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Maskendeals mit Millionenprovision. Eine Lockdown-Politik, die Hundertausende Mittelständler in die Existenznot zwingt. Alte Menschen, die von Kirche und Gesellschaft beim Sterben allein gelassen werden. Und eine Sprachpolizei, die jedes Augenmaß verloren hat. Nicht erst seit Corona wird deutlich: Die Eliten in Deutschland haben den Draht zu den Bürgern verloren und betreiben eine schamlose Klientelpolitik. In alt bewährter Manier legt Peter Hahne den Finger in die Wunde und entlarvt die in Krisenzeiten besonders augenfällige Heuchelei und Selbstgerechtigkeit in unserem Land.
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Seitenzahl: 154
Cover
Weitere Titel des Autors
Über dieses Buch
Über den Autor
Titel
Impressum
Die neue Meinungsfreiheit im diversen Deutschland
Pandemie der Panik
Das Virus der Spaltung
Menschengemacht
Rassistischer Antirassismus
Der Fünf-Minuten-Muezzin
Kirche, die keiner mehr braucht
Wie die Sprachpolizei Anton und Berta killt
Bescheuerter Elektroschrott
Freiheit der Wissenschaft?
Was unserem Staat wirklich wichtig ist
Gendergerecht fliegen
Das Schweigen der Frauen
Erich ante portas?
Die Anti-Corona-Mogelpackungs-Industrie
Herzogs Bruchbude
Rassistisch rechnen
Wo Ideologie auf den Grill kommt
Erzähl mir keine Märchen!
Annalena, Boris und das N-Wort
Gendergerecht träumen
Say you to me …
Krankhafter Selbsthass
Der helle Helge
Kirche, Gendern, Menschenrechte
Weltkulturerbe des Wahnsinns
Hirtenbriefe von den Klima-Kindern
Ein Politiker geht baden
Trump als Vorbild
Berlin bleibt doch Berlin
Von Christen ausgestoßen und abgestoßen
Vom Kampf gegen Gendioten
Das Pseudonym Gottes
Rettet das Zigeunerschnitzel
Finger weg von unserem Bargeld!
Schluss mit euren ewigen Mogelpackungen!
Raue Sitten, freche Lügen
Seid ihr noch ganz bei Trost!
Nicht auf unsere Kosten!
Titel auch als Hörbuch erhältlich
Maskendeals mit Millionenprovision. Eine Lockdown-Politik, die Hundertausende Mittelständler in die Existenznot zwingt. Alte Menschen, die von Kirche und Gesellschaft beim Sterben allein gelassen werden. Und eine Sprachpolizei, die jedes Augenmaß verloren hat. Nicht erst seit Corona wird deutlich: Die Eliten in Deutschland haben den Draht zu den Bürgern verloren und betreiben eine schamlose Klientelpolitik. In altbewährter Manier legt Peter Hahne den Finger in die Wunde und entlarvt die in Krisenzeiten besonders augenfällige Heuchelei und Selbstgerechtigkeit in unserem Land.
Peter Hahne, Jahrgang 1952, studierte evangelische Theologie, Philosophie und Germanistik. Stationen: Chefredaktion Politik des Saarländischen Rundfunks, seit 1985 beim ZDF als Moderator und Redakteur der Nachrichtensendungen heute und heute-journal. Von 1999 bis 2010 stellvertretender Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios, anschließend erhielt Peter Hahne eine nach ihm benannte sonntägliche Talkshow. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter der Bestseller Schluss mit lustig! Das Ende der Spaßgesellschaft (2004).
Peter Hahne
Das Maß ist voll
In Krisenzeiten hilftkeine Volksverdummung
QUADRIGA
Originalausgabe
Copyright © 2022 by Bastei Lübbe AG, Köln
Umschlaggestaltung: Tanja Østlyngen unter Verwendung eines Motivs von © Olivier Favre, Odenthal
eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf
ISBN 978-3-86995-120-1
Sie finden uns im Internet unter quadriga-verlag.de
Bitte beachten Sie auch: lesejury.de
So schnell steht man am Pranger. So einfach sind die Gleichsetzungen und (Ab)rechnungen. So rasch werden meine schlimmsten Ahnungen und Warnungen auch persönlich-biografische Realität. Vor einem Vortrag zum Reformationstag 2021 im Schwäbischen veröffentlichte eine kompetente Kollegin in einer alles andere als konservativen Zeitung ein Interview mit mir zu naheliegenden Themen: was mich mit der Region verbindet, was ein Moderator mit dem Reformator gemeinsam hat, was die Kernthesen meines Vortrags (Luthers »Jesus allein«) sein würden und warum ich den Veranstaltern verbunden bin.
