Biest – bin ich im dezenten Baumwollslip – Dreierpack vom Aldi – raufgeklettert. Ich meine, die schönen, feinen, seidigen, die sind für andere Momente. Und meine Beine – Gott, die sieht ja nur der Baum, und der kennt mich inzwischen. Höre ich da eine Stimme. »Hallo? Hallo, Sie da?« Mädels, ich war ja so vertieft in diese Pflückerei – hab mich fast zu T… nein, ausschreiben darf man das nicht, sonst passiert es tatsächlich – erschrocken, linse vorsichtig, steht da ein fremder Mann.
Ich brüllte: »Verschwinden Sie, was machen Sie in meinem Garten!« Irgendwie musste ich ja nun runterkommen und vor Fremden zeig ich mich nicht so gern im Aldislip.
Der Heini ging nicht. Aber dass er von unten so an mir hochguckte, wollte ich auch nicht länger ertragen. So kletterte ich wie die Katze vom Mayermann runter, tat, als sei nichts, stellte mich vor den Mann, der mich komisch anguckte und immer irgendwo hinzeigte. Sah aus, wie zu meinem Kopf. Aber der war ja noch dran.
Ja, und wenn Ihr mir antwortet, erzähle ich Euch, was er mit seiner Zeigerei gemeint hatte.
Mit vielen Grüßen
Eure Lady Kittelschürze
P.S.: Mailt doch bitte zurück! Wenigstens eine von Euch! Kann ja gut sein, dass Josefa mit der Wohnung plötzlich so viel zu tun hat. Oder davon die Nase gestrichen voll hat und sonst wohin gefahren ist. Oder? Wir sprachen ja über zölibatäres Leben. Nicht erzwungen, eher freiwillig. Und daraufhin haben wir uns ja so einige Geschichten erzählt. Ein Doppelbett habe ich, nur eben zur Hälfte belegt.
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Von: [email protected]
An: [email protected], [email protected]
Gesendet: Mittwoch, 12. September, 21.:25 Uhr
Betreff: Pflaumen!
Pflaumen!
Nein, nicht Ihr, liebe Gerda und Josefa.
Männer. Sind Pflaumen. Was wollte der Heini vom Apfelbaum? Lass es raus, Gerda, schlimmer als ein Aldischlüpper kann’s nicht sein.
Obwohl. Doch. Strandhafer und Henrik. Ich werde ganz bestimmt mein Kofferset nicht für eine Reise zu oder mit ihm einsetzen. Einmal Ödnis auf Spiekeroog reicht mir eigentlich, wenn ich ehrlich bin. Und der Bauernbursche auf Ibiza, na, ich weiß ja nicht. Stellt Euch vor, der hat mir doch tatsächlich schon sieben (!) SMS geschickt. Ob ich gut angekommen bin (bin ich). Ob ich an die Insel denke (japp). Ob ich an ihn denke (wie auch nicht, wenn er im Minutentakt Nachrichten schickt). Undsoweiterundsofort. Gibt’s denn da oben keine Damen, die der Aushilfskellner glücklich machen kann?
Gerda, hör mal – Kinder, ja. Doch. Von Henrik? Ehrlich gesagt, ich stell mir meine Brut schwarzhaarig vor. Mindestens dunkelbraun. Was will ich da mit einem Flachskopf? Okay, der Body stimmt, ist schon lecker. Und Frank als potenzieller Vater, ach nee. Hab ich auch schon mal durchgespielt, aber da funkt nichts. Gar nichts. Stellt Euch mal die Ableger vor: korrekt bis ins Tz. Franks Kinder kacken bestimmt beamtenmäßig immer zur selben Zeit die gleiche Menge in die Windel.
Ich muss mich erst mal durch die neuen Hefte fummeln. Im Rätselriesen gibt’s diesen Monat eine Reise nach Lanzarote zu gewinnen. Wäre auch schick und zur Waschmaschine aus dem Ratefreund würde ich auch nicht Nein sagen. Meine ist zwar noch in Ordnung, aber man könnte sie ja bei Ebay verkloppen. Oder an Gerda schicken.
Josefa steckt bestimmt mit der Nase in einem Buch. Pass auf, dass Du keine Schielaugen kriegst!
Lesen ist nicht so meins. So gar nicht. Ich hab schon auch Bücher, aber ich mach lieber meine Rätsel. Ich schlaf beim Lesen immer ein. Aber wenn Ihr was Spannendes wisst, nun ja, warum nicht?
So, ich geh noch mal eine Runde rätseln. Den verdammten Rebus knack ich noch, dann knack ich weg für heute.
Gute Nacht, Ladies!
Eure Sue
P.S.: Treffen sich eine Pflaume und ein Apfel in der Küche. Sagt die Pflaume: »Guck mal, da steht ein Kochtopf.« Sagt der Apfel: »Da Mus ich jetzt wohl rein.«
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Von: [email protected]
An: [email protected], [email protected]
Gesendet: Mittwoch, 12. September, 23.50 Uhr