TOM GRIMM
FÜR ALLE
FANS VON
HERR DER
RINGE!
Von
Tom Grimm
Mit Fotos von
Tom Grimm & Dimitrie Harder
Für Ulrich »Uli« Peste,
den Sam zu meinem Frodo.
Inhalt
Willkommen in Mittelerde! .................................................... 8
FRÜHSTÜCK
Hirsebrei................................................................................ 12
Beorns Honigküchlein ........................................................... 14
Berens Brotblume ................................................................. 16
Frühstücksbratlinge .............................................................. 18
Pfannkuchen .........................................................................20
ZWEITES FRÜHSTÜCK
Hobbinger Kürbisbrötchen .....................................................24
Cram .....................................................................................26
Früchtebrot ............................................................................28
Bruchtaler Feigenschmaus ..................................................... 30
Töftenpuffer ...........................................................................32
Sams zweites Frühstück .........................................................34
11-UHR-TEE
Lembas ..................................................................................38
Bauer Maggots Waldpilzragout ........................................... 40
Elbenbrot...............................................................................42
Beorns warmer Backkäse ...................................................... 44
Eingemachte Pfirsiche .......................................................... 46
Kricklocher Apfelküchlein ......................................................48
Túrin Turambars Estragon-Hähnchen .................................... 51
Kürbispasteten .......................................................................54
Bannockbrot ..........................................................................56
MITTAGESSEN
Ofentöften mit Schnittlauchsoße ........................................... 60
Rauchbohnenpfanne ..............................................................62
Waldläufer-Wachteln ........................................................... 64
Brandywein-Fischauflauf ...................................................... 66
Pippins Mittagsimbiss ..........................................................68
Knoblauchmuscheln von den Grauen Anfurten ......................70
Töftensuppe aus dem »Tänzelnden Pony« ............................. 72
Bilbos berühmter Kümmelkuchen ...........................................74
Fisch im Brotteig ...................................................................76
Fluffiger Töftenstampf............................................................ 78
Schweinefleischpasteten ........................................................ 80
4-UHR-TEE
Bilbos Knusperkekse ..............................................................84
Süßkringel .............................................................................86
Gefüllte Ofenbirnen ...............................................................88
Gandalfs Nusspudding ......................................................... 90
Geburtstagstorte zu Bilbos Einundelfzigstem .........................92
Süßes Maronensüppchen ..................................................... 96
Der Eine Ring .......................................................................98
ABENDESSEN
Haradrim-Tajine .................................................................. 102
Wurzelgemüseeintopf .......................................................... 104
Kräuterforellen am Stock ..................................................... 106
Sams Kanincheneintopf ....................................................... 108
Hobbithaxen .........................................................................110
Gimlis Pökelfleisch ............................................................... 112
Rosmarin-Lammspieße .........................................................114
Dorade nach Art der Númenor ..............................................116
Wacholder-Lammbraten ....................................................... 118
Orkischer Hobbitbraten ....................................................... 120
NACHTMAHL
Orkisches Stockbrot ............................................................. 124
Töftensalat........................................................................... 126
Düsterwald-Fledermausflügel ...............................................128
Rote Bete nach Zwergenart .................................................. 130
Hobbitsülze ...........................................................................132
TRÄNKE
Beorns Honigmilch .............................................................. 136
Ent-Trank ........................................................................... 138
Miruvor .............................................................................. 140
Athelas-Tee ......................................................................... 142
Heiße Schokolade vom alten Tuk .......................................... 144
Miruvóre ............................................................................ 146
Ork-Gebräu ........................................................................ 148
Alter Wingert-Glühwein ..................................................... 150
Danksagung .........................................................................152
Über die Autoren ..................................................................155
Rezeptregister ...................................................................... 156
Willkommen in Mittelerde!
Stephen King, einer der erfolgreichsten Autoren aller Zeiten, sagte ein-
mal, man wird zum Schriftsteller geboren. Dass man das Handwerk
des Autors zwar bis zu einem gewissen Grad erlernen könne, aber bloß
»geborene« Schriftsteller selbst dann an ihrer Schreibmaschine säßen,
wenn das Schreiben bei Todesstrafe verboten wäre, einfach, weil sie den
Drang verspüren, die Geschichten, die ihnen im Kopf herumschwirren,
zu Papier zu bringen.