Tage danach erschien auch ein Bericht in der Zeitung, präzise bis hinein in die Zahlen. Nicht selbstverständlich heute. Darauf folgte ein erster Leserbrief, der alles erfüllte, was ich längst ahnte: Jede Verschwörungstheorie war inzwischen von der Realität weit überholt. Der Schreiber warf der Zeitung vor, einem »Coronaleugner«, »einem (!) Herrn Hahne«, ein Forum geboten zu haben, und empörte sich aufgrund dieser von ihm frei erfundenen Behauptung, dass die Zeitung mich zu meinem Vortrag befragt hatte: »… Solch einer Person eine Bühne zu bieten und stellt ihm fast eine gesamte Seite zur Verfügung, um seine Thesen auszubreiten.« Der pralle Neid quillt aus allen Knopflöchern!
Was für Thesen? Von irgendwelchen »Thesen« (außer natürlich Luthers) war im Interview gar nichts zu lesen gewesen. Nein, diesem Herrn ging es in Wahrheit um etwas ganz anderes: Er suchte ein Feindbild und nahm mich zur Zielscheibe. So glaubt er zu wissen, »wo ein Herr Hahne (wenigstens ist er noch ein Herr) zwischenzeitlich zu verorten ist: nämlich im tief rechten Milieu von Verschwörungstheoretikern und Coronaleugnern, u. a. schreibt er für neurechte Publikationen, wie z. B. Tichys Einblick.« Ein bekennend geimpfter Roland Tichy ist wohl kaum ein unbelehrbarer Leugner dessen, wogegen er sich trotz nachgewiesener (auch tödlicher) Nebenwirkungen hat stechen lassen. Wow, was für eine Logik! Da haben die »Neurechten« wirklich was Altlinkes verpasst: dialektischen Materialismus.
Tja, so schnell brennt die Hütte, und so schnell entstehen existenzbedrohende Verleumdungen, Verschwörungstheorien und Fakenews. Nur, weil ich (unabhängig von jener Veranstaltung) etwas tue, was ich vor fünfzig Jahren gelernt habe: ein kompetenter, glaubwürdiger Journalist zu sein, der seinen Beruf ernst nimmt. Der Fragen in alle Richtungen stellt und keine Position unterdrückt. Denn das wäre, so der Schriftsteller Umberto Eco, ein bekennender Linker, sogar ein Zeichen von Faschismus. Den ewigen Faschismus fasst Eco in seinem gleichlautenden Aufsatz in 14 Merkmalen zusammen. Unter Punkt 4 und 5 schreibt er dabei mahnend: »In der modernen Kultur preist die wissenschaftliche Gemeinschaft den Dissens als ein Mittel zur Vermehrung des Wissens. Für den Ur-Faschismus ist Dissens Verrat. Außerdem ist Dissens immer auch ein Zeichen von Vielfalt. Der Ur-Faschismus wächst und sucht sich Konsens, indem er die natürliche Angst vor dem Andersartigen ausbeutet und vertieft.« Indem er sich also gegen Meinungsvielfalt und Pluralismus wendet.
Ich hätte früher nie gedacht, einmal mit konsequenten Linksliberalen wie den Chefredakteuren Stefan Aust oder Heribert Prantl völlig einer Meinung zu sein, was unseren Beruf »in Corona-Zeiten« angeht.
