Das Hühnerbuch für Kids - Robert Höck - E-Book

Das Hühnerbuch für Kids E-Book

Robert Höck

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Beschreibung

Hühner sind neugierig, robust und können sehr zahm werden. Und beim Versorgen des Federviehs können Kinder vieles selbst machen: morgens den Stall öffnen, Eier einsammeln, füttern, den Auslauf prüfen und abends wieder "ins Bett" bringen. Der Youtuber Robert Höck von "Happy Huhn" erklärt kindgerecht, wie Hühner sind, wie sie leben wollen, was sie brauchen und wie man ihnen sie mit etwas Geduld zähmen kann. Das Losleg-Buch für kleine Hobby-Bauern und Hühnerbändiger.

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Seitenzahl: 70

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Dieses E-Book ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei KOSMOS erschienen ist. Da es bei E-Books aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Stattdessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.

1. Das Huhn

1.DasHuhn
DER VIELLEICHT WICHTIGSTE VOGEL FÜR MENSCHEN

© Anna Auerbach/Kosmos

Der häufigste Vogel der Welt

DER HÄUFIGSTE VOGEL DER WELT

Das Huhn ist weit mehr als ein wichtiges Bauernhoftier. Trotz seiner Nutzeigenschaften kann man es auch prima seiner selbst willen halten, als liebenswertes Haustier, das zum Beobachten einlädt. Wenn du Geduld hast, kannst du deine Hühner sogar zähmen und Freundschaft mit ihnen schließen.

 Das Huhn gehört zur Ordnung der Hühnervögel. Zu seinen Verwandten zählen andere bekannte Vögel wie Fasane, Pfauen, Wachteln, Puten, Perlhühner, Birkhühner und Schneehühner. Hühner sind sehr aktive Vögel, die viele Stunden am Tag mit der Futtersuche verbringen. Sie scharren nach Körnern, Insektenlarven und Würmern oder zupfen in der Wiese die saftigsten Kräuter und Grashalme. Manchmal kann man sie sogar dabei beobachten, wie sie auffliegende Insekten mit einer stürmischen Verfolgungsjagd fangen wollen. Plötzlich wirken sie hoch konzentriert und sind erstaunlich geschickte Jäger.

RASSEVIELFALT

Eine Schar Haushühner kann sehr bunt und unterschiedlich aussehen.

© Anna Auerbach/Kosmos

VON WEGEN „DUMMES HUHN“

Von uns Menschen bekommen Hühner oft den Stempel, dass sie verpeilte, planlose oder sogar dumme Tiere wären. Damit tut man ihnen unrecht, denn dumm sind Hühner nicht. Wer die Hühner beobachtet, wird das schnell feststellen. Hühner haben zum Beispiel eine überraschend vielseitige Sprache entwickelt, um sich mit ihren Artgenossen auszutauschen. Über 20 verschiedene Laute konnten wissenschaftlich beschrieben werden, vom rhythmischen Locklaut bis hin zum grellen Warnruf. Der Hahn spricht zu seinen Hennen auf spezielle Weise, genauso wie eine Mutterhenne eigene Lautäußerungen für ihre Küken parat hat. Auch mit uns Menschen „reden“ zahme Haushühner. Sie erkennen zum Beispiel ihren Halter wieder und begrüßen ihn aufgeregt gackernd, wenn er sich dem Stall nähert. Für ihr Lieblingsfutter lernen Hühner sogar Kunststücke und merken sich Kommandos.