In diesem Sinne war J. R. R. Tolkien kein »echter Schriftsteller«, denn
selbst auf der Höhe seines Erfolgs betrachtete er das Schreiben stets als
Plackerei und betrieb es eher als eine Art Hobby neben seiner Fakultäts-
arbeit. Nicht grundlos zog sich die Arbeit an seinem Magnum Opus, dem
Herrn der Ringe, geschlagene 15 Jahre hin.
Tolkiens Leben war geprägt von seiner Leidenschaft für Sprachen, nicht
bloß, was seine Karriere als Professor für Angelsächsisch anging, son-
dern auch im Hinblick auf sein kreatives Wirken. Schon in seiner frühen
Jugend begann er, eigene Sprachen zu entwickeln, die später zur Grund-
lage seines gesamten künstlerischen Schaffens wurden. Tatsächlich ent-
stand seine ganze Mythologie letztlich allein aus dem Bestreben heraus,
für seine fiktiven Sprachen einen »realen« Hintergrund zu entwickeln.
Konkrete Form nahm Tolkiens Mythologie erstmals Anfang 1917 an,
als er als Soldat während des 1. Weltkriegs an Grabenfieber erkrankte
und von der Front in Frankreich nach England heimkehrte. Damals be-
gann er mit der Arbeit am Buch der verschollenen Geschichten, einer
Sammlung von Erzählungen, aus denen viele, viele Jahre später das
nie vollendete Silmarillion werden sollte. Hier legte Tolkien die ersten
Wurzeln einer neuen, einzigartigen Welt, die er in Anlehnung an das
nordische Midgard »Middle-earth« nannte: Mittelerde.
Dem Publikum präsentierte Tolkien Mittelerde zum ersten Mal 1937 in
Der kleine Hobbit, einem Buch, das er ursprünglich als Gute-Nacht-Ge-
schichte für seine Kinder schrieb. Der Roman erwies sich als ansehn-
licher Erfolg, weshalb sein Verleger Stanley Unwin ihn aufforderte, so
bald wie möglich eine Fortsetzung zu verfassen. Doch obgleich Tolkien
trotz seiner Abneigung gegen das Schreiben einwilligte, schwebte ihm
8
von Anfang an ein ausgereifteres Werk vor, mit dem er auch erwachsene
Leser ansprechen konnte. Der Titel dieses neuen Hobbit-Romans: Der
Herr der Ringe.
Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
Da sein literarisches Werk für Tolkien vornehmlich eine Möglichkeit
war, fremde Völker und Kulturen zu erforschen, verwundert es nicht,
dass in seinen Erzählungen allen fantastischen Elementen zum Trotz
besonders das Leben von Hobbits, Elben, Zwergen und Menschen im
Mittelpunkt steht. Vor allem das leibliche Wohl seiner Helden lag Tol-
kien sehr am Herzen. Seine Bücher sind voller liebevoller Anspielungen
auf Speis und Trank und zeigen die Begeisterung des Autors für üppi-
ge Schlemmereien. Nicht umsonst beginnen sowohl Der kleine Hobbit
als auch Der Herr der Ringe mit einem opulenten Festmahl, bevor das
eigentliche Abenteuer anfängt. Essen und Trinken stehen bei Tolkien
für Freundschaft, Liebe, Hoffnung und Heimat.
Dieses Buch präsentiert eine einzigartige Sammlung verschiedenster
Speisen und Getränke, die geradewegs Tolkiens Schaffen entlehnt sind.