Prantl analysierte auf sueddeutsche.de messerscharf in schon fast heiligem Zorn, den ich bei vielen konservativen oder christlichen Kollegen völlig vermisse: »Eine Demokratie kann an Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten sterben, so notwendig sie kurzzeitig sein mögen.« Es sei Aufgabe der Presse, »unverhältnismäßige Grundrechtseingriffe anzuprangern und nicht als Beitrag zur Volksgesundheit schönzureden … Die Presse ist nicht dafür da, den Menschen den Mund zuzubinden.«
Aber es sind nicht nur die altbekannten Namen der Pensionäre. Auch junge Kollegen wagen sich aus der Deckung des Mainstreams. Ich lernte Boris Reitschuster auf der Bundespressekonferenz kennen als einen Investigativjournalisten von Format, der nervig den Mächtigen auf den Zahn fühlt. Oder Tim Röhn, der zu den Top Ten der »Reporter des Jahres« gehört und in der Welt einen dramatischen Appell über das Versagen der Medien in Corona-Zeiten schrieb: »Ich bleibe skeptisch. Das ist mein Job.« Er sei nicht Journalist geworden, »um die Narrative der Mächtigen zu verbreiten, sondern sie zu hinterfragen«. Der bekannte britische Journalist Hugh Greene, einst Generaldirektor der BBC, urteilt aus langer Berufs- und Lebenserfahrung: »Nennen Sie mir ein Land, in dem Journalisten und Politiker sich vertragen – und ich sage Ihnen: Da ist keine Demokratie.«
Ich hatte in jenem Zeitungsinterview auf die kritische (!) Frage der Kollegin, wie ich mit Kritik umgehe, kritisch mit Willy Brandt geantwortet: Was Vorurteile und Vorwürfe unter dem bloßen Deckmantel von Kritik angeht, halte ich’s mit dem SPD-Kanzler: »Nicht mal ignorieren.« Aber ich bin sehr dankbar, dass viele Teilnehmer der unvergessenen Veranstaltung diesen Angriff nicht ignoriert haben: Die anschließenden Leserbriefe waren ein wahres Labsal und zeugten von wachem Verstand der Leser.
Übrigens: Am Tag zwischen Veranstaltung und Leserbrief konstituierte sich der neu gewählte Bundestag mit einer Rekordzahl an Mitgliedern. Eng an eng saßen die Abgeordneten ohne Masken, als gehörten sie alle zu einer Familie. Obwohl bereits bekannt war, dass auch Geimpfte gefährdet und gefährlich sind. Sogar die mit dem euphemistisch als »Auffrischungsimpfung« hochgejubelten Piks.
Die Stadt Weimar (stand früher ja mal für das Land der Dichter und Denker) hatte soeben beschlossen, Zahlen zu verschweigen und Fakten nicht zu benennen, was der Oberbürgermeister mit der eigenartigen »Begründung« und im Verschwörungs-Ton zu rechtfertigen versuchte: »Die Angabe der Personen, die mit Impfung im Klinikum behandelt werden, verzerrt die Realität deutlich und spielt damit Coronaleugnern und Impfgegnern in die Hände.« Mehr Coronaleugnung geht nicht!
Gerade hatte Fußballnationalspieler Joshua Kimmich erklärt, sich noch nicht impfen zu lassen. Und dies sachlich begründet. Doch die abgewählte Bundesregierung (mit welcher Kompetenz eigentlich?) forderte tatsächlich dessen Impfung. Sein Kollege Mesut Özil, Demokratie-Gegner und Despoten-Genosse, wurde von derselben Bundesregierung noch in Schutz genommen. Freie Meinungsäußerung also nur für die, die dem »geistigen Wandlitz« genehm und willfährig sind.
Bei meiner Veranstaltung war, im Gegensatz zum Bundestag, der Platz sehr begrenzt, weil viele Stühle pandemiebedingt frei bleiben mussten. Ohne die vorgeschriebenen Abstände hätten dreimal so viele Besucher in die Halle gepasst. Und selbst der angebliche »Coronaleugner« Peter Hahne trug seine Maske (im Zeitungsfoto belegt). Er zitierte allerdings das prophetische Lied von Siegfried Fietz (von ihm stammt die Melodie des Bonhoeffer-Gedichtes Von guten Mächten wunderbar geborgen …) von vor vierzig (!) Jahren: »Wir tragen viele Masken und haben kein Gesicht, wir sprechen eine Sprache, versteh’n einander nicht …« Besser kann man die heutige Lage nicht auf den Punkt bringen! Wir wollen uns einfach nicht verstehen … richtiger: Wir sollen es nicht. Die Spaltung des Volkes bis in Ehen und Vereine hinein hat System.
In seiner letzten Rede als Parlamentspräsident kam – leider viel zu spät! – noch einmal eine knallharte Ansage von Wolfgang Schäuble. Nach Leserbrief-Lesart ist das jetzt also Deutschlands oberster Coronaleugner und Verschwörungstheoretiker: »Die wissenschaftliche Logik beruht nicht nur auf Konsens, sondern gerade auf Ambiguität, Zweifel und Widerspruch.« Die Politik hätte auf »verschiedene Disziplinen hören (müssen), die Soziologie, die Ökonomie, Psychologie und Pädagogik«.