© Anna Auerbach/Kosmos

ÜBER 2000 HÜHNERRASSEN

In der heutigen Landwirtschaft werden fast nur noch braune und weiße Hühner gehalten, aber eigentlich gibt es Hühner in vielen verschiedenen Farben und mit unterschiedlich beschaffenem Federkleid. Landwirte und Rassezüchter haben im Lauf der Jahrhunderte weltweit über 2 000 verschiedene Hühnerrassen gezüchtet. Manche davon sind winzig und wiegen nur 300 Gramm, andere werden fast 10 Kilogramm schwer und sind damit so groß wie Puten. Zwergrassen und Zierrassen sollen in erster Linie optisch schön sein und zeigen oft bunte Farbkombinationen oder ausgefallene Merkmale wie Federhauben am Kopf oder befiederte Beine. Wirtschaftsrassen sind hingegen reine Nutztiere und müssen die Menschheit mit Fleisch und Eiern versorgen. Leider lebt der Großteil der Hühner heute in der Massentierhaltung und kann von einem glücklichen Hühnerleben, so wie es in diesem Buch beschrieben wird, nur träumen. Man schätzt, dass es weltweit fast 25 Milliarden Hühner gibt! Damit gibt es auf der Erde mehr Hühner als Menschen.

© Anna Auerbach/Kosmos

Warum glückliche Hühner etwas Besonderes sind

WARUM GLÜCKLICHE HÜHNER ETWAS BESONDERES SIND

Ein glückliches Huhn zeigt dir seine Zufriedenheit, indem es sich hühnertypisch verhält. Beobachte deine Hühner anfangs möglichst viel, um zu erkennen, was „hühnertypisch“ ist.

 Hühner sind sehr friedliche Tiere, die in sozialen Gruppen leben. Ein Huhn möchte niemals alleine leben. Es braucht immer mindestens einen Artgenossen um sich herum, um sich wohlzufühlen. Tagsüber bei der Futtersuche halten die Hühner durch Gackerlaute Kontakt zueinander. Auch das Krähen des Hahnes dient, neben anderen Funktionen, hauptsächlich dem Gruppenzusammenhalt und ist oft kilometerweit zu hören. Der Hahn sorgt auch dafür, dass am Abend alle Hennen rechtzeitig vor dem Dunkelwerden in den Stall gehen. Mit eigenen Locklauten erinnert er sie, wenn die Schlafenszeit gekommen ist. Dicht aneinandergekuschelt verbringen die Hühner dann die Nacht auf ihren Sitzstangen und bewegen sich in dieser Zeit kaum.

BLINDES HUHN?

Hühner sind nachtblind. Tagsüber sehen sie jedoch sehr gut, ihr Lebensrhythmus ist dem Tageslicht angepasst – sie sind tagaktiv.

© Olesia Bekh/shutterstock

GLÜCKSREZEPT FÜR HÜHNER

Eigentlich brauchen Hühner nicht viel: Gutes Futter, einen gemütlichen Stall und ausreichend Platz im Freien sind die Anforderungen zum Glücklichsein. Ein abwechslungsreich eingerichtetes Außengehege mit einem trockenen Sandplatz zum Staubbaden, ungiftigen Sträuchern, die Schatten und Deckung bieten, sowie Klettermöglichkeiten aus Baumstämmen und Steinen als Abenteuerspielplatz können das Wohlbefinden der Hühner deutlich steigern.

Auch die Gruppengröße spielt eine Rolle. Fünf bis zwölf Hühner mit einem Hahn sind ideal, aber auch etwas größere Gruppen können prima funktionieren. Wichtig ist, dass die Hühner eine stabile Hackordnung/Rangfolge untereinander ausmachen können, denn sonst gibt es ständig Streit in der Gruppe. In der Regel können sich Hühner maximal 70 Gesichter von Artgenossen merken. Leben sie also zu Hunderten oder Tausenden in großen Gruppen, so, wie die meisten Hühner es heute in der Landwirtschaft tun, haben sie permanent großen Stress. Sie fühlen sich unwohl, weil sie das Gefühl haben, die ganze Zeit von fremden Artgenossen umgeben zu sein. Auch sonst ist die Massentierhaltung nicht sehr artgerecht. Einseitige Fütterung, Platzmangel und mangelhafte Stallhygiene sind nur ein paar Probleme, die dem Durchschnittshuhn das Lebensglück vermiesen. In der Hobbyhaltung wollen wir es darum besser machen und die Hühner sollen hier möglichst alles bekommen, was sie brauchen, um sich rundum wohlzufühlen!