Wer also immer schon mal wissen wollte, wie Bilbos berühmter Kümmel-
kuchen, Sams Kanincheneintopf, die Töftensuppe aus dem »Tänzelnden
Pony« oder Túrin Turambars Estragon-Hähnchen schmecken, hat jetzt
die Gelegenheit dazu. Auf den Spuren von Frodo, Aragorn, Gimli, Gala-
driel, Gollum und all den anderen unvergesslichen Charakteren aus Tol-
kiens Werk erwartet euch auf diesen Seiten eine kulinarische Ex kursion
durch Mittelerde, vom friedlichen Auenland über die aus gedehnten Wäl-
der der Elben und die Höhlen von Düsterwald bis zu den Hängen des
Schicksalsbergs, im Lande Mordor, wo die Schatten droh´n.
In diesem Sinne: Gute Reise!
9
FRÜHSTÜCK
Hirsebrei ...................................................12
Beorns Honigküchlein .............................. 14
Berens Brotblume ..................................... 16
Frühstücksbratlinge .................................. 18
Pfannkuchen ...........................................20
Hirsebrei
Schwierigkeit
Einfach
2 Portionen
120 g Hirse
300 ml Wasser
300 ml Milch
1 EL Rohrzucker
2 EL Honig
1 TL Meersalz
2 EL gemahlener Zimt
Einige frische Himbeeren
als Garnitur
Vorbereitung
2 Minuten
Zubereitung
15 Minuten
I. Die Hirse mit dem Wasser und der Milch in einen Topf
geben und bei mittlerer Hitze unter stetem Rühren zum
Köcheln bringen.
II. Den Rohrzucker, den Honig, das Meersalz und die Hälfte
des gemahlenen Zimts dazugeben, alles gut vermischen und
unter stetigem Rühren köcheln lassen, bis das Ganze schön
breiig ist (10-12 Minuten).
III. Vom Herd nehmen, abschmecken und bei Bedarf nach-
würzen.
IV. Auf zwei Schüsseln verteilen, mit dem übrigen Zimt be-
streuen, mit den Himbeeren garnieren und servieren.
13
Beorns Honigküchlein
Schwierigkeit
Einfach
9 oder 10 Stück
je nach Backform
125 g weiche Butter,
plus etwas mehr zum
Einfetten der Form
200 g Mehl
1 TL Backpulver
125 g Blütenhonig,
plus mehr als Garnitur
2 Eier
1 Prise Salz
150 g Milch
Außerdem erforderlich:
Silikonbackform mit
Honigwabenmuster oder
9er-Muffinform
Zubereitung
15 Minuten
20-25 Minuten
Backzeit
I. Den Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen. Die Mulden
der Backform bzw. der Muffinform mit Butter einfetten.
II. In einer kleinen Schüssel das Mehl sorgsam mit dem Back -
pulver vermischen.
III. Die weiche Butter in eine Rührschüssel geben und mit
einem elektrischen Handrührgerät hell aufschlagen; da-
bei langsam den Honig einfließen lassen. Die Eier einzeln,
eins nach dem anderen, zur Buttermasse geben und jeweils
gründlich einarbeiten. Die Mehlmischung, das Salz und die
Milch hinzufügen und zu einem glatten, geschmeidigen Teig
verarbeiten.
IV. Den Teig in die vorbereitete Form geben, die Oberseiten
glattstreichen und 20-25 Minuten goldbraun backen. Aus dem
Ofen nehmen und einige Minuten in der Form abkühlen las-
sen. Erst dann vorsichtig aus der Form lösen.
V. Zum Servieren nach Belieben mit Honig beträufeln.
Tipp
Verschiedene Silikonbackformen mit Honigwabenmuster bekommt ihr
am besten im Internet.
14
e
i
h
h
c
n
g
,
n
s
,
i
e
z
u
k
n
e
c
h
t
e
n
i
Berens Brotblume
Schwierigkeit
Mittel
7 Portionen
250 ml warmes
Wasser, plus 1 EL
für die Eierlasur
20 g frische Hefe
20 g Zucker
450 g Mehl
1 Ei
2 TL Salz
10 g weiche Butter,
plus noch etwas mehr zum
Einfetten der Form
1 Eigelb
zum Bestreichen
Außerdem erforderlich:
Springform (ca. 24 cm Ø)
70 Minuten Gehzeit
Zubereitung
20 Minuten plus
Backzeit
15 Minuten
I. Das warme Wasser in eine Schüssel geben. Die frische
Hefe hineinbröseln, den Zucker hinzufügen und verrühren,
bis sich alles aufgelöst hat. 10 Minuten ruhen lassen, bis
sich an der Oberfläche ein leichter Schaum bildet.