Klarer Seitenhieb: Die abgewählten Herrschenden hatten ja allein auf Virologen gehört, und auch dort nur auf die gefälligen. Die aufschreienden Kinderärzte und Jugendpsychologen, die Altenpfleger und Hausärzte waren zum Beispiel in den »Expertenrunden« des Kanzleramtes nicht willkommen. Willkommenskultur hat eben ihre Grenzen.
Sieht so die neue Meinungsfreiheit im diversen Deutschland aus? Darf man Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich sagen? Wer Diversität vertritt und Pressefreiheit einfordert, kann nur dankbar sein für das breite Spektrum in unserem Land. Das will uns ja nun auch die neue Bundesregierung garantieren. Im Koalitionsvertrag heißt es klipp und klar mit Blick auf das von Claudia Roth, einstige Managerin der Musikkapelle »Ton, Steine, Scherben«, geführte Staatsministerium: »Wir stehen für eine diskriminierungsfreie Kultur- und Medienpolitik … Wir wollen Kultur in ihrer Vielfalt als Staatsziel verankern und treten für Barrierefreiheit, Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit ein.«
Das nachhaltige Nachfolgende in diesem Buch nimmt Maß an diesem Anspruch der bunten Vielfalt von Meinungen. Ich breche die Barriere der Einseitigkeit und bereichere die Diversität, wie es sie bei uns ja bereits gibt. Ein diverser bunter Bogen von taz bis Tichys Einblick, von Junge Freiheit bis Neues Deutschland, von der Süddeutschen Zeitung bis zur Achse des Guten. Und das ist auch gut so! Ganz im Sinne der neuen Bundestagspräsidentin, die gleich in ihrer Antrittsrede Vielfalt und Diversität anmahnte.
Ganz im Sinne von Bertolt Brecht: »Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.« Und im Sinne von Jesus Christus, der vor 2 000 Jahren sagte, was auch zum Gründungs- und Wappenspruch der Universität Freiburg wurde: »Die Wahrheit wird euch frei machen.«
Ein Wagen hält neben mir mit quietschenden Reifen. Voll besetzt mit einer fünfköpfigen Familie. Der Verkehr an einer der wichtigsten Ausfallstraßen Berlins kommt fast zum Erliegen. Geht es um Leben und Tod? Aus dem geöffneten Fenster schreit die Beifahrerin schrill: »Woher haben Sie das? Wo gibt es das?« Was meint sie mit »das«? Ich schaue ratlos an mir herunter und sehe nur, dass ich gerade eine Packung Klopapier vom Drogeriemarkt nach Hause trage … Die Familie geht dann strategisch geschickt vor: Vater, Mutter und Kinder betreten nacheinander den Laden, wo die wertvolle Mangelware bereits rationiert ist: pro Person »nur« sechs Rollen. Hochzufrieden tragen sie ihre Beute zum Wagen, als hätten sie der Pandemie ein entscheidendes Schnippchen geschlagen.
Als der zweite Lockdown beginnt, gibt es schon andere Werte, und der Verkehrsminister (!), der Doktortitel falsch führt, verspricht im Namen der Bundesregierung beschwörend: »Einen Klopapier-Mangel wird es diesmal nicht geben.« Man setzt eben Prioritäten.
Lohnt es sich noch, über Corona zu schreiben? Ich hatte diese Krankheit schon, bevor es das (oder den) Virus überhaupt offiziell gab. Ich lag vier Tage mit Fieber im Bett wie nie im Leben zuvor. Mit allen »Rundum-Erkrankungen« höchst gefährdet, wie ich heute weiß. Doch damals in dem Bewusstsein: Grippe geht in sieben Tagen vorbei – mit oder ohne Medizin und Mediziner. Allerdings war ich als Genießer etwas beunruhigt, dass Erdbeermarmelade und Heringssalat irgendwie gleich schmeckten.
Heute spricht selbst die WHO von Grippe, allerdings etwas gefährlicher als die gewohnte, an der zum Beispiel 2018 allein in Deutschland in wenigen Wochen – von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt – mehr als 28 000 Menschen starben. Kein Bundespräsident hielt deswegen Traueransprachen, und es gab auch keine Gedenkminute im Bundestag. Nichts. Viele starben auf den Gängen der überfüllten Krankenhäuser. Viele angesteckt in den Hotspots der Viren: den überfüllten Weihnachtsgottesdiensten. Gut, dieses Problem haben die Kirchen inzwischen erfolgreich »gelöst«: Seit zwei Jahren ist das Fest des Lebens gestorben: Selbstauflösung ist auch eine Lösung.