Auch wenn echte Glückshühner leider eine Seltenheit geworden sind: Jede gut versorgte Hühnerschar, um die sich jemand mit viel Liebe und Fachwissen kümmert, ist ein Gewinn.

© Anna Auerbach/Kosmos

Die Geschichte des Haushuhns

DIE GESCHICHTE DES HAUSHUHNS

Hühner haben sich dem Menschen schon vor langer Zeit angeschlossen. Am Anfang wollten sie vermutlich freiwillig in der Nähe der Menschen leben, man könnte sogar von einer Symbiose zwischen Mensch und Huhn sprechen.

 Die Vorfahren unserer Haushühner waren sogenannte „Rote Kammhühner“. Sie werden auch als Bankivahühner oder vereinfacht als „Wildhühner“ bezeichnet und existieren noch heute in verschiedenen Regionen Südostasiens. Schon vor Jahrtausenden lebten viele Menschen in Asien und manche Dörfer befanden sich in Gebieten, die auch von diesen Wildhühnern bewohnt wurden. Wahrscheinlich haben vor rund 6 000 Jahren einzelne Gruppen von Wildhühnern gelernt, dass es in der Nähe menschlicher Siedlungen Abfälle und Speisereste gibt, die sie fressen können. Außerdem hielten sich in der Nähe der Menschen weniger gefährliche Raubtiere auf. Sie legten nach und nach ihre natürliche Scheu ab und wurden zutraulicher. Auch die Menschen waren clever und lockten die vorwitzigen Wildhühner mit Futter an. Irgendwann blieben die Hühner in den Siedlungen und zogen dort sogar ihre Küken groß. Die Bewohner des Dorfes konnten sich bei Bedarf schnell einen frischen Hühnerbraten fangen beziehungsweise Eier aus den Nestern entnehmen. Diese Art des Zusammenlebens hat über viele Jahrtausende gut funktioniert, denn sowohl Mensch als auch Huhn hatten klare Vorteile. Nach und nach wurden aus Wildhühnern echte Haushühner und irgendwann übernahm der Mensch die Kontrolle über das Geschehen. Er griff in die Fortpflanzung der Hühner ein und züchtete zum Beispiel neue Rassen, die in der Natur gar nicht überleben könnten.

LIEBLINGSVOGEL

© Anna Auerbach/Kosmos

ERSTE HÜHNERRASSEN

Die ersten Hühnerrassen wurden vermutlich speziell für Hahnenkämpfe selektiert und ähneln vielen heutigen Kampfhuhnrassen. Später in der Geschichte kamen auch Legerassen und fleischbetonte Mastrassen hinzu. Obwohl sich viele moderne Hühnerrassen heute in ihrem Aussehen stark von den wilden Kammhühnern unterscheiden, sieht man die Verwandtschaft immer noch sehr deutlich. Die Hähne der Rassen „Rebhuhnhalsige Italiener“ und „Sulmtaler“ sind zum Beispiel noch genau so bunt gefärbt wie die wilden Hähne. Viele langschwänzige Hühnerrassen wie Yokohama und Sumatra haben außerdem noch die fasanenartige Eleganz der Wildhühner und sehen überhaupt nicht aus wie landwirtschaftliche Nutztiere. Übrigens kann man Hühner theoretisch auch heute noch, wie vor 6 000 Jahren, halbwild und ohne Zaun halten. Wenn sie sich in ihrem Stall wohlfühlen und jeden Tag gefüttert werden, kommen sie freiwillig immer wieder zurück, denn sie sind standorttreu. Manche Bauernhofhühner dürfen tagsüber frei auf den Höfen herumlaufen, wenn sie Glück haben, und sind darum immer noch „ihre eigenen Chefs“ geblieben.

GLANZ

Die grün schillernden Sumatra-Hühner sind ein Beispiel für eine uralte Rasse.

© Anna Auerbach/Kosmos

© Anna Auerbach/Kosmos

Die Sinne des Huhns

DIE SINNE DES HUHNS

Wer versteht, wie die Sinne der Hühner funktionieren, versteht vielleicht auch so manche seltsam anmutende Verhaltensweise seiner gefiederten Lieblinge besser.