II. Das Mehl, das Ei, das Salz und die weiche Butter in eine
Rührschüssel geben. Die Hefemischung dazugießen und al-
les mindestens 5 Minuten zu einem glatten, geschmeidigen
Teig verkneten. Die Schüssel mit einem angefeuchteten Ge-
schirrtuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 50 Minu-
ten gehen lassen bzw. so lange, bis der Teig doppelt so groß
ist wie zuvor.
III. Die Springform mit etwas Butter einfetten.
IV. Den Teig auf einer leicht mit Mehl bestreuten Arbeitsflä-
che nochmals kräftig durchkneten und in sieben gleich gro-
ße Stücke aufteilen. Jeweils zu einem Ball formen und in die
Springform legen; dabei sechs Teigbälle am Rand platzieren
und einen in die Mitte geben, möglichst so, dass dazwischen
keine Lücken sind. Das Ganze soll an eine Blume erinnern.
Erneut mit einem angefeuchteten Geschirrtuch abdecken
und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
V. Den Backofen auf 180 °C Ober/Unterhitze vorheizen.
VI. In einer kleinen Schüssel das Eigelb mit 1 EL Wasser ver-
quirlen. Die Teiglinge in der Form mit einem Backpinsel damit
einstreichen. 20-25 Minuten im vorgeheizten Ofen goldbraun
backen. Herausnehmen und einige Minuten abkühlen lassen.
Erst dann aus der Form lösen.
17
Frühstücksbratlinge
Schwierigkeit
Einfach
6 Portionen
500 g Kartoffeln
3 Möhren
1 Zucchini
1 Zwiebel, fein gehackt
1 Ei
½ Bund Petersilie,
fein gehackt
3 EL Paniermehl
1 TL frische Minze,
fein gehackt
Salz, Pfeffer
Pflanzenöl
Vorbereitung
15 Minuten
Zubereitung
10 Minuten
I. Die Kartoffeln und die Möhren schälen, waschen und gut
abtropfen lassen. In grobe Stücke schneiden.
II. Die Zucchini waschen, die Enden kappen und in grobe
Stücke schneiden. Zusammen mit den Kartoffeln und den
Möhren fein raspeln. In einem Sieb abtropfen lassen.
III. Die Gemüseraspeln in eine Schüssel geben. Das Ei, die
Petersilie, das Paniermehl und die Minze hinzufügen, kräf-
tig mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut vermengen.
Aus der Gemüsemasse ca. 3 cm dicke Bratlinge formen.
IV. Jeweils 3 EL Pflanzenöl in eine beschichtete Pfanne ge-
ben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Je nach Pfannen-
größe einige Bratlinge hineingeben und von beiden Seiten
goldgelb ausbacken (ca. 5 Minuten). Zum Abtropfen auf
einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller geben.
V. Zusammen mit Gurken-Raita (siehe S. 114) servieren.
18
Pfannkuchen
Schwierigkeit
Einfach
8 Stück
80 g Butter
150 g Mehl
300 ml Milch
2 Eier
1 Prise Salz
1 TL Zitronenabrieb
40 g Zucker
Öl zum Ausbacken
Schokosoße (fertig)
als Garnitur
Schokoraspeln
als Garnitur
Einige frische Himbeeren
als Garnitur
Vorbereitung
10 Minuten
Zubereitung
15 Minuten
I. In einer Pfanne bei mittlerer Hitze die Butter zerlassen.
II. In einer Schüssel die Milch und das Mehl mit einem
Schneebesen verrühren. Die zerlassene Butter hinzugeben.
III. In einer separaten Schüssel die Eier aufschlagen, mit
dem Salz, dem Zitronenabrieb und dem Zucker vermischen
und dann unter die Milch-Mehl-Mixtur rühren. Den Teig
30 Minuten ruhen lassen.