Heute sagt mir (fast) jeder Arzt: Seien Sie froh und dankbar! Hätten Sie unter dem Eindruck der täglichen regierungsamtlichen Horrornachrichten gewusst, was es sein könnte, hätten Sie natürlich den Arzt gerufen. Der wäre auf Nummer sicher gegangen: ab in die Charité. Dort hätte es geheißen: Da kommt ein prominenter Privatpatient, im Schlepptau die BILD-Zeitung. Alle Register ziehen: Zur Sicherheit auf die Intensivstation! Zum Wochenende dann Notbesetzung mit einem ängstlichen Assistenzarzt: Bevor der mir stirbt, lieber beatmen … Das hätte mein Todesurteil sein können, wie sich in einem hohen Prozentsatz der Fälle gezeigt hat. Da war es physisch wie psychisch schon besser – so das Urteil vertrauenswürdiger Mediziner –, ahnungslos überlebt zu haben und jetzt als Genesener die gewohnte Freiheit genießen zu können. Ich habe Corona sozusagen »als Schwede« erlebt. Gott sei Dank! Die Hysterie hat nämlich viele Opfer: nicht zuletzt die Wirtschaft, die Bildung, die Zukunft unserer Kinder. Es hat keinen Sinn mehr zu streiten, auch in diesem Buch nicht. Jeder kommt mit seiner Biografie daher: Der eine kennt tote Ungeimpfte, die andere Impftote mit Dreimal-Piks. Ich gehöre zur zweiten Gruppe. Schauerlich, wie Fakten »gefakt« werden. Doch die Positionen sind bekannt, sie sind klar, sie sind festgefahren. »Bekehren« lässt sich niemand mehr. Solch einen Erfolg wie der Corona-Glaube hat keine Religion der Welt. Alle sind »bekennend«.
Zum ersten Lockdown (was für ein verniedlichendes Wort!) schrieb ich: Das Löschen darf nicht teurer sein als der Brand. Inzwischen löschen wir einen Zimmerbrand, doch die verschiedenen Löschmittel zerstören das ganze Haus. Etage für Etage. Ein Haus reif zum Abriss. Und genau das scheint die Absicht: Es entsteht eine völlig neue Gesellschaft, befreit von Grundgesetz, Glauben, Gemeinschaft. Es zählt nur noch das »G« von blindem Gehorsam. Hat die Stiftung Warentest eigentlich schon mal untersucht, welche Form von Gehirnwäsche am gründlichsten ist? Sie untersucht doch Spülmittel – oder zum Jahresende 2021 Masken: 14 von 15 der gängigsten sind völlig unbrauchbar, ja sogar schädlich. Hat man das irgendwo gelesen?! Merkt denn keiner, mit welchen hilflosen Lügen die Autoritäten sich durchmogeln? Bayerns Ministerpräsident Söder und sein Hamburger Kollege ließen sich beim dreisten Lügen erwischen: Sie hatten den Impfstatus »unbekannt« einfach den Ungeimpften zugerechnet. Pure Panik-Propaganda. FDP-Mann Kubicki: Es seien schon Leute für weniger zurückgetreten.
Meine zweite These neben dem Feuerlöschen gleich zu Beginn der pandemischen Panik: Jede noch so schlimme Verschwörungstheorie wird bald von der Realität weit überholt. Beispiele: Es geht um den »Great Reset«, die Umwertung aller Werte, es geht um Pharma-Profit und politische Macht, es wird gelogen und betrogen bei Testzentren, Intensivbetten, bei Inzidenz-Zahlen und dem RKI … Korruption feiert Hochkonjunktur, und die Politik wird in ihrer Unfähigkeit Virologen-abhängig. Diese »Verschwörungstheorien« und viele mehr sind zu hundert Prozent eingetroffen.
Ein Beispiel für viele: Masken! Monatelang waren sie angeblich völlig unnötig, ja sogar schädlich! Klar, es gab ja keine. Wie in jeder gescheiterten Planwirtschaft wurden die unerreichbaren Güter bekanntlich zu einem verderblichen Luxus erklärt. Dann die Kehrtwende: Im Missionshäkelkreis bastelten fromme Frauen aus Baumwolltüchern Masken. Und die Kanzlerin, ganz besorgte Mutti, erklärte offiziell im Bundestag: Man könne diese wunderbaren Masken (ich kann das »Nase-Mund-Schutz« nicht mehr hören) ja so schön bei sechzig Grad waschen. Dass sie zur Virenabwehr gänzlich untauglich waren, störte nur wenig.
Das war nicht die einzige Waschanleitung. Die kam zum Beispiel bei einem Abendessen zum Befehlsempfang für das Bundesverfassungsgericht. Sie hatte den Zusatz vergessen: … wie das Gehirn. Darin übertrafen sich schließlich die Mainstream-Medien.
Masken wurden erst interessant, als die Industrie ihre guten Beziehungen zu chinesischen Geschäftspartnern spielen ließ und einige Spitzenpolitiker darin ein Geschäftsmodell witterten: Bei einem war es die Ehefrau, beim anderen der Sohn. Zwei der prominentesten CSU-Politiker bereicherten sich direkt und ohne Umwege. Aus anfänglicher »Verschwörungstheorie« wurde bittere Wahrheit.
Oder die »Mär« vom Pharma-Kapitalismus. Inzwischen vom Fake zum Faktum mutiert. Der prominente Virologe Alexander Kekulé warf den Unternehmen mangelnde Forschung vor: Sie wollten zunächst ihr altes Zeug loswerden, von dem längst erwiesen war, wie wenig es nützt. »Immunisierung«, jubelte die Schlagzeile der FAZ. Aus einem Jahr Schutz wurden zehn Monate, dann acht und schließlich ein halbes Jahr. Die »Zehn kleinen Maximalpigmentierten« lassen grüßen …. Und der böse Kritiker Kekulé wurde »weg-gesäubert«, ebenso wie ein bayerischer Gesundheitsamts-Leiter und ein bayerischer Ethikrat-Professor. Kritiker mundtot machen: eine Verschwörungstheorie? Nein, bittere Realität!
Der harmlose Nachfrager Boris Reitschuster flog aus der Bundespressekonferenz, der harmlose Podcast Indubio der Achse des Guten aus YouTube. Ganz nebenbei wurde damit auch ein Henryk M. Broder, der seine halbe Familie in den KZs verlor, in seiner Wirkung stark eingeschränkt. In der Corona-Politik (wie übrigens auch in der Klimapolitik) bricht ein totalitärer »moralischer« Rigorismus sich Bahn, der alles wegfegen möchte, was es an demokratischen Freiheiten in diesem Land gibt. Broder riss in einem Video verzweifelt sein Hemd auf – wie man einst im biblischen Volk Israel zum Zeichen von Trauer und Entsetzen sein Gewand zerriss. Darunter ein T-Shirt: »Ich bin Jude. Ich darf das!« Ich darf kritisieren, meine Meinung sagen. So wie jeder Bürger nach dem Grundgesetz auch. Doch das Bürgertum ist verstummt.
Wenn sich »die Wissenschaft« doch so sicher ist. Wenn die Politik parteiübergreifend (bis auf die AfD, Kubicki und Sarah Wagenknecht) mit dem Brustton der Überzeugung einen Lockdown nach dem anderen beschließt und das schwerwiegende Versprechen »Keine Impfpflicht!« zu einer Mogelpackung pervertiert …, wenn man sich doch so sicher ist: Warum darf Opposition nicht sein? Warum die Angst vor anderen (wissenschaftlichen) Meinungen? Warum »Kontaktsperre« in Talkshows? Warum Demo-Verbot? Warum werden die Kritiker nicht überall zu Runden Tischen gebeten, um denen mal so richtig die (wissenschaftliche) Meinung zu geigen? Diesen Quer- und Falschdenkern, diesen Covidioten … Wer keine Argumente hat, zieht Mauern hoch, schließt aus und ein, macht mundtot. Warum haben achtzig Prozent der Bevölkerung Angst vor den restlichen zwanzig?
Könnte das damit zu tun haben, dass man sich da oben gar nicht so sicher ist? Und dass man sich zwei lange, wertvolle Jahre lang ziemlich verrannt hat? Rund um die Jahreswende 2021/22 drehte sich der Wind als Erstes in England. Linke Lockdown-Lobbyisten wie Star-Kolumnist Owen Jones vom Guardian